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Die Augenheilkunde
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Publiziert am: 24.07.2024

Lebensstil und Glaukom

Verfasst von: Katharina C. Bell
Zunehmend werden Lebensstilfaktoren, welche die jeweilige Erkrankung beeinflussen können, bei der Behandlung der Patienten in Betracht gezogen. Für das Glaukom gibt es verschiedene dieser Faktoren, die einen Einfluss auf den Augeninnendruck als einen der Hauptrisikofaktoren für das Glaukom haben können. Weiterhin zeigen Studien aber auch vielversprechende positive Ergebnisse bestimmter Lebensstilfaktoren, wie etwa körperlicher Aktivität oder der Zufuhr bestimmter Vitamine. In diesem Kapitel sollen daher verschiedene relevante Faktoren beleuchtet und behandelt werden. Hierbei stehen vor allem Themen im Fokus, zu denen in der Literatur ausreichende Daten vorhanden sind.

Einleitung

Das Glaukom führt nach wie vor die Liste der Erkrankungen an, die zu einem irreversiblen Verlust des Sehvermögens führen. Neben einem erhöhten Augeninnendruck gehört das zunehmende Alter zu den Hauptrisikofaktoren für die Entstehung eines Glaukoms. Derzeitige therapeutische Ansätze zielen darauf ab, den Augeninnendruck zu senken – sei dies mit lokalen Augentropfen, Laserbehandlung oder operativen Ansätzen, die alle in diesem Buch näher beschrieben werden. Durch diese therapeutischen Maßnahmen wird i. d. R. eine Verlangsamung der Erkrankung erreicht, ein erheblicher Prozentsatz der Patienten entwickelt jedoch trotz der augeninnendrucksenkenden Therapeutika und Maßnahmen eine Visuseinschränkung oder erblindet. Studien zeigen, dass selbst in entwickelten Industrienationen ca. 42 % der Patienten mit Glaukom im Laufe ihres Lebens an einem Auge und etwa 16 % der Patienten an beiden Augen erblinden (Peters et al. 2013). Diese Zahlen verdeutlichen, dass zusätzliche Maßnahmen notwendig sind, um die retinalen Ganglienzellen zu schützen und somit einem Sehnervenschaden vorzubeugen. In diesem Kapitel werden relevante Lebensstilfaktoren diskutiert, die einen Einfluss auf das Glaukom haben können. Sie werden in den Augeninnendruck alterierende und vom Augeninnendruck-unabhängige Faktoren unterteilt. Besonders die Suche nach neuroprotektiven, Augeninnendruck-unabhängigen therapeutischen Ansätzen ist ein sich stetig weiterentwickelndes Feld. Dieses Kapitel fokussiert besonders auf Faktoren, zu denen gesicherte Literatur vorliegt. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass sich zum Zeitpunkt des Lesens bereits weitere Erkenntnisse gezeigt haben können, die zum Zeitpunkt des Verfassens des Kapitels noch nicht (in ausreichendem Detail) vorlagen.

Lebensstilfaktoren, die den Augeninnendruck beeinflussen

In diesem Abschnitt wird auf verschiedene Lebensstilfaktoren eingegangen, die entweder tatsächlich oder auch fälschlicherweise mit einer Änderung des Augeninnendrucks in Verbindung gebracht werden. Für viele dieser Faktoren gibt es nur wenige Studien oder Fallberichte.

Erhöhung des Augeninnendrucks

Koffein

Verschiedene Studien zeigen eine Erhöhung des Augeninnendrucks nach dem Trinken einer Tasse Kaffee. Dabei zeigte sich durchschnittlich eine Augeninnendruckerhöhung von etwa 2 mmHg, welche möglicherweise bei Personen, die selten oder nie Kaffee trinken, höher sein könnte (Vera et al. 2019a). Eine große retrospektive Beobachtungsstudie zeigte sowohl für Männer als auch für Frauen generell kein erhöhtes Risiko für ein primäres Offenwinkelglaukom (Open Angle Glaucoma, POAG) durch Kaffeekonsum, jedoch zeigte sich bei Personen, die eine positive Familienanamnese für ein POAG haben und Personen, welche 5 oder mehr Tassen Kaffee am Tag tranken, ein erhöhtes relatives Risiko (Kang et al. 2008). Eine Studie der UK Biobank konnte zunächst auch keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Koffeinkonsum und dem Glaukomrisiko feststellen. Wurden die Patienten allerdings gemäß dem Polygenen-Risiko-Scores (PRS) klassifiziert, zeigte sich bei den Probanden, die sich in der höchsten Perzentile des PRS befanden, ein signifikant erhöhter Augeninnendruck bei hohem Koffeinkonsum sowie eine 3,9-fach erhöhte Prävalenz des Glaukoms im Vergleich zu den Personen, die sich in der niedrigsten PRS-Perzentile befanden und kein Koffein konsumierten (Kim et al. 2021).

Gewichtheben

Zwei kleinere Studien mit 26 gesunden jungen Personen, die isometrische Kniebeugen und Clean Pulls (Gewichtheben aus dem Stand) mit verschiedenen schweren Gewichten über einen Zeitraum von 60 s durchführten, zeigte eine Erhöhung des Augeninnendruckes um bis zu 4–8 mmHg. Die Augeninnendruckerhöhung stieg mit höheren Gewichten und normalisierte sich innerhalb von 8–10 s nach Beendigung der Übung (Vera et al. 2019b; Vera et al. 2019c). Eine weitere Studie, die den Augeninnendruck bei 20 gesunden Studenten während und nach dynamischen Kniebeugen und Bizepsübungen gemessen hatte, zeigte wiederum eine Erhöhung des Augeninnendrucks um ca. 6 mmHg. Diese normalisierte sich rasch nach Beendigung der Übung wieder. Zudem zeigte diese Studie, dass eine Erhöhung des Augeninnendruckes durch korrektes Atmen während der Übungen deutlich verringert werden konnte, sodass die Augeninnendruckwerte im Normalbereich blieben (Vera et al. 2020). Es ist anzumerken, dass es zu diesem Thema wenige Studien gibt, und die vorhandenen Studien an jungen gesunden Personen durchgeführt wurden, also eine begrenzte Aussagefähigkeit haben.

Spielen von Blasinstrumenten

Verschiedene Studien haben den Augeninnendruck bei Personen oder Patienten untersucht, die verschiedene Blasinstrumente gespielt haben. Dabei zeigten sich teilweise dramatische Augeninnendruckerhöhungen mit Druckspitzen über 40 mmHg. Je höher und lauter der gespielte Ton wurde und je kleiner das jeweilige Mundstück des Instrumentes war (also je höher der Blaswiderstand), desto höher war der zu messende Augeninnendruck (Schuman et al. 2000; Schmidtmann et al. 2011). Die Augeninnendruckerhöhung konnte durch Ultraschalluntersuchungen in Zusammenhang gebracht werden mit dem Anschwellen der Uvea. Weiterhin zeigte sich in einer Kohorte von professionellen Spielern eines Orchesters ein Zusammenhang zwischen den lebenslang gespielten Stunden eines Blasinstrumentes mit vorhandenen Gesichtsfelddefekten (Schuman et al. 2000).

Tragen einer Krawatte

Studien zeigten, dass das enge Tragen einer Krawatte den Augeninnendruck sowohl bei gesunden Personen als auch bei Glaukompatienten signifikant erhöhen kann. Dabei zeigte sich in den Studien eine Erhöhung des Augeninnendrucks bei Glaukompatienten um durchschnittlich 1,6 mmHg, bei gesunden Personen sogar bis 3 mmHg. Diese Werte scheinen eher kurzfristig erhöht und normalisierten sich sowohl nach Ablegen der Krawatte als auch nach längerem Tragen der Krawatte (über 15 min). Um einen Einfluss auf die Augeninnendruckmessung im klinischen Alltag zu vermeiden, sollte der Patient jedoch gebeten werden, seine Krawatte rechtzeitig vor der Augeninnendruckmessung abzulegen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Krawatte nicht zu fest zu binden und somit eine Erhöhung des Augeninnendrucks zu vermeiden (Talty und O’Brien 2005; Teng et al. 2003).

Yoga

Yoga ist eine aus Indien stammende Lehre, die durch verschiedene Körper- und Atemübungen die Verbindung von Körper, Geist und Seele verbessern soll und weltweit eine große Anhängerschaft hat. Dabei wird der Ausübung der verschiedenen Yogastile eine positive Auswirkung auf die geistige und körperliche Gesundheit zugeschrieben. Einige Studien haben besonders für bestimmte Atemübungen sowie für Übungen, die eine Kopftiefposition oder Handstandposition benötigen, in Bezug auf den Augeninnendruck gezeigt, dass sich je nach Übung der Augeninnendruck auf Werte über 30 mmHg erhöhen kann. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die Teilnehmer am Glaukom erkrankt waren oder nicht (Jasien et al. 2015; Shajiei et al. 2024; Baskaran et al. 2006). Die Werte normalisierten sich nach mehreren Minuten wieder. Es sollte bedacht werden, dass die verschiedenen Positionen häufig 10 min oder länger gehalten werden. Daher sollten Patienten mit einem Glaukom, die Yoga praktizieren, auf möglicherweise negative Auswirkungen der Kopftiefpositionen hingewiesen werden. Eine Untersuchung verschiedener Yoga-Atemtechniken bei nicht an Glaukom erkrankten Personen zeigte keinen signifikanten Einfluss auf den Augeninnendruck. Er änderte sich höchstens insofern, dass es zu einer minimalen Erniedrigung des Augeninnendruckes um 0,5 mmHg kam (Kulkarni et al. 2022).
Wichtig: Bei Glaukomprogression sollte auch nach Hobbys gefragt werden, die den Augeninnendruck erhöhen könnten, wie etwa das Spielen eines Blasinstrumentes oder exzessives Yoga oder Gewichtheben.

Erniedrigung des Augeninnendrucks

Marihuana

Diverse Studien konnten zeigen, dass das Rauchen von Cannabis grundsätzlich den Augeninnendruck temporär für ca. 3 h um etwa 25 % senken kann. Die Cannabis-Pflanze enthält mindestens 540 natürliche Komponenten, von denen ca. 100 der Gruppe der Cannabinoide angehören. Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC), das für die psychotropen Effekte des Cannabis verantwortlich ist, und Cannabidiol (CBD), das grundsätzlich keine psychotropen Wirkungen aufweist, sind die 2 Cannabinoide, die am besten erforscht sind. Aktuell werden diverse Cannabinoidrezeptoren in der Retina untersucht, um möglicherweise bestimmte Wirkstoffe der Cannabispflanze z. B. in Form von Augentropfen oder anderen Darreichungsformen zu entwickeln. Diese hätten eine mögliche neuroprotektive Wirkung des Cannabis ohne die negativen Folgen der Droge (Wang und Danesh-Meyer 2021). Grundsätzlich wird jedoch derzeit eine therapeutische Anwendung von Cannabis für das Glaukom nicht empfohlen und aus verschiedenen Gründen von den führenden Augenärztlichen Vereinigungen davon abgeraten (Guidelines der American Academy of Ophthalmology, www.aao.org). Zum einen kommt es durch die kurzfristige Wirkung des Cannabis durch dessen Konsum zu vermehrten Schwankungen des Augeninnendruckes, die eine negative Wirkung auf das Glaukom und die retinalen Ganglienzellen haben können. Zudem müsste der Patient mindestens 8-mal am Tag Cannabis konsumieren, um eine dauerhafte augeninnendrucksenkende Wirkung (die zudem nicht bei allen Personen auftritt) zu erzielen. Weiterhin liegen Hinweise von der UK Biobank vor, dass der Konsum von Cannabis zu einem früheren Auftreten eines Glaukoms beitragen kann (Lehrer und Rheinstein 2022).

Alkohol

Der Konsum von Alkohol kann eine vorübergehende, möglicherweise dosisabhängige Augeninnendrucksenkung über einen Zeitraum von einigen Stunden um etwa 1–4 mmHg hervorrufen. Studien zeigen zudem eine Zunahme der Durchblutung des Sehnervenkopfes. Dies sind beides Faktoren, die zunächst einen protektiven Effekt von Alkohol auf das Glaukom vermuten lassen könnten. Eine Metaanalyse der Literatur zu diesem Thema zeigte jedoch, dass langfristiger, regelmäßiger Alkoholkonsum dagegen mit einem leicht erhöhten Augeninnendruck assoziiert ist und auch möglicherweise mit einem erhöhten Glaukomrisiko einhergeht (Stuart et al. 2022). Eine großangelegte Studie der UK Biobank, die den Alkoholkonsum im Zusammenhang mit dem Glaukom und dem polygenen Risiko-Score analysierte, zeigte einen deutlichen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und erhöhtem Glaukomrisiko. Weiterhin zeigte die Studie einen dosisabhängigen Einfluss von Alkohol auf für das Glaukom relevante klinische Parameter, wie etwa dem Augeninnendruck, der in der okulären Koherenztomografie (OCT) gemessenen makulären Dicke der kombinierten Ganglienzellschicht und Inneren plexiformen Schicht (mGCIPL) oder der makulären retinalen Nervenfaserschichtdicke (mRNFL). Dabei führten bereits Alkoholmengen, die unter den nationalen empfohlenen maximalen Grenzwerten lagen, zu einer Verschlechterung der Parameter. Weiterhin zeigte sich für Personen, die in der höchsten Quintile des polygenen Risiko-Scores lagen, ein größerer Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und einer Erhöhung des Augeninnendruckes (Stuart et al. 2023).
Wichtig: Alkohol eignet sich trotz des augeninnendrucksenkenden Potenzials nicht zur Behandlung des Glaukoms, sondern lediglich als Genussmittel in Maßen. Größere Mengen können schädlich für den Sehnerv sein.

Ausdauersport

Dieses Kapitel fokussiert sich zunächst nur auf den Effekt von Ausdauersport auf den Augeninnendruck. Beleuchtet man die zu diesem Thema vorhandene Literatur, besteht grundsätzlich Einigkeit darüber, dass eine milde und moderat aerobe physikalische Aktivität zumindest zu einer vorübergehenden Augeninnendrucksenkung führt. Verschiedene Studien untersuchten den Effekt einer kurzen Einheit aerober physikalischer Aktivität (5–30 min auf einem Fahrradergometer mit moderater Intensität) auf den Augeninnendruck von gesunden, jungen Personen im Alter von 17–32 Jahren. Dabei zeigte sich eine Augeninnendrucksenkung von bis zu 2,7 mmHg, wobei sich der Augeninnendruck in diesen Studien nach 10 min wieder normalisierte (Najmanova et al. 2016; Rufer et al. 2014; Read und Collins 2011). Eine größere Studie, die an einer älteren Studienpopulation (die eher dem Alter der Glaukompatienten entsprach) durchgeführt wurde (66–85 Jahre, mit insgesamt 309 Teilnehmern, männlich und weiblich), zeigte interessanterweise über die gesamte Studienpopulation keine signifikante Veränderung des Augeninnendrucks nach moderater Aktivität auf einem Fahrradergometer. Die einzelnen Teilnehmer zeigten jedoch eine Reduktion des Augeninnendruckes von bis zu 5–11 mmHg, andere Teilnehmer zeigten eine leichte Erhöhung des Augeninnendrucks um bis zu 3 mmHg (Era et al. 1993). Da Glaukompatienten i. d. R. bereits augeninnendrucksenkende Augentropfen verwenden, ist fraglich, ob diese Patienten eine weitere Reduktion des Augeninnendrucks durch moderate aerobe physikalische Aktivität erzielen können. Eine Studie an insgesamt 145 normotensiven Kontrollpersonen und Glaukompatienten zeigte, dass sich trotz einmaliger oder regelmäßiger Anwendung verschiedener relevanter augeninnendrucksenkender Augentropfen eine weitere Augeninnendrucksenkung nach 10 min auf dem Fahrradergometer einstellte. Dabei reduzierte sich der Augeninnendruck der Glaukompatienten (mit POAG) und der mit verschiedenen Augentropfen behandelten Kontrollpersonen signifikant um bis 2,6–2,8 mmHg (Natsis et al. 2009). Die Senkung des Augeninnendrucks könnte durch einen vermehrten Kammerwasserabfluss durch das Trabekelmaschenwerk und den Schlemm-Kanal hervorgerufen worden sein. Untersuchungen des Kammerwinkels von jungen, gesunden Personen nach einer 20 min Joggingeinheit mittels Ultraschallbiomikroskopie oder Swept-Source-OCT lieferten Hinweise auf eine mögliche Erweiterung des Schlemm-Kanals und des Trabekelmaschenwerks, die zu einem vermehrten Kammerwasserabfluss führen und die beobachtete Augeninnendrucksenkung bedingen könnten (Yan et al. 2016, 2018). Die Autoren vermuteten, dass hierbei die Aktivierung des sympathischen Nervensystems eine Rolle spielen könnte.
Untersuchungen zeigen, dass der Augeninnendruck senkende Effekt von (moderatem) Ausdauersport möglicherweise auch abhängig ist von dem allgemeinen Fitnesszustand des Individuums. Eine Metaanalyse zu diesem Thema zeigte interessanterweise eine höhere Augeninnendrucksenkung durch eine kurze Einheit moderater körperlicher Aktivität bei nicht trainierten Patienten im Vergleich zu trainierten Patienten. Es gibt hingegen auch Studien, die eine höhere Augeninnendrucksenkung bei den „fitteren“ Probanden fanden. Weitere Studien scheinen daher noch notwendig zu sein (Roddy et al. 2014; Janicijevic et al. 2024).

Augeninnendruckunabhängige Lebensstilfaktoren

Neben dem Augeninnendruck ist das ansteigende Alter der Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines Glaukoms. In diesem Abschnitt des Kapitels soll daher auf Faktoren eingegangen werden, die die molekularen Veränderungen der Alterungsprozesse beeinflussen. Im Fokus stehen hierbei derzeit besonders die körperliche Aktivität sowie das Essverhalten. Ein wichtiger Faktor kann die Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln oder Vitaminen sein, die z. B. Einfluss auf wichtige metabolische Veränderungen, die im Alter stattfinden, haben können.

Körperliche Aktivität

Körperliche Aktivität kann positive Effekte auf viele verschiedene Lebensbereiche haben. Unter anderem ist bekannt, dass körperliche Aktivität das Risiko für verschiedene neurodegenerative Erkrankungen (z. B. Alzheimer-Demenz) verringern kann (Lautenschlager et al. 2008). Weiterhin wird körperliche Aktivität als aktive Präventionsmaßnahme gegen Demenz in den WHO-Richtlinien empfohlen (Risk reduction of cognitive decline and dementia: WHO guidelines, 2019). Daher ist fraglich, ob physikalische Aktivität auch für das Glaukom protektiv sein könnte. Eine großangelegte Studie, welche die Gesundheit von männlichen Läufern über einen Zeitraum von knapp 8 Jahren untersuchte, zeigte, dass das relative Risiko für ein Glaukom signifikant geringer bei Personen war, die entweder auf 10 km schneller oder insgesamt mehr Kilometer pro Tag liefen (Williams 2009). Eine Aktometerstudie an Glaukompatienten konnte weiterhin zeigen, dass Glaukompatienten nicht nur weniger Schritte am Tag liefen, sondern auch weniger Minuten moderater oder intensiver körperlicher Aktivität pro Tag aufwiesen. Die Studie konnte weiterhin zeigen, dass diese Parameter mit Zunahme des Schweregrads des Glaukoms weiter abnahmen (Ramulu et al. 2012). Weitere retrospektive Kohortenanalysen deuten auf einen positiven Effekt körperlicher Aktivität in Bezug auf das Glaukom hin. Allerdings gab es auch Hinweise, dass zu viel körperliche Aktivität negative Auswirkungen auf das Glaukom haben könnten (Lin et al. 2017; Seo und Lee 2022). Studien an Mäusen zeigten weiterhin, dass die physikalische Aktivität retinaler Ganglienzellen bei alten Mäusen nicht nur vor funktionellen Schäden, sondern auch vor augeninnendruckassoziiertem Zelltod schützen kann. Dieser Effekt kommt unabhängig vom Augeninnendruck zustande, er wird durch den neurotrophen Faktor BDNF (Brain Derived Neurotrophic Factor) vermittelt (Chrysostomou et al. 2016; Chrysostomou et al. 2014).
Wichtig: Neben vielen anderen positiven Effekten kann körperliche Aktivität auch einen positiven Einfluss auf die retinale Ganglienzellen haben.

Diät und Nahrungsergänzungsmittel

Insgesamt gibt es nur wenige Studien, die sich mit dem Zusammenhang zwischen verschiedenen Diäten und Nahrungsmittelgruppen und dem Glaukom auseinandergesetzt haben. Diese Studien sind i. d. R. retrospektiv und erfassen die Ernährungsgewohnheiten vor allem durch Fragebögen, die eine ungenaue Methode darstellen. So können die Vielzahl an verschiedenen Nahrungsmitteln und Essgewohnheiten nur grob erfasst werden. Diese Studien können dennoch wichtige Hinweise liefern. Kohortenstudien zeigten beispielsweise, dass die Zufuhr von grünem Kohl, anderen grünen Gemüsen sowie nitrathaltigen Nahrungsmitteln mit einem geringeren Risiko und einer niedrigeren Inzidenz eines Offenwinkelglaukoms verbunden assoziiert ist (Coleman et al. 2008; Kang et al. 2016; Vergroesen et al. 2022). Hingegen gibt es keine sicheren Ergebnisse in Bezug auf mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Einige Studien zeigten z. B. ein erhöhtes relatives Glaukomrisko bei erhöhtem Omega-3- versus Omega-6-Spiegel. Andere Studien kamen hingegen zu dem Ergebnis, dass Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure möglicherweise das Risiko verringern (Kang et al. 2004; Wang et al. 2018). Wieder andere Studien konnten im Gegensatz dazu überhaupt keine Assoziation zwischen z. B. Omega-3-Fettsäuren und einer Glaukomentstehung feststellen (Garcia-Medina et al. 2015). Studien, die sich nicht mit einzelnen Diätkomponenten, sondern mit Diätformen auseinandersetzten, zeigten, dass eine Ernährung mit einer mediterranen-DASH-Intervention-for-Neurodegenerative-Delay-Diät (MIND-Diät) mit einem geringeren Glaukomrisiko verbunden war (Vergroesen et al. 2023). Grundsätzlich scheint ein positiver Einfluss zwischen dem Glaukom und einer gesunden Ernährung zu bestehen. Es existieren hier aber noch große Lücken in der Studienlage.
Vitamine, die eine bedeutende Rolle für die neuronale Gesundheit haben könnten, stehen ebenfalls in der Betrachtung, wenn es um das Glaukom geht. Bei der Durchsicht der Literatur kann für viele Vitamine, wie das Vitamine B12, jedoch derzeit kein übereinstimmender Vorteil oder Nachteil aufgezeigt werden. Daher wird in diesem Kapitel nicht genauer darauf eingangen. Vielversprechender sind die Ergebnisse für Vitamin B3, das eine wichtige Vorstufe für Nicotinamidadenindinukleotid (NAD) darstellt. NAD spielt eine wichtige Rolle für den Zellstoffwechsel und die mitochondriale Funktion. Es ist bekannt, dass der NAD-Spiegel des Zentralen Nervensystems mit zunehmendem Alter abnimmt (Zhu et al. 2015). Dies kann in diversen neurodegenerativen Erkrankungen eine Rolle spielen (Verdin 2015). Populationsstudien konnten einen Zusammenhang zwischen der geringeren Aufnahme von Nikotinsäure (Form von Vitamin B3) und dem Auftreten eines Glaukoms feststellen. Messungen des Nikotinamids (Amid der Nikotinsäure) bei Glaukompatienten zeigten, dass diese einen geringeren Serumspiegel aufwiesen als die altersgleiche Kontrollgruppe (Jung et al. 2018; Kouassi Nzoughet et al. 2019). Eine Nikotinamidsupplementation als adjuvante Therapie für Glaukompatienten zeigte in zwei unabhängigen Pilotstudien einen positiven Effekt im Sinne einer Verlangsamung der Gesichtsfeldprogression und eine leichte Verbesserung des Gesichtsfeldes sowie der retinalen Ganglienzellfunktion (Hui et al. 2020; De Moraes et al. 2022). Diese vielversprechenden Ergebnisse führten zur Durchführung größerer Studien, die zum Zeitpunkt des Schreibens des Kapitels bislang nicht beendet waren.

Adipositas und metabolisches Syndrom

Adipositas war in diversen Studien und Populationen mit einem im Vergleich zur normalgewichtigen Kontrollgruppe erhöhten Augeninnendruck assoziiert (Jang et al. 2015; Panon et al. 2019; Klein et al. 1992). Weiterhin zeigten Studien eine Reduktion des Augeninnendrucks nach Gewichtsabnahme, z. B. nach Adipositas-Chirurgie oder nach einer nicht operativ herbeigeführten Gewichtsabnahme (ElShazly et al. 2022; Coster et al. 2023). Interessanterweise zeigten Studien keine Assoziation zwischen Adipositas und dem Vorhandensein einer glaukombedingten Optikusneuropathie (Cheung und Wong 2007). Manche Ergebnisse hingegen deuten darauf hin, dass eine Adipositas einen protektiven Effekt haben könnte. Der retrospektive, longitudinale Vergleich der Veränderung der retinalen Nervenfaserschichtdicke (RNFL) im OCT von 2839 Augen bei 1584 Patienten zeigte, dass es zu einer signifikant schnelleren Progression des Glaukomschadens bei untergewichtigen Patienten im Vergleich zu normalgewichtigen oder adipösen Patienten kam (Youssif et al. 2024). Die Gründe hierfür könnten vielfältig sein und reichen von einer möglichen protektiven Wirkung des bei adipösen Personen erhöhten Östrogenspiegels, bis zu möglicherweise vorhandenen Mangelerscheinungen von verschiedenen Vitaminen und Nährstoffen bei untergewichtigen Personen, die eine Glaukomprogression begünstigen könnten (Lee et al. 2020). Im Gegensatz zur Adipositas gibt es mögliche Hinweise in der Literatur, dass das Vorliegen eines Metabolischen Syndroms zu einer erhöhten Glaukomprävalenz und -inzidenz führen könnte, jedoch sind auch hier weitere Studien notwendig, um diese Hinweise zu erhärten (Lima-Fontes et al. 2020; Lee et al. 2023).
Wichtig: Untergewicht kann eine negative Auswirkung auf die Progression eines Glaukoms haben.
Fazit
Es gibt einige Faktoren des Lebensstils, die den Augeninnendruck beeinflussen können. Daher lohnt sich besonders bei Patienten, die trotz guter Augeninnendruckwerte und keiner weiteren offensichtlichen Risikofaktoren unter einem fortschreitenden Glaukom leiden, eine genaue Anamnese weiterer Hobbys (Spielen von Blasinstrumenten, exzessives Yoga etc.). Weiterhin zeigen vor allem körperliche Aktivität, aber auch die Einnahme von Vitamin B3 vielversprechende Ergebnisse für Glaukompatienten, die jedoch noch weiter untersucht werden müssen. Wie für viele andere Erkrankungen zeigen sich Hinweise, dass eine ausgewogene und gesunde Ernährung sowie ein gesundes Maß an körperlicher Aktivität positive Auswirkungen auf das Glaukom haben und helfen können, die retinalen Ganglienzellen vor weiterem Schaden zu schützen.
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