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Die Augenheilkunde
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Publiziert am: 05.12.2024

Neovaskuläre altersabhängige Makuladegeneration

Verfasst von: Raffael G. Liegl
Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist aufgrund der alternden Bevölkerung und der zunehmenden Lebenserwartung von stetig wachsender Bedeutung als Ursache einer erheblichen Sehminderung im Alter. Die neovaskuläre Form der altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD) ist eine Spätform der AMD. Obwohl sie insgesamt seltener als die „trockenen“ Manifestationsformen der AMD auftritt, ist sie für den Großteil der signifikanten Visusminderungen im Rahmen der AMD verantwortlich. Weiterentwicklungen im Bereich der hochauflösenden retinalen Bildgebung erlauben eine differenzierte Darstellung der Netzhautschichten und eine frühere Erkennung einer Transition einer intermediären AMD in eine nAMD. Die Therapie beruht auf einer repetitiven intravitrealen Eingabe von anti-VEGF-Medikamenten.

Einführung

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) stellt die häufigste Ursache für eine schwere Sehminderung dar (Lim et al. 2012; Fleckenstein et al. 2024). Es wird erwartet, dass die Zahl der Patienten aufgrund des demografischen Wandels mit einer immer älter werdenden Bevölkerung mit einer höheren Lebenserwartung in Zukunft weiter steigen wird (Wong et al. 2014). Obwohl die neovaskuläre Form der Krankheit eine geringere Prävalenz aufweist als die trockene Form der AMD, ist sie für die Mehrheit der AMD-Patienten mit schwerem Sehverlust verantwortlich(Finger et al. 2008). Die Einführung der Therapie gegen den endothelialen Gefäßwachstumsfaktor VEGF hat die Prognose der betroffenen Patienten erheblich verbessert und die Häufigkeit einer Erblindung im Sinne des Gesetzes erheblich reduziert (Rosenfeld et al. 2006; Bloch et al. 2012).

Ätiologie

Multiple Risikofaktoren spielen bei der Entstehung der komplexen AMD eine Rolle, indem sie einen Einfluss auf den Bruch-Membran-Chorioidea-Komplex, das retinale Pigmentepithel (RPE) und Photorezeptorzellen ausüben. Die neovaskuläre AMD (nAMD) stellt eine Spätform der AMD dar, bei der es zur Ausbildung von makulären Neovaskularisationen (MNV) kommt. Der wichtigste Risikofaktor ist ein höheres Lebensalter. Zu den weiteren Risikofaktoren zählen Nikotinabusus, kardiovaskuläre Erkrankungen, weibliches Geschlecht, Hypercholesterinämie, Hyperopie, helle Irisfarbe sowie eine kaukasische Ethnie. Außerdem sind eine positive Familienanamnese sowie genetische Faktoren von Bedeutung, u. a. Polymorphismen im Komplementfaktor H (CFH) Gen (Smailhodzic et al. 2012).

Pathogenese

Die nAMD zeichnet sich durch die Neubildung von pathologischen Gefäßen aus. Diese Neubildung wird auch als Angiogenese bezeichnet, die sich von der Vaskulogenese dadurch unterscheidet, dass die neu entstehenden Gefäße aus bereits bestehenden Gefäßen entspringen. Die Angiogenese kommt sowohl im Rahmen der regulären Gefäßentstehung vor, aber auch bei der Ausbildung krankhafter Gefäße wie im Fall der nAMD (Carmeliet 2003).
Die neugebildeten Gefäße entstehen dabei entweder aus Gefäßen der Chorioidea oder der Netzhaut selbst (Rosenfeld et al. 2006; Spaide et al. 2020). Der bislang üblicherweise verwendete Begriff der CNV, der als Abkürzung für die chorioidale Neovaskularisation steht, wurde diesem Umstand entsprechend durch den Begriff MNV, der für makuläre Neovaskularisation steht, abgelöst und soll dadurch auch Neovaskularisationen miteinbeziehen, die nicht aus der Chorioidea stammen.
Multiple Zytokine sind mit der Entstehung einer MNV assoziiert. Der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor („vascular endothelial growth factor“, VEGF) stellt dabei das nach heutigem Stand wichtigste Molekül dar (Alitalo et al. 2005). Aber auch andere Zytokine, z. B. der „transforming growth factor beta 1“ (TGF-b1), der „basic fibroblast growth factor“ (bFGF), der „insulin-like growth factor 1“ (IGF-1), der „platelet-derived growth factor“ (PDGF), der „epidermal growth factor“ (EGF) oder Erythropoetin scheinen neben anderen Wachstumsfaktoren in der Pathogenese eine wichtige Rolle zu spielen. Das bestuntersuchte Molekül stellt dabei jedoch das VEGF dar, das zur Familie der „platelet-derived growth factors“ (PDGF) gehört (Felmeden et al. 2003). Zu dieser Familie gehören verschiedene Unterformen: VEGF-A, VEGF-B, VEGF-C, VEGF-D und der „placental growth factor“ (PlGF) (Pérez-Gutiérrez und Ferrara 2023). Im Rahmen der nAMD ist vor allem VEGF-A von großer Bedeutung (Song et al. 2022). Übliche intravitreal applizierte anti-VEGF-Medikamente richten sich daher alle gegen VEGF-A. Einige dieser Medikamente haben darüber hinaus auch eine Bindungsaffinität für andere VEGF-Isoformen und teilweise auch für andere Moleküle.
Kommt es zur Ausbildung einer MNV, können abhängig von deren Entstehungsort und deren Lokalisation drei Subtypen unterschieden werden (Spaide et al. 2020).
Als Typ-1-MNV bezeichnet man eine Neovaskularisation, die aus der Chorioidea bzw. der Choriocapillaris entsteht und sich unterhalb des retinalen Pigmentepithels (RPE) ausbreitet. In der Fluorescein-Angiographie (FAG) ist diese daher oft als eher diffuse Leckage erkennbar. Nicht selten zeigt sich neben intraretinaler Flüssigkeit auch sub-RPE-Flüssigkeit, die sich als Pigmentepithelabhebung (PED) zeigt. Eine ältere Bezeichnung für diese Form der MNV ist die okkulte CNV (Rosenfeld 2016).
Als Sonderform der Typ-1-MNV wird oft auch die polypoidale chorioidale Vaskulopathie (PCV) bezeichnet. Diese ist vor allem im Bereich größerer Gefäße zu finden, zeigt sich in der FAG aber oft ähnlich wie eine Typ-1-MNV. In der OCT zeigt sich eine PED. Vor allem die Indocyaningrün-Angiographie (ICG-A) kann helfen, eine PCV zu erkennen.
Die Typ-2-MNV beschreibt eine Neovaskularisation, die ebenfalls aus der Chorioidea oder Choriocapillaris entspringt und oberhalb des RPE im subretinalen Raum lokalisiert ist. Diese findet sich dort, weil sie zuvor die Bruchmembran und das RPE durchbrochen hat. Aufgrund der Lokalisation zeigt sich diese MNV in der FAG mit einer intensiven Leckage. Diese MNV wurde früher daher auch als klassische CNV bezeichnet (Mathis et al. 2023).
Entstammt die Neovaskularisation aus dem retinalen Gefäßbett und wächst dann in Richtung der Chorioidea, spricht man von einer sog. RAP-Läsion. RAP steht dabei für eine retinal angiomatöse Proliferation und stellt die Typ-3-MNV dar. In der FAG zeigt sich eine frühe fokale Leckage in der Nähe von Netzhautgefäßen (Jung et al. 2014; Freund et al. 2010) (Abb. 1).

Prävalenz

Die AMD ist eine Erkrankung des älteren Menschen und nimmt mit dem Alter zu. Die Prävalenz einer fortgeschrittenen AMD wurde von der Beaver Dam Eye Study mit 1,6 % angegeben. Eine nAMD zeigte sich bei 1,2 % an zumindest einem Auge (Klein et al. 1992). Die Beaver Dam Eye Study stammt aus dem Jahr 1992 und es wurden 4926 Patienten zwischen 43 und 86 Jahren eingeschlossen. Ähnliche Prävalenzdaten wurden von der Framingham Eye Study angegeben, die die Prävalenz einer nAMD mit 1,5 % bei Patienten, die älter als 52 Jahre alt waren, angab (Leibowitz et al. 1980). Neuere Metaanalysen, die sich vor allem auf die europäische Population beziehen, gehen von einer gepoolten Prävalenz von 9,3 % bei Personen unter 64 Jahren aus und von bis zu 26,9 % bei Personen über 75 Jahre für die frühe oder intermediäre AMD. Die Gesamtprävalenz wird hier mit 25,3 % über alle Altersgruppen angegeben. Für die späten Formen der AMD wird von einer Prävalenz von 0,3–6,4 % ausgegangen, wobei die Prävalenz der nAMD etwa 1,4-mal höher ist als die der geographischen Atrophie (Li et al. 2020).

Diagnosestellung

Im Gegensatz zur trockenen AMD, bei der das Sehvermögen zumeist insbesondere zu Beginn gut erhalten ist, stellen sich Patienten mit nAMD zumeist aufgrund einer akuten bzw. subakuten Sehverschlechterung vor. Weitere Symptome stellen die Wahrnehmung von visuellen Verzerrungen oder Metamorphopsien dar. Die klinische Untersuchung sollte die Erhebung des bestkorrigierten Sehvermögens sowie eine Untersuchung des Augenhintergrunds in Mydriasis enthalten. Das Amsler-Gitter stellt eine diagnostische Modalität dar, um Metamorphopsien aufzudecken.
Bei der funduskopischen Untersuchung zeigen sich Drusen im Bereich der Makula. Außerdem können RPE-Verschiebungen sowie kleine Blutungen als Zeichen einer aktiven MNV darstellen. Zur Diagnosesicherung ist neben dem klinischen Befund eine multimodale Bildgebung hilfreich. Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist in vielen Fällen ausreichend, um die Diagnose zu etablieren. Untersuchungsmodalitäten wie die Fluorescein-Angiographie (FAG) helfen insbesondere beim Verdacht einer neovaskulären Form, wobei die Indocyaningrün-Angiographie (ICG-A) bei Sonderfällen wie der PCV zusätzlich wegweisend sein kann. Alternativ kann oft auch mittels eine OCT-Angiographie (OCT-A) die Neovaskularisationsmembran gut dargestellt werden.

Optische Kohärenztomographie

Die OCT stellt eine nicht invasive hochauflösende bildgebende Methode dar, die durch die AMD bedingten Veränderungen genau darstellen und bereits zu einem frühen Zeitpunkt Hinweise auf eine MNV-Entwicklung aufzeigen kann (Huang et al. 1991). Weiterhin stellt die OCT die Grundlage zum Monitoring von anti-VEGF-Therapien dar und wird zur Überwachung des Ansprechens und des Krankheitsverlaufs verwendet.
Im Rahmen der AMD werden Neovaskularisationen in verschiedene Typen unterteilt und heutzutage allgemein als „makuläre Neovaskularisation (MNV)“ bezeichnet (Shi et al. 2019) bezeichnet. Dabei sind auch Mischformen möglich.
Außerdem ist das Erkennen retikulärer Pseudodrusen, die von Spaide et al. als subretinale drusenoide Deposits bezeichnet werden, in der OCT wichtig, da diese mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten einer nAMD einhergehen (Spaide et al. 2018). Das „double layer sign“ ist mit dem Auftreten von Typ-1-MNV assoziiert und kann hinweisend auf das Vorliegen einer CNV sein (Shi et al. 2019). Dieses beschreibt das Vorliegen von zwei hyperreflektiven Strukturen in der OCT, die durch eine Lücke getrennt sind. Dabei stellt die innere Schicht das hyperreflektive, unregelmäßig erhöhte RPE dar, während der äußere Anteil die innere Schicht der bruchschen Membran (BM) darstellt.

Fluorescein-Angiographie

Zur Diagnosesicherung einer nAMD stellt die FAG auch aktuell noch den Goldstandard dar. Hierbei kann man hyperfluoreszente und hypofluoreszente Veränderungen unterscheiden (Bischoff et al. 1995). Im Rahmen der nAMD kommt es eher zu hyperfluoreszenten Läsionen. Hierbei zeigen sich Drusen durch ein sog. Staining. Als Staining wird dabei das Anfärben, von soliden Strukturen bezeichnet. Subretinale Fibrosen und Narben zeigen daher ebenfalls ein Staining. Aufgrund von Transmissionsdefekten kommt es im Bereich von RPE-Atrophien zu einer Hyperfluoreszenz. Eine MNV zeichnet sich durch eine Leckage aus, die mit der Zeit der FAG an Größe und Intensität zunimmt. Hierbei wurde, wie zuvor beschrieben, früher zwischen der okkulten CNV, die in der Frühphase noch nicht sichtbar ist, da sie unter dem RPE gelegen ist, und der klassischen CNV unterschieden, die in der Frühphase bereits sichtbar ist. Pigmentepithelabhebungen zeigen ebenfalls eine Hyperfluoreszenz aufgrund eines sog. Poolings, das mit der Zeit an Intensität, aber nicht mehr an Größe zunimmt, da die Größe der PED durch den präformierten Raum vorgegeben ist (Lim et al. 2012). Hypofluoreszente Läsionen sind bei der nAMD seltener aufzufinden. Diese sind bedingt durch Blutungen, Lipidexsudationen und Pigmenthyperplasien, die durch eine Blockade eine Hypofluoreszenz bedingen.

OCT-Angiographie

Die OCT-Angiographie stellt eine alternative Bildgebungsmodalität dar, um eine MNV darzustellen. Zwar stellt die FAG weiterhin den Goldstandard dar, jedoch bietet die OCT-A den Vorteil, dass sie nicht invasiv ist und keinen Farbstoff benötigt und damit auch bei Patienten geeignet ist, für die eine FAG eher kontraindiziert ist, beispielsweise bei terminaler Niereninsuffizienz (Coscas et al. 2015). Außerdem ist sie schneller durchführbar. Bei der OCT-A wird das chorioretinale Gefäßbett sehr detailliert dargestellt und die verschiedenen Gefäßplexus werden sichtbar. Aus diesen Daten kann die OCT-A auch ein „dreidimensionales“ Bild erzeugen. Insbesondere bei der Darstellung tiefer liegender MNV kann diese Technik hier einen Vorteil bieten. Ein Nachteil ist jedoch, dass sie kein dynamisches Flusssignal darzustellen vermag. In der Regel wird die OCT-A nicht standardmäßig bei der nAMD verwendet, kann aber eine sinnvolle Ergänzung zu den anderen bildgebenden Modalitäten sein (de Carlo et al. 2015; Huang et al. 2015).

Differentialdiagnosen

Es gibt mehrere Krankheitsbilder, deren Befunde, insbesondere im Rahmen der bildgebenden Modalitäten, als Differentialdiagnose einer nAMD bedacht werden sollten. Eine myope Makuladegeneration kann ebenfalls zum Auftreten von MNV und ähnlichen makulären Veränderungen führen. Darüber hinaus können eine vitelliforme Makuladystrophie oder andere Makuladystrophien mit einer AMD verwechselt werden. Hierbei kommt es jedoch in der FAG in der Regel zu keiner Leckage, sondern lediglich zu einem Staining der Läsionen (Yannuzzi et al. 1999). Chorioidale Tumore können ebenfalls aufgrund von RPE-Veränderungen, dem Vorliegen von subretinaler Flüssigkeit oder subretinalen Blutungen mit einer nAMD verwechselt werden, hier sollte eine Ultraschalluntersuchung sowie das einseitige Auftreten zur Abgrenzung dienen. Außerdem sollte eine Chorioretinopathia centralis serosa als Differentialdiagnose für die nAMD bedacht werden, auch hier kommt es zum Vorliegen von Pigmentepithelabhebungen und subretinaler Flüssigkeit. Allerdings sind die Patienten in der Regel jünger, haben multifokale seröse Pigmentepithelabhebungen, ohne dass Drusen vorliegen. Familiäre Drusen sind genetisch bedingt und sollten differentialdiagnostisch in Betracht gezogen werden. Weitere Differentialdiagnosen stellen angioide Streifen, ein okuläres Histoplasmose-Syndrom sowie eine Aderhautruptur dar (Bressler et al. 1988).

Subretinale Blutungen

Eine der schwerwiegendsten Komplikationen der nAMD ist die Entwicklung einer submakulären Blutung (SMB), die sekundär im Rahmen einer MNV auftritt (Shi et al. 2019). Aufgrund der Toxizität des Häms, das im Rahmen der Blutung mit den Photorezeptoren in Kontakt kommt, kommt es zur Schädigung dieser. Selbst nach Resorption einer solchen SMB kann eine verbleibende Narbenbildung im Bereich der Makula einen dauerhaften Sehverlust verursachen (Steel und Sandhu 2011). Dabei gelten eine arterielle Hypertonie oder die Einnahme von Blutverdünnern als Risikofaktoren für die Ausbildung einer extensiveren subretinalen Blutung (Weber et al. 2023, 2024).

Therapie

Die intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM) mit Inhibitoren des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) stellt heutzutage den Goldstandard zur Behandlung der nAMD dar. Dabei wurde das erste Präparat (Pegaptanib, Macugen, Pfizer) 2004 von der FDA zugelassen. Allerdings zielte dieses selektiv auf die VEGF-Isoform 165 ab und hat dadurch eine deutlich geringere Wirksamkeit als die heutzutage üblichen Medikamente gehabt. Davor war eine Lasertherapie der MNV oder eine photodynamische Therapie mit Photosensitizern zur Behandlung der nAMD als Therapieoption verfügbar. Der Verzicht auf Rauchen scheint nicht nur bei der trockenen Form der AMD, sondern auch bei der nAMD mit einem besseren Therapieansprechen verbunden zu sein (Lee et al. 2013).

Lasertherapie

In den 1980er-Jahren wurde im Rahmen von Studien eine Laserphotokoagulation für extrafoveale, juxtafoveale und subfoveale CNV evaluiert („Argon laser photocoagulation for senile macular degeneration. Results of a randomized clinical trial.“ 1982; „Argon laser photocoagulation for neovascular maculopathy. Three-year results from randomized clinical trials.“ Macular Photocoagulation Study Group 1986). Dabei konnte bei extra- oder juxtafovealen Lasertherapien ein besseres Ergebnis erzielt werden als bei subfoveal gelegenen CNV. In der heutigen Zeit der IVOM-Therapie werden Lasertherapien bei nAMD aber bei hohem Risiko der Sehverschlechterung und unzulänglicher Sehverbesserung nicht mehr durchgeführt.

Photodynamische Therapie

Die photodynamische Therapie (PDT) wurde in den 1990er-Jahren entwickelt und wird mit Photosensitizern wie Verteporfin durchgeführt. Diese Substanzen werden über einen venösen Zugang appliziert und sammeln sich im Bereich neovaskulärer Membranen an. Über eine Aktivierung mit Laserlicht wird die Produktion reaktiver Sauerstoffradikale angeregt, die zur Okklusion der MNV führen (Ufret-Vincenty et al. 2004). Die Studie „Treatment of AMD with PDT (TAP)“ konnte zeigen, dass Patienten nach PDT häufiger das Sehvermögen aufrechterhalten konnten (Blumenkranz et al. 2002). Die ANCHOR-Studie verglich die PDT mit einer anti-VEGF-Therapie mit Ranibizumab und konnte zeigen, dass 90 % der Patienten nach IVOM-Therapie weniger als 15 Buchstaben verloren im Gegensatz zu 65,7 % der Patienten nach PDT, sodass die deutlich bessere Wirksamkeit der IVOM-Therapie nachgewiesen wurde (Brown et al. 2009). Auf Grundlage dieser Daten wird die PDT heute nicht mehr bei der nAMD eingesetzt und kommt heutzutage vor allem noch bei Erkrankungen des pachychoroidalen Spektrums oder der polypoidalen chorioidalen Vaskulopathie (PCV) zum Einsatz.

Anti-VEGF

Die intravitreale Medikamenteneingabe im Rahmen der nAMD stellt heute den Goldstandard dar. Es stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, wobei allen gemein ist, dass deren Hauptangriffspunkt die Inhibition von VEGF ist (Stahl 2020).

Bevacizumab

Bevacizumab ist ein humanisierter, monoklonaler Antikörper gegen VEGF und wird unter dem Handelsnamen Avastin® (Roche) vertrieben. Für Avastin gibt es eine Zulassung zur systemischen Behandlung im Bereich onkologischer Erkrankungen, jedoch keine Zulassung im Rahmen von proliferativen Augenerkrankungen wie der nAMD. Zugleich wird Avastin aufgrund der geringen Kosten und der hohen Wirkungsvergleichbarkeit mit zugelassenen Medikamenten weltweit am häufigsten eingesetzt. Die intravitreale Anwendung wird aufgrund der fehlenden Zulassung daher als „off-label“ bezeichnet (Bro et al. 2020). Die erste Anwendung im Bereich der nAMD fand im Jahr 2005 statt. Multiple Studien wie „Inhibition of VEGF in age-related choroidal neovascularisation“ (IVAN) und „Comparison of age-related macular degeneration treatments trials“ (CATT) konnten die vergleichbare Wirkung von Bevacizumab mit Ranibizumab bei vergleichbarem Sicherheitsprofil belegen (Chakravarthy et al. 2012; Chakravarthy et al. 2013; Martin et al. 2011). Es wird im Rahmen der nAMD in einer Dosierung von 1,25 mg in 0,05 ml intravitreal injiziert.

Ranibizumab

Ranibizumab ist ein 48 kD großes Antikörperfragment (Fab) (Blick et al. 2007). Die Zulassung erfolgte in Europa im Jahr 2007 aufgrund der Ergebnisse der Zulassungsstudien ANCHOR und MARINA (Rosenfeld et al. 2006; Brown und Regillo 2007). In den USA und der Schweiz erfolgte die Zulassung bereits 2006. Vertrieben wird Ranibizumab unter dem Handelsnamen Lucentis® (Novartis). Ranibizumab wirkt dabei durch Bindung aller VEGF-A-Isotope, insbesondere der Isotope VEGF-121, VEGF-165 und VEGF-189 (Papadopoulos et al. 2012).

Aflibercept

Aflibercept ist anders als Bevacizumab oder Ranibizumab kein Antikörper, sondern ein 115 kD großes Fusionsprotein (Stewart und Rosenfeld 2008). Als solches bindet es ebenfalls alle VEGF-A-Isotope, darüber hinaus aber auch VEGF-B und PlGF (Stewart 2011). Aflibercept wird in Europa unter dem Handelsnamen Eylea® (Bayer) vertrieben und erhielt seine initiale Zulassung in 2012 aufgrund der Nichtunterlegenheitsstudien VIEW-1 und VIEW-2 (Heier et al. 2012). Die Zulassung erfolgte für eine Dosierung von 2 mg in 0,05 ml. Kürzlich ist unter Berücksichtigung der Zulassungsstudie PULSAR eine Zulassung für eine Dosierung von 8 mg in 0,07 ml erfolgt (Lanzetta et al. 2024). Ziel der Dosiserhöhung ist eine Extension der Behandlungsintervalle.

Brolucizumab

Aufgrund der der Daten der Zulassungsstudien HAWK und HARRIER konnte eine Zulassung von Brolucizumab im Jahr 2020 in Deutschland erfolgen (Dugel et al. 2020). Brolucizumab sollte aufgrund seiner sehr kleinen Molekülgröße von nur 26 kD eine besonders hohe Konzentration erlauben und so effektiver wirken als andere anti-VEGF-Medikamente. Es handelt sich dabei um ein Einzelkettenfragment eines Antikörpers (Sharma et al. 2020). Schon bald nach der Zulassung kamen jedoch vermehrt Meldungen über intraokulare Entzündungen mit teils deutlichen Visusreduktionen auf (Baumal et al. 2020; Singer et al. 2022). In einer Post-hoc-Analyse aller publizierten Fälle wurden als besondere Risikofaktoren u. a. eine vorausgegangene intraokulare Entzündung, ein weibliches Geschlecht sowie eine asiatische Abstammung identifiziert (Inoda et al. 2023; Baumal 2022). Sollte es zu einer Entzündungsreaktion kommen, ist diese in etwa 74 % der Fälle innerhalb der ersten 6 Monate identifizierbar (Holz et al. 2022a; Monés et al. 2021). Bisher ist nicht eindeutig belegt, warum es bei manchen Patienten zu einer intraokularen Entzündung kommt.

Faricimab

Faricimab wird unter dem Handelsnamen Vabysmo® (Roche) vertrieben und ist ein monoklonaler Antikörper mit einer Molekülgröße von 149 kD. Es wirkt sowohl auf VEGF-A als auch auf Angiopoetin-2. Seine Zulassung erfolgte in Deutschland im Jahr 2022 und beruhte auf den Daten der Zulassungsstudien TENAYA und LUCERNE (Heier et al. 2022; Khanani et al. 2024). Vabysmo® wird in einem Volumen von 0,05 ml verabreicht, wobei die Dosis hierin 6 mg entspricht.

Biosimilars

Unter einem Biosimilar werden Medikamente verstanden, die organischem Ursprung sind, also nicht allein chemisch synthetisiert werden. Biosimilars sind in vielen Bereichen der Medizin bereits im Einsatz und mit dem Wegfall der Patente der jeweiligen Originalpräparate sind nun auch die ersten Biosimilars für Ranibizumab am Markt erhältlich (Holz et al. 2022b). Weitere Biosimilars für Aflibercept und andere Präparate werden in den nächsten Jahren ebenfalls verfügbar sein (Kaiser et al. 2022).

Ausblick

Ziel aktueller Studien zur Therapieoptimierung ist vor allem eine Verlängerung der Therapieintervalle. Während bei etwa 70 % der Patienten eine Stabilisierung des Visus erreicht werden kann, erreichen knapp 20 % eine Verbesserung des Visus (Wecker et al. 2019). Strategien einer Intervallverlängerung sind u. a. eine operative Implantation eines Reservoirs. Das sog. „port delivery system“ (PDS) wird dabei im temporal oberen Quadranten unter der Bindehaut im Bereich der Pars plana implantiert und soll wiederbefüllbar sein. Durch die kontinuierliche Abgabe des Wirkstoffs sollen so Wirkspiegel über einen Zeitraum von etwa 6 Monaten ohne erneute Wiederbefüllung erreicht werden können (Holekamp et al. 2022).
Weitere Therapiestrategien schließen die Gentherapie, die die Produktion von VEGF reduzieren soll, ein (Khanani et al. 2022).
Die nAMD stellt noch immer eine große therapeutische Herausforderung dar. Bei fast 90 % der Patienten kann eine Stabilisierung oder Verbesserung des Visus erreicht werden, dies erfordert zumeist jedoch eine große Anzahl intravitrealer Injektionen. Aktuelle Entwicklungen zielen vor allem auf eine Reduktion dieser Behandlungslast ab. Eine Therapie der Ursache ist aktuell nicht verfügbar.
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