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Die Augenheilkunde
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Publiziert am: 20.11.2023

Okuläre Beteiligung bei Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Toxisch epidermaler Nekrolyse (TEN)

Verfasst von: Argyrios Chronopoulos, Maja Mockenhaupt und Uwe Pleyer
Das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und die toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) sind seltene, schwere und oft lebensbedrohliche Reaktionen der Haut- und der Schleimhäute. Sie werden als eine Krankheitsentität verschieden schwerer Ausprägung angesehen und unter dem Begriff „epidermale Nekrolyse“ (EN) zusammengefasst. Neben der schweren Haut- und Allgemeinsymptomatik besteht ein hohes Risiko okulärer Beteiligung, die ohne eine rasche, adäquate ophthalmologische Einschätzung und Behandlung zur langwierigen okulären Morbidität bis zur Erblindung führen kann. Das akute Auftreten, der unvorhersagbare Verlauf und die stark variierende Manifestation der Komplikationen erfordern einen interdisziplinären Ansatz. Eine rasche Diagnosestellung und Einleitung einer antiinflammatorischen oberflächenwirksamen Behandlung der Augen ist von großer Bedeutung für das Langzeitergebnis.

Einleitung

Das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) wurde nach Albert Stevens und Frank Johnson benannt, amerikanischen Kinderärzten, die 1922 gemeinsam die Erkrankung bei zwei Kindern beschrieben (Stevens und Johnson 1922). Im Jahr 1956 berichtete der schottische Dermatologe Alan Lyell über vier Patienten, die eine plötzlich aufgetretene Hautablösung aufwiesen, und prägte den Begriff „toxisch epidermale Nekrolyse“ (TEN) (Lyell 1956). Heute werden das SJS und die TEN als eine Krankheitsentität verschieden schwerer Ausprägung angesehen, die sich hinsichtlich ihrer auslösenden Faktoren und ihres Pathomechanismus nicht unterscheiden (Auquier-Dunant et al. 2002). Die aktuelle Literatur fasst das SJS und die toxisch epidermale Nekrolyse unter dem Begriff „epidermale Nekrolyse“ (EN) zusammen. Sie sind akute und lebensbedrohliche, immunmediierte Haut- und Schleimhautreaktionen, die insgesamt zwar sehr selten, aber von hoher Letalität gekennzeichnet sind (Mockenhaupt und Roujeau 2019). Darüber hinaus zeigen sie eine signifikante physische und psychische Morbidität, die qualitativ und quantitativ bisher nur z. T. geklärt ist (White et al. 2018). Aufgrund dessen steht die generalisierte Erkrankung der Haut initial im Mittelpunkt aller Maßnahmen. Im chronischen Verlauf stellt die Beteiligung der Schleimhäute u. a. der Augenoberfläche (Lider, Zilien, Bindehaut, Hornhaut) mit chronischer Reizung, Sicca-Problematik, Schleimhautulzerationen und z. T. schwerer Oberflächenvernarbung die schwerwiegendste Langzeitkomplikation bei 20–79 % der Überlebenden dar (Haber et al. 2005; Magina 2003). In einer umfragebasierten Studie zeigte die Mehrheit der EN-Überlebenden eine deutliche okuläre Oberflächenproblematik im Sinne eines Sicca-Syndroms (Ingen-Housz-Oro 2020). Patienten mit chronischen Komplikationen wie trockenem Auge und ausgeprägter Oberflächenstörung nach EN weisen eine insgesamt deutlich reduzierte Lebensqualität auf (Haber et al. 2005). Daher sind frühe Diagnostik, Einschätzung des Schweregrades und Einleitung von Behandlungsmaßnahmen wichtige Voraussetzungen, um die okuläre Langzeitmorbidität effektiv zu senken.

Definition und Einteilung

Bei SJS und TEN finden sich im Bereich der Haut fleckige und kokardenartige Hautveränderungen, die häufig konfluieren. Auf diesen Läsionen entwickeln sich Blasen, die zu einer ausgeprägten Hautablösung führen können. Die EN wird entsprechend des Ausmaßes der Hautablösung definiert und klinisch vom Erythema exsudativum multiforme majus (EEMM; EEM mit Schleimhautbeteiligung) unterschieden (Tab. 1) (Bastuji-Garin 1993). Dieses weist gut abgrenzbare, typische Kokarden aus drei konzentrischen Ringen mit zentraler Blase auf, die bevorzugt an den Extremitäten auftreten (Abb. 1). Demgegenüber entstehen bei EN auf einem Exanthem aus Flecken und atypischen Kokarden weniger scharf begrenzte und konfluierende Blasen und Erosionen (Abb. 2).
Tab. 1
Konsensusdefinition der schweren blasenbildenden Hautreaktionen. (Nach Bastuji-Garin et al. 1993)
Einteilung
EEMM
SJS
SJS/TEN-Übergangsform
TEN mit Maculae (Flecken)
TEN auf großflächigen Erythemen (ohne Flecken)
Hautablösung
< 10 %
< 10 %
10–30 %
> 30 %
> 10 %
Typische Kokarden
Ja
Atypische Kokarden
Erhaben
Flach
Flach
Flach
Maculae (Flecken)
Ja
Ja
Ja
EEMM Erythema exsudativum multiforme majus; SJS Stevens-Johnson-Syndrom; TEN toxisch epidermale Nekrolyse
Für die Einteilung und Unterscheidung der EN-Schweregrade spielt die Gesamtoberfläche der blasigen bzw. abgelösten Haut eine entscheidende Rolle. Die Hautablösung beträgt beim SJS unter 10 % der Körperoberfläche; bei der TEN dagegen mehr als 30 %. Dazwischen (10–30 %) wird eine „SJS/TEN-Übergangsform“ definiert (Bastuji-Garin 1993; Rzany et al. 1993). Die Formen der EN gehen mit hämorrhagisch-erosiven Schleimhautveränderungen einher, die sich im Bereich des Mundes, Rachens, Kehlkopfs bis hin zu den Bronchien, der Nase sowie im Bereich der Glans penis, vaginal, aber auch urethral und intraanal manifestieren können (Abb. 3). Eine solche Schleimhautbeteiligung findet sich auch beim EEMM, daher stellt sie kein Unterscheidungsmerkmal zwischen EN und EEMM dar (Auqier-Dunant et al. 2002). Selten tritt die TEN auf großflächigen Erythemen auf, was die Experten mittlerweile in Zusammenhang mit dem generalisierten bullösen fixen Arzneiexanthem (GBFAE) sehen. Dieses stellt ebenfalls eine wichtige Differenzialdiagnose dar, geht aber nicht mit einer schweren Schleimhautbeteiligung einher, im Besonderen nicht der Augen (Mockenhaupt und Roujeau 2019).
Innerhalb der ersten 5 Tage nach Diagnosestellung sollte bei Patienten mit EN eine prognostische Einschätzung erfolgen. Mit Hilfe des SCORTEN („severity-of-illness score for EN“) kann die Überlebenschance eines Patienten ermittelt werden. In den Score gehen sieben unabhängige, aber gleichwertige Faktoren zur Berechnung ein (Tab. 2). Mit steigendem Punktwert erhöht sich das Sterberisiko für den Betroffenen. Der SCORTEN wird zudem häufig als Vergleichsfaktor zur Bewertung des Therapieeffektes herangezogen (Sekula et al. 2013).
Tab. 2
Severity-of-Illness-Wert für Epidermolysis acuta toxica (SCORTEN). (Nach Bastuji-Garin et al. 2000)
Risikofaktor
Ergebnis
 
0
1
Alter
< 40 Jahre
≥ 40 Jahre
Assoziierter Krebs
Nicht vorhanden
Vorhanden
Herzfrequenz (Schläge/Minute)
< 120
≥ 120
Blut-Harnstoff-Stickstoff im Serum
≤ 28 μg/dl (10 mmol/l)
> 28 μg/dl (10 mmol/l)
Abgelöste oder befallene Körperoberfläche
< 10 %
≥ 10 %
Serumglukose
≤ 250 mg/dl (≤ 13,88 mmol/l)
≥ 250 mg/dl (≤ 13,88 mmol/l)
Serumbikarbonat
≥ 20 mEq/l (≥ 20 mmol/l)
< 20 mEq/l (< 20 mmol/l)
Merke Der Anteil (in %) an blasiger bzw. abgelöster Haut bestimmt die Einteilung und den Schwergrad der epidermalen Nekrolyse.

Pathophysiologie/Ursachen

Ursächlich sind in den meisten Fällen (insgesamt etwa 75 %) Arzneimittel, seltener Infektionen oder ein idiopathisches Auftreten (etwa 25 %) (Mockenhaupt 2011). Bei Kindern und Jugendlichen ist das Verhältnis jedoch zugunsten infektassoziierter Ätiologie verschoben (Mockenhaupt 2018; Mockenhaupt et al. 2019).
In epidemiologischen Studien konnte für verschiedene Arzneimittel ein erhöhtes Risiko zur Auslösung von EN festgestellt werden. Zu den Arzneimitteln mit hohem Risikoprofil gehören Allopurinol, antibakterielle Sulfonamide inkl. Sulfasalazin, Carbamazepin, Lamotrigin, Nevirapin, nichtsteroidale Antirheumatika vom Oxicamtyp, Phenobarbital und Phenytoin. Dabei ist das Risiko in den ersten Wochen der Einnahme (4 Tage bis 4 Wochen vor Reaktionsbeginn) am höchsten (Mockenhaupt et al. 2008). Ein deutlich geringeres, aber immer noch signifikantes Risiko konnte für verschiedene Antibiotikagruppen sowie nichtsteroidale Antirheumatika vom Phenylessigsäuretyp (z. B. Diclofenac) festgestellt werden. Im Gegensatz dazu konnte für eine Vielzahl häufig eingesetzter Substanzen, wie z. B. Betablocker, ACE-Hemmer, Diuretika, orale Antidiabetika (auch Sulfonylharnstoffe), Acetylsalicylsäure und Ibuprofen, keinerlei erhöhtes Risiko für EN gezeigt werden (Mockenhaupt et al. 2008).
Pathophysiologisch besteht bei der EN eine immunvermittelte Reaktion, die nach dem heutigen wissenschaftlichen Stand multifaktoriell bedingt ist (Hasegawa und Abe 2020). Man kann die EN vergleichbar einer Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) als T-Zell-vermittelte Reaktion auffassen, bei der in der Dermis überwiegen CD4+-, in der Epidermis CD8+-T-Zellen zu finden sind. Zytotoxische T-Zellen (CD8+) können, verstärkt durch das Freisetzen von Perforinen und Zytokinen (z. B. Tumornekrosefaktor α [TNF-α]), eine apoptotische Reaktion auslösen. Die akute Nekrose der Keratinozyten wird auf einen solchen ausgedehnten apoptotischen Prozess zurückgeführt. Dabei ist zu beachten, dass es bei diesen CD8+-Zellen zu einer Konversion der Oberflächenmarker von CD45RA auf CD29 kommt, was auf eine verstärkte Antigenstimulation hindeutet. Allerdings konnte gezeigt werden, dass eines der wichtigsten Zytokine in der Akutphase von EN das kationische Protein Granulysin ist, welches die stärkste Zytotoxizität in der Blasenflüssigkeit von Patienten mit EN aufwies (Chung et al. 2008). Die Konzentration in der Blasenflüssigkeit lag in einer 2- bis 4-fachen Größenordnung höher als die von anderen zytotoxischen Proteinen (Perforin, Granzym B oder löslichem Fas-Liganden) und die Reduktion von Granulysin reduzierte die Toxizität. Zudem korrelierte die Konzentration von Granulysin in der Blasenflüssigkeit positiv mit dem Schweregrad der Erkrankung, d. h., sie war höher bei Patienten mit TEN als bei SJS (Chen et al. 2021). Daraus ließe sich der Schluss ziehen, dass Granulysin ein Marker für den Schweregrad von EN ist und einen Angriffspunkt für potenzielle Therapien bietet.

Epidemiologie

Die Inzidenz von EN liegt bei 1–2 Fällen pro 1 Mio. Einwohner pro Jahr (White et al. 2015). EN kann in jedem Lebensalter auftreten, kommt aber v. a. bei älteren Menschen vor. Frauen sind dabei etwas häufiger betroffen. Damit gehört EN zu den seltenen Erkrankungen, die allerdings mit einer hohen Letalität einhergehen. Diese beträgt bei TEN mehr als 45 % (Mockenhaupt 2018). Bis zu ca. 90 % der EN-Patienten entwickeln akute okuläre Komplikationen, 25 % davon schwersten Grades (Chang et al. 2007). Eine Augenbeteiligung ist häufiger bei Patienten mit SJS (81 %) oder TEN (67 %) im Vergleicht zum EEMM 23 % (Chang et al. 2007; Chow et al. 2017; Gueudry et al. 2009). Patienten mit Mischformen zwischen SJS und TEN haben meistens eine noch schwerwiegendere okuläre Beteiligung (Chow et al. 2017; Gueudry et al. 2009; Morales et al. 2010). Bei ca. 20 % der hospitalisierten Patienten tritt eine Hornhautbeteiligung auf (Morales et al. 2010).
Merke Bis zu 90 % der Patienten mit epidermaler Nekrolyse entwickeln akute okuläre Komplikationen.

Risikofaktoren

Obwohl schon seit mehr als 30 Jahren eine genetische Prädisposition bei Patienten mit schweren Hautreaktionen vermutet wird, ließ sich erst in den vergangenen 15 Jahren konkret zeigen, dass diese Prädisposition spezifisch für bestimmte Arzneimittel ist und starke ethnische Unterschiede aufweist (Roujeau et al. 1987). So konnte z. B. der hochsignifikante Zusammenhang (100 %) zwischen Carbamazepin-induzierter EN und HLA-B*1502 bei Han-Chinesen und anderen Südostasiaten in der Untersuchung von europäischen Patienten nicht bestätigt werden (Lonjou et al. 2006). Vor wenigen Jahren erst wurde bei europäischen Patienten mit EN nach Carbamazepin-Einnahme eine Assoziation mit HLA-B*5701 festgestellt (Mockenhaupt et al. 2019). Bei Allopurinol-induzierter EN hingegen konnte eine Assoziation mit HLA-B*5801 sowohl bei Han-Chinesen (100 %) als auch bei Europäern (55 %) nachgewiesen werden (Lonjou et al. 2008). Ebenso zeigte sich bei Brasilianern europäischer Herkunft, Indern und Thailändern eine signifikante Korrelation zwischen HLA-B*44:03 und schwerer okulärer Beteiligung nach EN (Jongkhajornpong et al. 2018; Kannabiran et al. 2017; Ueta et al. 2014a, b; Wakamatsu et al. 2017, 2021). Ähnliches gilt für Japaner und Koreaner, die Träger des HLA-A*02:06 sind (Ueta 2014a, b), und für Taiwanesen, die Träger des HLA-A*02:07 sind, welches sich nur in einer Aminosäure vom HLA*02:06 unterscheidet (Ma et al. 2022). Es handelt sich offenbar um arzneimittelspezifische Reaktionsformen, d. h., ein bestimmter genetisch prädisponierter Patient reagiert nur auf ein spezifisches Arzneimittel mit EN. Somit lässt sich feststellen, dass das Risiko für EN nicht nur mit der Einnahme hochverdächtiger Medikamente, sondern auch mit einer genetischen Prädisposition in Zusammenhang steht. Allerdings scheinen einige der aus Japan und Südostasien publizierten HLA*-Allele nicht arzneimittel- sondern infektassoziiert zu sein (Roujeau et al. 2018). Untersuchungen zum genetischen Muster von infektinduzierten EN-Fällen wurden bislang nicht systematisch durchgeführt und sind Gegenstand aktueller Untersuchungen (Chang et al. 2020).

Diagnostik der EN

Es gibt keinen In-vivo- oder In-vitro-Test, um das auslösende Agens bei EN zu identifizieren. Hauttestungen mit dem vermuteten Auslöser, die ohnehin erst 2–4 Monate nach Abheilung der Reaktion möglich wären, verlaufen häufig negativ. In systematischen Untersuchungen waren weniger als 25 % der Testergebnisse korrekt positiv (Edward und Holland 1996). Bisher existieren keine nationalen oder internationalen Leitlinien, lediglich nur Empfehlungen dermatologischer Fachgesellschaften (z. B. der britischen, französischen und indischen) sowie einzelner Expertenzentren vor (Creamer et al. 2016; Kumar et al. 2018; Thorel et al. 2023). In der Histologie von befallenen Hautregionen zeigen sich nekrotische Keratinozyten, die in disseminierter Verteilung vorliegen oder die zu einer kompletten Nekrose der Epidermis führen. Daneben findet sich eine Vakuolisierung der Basalmembranzone bis hin zur subepidermalen Spalte. In der oberen Dermis imponiert ein perivaskuläres, lymphohistiozytäres Infiltrat, in dem auch eosinophile Granulozyten vorkommen.
Die Histologie allein reicht aber nicht zur Diagnosestellung, da auch bei EEMM und GBFAE vergleichbare histologische Bilder zu sehen sind, v. a. wenn die Biopsie aus dem Bereich einer Blase bzw. im frühen Stadium der Reaktion entnommen wird (Grünwald et al. 2000; Kohanim et al. 2016a, b). Die direkte Immunfluoreszenzuntersuchung lässt die EN von autoimmunologischen bullösen Dermatosen, wie z. B. der IgA-linearen Dermatose, unterscheiden. Diese kann eine EN imitieren und in manchen Fällen durch Arzneimittel ausgelöst werden (Mockenhaupt 2018).
Merke Die Verdachtsdiagnose der epidermalen Nekrolyse wird primär klinisch gestellt.

Klinik der EN

Meistens geht ein Prodromalstadium mit erkältungsartigen Symptomen (Fieber, Unwohlsein) dem Hautausschlag ein paar Tage voraus. Die Verdachtsdiagnose EN wird primär klinisch gestellt, unterstützt von der Histologie einer Hautbiopsie (Ardern-Jones und Mockenhaupt 2019). Zu Beginn der Erkrankung ist die Einordnung des Exanthems bei EN oftmals schwierig, v. a., wenn noch keine Schleimhautbeteiligung vorliegt. Auch wenn bereits Blasen und Erosionen der Haut vorhanden sind, lässt sich kaum abschätzen, ob das Maximum der Reaktion bereits erreicht ist oder ob die Hautablösung weiter voranschreitet (Mockenhaupt 2018).

Differenzialdiagnostik der EN

Als Differenzialdiagnosen müssen in erster Linie das Staphylococcal Scalded Skin Syndrome (SSSS), welches mit einer intraepidermalen Blasenbildung einhergeht und durch Staphylokokkentoxin ausgelöst wird, aber auch das generalisierte bullöse fixe Arzneiexanthem (GBFAE) in Betracht gezogen werden (Mockenhaupt 2018). Eine okuläre Beteiligung kommt bei diesen Reaktionen i. d. R. nicht vor. Zudem können autoimmunologische bullöse Dermatosen, die mit okulärer Beteiligung einhergehen können, das Bild von EN vortäuschen. Dazu zählt z. B. das okuläre vernarbende Pemphigoid, welches in fortgeschrittenen Stadien der EN klinisch sehr ähnlich ist (Shanbhag et al. 2019a, b). Auch das Erythema exsudativum multiforme majus (EEMM; EEM mit Schleimhautbeteiligung) muss von der EN abgegrenzt werden. Leider wurde das EEMM über Jahrzehnte mit SJS gleichgesetzt – und wird es in manchen Lehrbüchern immer noch –, was zu Fehlschlüssen hinsichtlich der Therapie führte (Roujeau et al. 2018).

Augenbeteiligung

Initial treten bei allen Formen der EN oft uncharakteristische Beschwerden mit „Brennen und Tränen der Augen“ und eine Bindehauthyperämie auf (Lopez-Garcia et al. 2011; Yip et al. 2007). Patienten mit TEN weisen gegenüber Patienten, die von SJS betroffen sind, häufiger – allerdings nicht schwerer – eine akute Augenbeteiligung auf (Power et al. 1995). In dieser Beobachtung lag bei 58 % eine leichte, bei 8 % eine mittelschwere bzw. 8 % eine schwer verlaufende Konjunktivitis auf (Power et al. 1995). Bei milden Formen dauert diese Phase nur wenige Tage, in schweren Fällen kommt es oft zu protrahierten Verläufen mit lebenslanger Beeinträchtigung. (Lopez-Garcia et al. 2011; Yip et al. 2007). Die Schwere der okulären Schädigung ist vom Ausmaß der Hautbeteiligung unabhängig. Zudem gibt es oft keine Korrelation der subjektiven Symptome zur Schwere der Augenbeteiligung. Auch bei Patienten mit geringer Hautbeteiligung können schwerwiegende Oberflächenveränderungen des Auges auftreten und zu schwerer Visusminderung und Einschränkung der Lebensqualität führen (Gueudry et al. 2009; Morales et al. 2010).
Merke Es ist von wesentlicher Bedeutung, unabhängig vom Schweregrad der kutanen Manifestation, bei allen EN-Patienten unverzüglich einen augenärztlichen Status zu erheben.

Klinik der okulären Beteiligung

Akute Phase

Die Augenmanifestation von SJS/TEN kann entsprechend zu den klinischen Stadien als akut, subakut und chronisch unterschieden werden. Das akute Stadium tritt normalerweise innerhalb von 2 Wochen nach Beginn der Symptome auf und hält bis zu 6 Wochen an (Morales et al. 2010). In diesem Stadium wird am häufigsten eine Augenbeteiligung als bilaterale Konjunktivitis (bei 15–75 % der Patienten) beobachtet (Gueudry et al. 2009).
In der akuten Phase der Konjunktivitis zeigen sich kleine, gut begrenzte Epitheldefekte. Diese sind einfach mit Fluoreszein anfärbbar. Ein Test, der am Krankenbett gut durchführbar ist und bei der augenärztlichen Erstuntersuchung das Ausmaß der epithelialen Beteiligung der Konjunktiva zeigt. Es sollte gut dokumentiert werden, da es die Schwere der okulären Beteiligung sowie auch die Intensität der notwendigen Behandlung bestimmt (Gregory 2016). Eine Vergrößerung der Epitheldefekte der Bindehaut und der Hornhaut oder die Entwicklung von Pseudomembranen und Symblephara deuten auf eine Verschlechterung hin. Alterationen des konjunktivalen Epithels und die Destruktion der Becherzellen führen zu einer rasch fortschreitenden, ausgeprägten Sicca-Problematik mit einer Destabilisierung des Tränenfilms (Shrestha et al. 2019). Die Oberflächenentzündung wird häufig von einer Pseudomembranbildung bzw. einer membranösen Konjunktivitis begleitet. Auch in milden Fällen ist die Inspektion der Fornizes und der palpebralen Konjunktiva auf Epitheldefekte unabdingbar. Pseudomembranen mit benachbarten ulzerierenden Epitheldefekten und Randnekrosen der Lidkante können rasch zur Symblepharonbildung mit progressiver Hornhautbeteiligung mit Ulzeration bis hin zur Perforation führen. Bei fast der Hälfte der Patienten treten schwere Entzündungen der tarsalen Konjunktiva und der Lidkante mit Dysfunktion der Meibom-Drüsen auf (Abb. 4). Eine ausführliche Auflistung der okulären Symptome/Befunde mit Graduierung des Schweregrades der okulären Beteiligung geht aus Tab. 3 hervor (Gregory 2016).
Tab. 3
Staging der Augenbeteiligung und Behandlungsempfehlungen für das akute Stevens-Johnson-Syndrom. (Nach Gregory 2016)
 
Schwere der Augenbeteiligung
Fluoreszein-Färbung und Behandlungsempfehlung
Mild
Moderat
Schwer
Sehr schwer
Lidkante
Keine Anfärbbarkeit
< 1/3 der Lidkante
> 1/3 der Lidkante von mindestens einem Lid
> 1/3 der Lidkante von mehr als einem Lid
Hornhaut
Keine Anfärbbarkeit
Keine Anfärbbarkeit
Alle Epitheldefekte größer als Punktata
Alle Epitheldefekte größer als Punktata
Bindehaut (bulbär/palpebral)
Hyperämie
Fluo +, < 1 cm im größten Durchmesser
Fluo +, > 1 cm im größten Durchmesser
Multiple Stellen Fluo +
Behandlungsempfehlung
Konservativ
Konservative + engmaschige Kontrolle
Konservativ + notfallmäßige AMT
Konservativ + notfallmäßige AMT
AMT Amnionmembrantransplantation; Fluo Fluoreszein-Färbung
Parallel dazu kommt es zur Veränderung der bakteriellen Besiedlung der Augenoberfläche. Bei den meisten Patienten führt dies innerhalb der ersten 5 Tage zu akuten, oft purulenten Konjunktivitiden, die den Hautsymptomen vorausgehen können (Kohanim et al. 2016a, b) und als Risikofaktor für chronisch-rezidivierende Verläufe angesehen werden (Kittipibul et al. 2020; Ueta 2008) (Abb. 5). Um solchen Infektionen als Risikofaktor vorzubeugen und sie erfolgreich zu behandeln, sollte eine gezielte Antibiose, möglichst nach Antibiogramm, angewendet werden.
Merke Die (Fluoreszein-)Anfärbung der Augenoberfläche hat sich als Hinweis für das Ausmaß der Schädigung bewährt.

Chronische Phase

Dem akuten inflammatorischen Geschehen folgt eine Phase mit persistierenden epithelialen Defekten und Ulzerationen, die bis zur Keratomalazie führen kann. Ohne adäquate Therapie können hieraus Hornhautvernarbung, Keratinisierung der Augenoberfläche und Symblepharonbildung mit entsprechenden morphologischen und funktionellen Dauerschäden resultieren (Abb. 6). Auch nach erfolgreicher Verlaufskontrolle der akuten entzündlichen Veränderungen besteht weiterhin die Gefahr einer funktionellen Schädigung, da oftmals die entzündlichen Veränderungen mit sekundärer Fibrose in der chronischen Phase stumm voranschreiten (De Rojas et al. 2007).
Lider
Die initiale Lid(rand)beteiligung während der akuten Phase wird oft unterschätzt und kann im weiteren Verlauf zur grundlegenden Ursache langfristiger okulärer Morbidität werden. Die Blepharitis führt zur Dysfunktion der Meibom-Drüsen und kann im weiteren Verlauf unbehandelt in deren Destruktion münden (Lekhanont et al. 2019; Shrestha et al. 2019). Vernarbungsprozesse der Augenlider und der Bindehaut gehen oft in Symblephara und ein Entropium mit subsequenter Trichiasis über. Das Scheuern auf der Hornhaut verursacht Epitheldefekte, Ulzera und eine Vernarbung der Hornhaut mit folgender Visusminderung.
Tränenfilm
Symblephara können zusätzlich die Augenbeweglichkeit und die „Wiper-Funktion“ des Lidschlages und somit die normale Tränenfilmverteilung deutlich beeinträchtigen. Die Destruktion der Meibom-Drüsen und Becherzellen führt über die Veränderungen der Lipid- und Muzinschicht zur Tränenfilminstabilität und ausgeprägten Sicca-Symptomatik. Die entzündliche Destruktion der Glandula lacrimalis und der akzessorischen Tränendrüsen trägt zusätzlich zur verringerten Tränensekretion bei.
Kornea
Die ausgeprägte Keratoconjunctivitis sicca, Symblepharabildung und Lidfehlstellung begünstigen eine sekundäre Expositionskeratopathie. Zusammen mit dem Untergang limbaler Hornhautstammzellen kann dies zur Keratinisierung der Hornhaut mit oberflächlicher/tiefer Neovaskularisation sowie Pannusbildung führen. Alle diese Veränderungen führen zur limbalen Stammzellinsuffizienz, die in Kombination mit mechanischen Traumata durch Trichiasis und keratinisierte Lidkanten in persistierende Epitheldefekte, Neovaskularisation, Vernarbung, Ulzera und evtl. Perforation der Kornea münden können. Fotophobie, Visusminderung und ggf. chronische Schmerzen werden von den Betroffen geäußert. Daher sind präventive Maßnahmen essenziell, um bereits in der akuten Phase das Risiko langfristiger Komplikationen entscheidend zu senken (Shanbhag et al. 2019a, b, 2020).

Ophthalmologische Verlaufsuntersuchung und Beurteilung von Biomarkern

Die penible Dokumentation aller Befunde ist Voraussetzung für die richtige Einstufung und Therapieeinleitung (Tab. 3) (Gregory 2016). Da oft erheblich Schmerzen vorliegen, kann bei nichtsedierten Patienten zunächst eine lokale (unkonservierte) Tropfanästhesie angewendet werden. Verlaufskontrollen und Nachuntersuchungen müssen individuell entschieden werden. Grundsätzlich sollen alle EN-Patienten in der ersten Woche alle 24–48 h kontrolliert werden, da Befunde schnell und ohne Vorankündigung voranschreiten können. Jegliche klinischen Zeichen einer Verschlechterung sind Grund zur Neubewertung.
Neue Erkenntnisse zur prädiktiven Funktion von Biomarkern könnten künftig wertvolle Informationen zur Schwere des okulären Verlaufes geben. So konnten bei schwer betroffenen Patienten mit Neovaskularisation und Konjunktivalisierung der Hornhaut im Tränenfilm hohe Konzentrationen von IL-8 gemessen werden. Eine starke Keratinisierung der Augenoberfläche war mit verstärkter Expression von Granzym B assoziiert. Im Tränenfilm von Augen mit Konjunktivalisierung und Neovaskularisation war Interferon-γ-induziertes Protein 10 (IP-10) hochreguliert; und bei starker Vernarbung auch das IL-1α (Gurumurthy 2018). Diese Veränderungen in der Tränenflüssigkeit könnten die Schwere des okulären Krankheitsverlaufs bestimmen (Yoshikawa et al. 2020).

Therapie – allgemeine Maßnahmen

Um bei arzneimittelinduzierten Fällen das auslösende Agens frühzeitig abzusetzen, ist eine detaillierte Arzneimittelanamnese unerlässlich. Dabei basiert die Identifizierung des auslösenden Arzneimittels v. a. auf dem Zeitintervall zwischen Beginn der Einnahme des Arzneimittels und dem Beginn der schweren Hautreaktion. Meist liegt sie bei etwa 1–4 Wochen. Dabei handelt es sich um den ersten Einnahmezyklus des verdächtigen Auslösers (Mockenhaupt et al. 2008). Wurde ein Medikament bereits früher angewendet und gut vertragen, so kommt es als Auslöser eher nicht in Betracht. Zudem spielt es eine Rolle, ob das verdächtige Arzneimittel als Auslöser schwerer Hautreaktionen bereits bekannt ist; hier helfen die Risikobewertungen der epidemiologischen Studien (Mockenhaupt et al. 2008). Bei Multimedikation ist es leider oft schwierig, das auslösende Agens zu identifizieren (Grünwald et al. 2000).
Neben der Wundversorgung und adäquaten Schmerztherapie müssen der Flüssigkeitsbedarf, die Ernährung, der Elektrolythaushalt, die Nieren- und Lungenfunktion überwacht und ggf. angepasst werden. Dabei sollte ggf. die Raumtemperatur auf 25–28 °C erhöht werden, um bei ausgedehnter Hautablösung den Verlust der Thermoregulation auszugleichen. Eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr muss individuell angepasst werden, wobei die Überwachung der täglichen Harnmenge als Grundlage dient (Ardern-Jones und Mockenhaupt 2019). Eine enterale Ernährung (oral, transnasal) ist der parenteralen jederzeit vorzuziehen, um Magengeschwüren und einer Verlagerung von Darmbakterien vorzubeugen. Bei erosiver Schleimhautbeteiligung empfiehlt sich eine lokale antiseptische Therapie und der jeweilige Facharzt sollte hinzugezogen werden.

Systemische immunmodulierende Therapien bei EN

Da die EN als immunmediierte Reaktion angesehen wird, wurden verschiedene immunmodulierende Therapien eingesetzt, u. a. Glukokortikosteroide, intravenöse Immunoglobuline (IVIG), Plasmapherese, Granulozyten-stimulierender Faktor, TNF-alpha-Inhibitoren, Cyclophosphamid und Ciclosporin A (Zimmermann et al. 2017). Die Anwendung von Glukokortikosteroiden ist die häufigste, akute, systemische Therapieform bei Patienten mit EN. Ihr Einsatz ist jedoch umstritten, da die Infektionsgefahr bzw. die Gefahr einer Sepsis steigen und es zu Verzögerungen in der Abheilung kommen kann (Ardern-Jones und Mockenhaupt 2019). Eine Metaanalyse zur immunmodulierenden Therapie von EN zeigte allerdings, dass die Gabe von systemischen Glukokortikosteroiden im Vergleich zur rein supportiven Therapie einen Überlebensvorteil brachte (Kardaun und Jonkman 2007; Zimmermann et al. 2017). Somit stellen Glukokortikosteroide bei kurzzeitiger Gabe in mittlerer Dosierung (50–250 mg) über wenige Tage eine Therapieoption dar, die zwar kaum die Progression der Hautablösung zum Stillstand bringt, aber doch eine positive Wirkung auf die oftmals geschwollenen und schmerzhaften Schleimhäute hat.
Der okuläre Effekt der systemischen Steroidtherapie bleibt jedoch umstritten, da keine Studie einen sicheren, reproduzierbaren positiven Effekt nachweisen konnte (Araki et al. 2009; Kim et al. 2015; Yip et al. 2007). Auch eine neuere Studie mit fünf Patienten, die über den positiven Effekt einer Methylprednisolon-Pulstherapie (500 mg/d für 3 Tage) bei massiver Augenbeteiligung auf die Entwicklung okulärer Folgeschäden berichtete, konnte in großen Beobachtungsstudien nicht bestätigt werden (Ong et al. 2020).
Eine weitere systemische Therapieoption stellen die intravenösen Immunglobuline (IVIG) dar. Deren möglicher Effekt beruht auf der Annahme, dass durch vorhandene Antikörper in humanen IVIG die FAS-induzierte Apoptose der Keratinozyten blockiert wird (Viard et al. 1998). Auch hier wird der Einsatz kontrovers diskutiert. Umfangreiche Metaanalysen haben keinen Überlebensvorteil von Patienten mit IVIG-Therapie im Vergleich zur supportiven Therapie feststellen können (Huang et al. 2012).
TNF-α scheint auch ein wichtiges therapeutisches Ziel zu sein. EN-Patienten weisen erhöhte TNF-α-Konzentrationen in der Blasenflüssigkeit, im Serum und in der Haut auf, sodass die Anwendung von TNF-α-Inhibitoren ein möglicher Therapieansatz bei EN sein könnte (Wang et al. 2018). Aktuell liegen allerdings auch hier uneinheitliche Daten vor (Zhang 2020). Eine Studie, die die Behandlung mit Etanercept und systemischen Steroiden verglich, ergab eine signifikant kürzere Zeitdauer bis zur Reepithelisierung in der Etanercept-Gruppe (2–2,5 Wochen) und eine längere in der Steroidgruppe. Allerdings wurden die systemischen Steroide sehr lange (3 Wochen) verabreicht, was auch zu einer Abheilungsverzögerung geführt haben könnte (Wang et al. 2018).
Ciclosporin A ist ein weiteres Medikament mit therapeutischen Eigenschaften. Aufgrund der immunsupprimierenden Eigenschaft werden zytotoxische T-Zellen, welche bei EN eine Rolle spielen, durch die Anwendung von Ciclosporin A inhibiert. Die erste, größere, retrospektiv aufgearbeitete Fallserie zur Therapie wurde bereits 2000 publiziert. In der Patientengruppe mit Ciclosporin-A-Therapie stoppte der Progress der Hautablösung früher und die Wundheilung verlief schneller im Vergleich zur Kontrollgruppe, die mit Cyclophosphamid und Glukokortikosteroiden behandelt wurde (Arévalo et al. 2000). Zehn Jahre später wurde eine anhand des SCORTEN kontrollierte Fallserie aus Frankreich veröffentlicht, welche einen Überlebensvorteil der Patienten mit Ciclosporin-A-Therapie aufzeigte (Valeyrie-Allanore et al. 2010). Eine Studie aus Madrid verwendete drei verschiedene Ansätze, um den Effekt von Ciclosporin A zu bewerten. Auch hier begann die Reepithelisierung deutlich früher als in der Vergleichsgruppe (IVIG, Glukokortikosteroide, rein supportive Therapie) und die beobachtete Letalität lag unter der anhand von SCORTEN erwarteten, während in der Vergleichsgruppe mehr Patienten verstarben als angenommen (Torres-Navarro et al. 2021). In vielen Therapiestudien waren Kinder und Jugendliche zwar nicht eingeschlossen, aber in kleineren Fallserien wurde Ciclosporin A erfolgreich bei Kindern mit EN eingesetzt (Hall et al. 2021). Eine Metaanalyse zum Einsatz von Ciclosporin A bei EN kommt zu dem Schluss, dass diese Substanz eine vielversprechende Therapie darstellt, da zum einen die Reepithelisierung früher einsetzt, zum anderen die beobachtete Letalität unter der erwarteten liegt (Ardern-Jones und Mockenhaupt 2019; Zimmermann et al. 2017). Aufgrund der Studien und Erfahrungswerte werden 3 mg pro kg Körpergewicht pro Tag für 10 Tage empfohlen; bei Niereninsuffizienz muss ggf. eine Dosisanpassung erfolgen (Roujeau et al. 2017).

Therapie bei okulärer Beteiligung

Wirkung von allgemeinen Maßnahmen

Die meisten Studien untersuchen die Wirkung einer bestimmten immunmodulierenden Therapie auf das Überleben, einige auch auf die Progression der Hautablösung und/oder deren Abheilung. Wenige Untersuchungen befassen sich mit der Wirkung systemischer immunmodulierender Therapien auf die Schleimhaut. Bis dato wurden nur Glukokortikosteroide, Ciclosporin A und IVIG auf ihre lokalen okulären Effekte untersucht (De Rojas et al. 2007; Hall et al. 2021; Sotozono et al. 2015).
Eine Fallserie mit fünf Patienten berichtete über den positiven Effekt einer Methylprednisolon-Pulstherapie (500 mg/d für 3 Tage) bei massiver Augenbeteiligung auf die Entwicklung okulärer Folgeschäden, die in großen Beobachtungsstudien nicht bestätigt werden konnte (Araki et al. 2009). Deshalb sind Einzelfallberichte und kleine Fallserien sehr kritisch zu betrachten. In einer weiteren Übersicht konnte ein positiver Effekt systemischer Ciclosporin-Therapie auf die Beteiligung der okulären Oberfläche beobachtet werden (Sotozono et al. 2015).

Augenärztliche Behandlung und Monitoring

Bisher liegen für die Behandlung der okulären Veränderungen keine evidenzbasierten Therapiekonzepte durch kontrollierte, randomisierte Studien vor. Allgemein gilt, dass alle Behandlungsmaßnahmen frühzeitig eingeleitet werden müssen, um Schäden möglichst gering zu halten. Sotozono et al. erstellten 2007 einen Algorithmus zur Einschätzung der funktionellen Entwicklung und Objektivierung des Ausmaßes der okulären Beteiligung, den sie 2015 überarbeitet haben (Sotozono et al. 2007, 2015). Dabei erfolgte allerdings keine Berücksichtigung des mukokutanen Übergangs. Neuere Algorithmen bieten eine verbesserte Einschätzung des Augenstatus mit daraus resultierenden Behandlungsempfehlungen, die u. a. die frühzeitige Amnionmembrantransplantation einschließen.

Akutmaßnahmen

Konservative Behandlung der Augenbeteiligung
Wird die Verdachtsdiagnose EN gestellt, muss unverzüglich ein okulärer Ausgangsbefund erhoben werden. Auch Patienten mit nur leichtem Hautbefall können eine ausgedehnte Schleimhautbeteiligung aufweisen und benötigen eine kurzfristige, initiale ophthalmologische Untersuchung mit Statuserhebung in der frühen, akuten Phase. Jede konjunktivale Reizung sollte intensiv mit lokalen Steroiden (z. B. unkonservierte Prednisolon-Augentropfen 5 × d) oder mit immunmodulierenden Substanzen, wie Ciclosporin-A-Augentropfen (0,05–2,0 %) 2–4 × täglich, behandelt werden (Prabhasawat et al. 2013; Wan et al. 2015).
Eine lokale Kortisontherapie (z. B. Betamethason) innerhalb der ersten 4 Tage scheint das Ausmaß der okulären Beteiligung erfolgreich reduzieren zu können (Araki et al. 2009). Die Anwendung von lokalen Kortikosteroiden in der akuten Phase der Erkrankung wird auch von weiteren Studien unterstützt (Kohanim et al. 2016a, b; Saeed und Chodosh 2016; Sotozono et al. 2018). Ein Konsens zur Dosierung gibt es jedoch nicht und die Anwendung richtet sich nach der klinischen Einschätzung und dem Grad der Oberflächenbeteiligung (Thorel et al. 2023). Die Anwendung von nichtsteroidalen antiinflammatorischen (NSAID) Augentropfen hingegen wird nicht empfohlen, da sie Hornhautschäden verschlechtern und gar bis zur Hornhautperforation führen können (Isawi und Dhaliwal 2007; Phasukkijwatana et al. 2011; Thorel et al. 2023).
Der klinische Befund kann sich rasch verschlechtern, daher sind tägliche Untersuchungen notwendig, bis sich Oberflächenreiz und Befund deutlich gebessert haben und Epitheldefekte geschlossen sind. Bei Hornhautepitheldefekten sollte auch eine auf Superinfektionen ausgerichtete, prophylaktische, antibiotische Therapie mit unkonservierten antibiotischen Augentropfen erfolgen (Bagga et al. 2018; Sharma et al. 2019). Bei EN-Patienten kommt es durch das veränderte Mikrobiom der okulären Schleimhautflora zu einem signifikant höheren und atypischen Anteil an pathogenen Mikroorganismen (Kittipibul et al. 2020). Der Einsatz lokaler Antibiotika muss gezielt und individuell entschieden werden abhängig vom ursächlichen Keim (Sotozono et al. 2021). Zu diesem Zweck können auch Antiseptika vorübergehend eingesetzt werden.
Konservierungsmittelfreie benetzende Augentropfen sollten unterstützend obligat 1–2 stündlich gegeben werden (Kittipibul et al. 2020). Die häufigste Spätkomplikation von EN ist die ausgeprägte Sicca-Symptomatik infolge der Destruktion von Meibom-Drüsen, Becherzellen und der Glandula lacrimalis. Die Erfahrung zeigt, dass bereits ein geringer Rückgang des okulären Oberflächenschadens den Langzeitverlauf und die Visusprognose erheblich verbessert.
Alle Bindehautablagerungen oder Membranen sollten mit NaCl 0,9 % und einem Watteträger oder Glasstäbchen entfernt werden. Um einer Symblepharonbildung vorzubeugen, wurde ein regelmäßiges Ausstreichen des Fornix mit einem Glasspatel empfohlen. Dies ist allerdings nur als adjuvante Maßnahme zusätzlich zur Entzündungskontrolle zu sehen. Das Einlegen einer ggf. mit Amnion ummantelten Illig-Schale kann alternativ erwogen werden (Daniel et al. 2018).
Tipp
Die Illig-Schale kann zur besseren Wirkung mit einer Amnionmembran ummantelt werden.
Nach Entfernung von Membranen sind Blutungen nicht außergewöhnlich. Bei ausgeprägter Mukusabsonderung und/oder Membranbildung können zusätzlich mukolytisch wirksame Wirkstoffe wie Acetylcystein-Gel 5–10 % angewendet werden. Gute Hygiene der okulären Oberfläche ist notwendig. Prednisolon-Augensalbe kann zusätzlich auf die Lidränder 3–4 × täglich gegeben werden. Eine weitere Alternative, v. a. bei schweren Verläufen, sind autologe Serumtropfen, die einen sehr vorteilhaften Oberflächeneffekt zeigen (Quinto et al. 2008). Von einer systemischen antibiotischen Abdeckung sollte abgesehen werden, da dadurch beginnende Infektzeichen verschleiert werden.
Amnionmembrantransplantation
Die Transplantation von Amnionmembranen oder von Limbusstammzellen mit kultivierten Epithelzellen haben günstige Ergebnisse gezeigt und werden daher zunehmend angewendet (Pruet et al. 2014; Shanbhag et al. 2020; Shay et al. 2010). Obwohl manche Studien die Vorteile der frühzeitigen Amnionmembrantransplantation (AMT) in Frage stellten, hat sich ihre Anwendung in randomisierten Studien als sehr wirksame Maßnahme zur Minimierung der Langzeitfolgen und zum Erhalt der Funktion erwiesen (Kim et al. 2015; Shanbhag et al. 2020; Sharma et al. 2016) und wird von mehreren Fachgesellschaften empfohlen (Creamer et al. 2016). Die Amnionmembrantransplantation wirkt nicht nur supportiv auf die Wundheilung chronischer Hornhautulzera, sondern weist auch eine zusätzliche immunmodulatorische Wirkung auf. Die Vorteile einer AMT umfassen eine reduzierte Entzündung, schnellere Reepithelisierung, Reduzierung der Narbenbildung und weniger Symblepharonbildung (Gregory 2011; Singh et al. 2022; Shammas et al. 2010; Sharma et al. 2016; Singh et al. 2022). Die Abb. 7 demonstriert den okulären Verlauf einer Patientin mit SJS nach Diclofenac-Einnahme nach Amnionmembrantransplantation.
Als Indikation gelten mehr als 1 cm große Defekte der Bindehaut sowie Hornhautdefekte grösser als eine punktförmige Schädigung (Gregory 2016). Es wird empfohlen, diese Maßnahme möglichst innerhalb der ersten Woche vorzunehmen (Shanbhag et al. 2019a, b, 2020). Es kann sowohl gefrierkonservierte Amnionmembran als auch „frische“ AM verwendet werden.
Da chirurgische Maßnahmen am Krankenbett in der akuten Phase schwierig sein können, kann auf die Technik zur Ummantelung einer Illig-Schale o. ä. mit AM verwiesen werden (Daniel et al. 2018). Die AMT kann die funktionellen und morphologischen Schäden bei SJS/TEN in der späteren chronischen Phase der Erkrankung entscheidend reduzieren (Shanbhag et al. 2020).
Merke Pflege- und Hilfspersonal sind für die Patientenversorgung von entscheidender Bedeutung. Sie müssen mit dem Krankheitsbild vertraut sein und sich der Notwendigkeit der besonderen Augenpflege bewusst sein
Tipp
In der akuten Phase der epidermalen Nekrolyse können sich rasch Symblephara bilden. Dies sollte durch Ausstreichen des Fornix und Verwendung von Illig-Schalen möglichst verhindert werden.
Merke Die frühzeitige Anwendung von Amnionmembran in der akuten Phase von SJS/TEN kann den Schweregrad der okulären Beteiligung nach SJS/TEN mildern.

Maßnahmen im späteren und chronischen Verlauf

Langfristiges Ziel aller Maßnahmen ist es, die Integrität der okulären Oberfläche zu erhalten. Die Untersuchung der Augenlider ist wichtig, um Lidfehlstellungen oder Vernarbungen, die die belastete Augenoberfläche verschlimmern können, zu identifizieren. Die Durchgängigkeit der Tränenwege, die Position der Zilien, der Zustand der Meibom-Drüsen, die Höhe des Tränenmeniskus, die Qualität des Tränenfilms, die Tiefe der Fornizes, das Vorhandensein oder Fehlen von Symblephara sowie das Ausmaß der Keratinisierung der Lidränder sind Parameter, die zu berücksichtigen sind (Kohanim et al. 2016a, b).

Verlauf und Prognose

Drei Grundprobleme beeinflussen die Prognose der Augenbeteiligung von EN-Patienten erheblich:
1.
Die oft lebensbedrohlichen Komplikationen stehen initial im Vordergrund. Dadurch tritt die okuläre Beteiligung in den Hintergrund und wird oftmals vernachlässigt. Besteht zu Beginn der Erkrankung keine sichtbare Augenbeteiligung, wird im Verlauf die Untersuchung und Behandlung der Augen z. T. nicht durchgeführt.
 
2.
Die Schwierigkeit, die Diagnose der okulären Beteiligung in der Akutphase zu stellen.
 
3.
Es fehlen bisher konkrete Handlungsmaßnahmen bzw. es existiert kein etablierter Therapiealgorithmus für die okuläre Beteiligung.
 
EN-Patienten mit Augenbeteiligung benötigen oft eine lebenslange augenärztliche Behandlung. Trotzdem entwickeln 27–50 % der betroffenen Patienten schwere Oberflächenstörungen, die erhebliche Konsequenzen für die Lebensqualität aufweisen. Neben visusbedingten Einschränkungen spielen auch Komorbiditäten wie Depression, Angststörung und posttraumatischer Stress sowie andere gesundheitsbezogenen Einschränkungen der Lebensqualität eine entscheidende Rolle (De Rojas et al. 2007; Ong et al. 2020). Eine frühe ophthalmologische Untersuchung mit korrekter Statuserhebung sowie eine konsequente Behandlung mit lokalen Antibiotika, Kortikosteroiden und ggf. Amniontransplantation können Visus und Lebensqualität erheblich verbessern (Dodiuk-Gad et al. 2016; Hefez et al. 2019; Hoffman et al. 2021).
Komplikationen durch den chronischen Verlauf sind hauptsächlich auf eine Insuffizienz der Limbusstammzellen oder Vernarbung der Lidränder und Lidfehlstellung mit konsekutiven Veränderungen zurückzuführen. Sie stellen oft eine Herausforderung für die Langzeitbehandlung dar. Eine intensive, regelmäßige Oberflächenpflege mit konservierungsmittelfreien künstlichen Tränen sollte grundsätzlich durchgeführt werden. Die Anwendung von skleralen Kontaktlinsen hat sich als sehr vorteilhaft und für die Betroffenen als subjektiv angenehm erwiesen (Gungor et al. 2008; Romero-Rangel et al. 2000).
Sie gewährleisten eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit und ein hohes Tränenreservoir zwischen der Hornhaut und der Rückfläche der Linse und tragen zur Glättung der Hornhautoberfläche und somit zur Verbesserung der Sehschärfe und der Lebensqualität bei (Sotozono et al. 2014; Tougeron-Brousseau et al. 2009). In einer Studie konnten Skleralinsen den Visus bei ca. 50–90 % der betroffenen Patienten je nach Indikation und Schweregrad verbessern (Romero-Rangel et al. 2000).
Skleralinsen erfordern jedoch eine entsprechende Patientenschulung, sind oft durch die Veränderung der okulären Oberfläche und die Verkürzung des Fornix schwierig anzupassen und müssen daher in spezialisierten Zentren angepasst werden (Sotozono et al. 2014).
Nachteil sind hohe Behandlungskosten (ca. 900 €/Linse), Probleme der Kostenerstattung und der individuelle Anpassungsaufwand. Zu den einfachen, aber wichtigen Behandlungsmaßnahmen zählt die manuelle Entfernung störender Zilien und ggf. die Rekonstruktion von Lidfehlstellungen. Sollte es auch nach wiederholten chirurgischen Eingriffen nicht zur Restitution der okulären Oberflächenanatomie kommen und sich z. B. eine ausgeprägte Keratinisierung mit Pannusbildung entwickeln, kann eine Keratoprothese als Ultima Ratio erwogen werden (Liu et al. 2008).
Merke Skleralinsen haben sich bei starker Oberflächenschädigung bewährt und führen oft zu funktionell besseren Ergebnissen.

Chirurgische Maßnahmen im Spätverlauf

Transplantation von limbalen oder mesenchymalen Stammzellen

Die Transplantation von limbalen oder mesenchymalen Stammzellen stellt eine weitere Option in der Behandlung der Oberflächendefekte dar und sollte erst etwa ein Jahr nach dem Akutereignis vorgenommen werden, wenn der Entzündungszustand weitestgehend abgeklungen ist (Dua und Azuara-Blanco 1999). In Abb. 8 wird ein Flussdiagramm zur stadiengerechten Therapie mit den vorgeschlagenen Maßnahmen je nach Stadium der Erkrankung und je nach Organbefund vorgestellt.
Die autologe Limbusstammzelltransplantation stellt eine Option bei Patienten mit noch genügend gesundem Limbus dar (Tsai et al. 2000). Hier ist ein limbaler Bereich von 70–80° notwendig, um eine ausreichende Hornhautepithelregeneration zu ermöglichen. Sollte nicht ausreichend Limbusgewebe zu Verfügung stehen, kann die ex-vivo autologe Limbusstammzelltransplantation in Erwägung gezogen werden. Sie basiert auf der Kultur autologer Limbusstammzellen mit einer zweizeitigen Verpflanzung zur Minimierung des limbalen Schadens (Kocaba et al. 2016).
Die allogene Limbusstammzelltransplantation wird eher kritisch betrachtet. Nachteile dieser Methode sind darin zu sehen, dass ggf. eine systemische Immunsuppression erfolgen muss, um eine Allograftreaktion zu vermeiden. Zudem werden die bereits bestehenden Risiken einer sekundären Infektion erhöht.
Als relativ neues Verfahren ist die mesenchymale Stammzelltransplantation zu erwähnen. Die mesenchymalen Stammzellen sind multipotent und können sich im gewebespezifischen Milieu in korneale Epithelzellen ausdifferenzieren (Liu et al. 2011). In einer prospektiven Studie zur Bewertung dieser Behandlungsoption konnten günstige anatomische und funktionelle Ergebnisse auch nach 24 Monaten gezeigt werden (Venugopal et al. 2021).

Zusammenfassung

  • Die EN stellt eine akute, lebensbedrohliche Notfallsituation dar. Die Beteiligung von Schleimhäuten schließt die okuläre Oberfläche ein und führt oft zu ausgeprägten morphologischen und funktionellen Langzeitschäden.
  • Die Diagnostik und Prognoseeinschätzung erfolgen durch den Dermatologen aufgrund klinischer und histologischer Kriterien. Sie ist Voraussetzung, um spezifische, systemische Therapiemaßnahmen einzuleiten.
  • Da initial eine intensivmedizinische Betreuung im Vordergrund steht, ist eine interdisziplinäre, koordinierte Vorgehensweise notwendig. Der ophthalmologischen Begleitung muss ein hoher Stellenwert eingeräumt werden, da die Lebensqualität im Langzeitverlauf dadurch oft maßgeblich geprägt wird.
  • Im Vordergrund der Akuttherapie stehen supportive Maßnahmen. Immunmodulierende Therapien, in erster Linie systemisch und topisch angewendetes Ciclosporin A und/oder Glukokortikosteroide, werden eingesetzt.
  • Kurzfristige, sorgfältige Kontrollen sind initial wichtig, um Folgekomplikationen zu reduzieren. Der richtige Umgang bei Augenbeteiligung in der Akutphase und das Vermeiden von dauerhaften Folgeschäden sind essenziell.
  • Nach Entlassung der Patienten aus der stationären Behandlung ist eine langfristige augenfachärztliche Weiterbetreuung notwendig.

Hinweis

Schon beim Verdacht auf das Vorliegen von EN sollten sich die behandelnden Ärzte rasch mit dem Dokumentationszentrum schwerer Hautreaktionen (dZh) am Universitätsklinikum Freiburg in Verbindung setzen, welches Hilfestellung bei Diagnostik und Therapie gibt. Bestätigt sich der Verdacht einer EN, so reist nach entsprechender Vereinbarung ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin des dZh in die behandelnde Klinik, um im Gespräch mit Patienten, Angehörigen und Ärzten die relevanten Daten zu erheben und pseudonymisiert im Register zu erfassen. Das dZh hilft auch bei der Eruierung auslösender Faktoren und stellt bei Bedarf den entsprechenden Allergiepass aus.
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