Beim okulären SHP gelingt lediglich bei einem Teil der Patienten (20–50 %) der Nachweis der Zielantigene durch DIF oder IIF. Daher hat der spezifische serologische Nachweis von
Autoantikörpern einen hohen Stellenwert. Er ist ebenfalls dann bedeutend, wenn eine Biopsie nicht möglich oder nicht erwünscht ist. Allerdings gelingt auch der Nachweis des Zielantigens nur bei ca. 30–50 % der okulären SHP-Patienten – selbst bei positiver DIF.
Aktuell wurden fünf Zielantigene identifiziert und können überwiegend mit kommerziellen Immunoassays/-blots nachgewiesen werden: BP180 (Kollagen Typ XVII), BP230, Laminin 332 und die 2
Untereinheiten Integrin α
6β
4.
Das Hauptzielantigen des SHP ist BP180 (auch Kollagen XVII/COL17 genannt). Anti-BP180 IgG (oder seltener IgA) kommen bei nur 30–50 % der Betroffenen vor. Die aktuellen Leitlinien empfehlen, IgG-Antikörper gegen BP180 NC16A bei allen Patienten unabhängig von DIF oder IIF mittels ELISA oder Immunoblot zu bestimmen.
Laminin 332 (Type VII Collagen) ist das zweithäufigste Zielantigen und die Höhe des Titers korreliert mit der Erkrankungsaktivität. Unabhängig der Reaktivität von DIF und IIF sollte bei Patienten mit einem SHP gegen Laminin 332 getestet werden. Dies ist wichtig in Hinblick auf assoziierte maligne Erkrankungen. Bei bis zu einem Drittel der Patienten mit Anti-Laminin 332-Antikörpern kann eine Assoziation mit einem soliden Tumor nachgewiesen werden (Shi et al.
2022). Hierbei handelt es sich vor allem um Tumoren der Lunge, der Prostata, Blase, Mamma, Uterus und der Zunge.
BP230 wird meistens in Koexistenz mit BP180 oder Laminin 332 nachgewiesen und ist seltener positiv. Die pathophysiologische Relevanz ist noch fraglich und unzureichend geklärt. Die Zielantigene
α6/β4 Integrin wurden häufiger bei Patienten mit isoliertem, okulärem SHP nachgewiesen (Du et al.
2022). Die Bestimmung der α
6/β
4-Integrine ist aktuell nicht standardisiert möglich und wird laut Leitlinie nicht zur Diagnosesicherung empfohlen. Eine Bestimmung von
Kollagen VII kann ebenfalls erfolgen, es ergab sich allerdings kein zusätzlicher diagnostischer Nutzen. Falsch positive Serologien sind selten und können durch chronische Entzündung mit Ulzerationen wie etwa dem
Lichen ruber vorkommen.