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Die Augenheilkunde
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Publiziert am: 23.01.2024

Okuläres Schleimhautpemphigoid: Diagnose, Klinik und Therapie

Verfasst von: Uwe Pleyer
Das okuläre Schleimhautpemphigoid (SHP) ist eine seltene, chronisch fortschreitende Autoimmunerkrankung der Augenoberfläche. Es gehört zu einer immunpathologisch heterogenen Gruppe von Erkrankungen, deren gemeinsames klinisches Korrelat die Störung der Kohäsion an der Basalmembran ist. Klinisch charakteristisch sind rezidivierende Entzündungen mit fortschreitender Fibrose der Konjunktiva sowie Schädigung limbaler Stammzellen. Bei unkontrolliertem Verlauf treten schwere morphologische und funktionelle Schäden bis zur Erblindung ein. Daher ist die Deutung der initial subtilen Symptomatik und eine frühzeitige Diagnose mit zügiger Einleitung einer stadiengerechten (immunmodulativen) Therapie von kritischer Relevanz.

Definition und Hintergrund

Als Pemphigoide wird eine Gruppe bullöser Dermatosen mit Störung der Kohäsion zwischen Basalschicht der Epidermis und Dermis bezeichnet. Das Schleimhautpemphigoid (SHP) wurde 2002 durch das Auftreten von Autoantikörpern gegen Strukturen der dermoepidermal Junktionszone und den überwiegenden Befall der Schleimhäute definiert (Chan et al. 2002). Sowohl klinisch als auch immunpathologisch handelt es sich um eine heterogene Erkrankung mit sehr unterschiedlicher Organbeteiligung. Während bei ca. 30 % der Betroffenen mehrere Schleimhäute befallen sind, werden isolierte Erkrankungen (klinisch manifest) z. B. an Mund, Augen oder Genitalien beobachtet. Sie werden entsprechend als orales, okuläres oder genitales SHP bezeichnet. Das okuläre SHP wird grundsätzlich als schwere Ausprägung der Erkrankung angesehen (Hofmann et al. 2022; Rashid et al. 2021). Es ist klinisch bedeutsam, dass bei alleiniger Beteiligung des Mundes oder der Haut eine geringe bzw. keine Krankheitsprogression besteht, während die anderen mono- oder multilokulär betroffenen Patienten eine rasche Progredienz zeigten (Elder et al. 1996). Da klassische immunpathologische Veränderungen (Immunhistologie, Autoimmunserologie) nicht selten fehlen, stellt die Diagnostik des okulären SHP eine besondere Herausforderung dar (Dart et al. 2021).

Pathophysiologie

Die Pathogenese des okulären SHP ist bisher nicht ausreichend verstanden. Hinweise werden insbesondere aus immunpathologischen Veränderungen von läsionaler Bindehaut- bzw. Mundschleimhaut abgeleitet. Kennzeichen des okulären SHP ist die Bindung von Immunglobulinen und Proteinen des Komplementsystems an der Basalmembran von Haut und Mukosa. Diese Ablagerungen sind überwiegend homogen und linear und unterscheiden sich von granulären Ablagerungen bei anderen Erkrankungen. (z. B. bei IgA-Dermatose) (Lopez et al. 2022). Es wird angenommen, dass eine Antikörperbindung gegen epidermale (BP180, BP230, α6β4 Integrin) und/oder dermale Proteine (Laminin 332, Kollagen VII) der Basalmembranzone erfolgt (Abb. 1).
Dies aktiviert Komplementfaktoren (C3a, C5a), die zur Gefäßdilatation, erhöhter Gefäßpermeabilität und Migration von Granulozyten, Makrophagen und Mastzellen in das subepitheliale Gewebe führt. Sekretionsprodukte (Zytokine) dieser Zellen können in der Bindehaut nachgewiesen werden und beeinflussen die Aktivität insbesondere von Fibroblasten. Die Aktivierung von Fibroblasten führt zur Bildung von Fibrose-wirksamen (TGF-β und PDGF) Mediatoren, die u. a. für die Progression der Bindehautschrumpfung vermutet werden. Die Bedeutung von T-Lymphozyten im Bindehautinfiltrat ist nicht eindeutig zu beurteilen. Sie könnte jedoch für immunregulatorische Defekte wichtig sein, die eine Bildung von Autoantikörpern durch B-Lymphozyten an der Basalmembran zur Folge haben.
Hinweise auf eine systemische Aktivität beim primärem okulären SHP ergeben sich durch erhöhte Spiegel von TNF-alpha und erniedrigtes Interleukin-6 im Serum (Kowalski et al. 2019).

Epidemiologie

Das okuläre SHP weist keine geografische oder ethnische Prädilektion auf. Die Inzidenz wird in Deutschland auf etwa 2 Patienten pro Million Einwohner/Jahr geschätzt (Yaïci et al. 2023; Hübner et al. 2016). Es liegt eine Geschlechtsdominanz im Verhältnis von 2:1 für Frauen, insbesondere nach der Menopause, gegenüber Männern vor.
In großen klinischen Studien wird die Diagnose in der 7. Lebensdekade gestellt. Es liegen jedoch auch Einzelbeobachtungen bereits im Kindes- und jungen Erwachsenenalter vor (Kharfi et al. 2010). Es muss angenommen werden, dass Frühzeichen häufig nicht erkannt werden und der langsam progrediente Krankheitsverlauf zur späten Diagnosestellung beiträgt. Eine (schwache) genetische Prädisposition wurde für das HLA-B12, HLA-DR4, DQB1- und DYW3-Antigen mitgeteilt (Kneiber et al. 2022).

Risikofaktoren

Medikamente
  • Systemische Medikamente
    Bei einigen systemischen Medikamenten (Captopril, Furosemid, Penicillin, Sulfasalazin) besteht der Verdacht, dass sie ein SHP induzieren oder verschlimmern können.
  • Lokaltherapeutika
    Von besonderer Bedeutung für das okuläre SHP sind Langzeitbehandlungen mit Lokaltherapeutika. Unter den Wirkstoffen, die als Auslöser eines medikamenteninduzierten SHP in Verdacht stehen, befinden sich vor allem Glaukommedikamente, u. a. Pilocarpin, Timolol und Epinephrin, sowie Konservierungsstoffe. Es wird angenommen, dass eine Vielzahl von dauerhaft angewendeten Wirkstoffen auslösend sein kann und keine substanzspezifischen Risiken vorliegen. Da sich beim medikamenteninduzierten SHP klinisch und immunhistochemisch ähnliche konjunktivale Veränderungen und im Einzelfall auch immunhistologische Veränderungen finden, bezweifeln einige Autoren, dass es sich um eine separate Krankheitsentität handelt. Sie gehen davon aus, dass das SHP iatrogen durch Medikamenteneinnahme exazerbiert (Geerling und Roth 2019; Singh et al. 2022).
    Allgemein ist bei okulären SHP-Patienten eine erhöhte Prävalenz von okularer Hypertension und Glaukom festzustellen. Dies wurde u. a. damit erklärt, dass durch Fibrosierung der Konjunktiva eine Obstruktion der Drainagevenen und damit ein behinderter Kammerwasserabfluss resultiert.
  • Chirurgische Eingriffe am Auge
    Alle chirurgischen Maßnahmen, vor allem an Lidern und Konjunktiva, sollten in der Anamnese und bei der Diagnostik berücksichtigt werden. Sie können initial zu Fibrose und ggf. Symblephara führen und müssen als Risikofaktor betrachtet werden.

Klinik

Die okulären Veränderungen treten in der Regel bilateral auf, können aber auch seiten- und zeitdifferent erscheinen (Rübsam und Pleyer 2021). Initial stellt sich das okuläre SHP als chronisch rezidivierende Konjunktivitis dar, die mit Beschwerden einer Keratokonjunktivitis sicca (Irritation, Brennen, Fremdkörpergefühl, Epiphora) einhergeht. Begleitend weisen die Patienten unspezifische Befunde mit konjunktivaler Hyperämie und Tränenfilmstörung auf. Oft besteht auch eine ausgeprägte Blepharitis mit Meibom-Drüsen-Dysfunktion.
Bei der Spaltlampenuntersuchung sollte besonderes Augenmerk auf die nasale Bindehautregion gelenkt werden (Tab. 1) (Abb. 2a, b).
Tab. 1
Worauf sollte bei der Spaltlampenuntersuchung geachtet werden? (Aus Haralanova et al. In press – Die Ophthalmologie, 2023)
Spaltlampenbefund beim okulären Schleimhautpemphigoid
Lider
Stellung, Blepharitis, Meibomitis, ggf. Teleangiektasien, Trichiasis, Distichiasis, Keratinisierung, Tränenpünktchen
Konjunktiva
Fornix-Tiefe, konjunktivale & ziliare & limbale Injektion, Schleimbildung, Keratinisierung, Narbenbildung, Fibrosierung, Symblepharon, Ankyloblepharon
Kornea
Epithel: Anfärbbarkeit (Graduierung nach Oxfordskala), Epitheldefekte, Ulzera (steril, infektiös), Narbenbildung, Limbitis, Stammzellschädigung, Neovaskularisation, Pannusbildung
Hier treten oft erste Veränderungen auf, die zur Bildung von Symblephara, Autookklusion der Tränenpünktchen sowie Verkürzung der Fornices und Entropiumbildung führen.
Bereits in diesem Stadium können sekundäre Schädigungen der Hornhaut durch Trichiasis mit Epithel Erosiones bis hin zur Ulkusbildung auftreten (Elder et al. 1996). Der weitere Verlauf des okulären SHP ist durch zeitlich variable Episoden spontaner Schübe und Remissionen gekennzeichnet. Besondere Beachtung sollte entzündlichen Veränderungen in der Limbusregion („Limbitis“) geschenkt werden. Sie gelten als Aktivitätszeichen, führen zur Schädigung epithelialer Stammzellen und sind oft mit einem fortschreitenden Verlauf des okulären SHP verbunden. Die schleichend und irreversibel progrediente Fibrosierung und Schrumpfung der Bindehaut verläuft für die Betroffenen oft wenig symptomatisch. Die Fornix-Verkürzung ist ein wichtiges klinisches Merkmal, daher ist eine kritische Dokumentation des Befundes (bei Aufblick!) wichtig.
Dies spiegelt sich auch in den beiden hauptsächlich verwendeten Stadieneinteilungen zum Schweregrad der Erkrankung wider. Die Klassifikation nach Mondino orientiert sich an der Fornix-Tiefe, während die Beurteilung nach Foster sich auch nach der Fornix-Morphologie richtet (Abb. 3) (Mondino und Brown 1981; Foster 1986) (Tab. 2).
Tab. 2
Schweregrad und Klassifikation des okulären Schleimhautpemphigoids
Klassifikation
Nach Mondino und Brown (1981)
Nach Foster (1986)
Grad
Fornix-Tiefenverlust
Fornix-Morphologie
Grad 0
-
-
Grad I
0–25 %
Subepitheliale, tarsale Fibrose
Grad II
25–50 %
Fornix-Verkürzung
Grad III
50–75 %
Symblepharon; Keratopathie/-vaskularisation
Grad IV
75–100 %
Kornea-Keratinisierung; Ankyloblepharon
MERKE
Die Fornix-Verkürzung ist ein wichtiges klinisches Merkmal des okulären SHP und sollte gut dokumentiert und regelmäßig (ggf. kurzfristig 4–6 Wochen) kontrolliert werden.
Klinisch orientierte Stadieneinteilung des okulären Schleimhautpemphigoids. Nach Mondino erfolgt die Beurteilung nach Fornix-Tiefe. Die Stadieneinteilung nach Foster bezieht u. a. weitere Befunde und die Fornix-Morphologie mit ein.

Diagnostik

Das okuläre SHP kann vor allem in den frühen Stadien der Erkrankung eine diagnostische Herausforderung sein. Da Patienten mit SHP in 10–50 % auch andere Schleimhautveränderungen aufweisen (Tab. 3), sollten diese durch eine subtile, gezielte Anamnese erfragt werden. Das SHP betrifft in den meisten Fällen die Mundschleimhaut, gefolgt von einer okulären Beteiligung in etwa der Hälfte aller Betroffenen (Abb. 4).
Tab. 3
Extraokulare Manifestationen des okulären vernarbenden Pemphigoids. (Aus: Rübsam et al., Entzündliche Augenerkrankungen 2021)
Organ
Klinische Befunde/Symptome
Häufigkeit (%)
Mund
Desquamative Gingivitis: erythematöse Plaques und Makulae, Blasen, Erosionen und von Pseudomembranen bedeckte Erosionen
> 85
Auge
Keratokonjunktivitis, Limbitis, Symblephara
50–65
Haut
Generalisierter Befall: rekurrente, vesikulobullöse, meist gering vernarbende Erosionen
Lokalisierter Befall: erythematöse Plaques mit rekurrenten Vesikeln, Blasen auf der Kopfhaut und Gesicht, Abheilung unter Narbenbildung
25–30
Nase
Epistaxis, Ulzerationen, Heiserkeit, Stimmverlust
20–40
Larygnx
Halsschmerzen, Heiserkeit, Ödeme, Vernarbungen, Strikturen
5–15
Oesophagus
Ulzera, Strikturen, Stenosen, Dysphagie
5–15
Anogenital
Anogenitale Spasmen
10–20
Die Haut, Genital- und Analschleimhaut sind deutlich seltener erkrankt, ebenfalls ist eine Beteiligung des Larynx oder Ösophagus sehr selten (Amber et al. 2018). Eine dermatologische Konsultation ist sinnvoll, um eventuelle Schleimhautaffektionen früh zu diagnostizieren. Bei Dysphagie oder Beschwerden des Gastrointestinaltraktes sollte eine gastroenterologische Vorstellung erfolgen. Eine urologische bzw. gynäkologische Vorstellung ist dann ratsam, wenn sich in der klinischen Untersuchung oder Anamnese Hinweise darauf zeigen.
Tab. 4 fasst die wichtigsten Punkte in der Anamnese bei isoliertem okulärem SHP zusammen.
Tab. 4
Anamnese bei V. a. okulärem Schleimhautpemphigoids. (Aus: Haralanova et al. In press – Die Ophthalmologie, 2023)
Differenzialdiagnostische Hinweise aus der Anamnese
Zeitpunkt des ersten Auftretens der Symptome
und der Läsionen an Konjunktiva oder Kornea
Langfristige (konservierte)
Hinweise auf okuläre Infektion
(vor allem „Keratokonjunktivitis epidemica“)
Z. n. Knochenmarktransplantation
(GvHD)
Zustand nach Schleimhautentzündung bei Medikamentenunverträglichkeit
Z. n. okulärem Trauma (Verätzung)
Z. n. Augenchirurgie
(u. a. Pterygium Exzision)
MERKE
Besondere Bedeutung kommt der Langzeittherapie mit Antiglaukomatosa zu.
Die initiale Verdachtsdiagnose des okulären SHP wird klinisch gestellt und sollte immer durch eine spezifische Diagnostik ergänzt werden (Haralanova et al. 2023). Dazu wird ein umfassender (immun-)diagnostischer Algorithmus in der europäischen und deutschen Leitlinie empfohlen (Hofmann et al. 2022; Mudhar 2016; Rashid et al. 2021).

Direkte Immunfluoreszenz

Als Goldstandard gilt die direkte Immunfluoreszenz (DIF) aus periläsionaler (Schleim-)Haut.
(Abb. 5) Dazu können zunächst Biopsien der Mundschleimhaut herangezogen werden (Lopez et al. 2022). Bei negativem Befund sollte die nicht läsionale Konjunktiva (Fornices sollen vermieden werden) biopsiert werden. Eine DIF der Wangenschleimhaut kann auch positiv sein, wenn die Bindehaut negativ ist und umgekehrt, sodass mehrfache Entnahmestellen unbedingt in Betracht gezogen werden sollten. Wird eine Biopsie in läsionaler Konjunktiva entnommen, kann dies zu falsch positiven Befunden führen, z. B., wenn sich Antikörper unspezifisch an Spaltregionen ablagern. Falsch negative Befunde können vorliegen, wenn Immunglobuline durch die Entzündung proteolytisch abgebaut wurden oder durch die Erosion das Epithel gänzlich fehlt. Falls keine reizfreie Bindehaut für eine Biopsie zur Verfügung steht, empfiehlt sich die (wiederholte) Entnahme einer Probe aus unbefallener Mundschleimhaut für die DIF.

Indirekte Immunfluoreszenz

Zeitgleich zur DIF sollte die serologische Untersuchung in Form der indirekten Immunfluoreszenz (IIF) erfolgen. Sie dient dem Nachweis linearer Immunglobulin-Ablagerungen entlang der Basalmembranzone auf humaner Spalthaut oder Affenösophagus. Ergänzt wird sie, von einer gezielten Suche mit ELISA/IMMUNBLOT nach den spezifischen Antikörpern. Die serologische Diagnostik wird erschwert durch die in der Regel niedrigen Spiegel der Autoantikörper, sodass nur in etwa der Hälfte der Patienten zirkulierende Autoantikörper nachgewiesen werden (Shimanovich et al. 2017; Hofmann et al. 2022; Rashid et al. 2021).

Immunserologie

Beim okulären SHP gelingt lediglich bei einem Teil der Patienten (20–50 %) der Nachweis der Zielantigene durch DIF oder IIF. Daher hat der spezifische serologische Nachweis von Autoantikörpern einen hohen Stellenwert. Er ist ebenfalls dann bedeutend, wenn eine Biopsie nicht möglich oder nicht erwünscht ist. Allerdings gelingt auch der Nachweis des Zielantigens nur bei ca. 30–50 % der okulären SHP-Patienten – selbst bei positiver DIF.
Aktuell wurden fünf Zielantigene identifiziert und können überwiegend mit kommerziellen Immunoassays/-blots nachgewiesen werden: BP180 (Kollagen Typ XVII), BP230, Laminin 332 und die 2 Untereinheiten Integrin α6β4. Das Hauptzielantigen des SHP ist BP180 (auch Kollagen XVII/COL17 genannt). Anti-BP180 IgG (oder seltener IgA) kommen bei nur 30–50 % der Betroffenen vor. Die aktuellen Leitlinien empfehlen, IgG-Antikörper gegen BP180 NC16A bei allen Patienten unabhängig von DIF oder IIF mittels ELISA oder Immunoblot zu bestimmen. Laminin 332 (Type VII Collagen) ist das zweithäufigste Zielantigen und die Höhe des Titers korreliert mit der Erkrankungsaktivität. Unabhängig der Reaktivität von DIF und IIF sollte bei Patienten mit einem SHP gegen Laminin 332 getestet werden. Dies ist wichtig in Hinblick auf assoziierte maligne Erkrankungen. Bei bis zu einem Drittel der Patienten mit Anti-Laminin 332-Antikörpern kann eine Assoziation mit einem soliden Tumor nachgewiesen werden (Shi et al. 2022). Hierbei handelt es sich vor allem um Tumoren der Lunge, der Prostata, Blase, Mamma, Uterus und der Zunge. BP230 wird meistens in Koexistenz mit BP180 oder Laminin 332 nachgewiesen und ist seltener positiv. Die pathophysiologische Relevanz ist noch fraglich und unzureichend geklärt. Die Zielantigene α64 Integrin wurden häufiger bei Patienten mit isoliertem, okulärem SHP nachgewiesen (Du et al. 2022). Die Bestimmung der α64-Integrine ist aktuell nicht standardisiert möglich und wird laut Leitlinie nicht zur Diagnosesicherung empfohlen. Eine Bestimmung von Kollagen VII kann ebenfalls erfolgen, es ergab sich allerdings kein zusätzlicher diagnostischer Nutzen. Falsch positive Serologien sind selten und können durch chronische Entzündung mit Ulzerationen wie etwa dem Lichen ruber vorkommen.
Abb. 6 fasst die diagnostischen Maßnahmen zusammen.

Bewertung der Befunde und praktische Hinweise

Die DIF weist zwar die höchste Sensitivität aller zur Verfügung stehenden Maßnahmen auf https://media.springernature.com/b30/springer-static/image/chp%3A10.1007%2F978-3-662-65929-8_122-1/MediaObjects/523648_0_De_122-1_Figa_HTML.gif?as=jpg&s=1 , die Sensitivität der DIF von Bindehautbiopsien liegt allerdings nur zwischen 20 % und 87 % und ist somit geringer als beim SHP mit extraokulärer Manifestation (Hofmann et al. 2022; Rashid et al. 2021; You et al. 2020). Negative DIF-Befunde können auf eine nicht geeignete Biopsiestelle und/oder eine geringere Menge an gewebegebundenen Autoantikörpern oder auf technische Probleme zurückzuführen sein.
Großer Wert ist auf die adäquate Entnahme und Prozessierung der Gewebebiopsie zu legen. Es wird empfohlen, die Biopsie bis zu 24 h kühl in isotonischem NaCl zu lagern (alternativ in Michels Medium (bis zu 72 h)) für den Transport bis zur Verarbeitung. Ein direktes Einfrieren in flüssigem Stickstoff ist ebenfalls möglich. Ein klassisches Einfrieren im Gefrierfach ist nicht zu empfehlen, da es durch das langsame Abkühlen im Medium zu Zellschädigungen und Artefakten kommt.
Sollte eine DIF negativ sein, empfiehlt die Leitlinie bei fortbestehendem klinischem Verdacht eine erneute Biopsie aus reizfreier Bindehaut und/oder unbefallener Mundschleimhaut (Abb. 6). Sollte erneut ein negatives Ergebnis vorliegen, sollte bei klinischem Verdacht eine dritte Biopsie vorzugsweise aus einer anderen Lokalisation vorgenommen werden (Hofmann et al. 2022).
Großer Wert ist auf die adäquate Entnahme und Prozessierung der Gewebebiopsie zu legen. Insbesondere eine sorgfältige Wahl der Biopsie Stelle, kurze Transportwege, sowie die Verarbeitung im richtigen Medium sind Voraussetzung für eine funktionierende Diagnostik. Die Biopsie kann in kühler, isotonischer NaCl-Lösung bis zu 24 h – alternativ in Michels Medium bis zu 72 h – für den Transport bis zur Verarbeitung gelagert werden. Ein direktes Einfrieren in flüssigem Stickstoff ist ebenfalls möglich (Tab. 5).
Tab. 5
Diagnosekriterien des okulären Schleimhautpemphigoids
Es wird empfohlen, die Diagnose eines okulären Pemphigoids bei folgenden Konstellationen zu stellen
Ausschließlich okuläre Beteiligung mit kompatiblem klinischem Bild und
Lineare Ablagerungen von IgG, IgA, IgM und/oder C3 an der Basalmembranzone in der direkten IF und/oder an einer Schleimhautbiopsie
Nachweis von Autoantikörpern im Serum (s. oben*) und/oder
Histopathologischer und klinischer Ausschluss von Differenzialdiagnosen
Wenigstens 3 negative direkte IF*-Untersuchungen nach adäquat entnommener und prozessierter Biopsie und negativem Nachweis von zirkulierenden Autoantikörpern

Differenzialdiagnostik

Das okuläre SHP ist ggf. nur schwer von anderen Ursachen einer vernarbenden Konjunktivitis zu unterscheiden. Das Spektrum der häufigsten DD geht aus Tab. 6 hervor. In der Anamnese berücksichtigt werden müssen thermische oder elektrische Schädigungen, Verbrennungen, chirurgische Eingriffe, Strahlentherapie, (Stammzell-)Transplantation und schwere Arzneimittelreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom).
Tab. 6
Differenzialdiagnosen der Bindehautvernarbung
Postinfektiös
Membranöse Konjunktivitis (viral, bakteriell)
Trachom
Physikochemische Einwirkung
Ionisierende Strahlung
Verbrennung
Verätzung
Medikamentenassoziiert
Systemisch
Lokal
Systemische Erkrankungen
Graft-versus-Host-Reaktion (nach Knochenmarktransplantation)
Atopische Keratokonjunktivitis
Paraneoplastisches Syndrom (Ösophagus-, Bronchialkarzinom)
Okulokutane Erkrankungen
Akute Formen
Stevens-Johnson-Syndrom
Chronische Formen
Lineare IgA-Dermatose
Pemphigus
Während die genannten Noxen für unterschiedliche Schleimhäute wichtig sind, müssen für das isolierte okuläre SHP vor allem Dermatosen (Rosacea) (Abb. 7), Traumata des Auges (Verätzung), chirurgische Maßnahmen an der Konjunktiva (z. B. Pterygium Exzision), lokale Infektionen (Adenoviren u. a.) und schwere atopische Augenerkrankungen erfasst werden (atopische Keratokonjunktivitis) (Abb. 8) und differenzialdiagnostisch einbezogen werden. Sowohl nach systemischer als auch nach topischer Medikamentenexposition wurden Bindehautveränderungen (Symblephara) beobachtet, die klinisch nicht vom okulären SHP unterschieden werden können.
Tipp
Symblephara im Bereich des oberen Fornix sind sehr selten bei den o. g. Differenzialdiagnosen und verstärken den klinischen Verdacht auf ein okuläres SHP.

Therapie

Die Behandlung des okulären SHP ist langwierig und schwierig. Ziel der Behandlung ist es, die Entzündung zu kontrollieren, eine zunehmende Bindehautfibrosierung zu verhindern und die Transparenz der Hornhaut zu erhalten. Neben der Aktivität und dem Stadium der Erkrankung sind Komorbiditäten der Patienten und der Allgemeinzustand zu berücksichtigen. Eine immunsuppressive und zytotoxische Behandlung erfordert eine verlässliche Compliance und internistische Mitbetreuung der Patienten (You et al. 2020). Begleitend zur immunmodulierenden Therapie ist ein sorgfältiges Monitoring der oft hochbetagten Patienten notwendig. Sofern möglich, sollte eine fachärztliche (Rheumatologe, Dermatologe) Mitbetreuung erfolgen. Zur Information der Patientin und Überwachung der relevanten Laborparameter haben sich die Therapieüberwachungsbögen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie bewährt (https://dgrh.de/Start/Versorgung/).

Topische Maßnahmen

Tränenersatzmittel, nach Möglichkeit ohne Konservierungsmittel, sind adjuvant zur Behandlung der sekundären Oberflächenprobleme stets notwendig. Lokale Kortikosteroide haben keinen nachweisbaren Behandlungserfolg gezeigt und sollten wegen möglicher sekundärer, unerwünschter Wirkungen (okuläre Hypertension) gemieden werden. Antientzündliche topische Wirkstoffe (z. B. Ciclosporin A und Tacrolimus) können zur Behandlung sekundärer Veränderungen (z. B. Hornhautvaskularisation, Blepharitis) verwendet werden. Sie nehmen keinen Einfluss auf die Prognose (Schmidt et al. 2021; Rashid et al. 2021). Die Epilation der Wimpern mittels Kryo- oder Elektroepilation ist sehr wichtig, da bei Trichiasis rasch Epitheldefekte und Hornhautulcera der vorgeschädigten okulären Oberfläche auftreten und zum Teil nur schwer behandelbar sind.

Systemische Therapie: Immunsuppression

Eine systemische Behandlung ist oft zur Kontrolle der Erkrankung notwendig. In einem individuell abgestuften Behandlungsplan können unterschiedliche Wirkstoffe zur Anwendung kommen (Abb. 9) (Schmidt et al. 2021; Agostino et al. 2022). Es muss berücksichtigt werden, dass eine immunmodulierende Therapie erst nach 2–3 Monaten wirksam ist. Daher sind akute und rasch progrediente Verläufe des okulären SHP initial zusätzlich mit Steroiden (ggf. „Pulstherapie“) zu behandeln, um irreversible Schäden zu vermeiden.

Stufenleiter der Therapie nach Aktivität und Stadium des SHP

Als „Basistherapeutikum“ bei milden Verlaufsformen wurde Dapson erfolgreich eingesetzt (Schmidt et al. 2021; Rashid et al. 2021). Durch dieses Sulfonamidderivat wird u. a. die Freisetzung lysosomaler Enzyme gehemmt und das Fortschreiten der Bindehautveränderungen vermindert oder verhindert. Vor Beginn der Behandlung ist die Bestimmung der Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase wichtig, da bei reduzierter Enzymaktivität eine bedrohliche hämolytische Anämie iatrogen provoziert werden kann. Um die Verträglichkeit zu verbessern, kann zu Therapiebeginn die Dosierung von 25 mg/Tag alle 3 Tage um 25 mg/Tag bis zu 100–150 mg gesteigert werden.

Mäßig schwere Entzündung/fortschreitender Fibrosierung

Bei fehlendem Ansprechen/unerwünschten Wirkungen unter Dapson werden nach aktueller Leitlinie Azathioprin, Methotrexat und Mycophenolatmofetil empfohlen (Schmidt et al. 2021; Rashid et al. 2021). Methotrexat bietet im Vergleich zu Azathioprin und Mycophenolatmofetil einige Vorzüge. In niedriger Dosierung (10–20 mg/Woche) wird es gut toleriert und zeigt wenig unerwünschte Wirkungen (Smichowski et al. 2022). Es wird 1 x/Woche appliziert und fördert dadurch die Therapieadhärenz (Gangaputra et al. 2009).

Schwere Entzündung/rasch fortschreitende Fibrosierung

Zur Eskalation der Therapie bei Patienten mit schwerer und/oder rasch fortschreitender Fibrosierung wird (weiterhin) Cyclophosphamid in der aktuellen Leitlinie empfohlen (Schmidt et al. 2021; Rashid et al. 2021). Es kann akut als sehr effektive intravenöse Pulstherapie eingesetzt werden und anschließend oral oder intravenös weiter verabreicht werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit malignen Komorbiditäten!
Ebenfalls als rasch wirksam und potent haben sich Biologika erwiesen. Diese Wirkstoffe richten sich gezielt gegen spezifische Immunmediatoren bzw. Subpopulationen der Immunzellen. Die gegen TNF-alpha gerichteten Wirkstoffe Etanercept, Adalimumab und Infliximab oder gegen B-Lymphozyten (Anti-CD20-Antikörper, Rituximab) konnten in mehreren Kohortenstudien auch bei therapierefraktären Patienten erfolgreich eingesetzt werden (Lle Roux-Villet et al. 2022; Rübsam et al. 2015; Agostino et al. 2022).

Chirurgische Maßnahmen

Ziel chirurgischer Eingriffe bei okulärem SHP ist es, die Oberflächenintegrität des Auges zu erhalten. Dies schließt Korrekturen der Lidstellung, Fornix-Vertiefung (mit Schleimhauttransplantation) und ggf. bei hornhautbedingter Erblindung die Keratoprothese ein. Jede chirurgische Maßnahme muss sorgfältig geplant werden, da bei jedem Eingriff auch ein Fortschreiten der Vernarbung eintreten kann. Dies betrifft in erster Linie Glaukom- und Kataraktchirurgie. Auch „kleine Eingriffe“ (intravitreale Medikamenteneingabe) können die Entzündungsaktivität triggern.

Verlauf und Prognose

Trotz immunmodulatorischer Therapie schreitet die Fibrosierung der Augenoberfläche bei einem Teil der Patienten voran. Es muss daher vermutet werden, dass zusätzlich zur aktiven Entzündung weitere Faktoren zur Progression des Krankheitsbildes beitragen. Aktuell besteht keine gezielte antifibrotische Behandlungsmöglichkeit. In früheren Studien kam es im Langzeitverlauf zu einer deutlichen Visusminderung. Aus einer Beobachtung aus Deutschland konnte die Lesefähigkeit nur bei 35  % der Betroffenen erhalten werden. Da zwischenzeitlich eine Reihe potenter Wirkstoffe eingeführt wurde, sind aktuelle Erhebungen zu den Behandlungsergebnissen abzuwarten und lassen auf bessere Erfolge hoffen. Für alle Immunsuppressiva gilt, dass sie mindestens 12 Monate angewandt werden sollten und dann ggf. langsam reduziert werden können. Eine lebenslange Nachbeobachtungszeit ist notwendig, da die Erkrankung bei ca. 30 % der Patienten rezidiviert. Bei schweren Formen oder kornealer Beteiligung mit konsekutiver Visuseinschränkung wird in der Regel eine lebenslange Therapie empfohlen (Abb. 10).

Besondere Aspekte

Es liegen Hinweise dafür vor, das SHP-Patienten mit Anti-Laminin 332-Antikörpern in bis zu 30 % ein Malignom aufweisen. Bisherige Fallserien berichten über solide Tumoren z. B. der Lunge, Blase, Prostata, Mamma, Uterus und der Zunge (Shi et al. 2022).

Zusammenfassung

Das okuläre SHP ist eine seltene, chronisch fortschreitende Autoimmunerkrankung, das die Augenoberfläche befällt. Es gehört zu einer immunpathologisch heterogenen Gruppe von Erkrankungen, deren gemeinsames klinisches Korrelat die Störung der Adhäsion zwischen Epidermis und Dermis ist. Klinisch entscheidend ist, dass es aufgrund einer chronischen Entzündungsreaktion zur konsekutiven Fibrose der Konjunktiva sowie Schädigung limbaler Stammzellen kommt. Bei unkontrolliertem Verlauf sind oft schwere morphologische und funktionelle Schäden bis hin zur Erblindung zu beobachten. Daher ist die Deutung der initial subtilen Symptomatik und frühzeitige Diagnose mit zügiger Einleitung einer stadiengerechten Therapie von großer Bedeutung. Ziel der Behandlung ist es, Visus-bedrohende Risiken und Komplikationen zu vermeiden.

Facts

  • Das okuläre SHP ist eine seltene Autoimmunerkrankung, die oft problematisch verläuft und häufig (systemisch!) behandelt werden muss.
  • Die Betreuung dieser Patienten erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.
  • Frühe klinische Zeichen des okulären SHP können sich als Fibrose im Bereich des nasalen Fornix und an der Plica semilunaris zeigen.
  • Bei klinischem Verdacht sollten die Patienten frühzeitig an ein spezialisiertes Zentrum zur (Immun-)Diagnostik und Behandlung überwiesen werden.
  • Die Therapie des okulären SHP beruht primär auf systemisch angewendeten immunmodulatorischen Substanzen, die in einem schrittweisen Ansatz eskaliert/deeskaliert werden können.
  • Adjuvante Behandlungsmaßnahmen betreffen die Störungen an der Augenoberfläche (Keratokonjunktivitis sicca; Trichiasis u. a. bei Lidfehlstellung u. a.).
  • Bei einem Teil der Patienten schreitet die Fibrose auch bei einem ruhigen Augenbefund voran.
Literatur
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