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Die Augenheilkunde
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Publiziert am: 08.10.2024

Stammzelltransplantation als Therapie der Verätzung

Verfasst von: Thomas A. Fuchsluger
Verätzungen der Augenoberfläche und der Hornhaut können sehr schwerwiegende Implikationen für die Betroffenen nach sich ziehen – in sozialer, gesellschaftlicher und ökonomischer Hinsicht. Dieser Artikel erläutert Klassifikationen, Epidemiologie, pathophysiologische Grundlagen, medikamentöse und chirurgische Therapien mit dem Schwerpunkt Stammzellen. Hier wird die aktuelle Publikationslage dargelegt, Chancen, Risiken und Prognose werden erläutert.

Einleitung

Dieses Kapitel gibt einen ausführlichen Überblick über alle Aspekte der Behandlung von Verätzungen durch Stammzelltherapie. Dies umfasst allgemeine Klassifikationen, Epidemiologie, Pathophysiologie, Diagnose, Untersuchung, Therapie bei Erstkontakt, Ektropionieren zur Inspektion und Reinigung der Fornices und der tarsalen Bindehaut, medikamentöse Therapie, chirurgische Behandlungen mit Schwerpunkt auf Stammzelltherapien. Diese Empfehlungen sind Konsens und Leitlinie der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und des Berufsverbandes der Deutschen Ophthalmologen (BVA; AMWF-Register der Leitlinie: 045-018).

Klassifikationen von Verätzungen

Zu den beiden wichtigsten Klassifizierungen für Verätzungen der Hornhaut und der Augenoberfläche gehören die Reim-Klassifizierung (ähnlich der Roper-Hall-Klassifizierung; Hughes 1946; Roper-Hall 1965; Reim 1999; Reim und Kuckelkorn 1995; Reim 1992) und die Dua-Klassifizierung (Dua et al. 2001). Die Reim-Klassifikation basiert auf einer Bewertung der Hornhautaffektion und der Limbusischämie (Tab. 1). Die Klassifizierung von Dua basiert auf der Bewertung der Beeinträchtigung der Limbusfunktion (in Stunden) und des prozentualen Anteils der Bindehautbeeinträchtigung (Tab. 2).
Tab. 1
Klassifikation von Verätzungen und Verbrennungen der Augen. (Nach Reim)
Klassifikation für Verätzungen der Augen (nach Reim)
Erstbefund
I
II
III
IV
 
Erosio
Limbusschaden 0
Hyperämie
Erosio
Limbusschaden < 1/3
Ischämie 1/3, Chemosis
Erosio
Limbusschaden < 1/3
Ischämie 1/3, Chemosis
Tiefe Ischämie
Limbusschaden > 1/2
Dichte Corneatrübung, konjunktivale Nekrosen, Sklera porzellanweiß, Missfärbung und Atrophie der Iris, Fibrinexsudate
1–3 Tage später
    
 
Regeneration
Rezirkulation Regeneration
Persistierende Erosio
Narbenpterygium
Konjunktivalisation
Ulzeration
Neovaskularisation
Narben
Proliferationen
Konjunktivalisation
Schwere Vernarbung
Große Vernarbung
Große Ulzerationen
Einschmelzung
Tab. 2
Klassifikation von Verätzungen und Verbrennungen der Augen. (Nach Dua)
Dua Klassifikation von Verätzungen der Augenoberfläche
Grad
Prognose
Klinische Befunde
Konjunktivale Schädigung
Analogskala*
I
Sehr gut
Null Zeitstunden Limbusbeteiligung
0 %
0/0 %
II
Gut
< 3 Zeitstunden Limbusbeteiligung
< 30 %
0,1–3/1–29,9 %
III
Gut
3–6 Zeitstunden Limbusbeteiligung
30–50 %
3,1–6/31–50 %
IV
Gut bis mäßig
6–9 Zeitstunden Limbusbeteiligung
50–75 %
6,1–9/51–75 %
V
Mäßig bis schlecht
9–12 Zeitstunden Limbusbeteiligung
75–100 %
9,1–11,9/75,1–99,9 %
VI
Sehr schlecht
Komplette (12 Zeitstunden) Limbusbeteiligung
Komplett (100 %)
12/100 %
*Die Analogskala beschreibt das Ausmaß der Limbusbeteiligung (in Zeitstunden)/die prozentuale konjunktivale Schädigung. Die konjunktivale Schädigung ist lediglich für die bulbäre Konjunktiva zu erheben, einschließlich der Beteiligung der konjunktivalen Fornices

Epidemiologie

Hornhautverätzungen machen 11,5–22,1 % der Augenverletzungen aus. Verätzungen treten am häufigsten bei/als Folge von Arbeitsunfällen, im häuslichen Umfeld oder als Folge von Übergriffen auf. Basenbedingte Verätzungen sind häufiger als säurebedingte Verätzungen, was auf die hohe Verbreitung von Basen in Reinigungsmitteln und Baumaterialien zurückzuführen ist (Haring et al. 2016; Wagoner 1997).

Pathophysiologische Grundlagen

Laugen
Alkalien sind lipolytisch und dringen schnell in die Zellmembranen von Geweben ein. Sie verseifen die Fettsäuren der Zellmembranen und dringen in das Gewebe der Augenlider, der Bindehaut, des Hornhautstromas und des Limbus ein und verändern diese Gewebe (López-García et al. 2007).
Säuren
Säuren schädigen das Gewebe durch Denaturierung und durch Ausfällung von Proteinen. Die koagulierten Proteine dienen kurzfristig als Barriere gegen ein weiteres Eindringen der Säure in das Gewebe (Barouch und Colby 2008). Eine Ausnahme ist Flusssäure, da Fluorionen schnell die gesamte Hornhautdicke durchdringen und zu schweren Schäden am gesamten Auge führen (McCulley 1987; Spöler et al. 2008).
Gemischte Mittel
Mischungsprodukte sind Reinigungsmittel mit oberflächenaktiven Substanzen (Tensiden; Jähne 1974).
Gefährdungspotenzial/Prophylaxe
Durch Chemikalien geschädigtes Gewebe sezerniert proteolytische Enzyme, die ihrerseits weitere Schäden verursachen (Fish und Davidson 2010; Barouch und Colby 2008; Schrage et al. 2011). Da nahezu alle Verätzungen mit konzentrierten Chemikalien auftreten, sind nach den Arbeitsschutzbestimmungen sowohl Schutzbrillen als auch Dekontaminationshilfen vorzuhalten. Den Beschäftigten müssen Schutzvorrichtungen zum Schutz vor Hochdruckleckagen zur Verfügung gestellt werden. Unfallstellen müssen konsequent analysiert und abgesichert werden (Fish und Davidson 2010; Barouch und Colby 2008; Schrage et al. 2011).

Medikamentöse Therapie

Das Ziel der medikamentösen Therapie ist eine möglichst rasche Heilung ohne oder mit möglichst geringer Narbenbildung. Dazu gehört unter anderem die Beschleunigung des Epithelschlusses und der Kollagensynthese bei gleichzeitiger Kontrolle der Entzündung (Trief et al. 2017).
Leichte bis mittelschwere Verätzungen (Grad I und II in beiden Klassifizierungen) haben eine gute Prognose. Häufig ist eine medikamentöse Therapie ohne chirurgischen Eingriff ausreichend.
Für die Behandlung gibt es je nach Befund und Verlauf folgende Möglichkeiten, wobei alle verwendeten Augentropfen möglichst phosphat- und konservierungsmittelfrei sein sollten:
Kortisonhaltige Augentropfen sollten verwendet werden, da sie die Entzündungsreaktion reduzieren und einen weiteren Verlust von Hornhautgewebe verhindern. Steroide sollten auch bei Epitheldefekten eingesetzt werden. Die Dosierung der Kortisonaugentropfen sollte dem Schweregrad der Verätzung angepasst werden, anfangs bis zu stündlich bei schweren Verätzungen (Dohlman et al. 2011; Donshik et al. 1978).
  • Eine topische antibiotische Behandlung sollte auf einen Epitheldefekt aufgetragen werden, um eine Superinfektion zu verhindern (Pargament et al. 2015).
  • Benetzende Augentropfen sollten großzügig verwendet werden (Förderung der Epithelisierung und des Patientenkomforts; Pargament et al. 2015).
  • Bandagenlinsen, siehe (Bundesverband der Augenärzte Deutschlands-Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft) BVA-DOG-Richtlinie 6a (Pargament et al. 2015).
  • Ophthalmologische Salben, z. B. Dexpanthenol, können verabreicht werden, um die Augenoberfläche mit einem beruhigenden Salbenfilm zu bedecken (Pargament et al. 2015).
  • Zykloplegika können bei schweren Verätzungen eingesetzt werden, um eine intraokulare Reizung und die damit verbundenen Schmerzen zu verringern und um hintere Synechien zu verhindern (Zoega und Kristinsson 2004).
Als weitere medikamentöse Therapien können bei zumindest mittelschweren Verätzungen eingesetzt werden:
  • Ascorbinsäure (Vitamin C) als Augentropfen und/oder Tabletten (Pfister und Paterson 1980),
  • systemische und/oder subkonjunktivale Steroide/NSAIDs (Gross et al. 1981),
  • Doxycyclin oder Tetracyclin oder Makrolidantibiotika wie Azithromycin oral bei Hornhautverätzungen (Pargament et al. 2015),
  • Serum-AT (Augentropfen), thrombozytenreiche Plasmaaugentropfen, Eigenbluttherapie, um eine Reepithelisierung zu erreichen (Panda et al. 2012),
  • antiglaukomatöse Therapie bei Sekundärglaukom (im Akutstadium eher systemische Therapie).
Ascorbinsäure ist ein Kofaktor bei der Kollagensynthese und kann infolge von Verätzungen der Augenoberfläche vermindert sein. Vitamin C kann als Augentropfen (10 %, z. B. in stündlichen Dosen) oder oral (1–2 g, bei Erwachsenen bis zu 4-mal täglich) verabreicht werden. Im Kaninchenmodell waren schwere Verätzungen mit einem verminderten Vitamin-C-Spiegel im Glaskörper verbunden. Dieser Rückgang korrelierte mit der Ulzeration und Perforation des Hornhautstromas. Die systemische Verabreichung von Vitamin C förderte die Kollagensynthese und reduzierte das Ausmaß der Ulzeration (Pfister et al. 1991). Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte darauf geachtet werden, dass die Vitamin-C-Dosis im Hinblick auf eine mögliche Toxizität angepasst wird (Gabardi et al. 2007).
Doxycyclin oder Tetracyclin oder Makrolidantibiotika wie Azithromycin reduzieren unabhängig von ihren antimikrobiellen Eigenschaften oral die durch Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) initiierten Abbauprozesse von Kollagen Typ I. Dabei führen mehrere Mechanismen zur Verringerung der MMP-vermittelten Augenoberflächenentzündung: Einschränkung der neutrophilen Kollagenase- und epithelialen Gelatinase-Genexpression, Unterdrückung des Alpha-1-Antitrypsin-Abbaus und Reduzierung reaktiver oxidativer Substanzen (Ralph 2000; Smith und Cook 2004).

Chirurgische Therapien

Die Behandlung kann je nach Befund und Verlauf erfolgen:
  • Ein Debridement des nekrotischen Epithels, eine Peridotomie oder Peridektomie kann in den ersten 3 Tagen nach der Verätzung durchgeführt werden, da nekrotisches Gewebe eine Entzündung verursachen und eine Reepithelisierung verhindern kann (Hemmati und Colby 2012).
  • Bei schweren Verätzungen mit limbaler Ischämie kann eine korneosklerale Tenonoplastik oder eine sklerokorneale tektale Keratoplastik durchgeführt werden (Kuckelkorn et al. 1995a; Viestenz et al. 2018).
  • In seltenen Fällen kann bei schwerer Chemose und Ischämie ein Debridement des nekrotischen Epithels (Peridotomie, Peridektomie) notwendig sein: Zu diesem Zweck wird die chemotische Bindehaut unter Tropfanästhesie im Bereich der stärksten Chemose radial eingeschnitten (Records 1979).
  • Zur Vermeidung von Symblepharie kann eine Illigschale verwendet werden. Zu diesem Zweck können auch die Fornices bis zur Epithelisierung exzidiert werden.
  • Ist die Verätzung zumindest mäßig, kann ein großzügiges Amnionmembrantransplantat (AMT) als Patch oder, falls erforderlich, als amnionumhüllte Illigschale durchgeführt werden (Eslani et al. 2019).
Im Rahmen einer schweren Kauterisation ist eine Nekrose im vorderen Augenabschnitt aufgrund des Verlusts der limbalen Blutversorgung und, als Folge einer schweren limbalen Ischämie, der Entwicklung eines sterilen Hornhautulkus möglich. Nach Entfernung des nekrotischen Gewebes kann eine Tenonplastik (= Reposition der intakten Bindehaut und des Tenons an den Limbus) durchgeführt werden, um die limbale Vaskularisierung wiederherzustellen und die Reepithelisierung zu fördern (für mittel- und langfristige Follow-up-Daten siehe Kuckelkorn et al. 1995b und Kuckelkorn et al. 1995a).
Amnionmembran-Transplantation
Das Ziel der Amnionmembrantransplantation (AMT) sind die rasche Wiederherstellung der Bindehautoberfläche und die Verringerung der limbalen und stromalen Entzündung. Die AMT bietet in dieser Hinsicht sowohl physikalische als auch biologische Vorteile: Physikalisch gesehen verringert die AMT die durch die Augenlider bedingte Reibung auf der Augenoberfläche und verbessert so das Empfinden der Patienten. Studien haben bei Patienten mit mittelschweren bis schweren Verätzungen eine Verringerung des Schmerzempfindens nach AMT gezeigt (Baum 2002), ebenso wie eine Verringerung der Symblepharonbildung. Die biologischen Wirkungen einer Amnionmembran erstrecken sich unter anderem auf die Expression von TGFB1 und epidermalem Wachstumsfaktor, die beide für die Wundheilung wichtig sind (Tseng et al. 2005; Hopkinson et al. 2006; Gicquel et al. 2009). Darüber hinaus sind entzündungshemmende Eigenschaften nachgewiesen worden (Ueta et al. 2002; Hao et al. 2000; Li et al. 2006). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die biologischen Wirkungen der Amnionmembran die Entzündungsreaktion verringern, das Epithelwachstum fördern, die Narbenbildung reduzieren und die Neovaskularisierung verringern können. Ein Cochrane Database Review listet eine kontrollierte, randomisierte Studie zur Verwendung von Amnionmembran in den ersten 7 Tagen nach einer Verätzung auf (Clare et al. 2012). Trotz unverblindeter Bedingungen und ungleicher Ausgangsparameter in Kontroll- und Behandlungsgruppen erreichten Patienten mit mittelschweren Verätzungen nach einer Amnionmembrantransplantation eine signifikant bessere Sehschärfe als nach einer alleinigen konservativen Therapie (Tandon et al. 2011; Westekemper et al. 2017; de Farias et al. 2016).
Limbusstammzelltransplantation
Eine Limbusstammzelltransplantation und/oder eine perforierende Keratoplastik/Keratoprothese kann in Fällen schwerer limbaler Stammzellinsuffizienz durchgeführt werden, vorzugsweise mehr als ein Jahr nach der Verätzung zu einem Zeitpunkt, an dem die Entzündung der Augenoberfläche weitgehend abgeklungen ist (Samson et al. 2002; Liang et al. 2009).
Die limbale Ischämie und der daraus resultierende Verlust von Stammzellen, die zur epithelialen Neubesiedlung fähig sind, verursachen einen erheblichen Teil der verätzungsbedingten Verletzungen. Daher werden Transplantationen von limbalen Stammzellen durchgeführt, um diese kritische Zellpopulation wiederherzustellen. Diese Stammzellen befinden sich in der Tiefe des Limbus, bedingen die Proliferation von Epithelzellen und hemmen das Einwachsen der Bindehaut in die Hornhaut (Huang et al. 2011). Limbus-Autotransplantate können vom gesunden Gegenauge gewonnen werden, sofern nur ein Auge bei der Verätzung verletzt wurde (Morgan und Murray 1996; Barreiro et al. 2014). Die jüngste Innovation ist die von Basu und Sangwan beschriebene Methode der „Simple Limbal Epithelial Transplantation“, bei dem vom gesunden Partnerauge Limbus über eine Uhrzeit entnommen und als kleine Stücke auf die Oberfläche der limbusstammzelldefizienten Augen aufgebracht wird, nach Entfernung des Pannus (Basu et al. 2016). Bei Patienten mit 2 verätzten Augen wurden Limbustransplantate vom nächsten Angehörigen durchgeführt. Postoperativ zeigten die kauterisierten Augen eine geringere Neovaskularisierung, eine geringere Hornhauttrübung und eine verbesserte Epithelisierung, ohne dass eine systemische Immunsuppression erforderlich war (Huang et al. 2011). Eine weitere Option ist die Verwendung von Augen verstorbener Spender. Diese Behandlungsmethode erfordert eine systemische Immunsuppression (Tsai und Tseng 1994; Liang et al. 2009).
Für Patienten mit vollständigem limbalen Stammzelldefizit könnte eine en bloc durchgeführte keratolimbale Allotransplantation über 360 Grad in Kombination mit einer zentralen perforierenden Keratoplastik eine Option sein (Karimian und Hassanpour 2022). Auf diese Weise konnte bei 89 % eines kleinen Patientenkollektivs nach einer Nachbeobachtungszeit von 6,5 Jahren eine stabile Augenoberfläche mit einer klaren Hornhaut erreicht werden. Alternativ dazu zeigte die allogene Limbustransplantation in Kombination mit einer allogenen perforierenden Keratoplastik eine Integration in die Hornhautoberfläche, was zu einer Verbesserung der Sehschärfe führte (Kesper et al. 2023). Eine retrospektive Analyse von 19 Augen, die in diesem Patientenkollektiv eine Bindehaut-Limbus-Allotransplantation erhalten hatten, zeigte eine erfolgreiche Operation in 52,6 % der Fälle (mittlere Nachbeobachtungszeit von 50 Monaten; Kasikci et al. 2022). Bei der Bewertung der therapeutischen Wirksamkeit der allogenen einfachen Limbusepitheltransplantation im Vergleich zur Amnionmembrantransplantation bei der Frühbehandlung von 38 Augen mit schwerwiegenden Augenverätzungen (mittleres Alter 11 Jahre) schnitt die Amnionmembrantransplantation hinsichtlich der Oberflächenepithelisierung und der Wiederherstellung des Sehvermögens schlechter ab (Agarwal et al. 2020).
Ausblick
Eine systematische Übersichtsarbeit, in der 52 Studien verglichen wurden, in denen insgesamt 1113 Augen mit Limbusstammzellmangel behandelt wurden, ergab keine Überlegenheit irgendeiner Methode der Limbusstammzelltransplantation (Figueiredo et al. 2021).
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