Inotropika und Vasopressoren
Inotropika und Vasopressoren gehören zu den in der Intensivmedizin am häufigsten eingesetzten Medikamenten. Sie werden bei hämodynamisch instabilen Patienten verwendet, um durch Erhöhung des Herzzeitvolumens (HZV) und/oder Korrektur des Gefäßtonus akut lebensbedrohliche Situationen abzuwenden. Umso erstaunlicher ist es daher, dass sich die Evidenz zu dieser Substanzgruppe im Wesentlichen auf Studien gründet, die lediglich hämodynamische Endpunkte untersucht haben. Ausser für den septischen Schock fehlen methodologisch gute Untersuchungen an hohen Patientenzahlen zur Auswirkung der verschiedenen Substanzen auf harte Endpunkte wie Morbidität und Letalität nahezu vollständig (Russell 2019) Die Indikationsstellung zur Katecholamintherapie und die Wahl einer bestimmten Substanz orientieren sich daher auch heutzutage immer noch im Wesentlichen am physiologischen Wirkspektrum, an der sog. „Expertenmeinung“ und an der klinischen Routine des jeweiligen Anwenders.