Intensivtherapie bei erhöhtem intrakraniellem Druck
Der durch die verschiedenen intrakraniellen Komponenten entstandene pulsatile Druck innerhalb des Schädels wird als intrakranieller Druck (ICP) bezeichnet und liegt im Normalfall zwischen 5 und 15 mm Hg. Die Hirndurchblutung wird durch eine pathologische Erhöhung des ICPs (>22 mm Hg) und somit Reduktion des zerebralen Perfusionsdrucks (CPP) negativ beeinflusst. Stark erhöhte ICP-Werte können zudem zu einer Herniation von Hirngewebe durch durale und knöcherne Lücken führen und so zum Tode führen. Deshalb sind eine permanente ICP-Überwachung und eine rasche Intensivtherapie bei Verdacht auf erhöhte ICP-Werte obligat. Klinisch stellen Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie eine Vigilanzminderung akute Symptome der ICP-Erhöhung dar, chronisch können Stauungspapillen auftreten. Mittels einer externen Ventrikel-Drainage kann der ICP gemessen und bei Bedarf durch Liquordrainage therapiert werden. Auch eine Oberkörperhochlagerung, Hyperventilation, die Gabe von Osmodiuretika (z. B. Mannitol) oder hochdosierten Barbituraten sind Teile der Stufentherapie des erhöhten ICPs. Als chirurgische Therapieoption kann bei resistenter ICP-Erhöhung zudem eine Dekompressionstrepanation durchgeführt werden.