Geriatrisches Assessment in der Urologie
Hauptrisikofaktor für das Auftreten vieler urologischer Erkrankungen ist das Alter. Dies trifft auch auf die meisten Krebserkrankungen des Urogenitaltrakts zu. Zusammen mit dem demografischen Wandel, der in den kommenden Jahrzehnten zu einer Zunahme der Zahl alter Menschen führt, wird daher die Zahl alter Patienten mit Krebserkrankungen insgesamt und auch mit Krebserkrankungen des Urogenitaltrakts deutlich zunehmen. Onkologische Therapien sind mit hohen Risiken für unerwünschte Wirkungen behaftet. Ein fortgeschrittenes Alter erhöht das Risiko für das Auftreten unerwünschter Wirkungen. Gleichzeitig ist Altern ein sehr heterogen verlaufender Prozess. Das chronologische Alter eines Patienten gibt seine individuellen Ressourcen, Defizite und Risiken nur unzureichend wieder. Systematisch werden diese durch ein geriatrisches Assessment erfasst. Die Integration des geriatrischen Assessments in onkologische Entscheidungsprozesse ist bisher unzureichend, aber eine wesentliche Aufgabe im Rahmen der Verbesserung der zukünftigen onkologischen Versorgung.