Indikationsstellung und Strategien bei BPH: transurethral vs. retropubisch/suprapubisch
Die Indikation zur Operation und die Entscheidung über den Zugangsweg bei benigner Prostatahyperplasie (BPH) sind multifaktoriell. Grundsätzlich besteht eine Indikation zur operativen Sanierung einer BPH in den Stadien II und III bei ausgeprägter Restharnbildung, rezidivierenden Harnwegsinfektionen, Blasensteinbildung und Harnstauungsnieren. Aber auch im Stadium I mit unter Medikation fortbestehenden obstruktiven und/oder irritativen Beschwerden kann eine operative Therapie angezeigt sein. Bei Drüsenvolumina bis 80 g ist die transurethrale, möglichst bipolare, Elektroresektion-Methode der Wahl, jenseits der 80 g war bislang die offene Enukleation Goldstandard. Auf Grund der exzellenten Ergebnisse und der geringen Komplikationsrate der endoskopischen Laserenukleation löst diese Methode die offene Enukleation bei Drüsen größer 80 g zunehmend als Standard ab, bei Drüsen zwischen 30 g und 80 g liefern die endoskopische Laserenukleation und die endoskopische Elektroresektion gleichwertige Ergebnisse. Begleitpathologien wie Blasendivertikel und Blasensteine können das Vorgehen verändern und sogar ein zweizeitiges Vorgehen notwendig erscheinen lassen. Letztlich ist die Entscheidung über das Vorgehen in diesen Fällen aber stets eine Einzelfallentscheidung.