Neurogene Blasenfunktionsstörungen bei Querschnittlähmung
Nahezu jede Person mit einer Querschnittlähmung entwickelt eine neurogene Blasenfunktionsstörung. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Typische Symptome sind Inkontinenz, Harnretention und rezidivierende Infektionen. Die Klinik korreliert nicht mit dem Risiko, eine Nierenfunktionsstörung zu erleiden. Goldstandard der Diagnostik ist die video-urodynamische Untersuchung. Oberstes Therapieziel ist die Vermeidung von Nierenfunktionsstörungen durch adäquate Senkung des intravesikalen Drucks. Da eine suprasakrale Querschnittlähmung unbehandelt in ca. 50 % zu einer Nierenfunktionsstörung führt, ist eine zeitnahe adäquate Therapie essenziell. Wegen des dynamischen Verlaufs dieser chronischen Störung sind lebenslange Kontrollen erforderlich.