Der inspiratorische
Sauerstoffpartialdruck beträgt 150 mmHg in Seehöhe, 95 mmHg auf 4000 m und 56 mmHg auf 8000 m. Bei Teilnehmern einer Everest-Expedition ließ sich in einer Höhe von ca. 5300 m eine arterielle
Sauerstoffsättigung von etwa 90 % nachweisen. Diese fiel in 8400 m bis auf 54 % ab (Grocott et al.
2009). Die akute
Hypoxie führt zu einem Anstieg des Atemminutenvolumens mit konsekutiver Hypokapnie. Die so entstehende Alkalose wird metabolisch kompensiert. Da die Alkalose einen hemmenden Einfluss auf den Atemantrieb hat, führt die metabolische Kompensation zu einer weiteren Zunahme des Atemminutenvolumens. Diese Adaptation verläuft über einen Zeitraum von etwa 5–10 Tagen. Weitere Adaptationsmechanismen betreffen das kardiovaskuläre System und die
Blutbildung.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatten Douglas und Haldane bereits Experimente mit variierenden Kombinationen von freiwilliger Hyperventilation, Sauerstoffverabreichung, Kohlendioxidabsorbern und Totraumatmung durchgeführt, um Mechanismen der periodischen
Atmung zu erklären. Es zeigte sich, dass
Hypoxie und Hypokapnie in der Pathogenese der periodischen Atmung eine zentrale Rolle spielen. Dies wurde später durch die erfolgreiche Therapie der periodischen Atmung in Höhenlagen durch die Gabe von Sauerstoff und Kohlendioxid bestätigt (Berssenbrugge et al.
1983). Mehrere Studien zeigten außerdem, dass Versuchspersonen, die eine ausgeprägte Atemantwort auf Hypoxie aufwiesen, eine vermehrte periodische Atmung in Höhenlagen entwickelten. Dies wird eindrücklich durch geschlechtsspezifische Untersuchungen untermauert (Caravita et al.
2015; Lombardi et al.
2013). Die periodische Atmung in der Höhe reflektiert den Wechsel von respiratorischer Stimulation bei Hypoxie und anschließender Inhibition durch die durch Hyperventilation herbeigeführte Hypokapnie. Dies führt zu einer Oszillation des rückgekoppelten Regelkreises der Atmung. Die periodische Atmung tritt fast ausschließlich im
Schlaf auf, da im Schlaf stabilisierende kortikale Einflüsse auf das Atemzentrum weitestgehend ausgefallen sind. Damit wird die Atmung überwiegend über Chemorezeptoren gesteuert. Periodische Atmung nimmt während der Akklimatisation über mehrere aufeinander folgende Tage in mittlerer Höhenlage (bis ca. 3500m) ab. In Höhen >4500 m wurde hingegen eine Zunahme der periodischen Atmung während der Akklimatisation beobachtet (Bloch et al.
2015). Offenbar wird die Atemantwort auf Hypoxie und Hypokapnie höhenabhängig unterschiedlich reguliert. (Siehe auch „Atmung“.)