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Enzyklopädie der Schlafmedizin
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Publiziert am: 07.10.2022

Herzinsuffizienz und Schlafbezogene Atmungsstörungen

Verfasst von: Christian Reinhardt, Lars Lüthje und Stefan Andreas
Die Herzinsuffizienz ist definiert durch Symptome und kardiale Dysfunktion gemäß der Leitlinie der europäischen und deutschen Fachgesellschaft zur Therapie der chronischen Herzinsuffizienz. Luftnot, venöse Stauung, Beinödeme und verminderte Belastbarkeit sind typische Symptome. Es besteht nur ein schwacher Zusammenhang zwischen Symptomatik und linksventrikulärer Dysfunktion. Eine Komorbidität der Herzinsuffizienz mit Schlafbezogenen Atmungsstörungen wird häufig gefunden. Oft kommen zentrale Atmungsstörungen in Gestalt der Cheyne-Stokes-Atmung (CSR), auch periodische Atmung genannt, vor. Insbesondere bei Übergewicht tritt die Obstruktive Schlafapnoe (OSA) häufig auf.

Synonyme

Herzleistungsschwäche und Schlafbezogene Atmungsstörungen

Englischer Begriff

chronic heart failure and sleep related breathing disorders

Definition

Die Herzinsuffizienz ist definiert durch Symptome und kardiale Dysfunktion gemäß der Leitlinie der europäischen und deutschen Fachgesellschaft zur Therapie der chronischen Herzinsuffizienz (www.dgk.org). Luftnot, venöse Stauung, Beinödeme und verminderte Belastbarkeit sind typische Symptome. Es besteht nur ein schwacher Zusammenhang zwischen Symptomatik und linksventrikulärer Dysfunktion. Eine Komorbidität der Herzinsuffizienz mit Schlafbezogenen Atmungsstörungen „Schlafbezogene Atmungsstörungen“ wird häufig gefunden. Oft kommen zentrale Atmungsstörungen in Gestalt der Cheyne-Stokes-Atmung (CSR), auch periodische Atmung genannt, vor. Insbesondere bei Übergewicht tritt die „Obstruktive Schlafapnoe“ (OSA) häufig auf (Schulz et al. 2007).

Genetik, Geschlechterwendigkeit

Cheyne-Stokes-Atmung ist bei Frauen seltener zu beobachten, möglicherweise aufgrund einer verminderten Atemantwort auf CO2 (siehe Pathophysiologie und „Atmung“).

Epidemiologie

Die Prävalenz der Herzinsuffizienz in der europäischen Bevölkerung liegt bei 0,4–2 %. Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz an. Patienten mit Herzinsuffizienz haben eine schlechte Prognose mit einer Mortalität von 50 % innerhalb von vier Jahren. Dabei ist die Prognose bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (HF-pEF) etwas besser als bei Patienten mit reduzierter Pumpfunktion (HF-rEF).
Bei 50–80 % aller Herzinsuffizienzpatienten lässt sich eine schlafbezogene Atmungsstörung nachweisen. Damit stellt diese die häufigste Komorbidität in dieser Patientengruppe dar, wird im klinischen Alltag jedoch häufig nicht diagnostiziert (Khayat et al. 2013). Die Cheyne-Stokes-Atmung findet sich vorwiegend bei HF-rEF-Patienten (bis 50 % aller Patienten), kommt aber auch bei HF-pEF-Patienten vor (bis 30 % der Patienten) (Khayat et al. 2013).

Pathophysiologie

Die Pathophysiologie der Obstruktiven Schlafapnoe (OSA) ist bei Patienten mit Herzinsuffizienz nicht grundsätzlich unterschiedlich zur Normalbevölkerung. Die im Liegen auftretende Flüssigkeitsverlagerung aus den unteren Extremitäten in den restlichen Körper (fluid shift) hat bei verminderter Herzleistung jedoch deutlichere Auswirkungen als beim Herzgesunden. Hierdurch entstehen pharyngeale Ödeme, die zusammen mit den unten geschilderten Alterationen der Atmungsregulation die OSA aggravieren können (Kasai et al. 2012).
Als Ursache der Cheyne-Stokes-Atmung gilt eine Oszillation des rückgekoppelten Regelkreises der Atmung (Abb. 1). Der Regelkreis kann nur zu stabilen Blutgaswerten führen, wenn Abweichungen der Blutgase zeitnah durch die Atmung korrigiert werden. Folgende synergistisch wirkende Mechanismen erschweren das Konstanthalten der Blutgase und begünstigen das Auftreten von CSR (Bradley und Floras 2003); (Khayat et al. 2013); (Kasai et al. 2012):
1.
Die im Liegen durch „fluid shift“ verstärkte pulmonale Stauung mit erhöhtem pulmonal kapillären Verschlussdruck führt zur Hypoxie. Diese wiederum bedingt eine Hyperventilation mit konsekutiver Hypokapnie und bewirkt, dass der arterielle CO2-Partialdruck näher an die Apnoeschwelle heranrückt. Folglich kann schon eine geringfügige Zunahme der Ventilation eine Apnoe mit nachfolgender CSR auslösen.
 
2.
Vergrößerte intrakardiale Dimensionen und vermindertes Herzminutenvolumen verzögern den Informationsfluss im Regelkreis durch Verlängerung der Zirkulationszeit zwischen Lunge und Chemorezeptoren.
 
3.
Eine individuell hohe Chemorezeptorsensitivität, bestimmbar zum Beispiel durch Atemantrieb auf Hyperkapnie.
 
4.
Mit zunehmendem Alter nimmt die Sauerstoffaufnahme und CO2-Produktion in Ruhe wie auch der Herz-Index ab, sodass das System weniger gedämpft ist.
 
5.
Der Schlaf selbst begünstigt das Auftreten einer CSR. Schlafstadienwechsel führen zu einer Änderung des Atemminutenvolumens und des Atemantriebes. Im Liegen sind die Lungenvolumina und damit die Sauerstoff- sowie die CO2-Speicher im Vergleich zur aufrechten Körperhaltung vermindert. Weiterhin entfällt im Schlaf der stabilisierende Einfluss höherer kortikaler Strukturen auf die Atmung.
 
Folgen der Obstruktiven Schlafapnoe
Wie unter „Obstruktive Schlafapnoe“ dargelegt, führt die OSA zu einer am Tage persistierenden Sympathikoexzitation, einer Endotheldysfunktion und bei gleichzeitig auftretender Tagesmüdigkeit zu einer Erhöhung des arteriellen Blutdruckes. Mehrere Interventionsstudien an Patienten mit Herzinsuffizienz zeigen eine absolute Zunahme der Ejektionsfraktion von etwa 10 % unter CPAP (Continuous Positive Airway Pressure). Diese Befunde in Zusammenschau mit den erwähnten pathophysiologischen Veränderungen legen nahe, dass die OSA eine gleichzeitig vorhandene Herzinsuffizienz klinisch relevant verschlechtert (Kasai und Bradley 2011). In der US-Amerikanischen Herzinsuffizienz-Leitlinie wird daher die Therapie der OSA bei Herzinsuffizienz empfohlen (Yancy et al. 2013).
Folgen der Cheyne-Stokes-Atmung
Die CSR ist mit repetitiven Arousal-Reaktionen verbunden, die während der hyperventilatorischen Phase der CSR nachweisbar sind (Abb. 2). Hypoxie, Hyperkapnie und Arousal-Reaktionen bewirken synergistisch eine akute Aktivierung des sympathischen Nervensystems mit möglichen Folgen wie „Herzrhythmusstörungen“. Anders als bei der OSA konnten auch am Tage bestehende Veränderungen nicht sicher belegt werden.
In vielen Studien wurde eine erhöhte Mortalität bei HF-rEF-Patienten mit einer CSR nachgewiesen. Dies scheint insbesondere für Patienten mit einer mittelschweren bis schweren CSR zu gelten (Apnoe-Hypopnoe-Index [AHI] >20/h) und ist dabei unabhängig vom Schwergrad der Herzinsuffizienz (Jilek et al. 2011). Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen wird durch das Auftreten einer CSR erhöht (Khayat et al. 2013). Allerdings sind die genannten Studien retrospektiv und damit von limitierter Aussagekraft. Bei der aktuellen, unten aufgeführten SERVE-HF-Studie kam es zu einem Anstieg der kardiovaskulären Sterblichkeit unter erfolgreicher Therapie der CSR (Cowie et al. 2015). Dies lässt einen kausalen Zusammenhang zwischen CSR und erhöhter kardiovaskulärer Mortalität bei Herzinsuffizienz unwahrscheinlich werden.

Symptomatik

Vermehrte Tagesschläfrigkeit bei Patienten mit Herzinsuffizienz und SBAS ist objektivierbar mit dem Multiplen Schlaflatenztest „Multipler Schlaflatenztest und Multipler Wachbleibetest“ (MSLT) und erklärt sich durch die Störung der Schlafarchitektur. Ein höheres Alter und die Herzinsuffizienz selber tragen zu den Schlafstörungen bei und erschweren die Etablierung einer kausalen Beziehung zwischen SBAS und Schlafstörungen. Ein klinisch relevanter Zusammenhang zwischen CSR und subjektiv empfundener Tagesschläfrigkeit konnte entsprechend nicht überzeugend gezeigt werden.

Diagnostik

Eine Abklärung hinsichtlich nächtlicher Atmungsstörungen erfolgt nach dem Stufenschema unter Berücksichtigung der Anamnese. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Anamnese, insbesondere hinsichtlich der Tagesschläfrigkeit, bei Patienten mit Herzinsuffizienz selten ausgeprägt ist. Die für die Therapieentscheidung notwendige Unterscheidung von OSA und CSR verlangt eine sehr gute Aufzeichnungsqualität des Atemflusses (nasal pressure) sowie der thorakalen und abdominalen Atembewegungen. Dies wird bei der ambulanten Polygraphie nur selten gegeben sein.

Therapie

Es existieren evidenzbasierte nationale und internationale Richtlinien zur Therapie der Herzinsuffizienz.
An erster Stelle der Therapie nächtlicher Atmungsstörungen bei Herzinsuffizienz sollte die Therapie der Grunderkrankung stehen. Eine diuretische Therapie der pulmonalen Stauung oder die Gabe eines ACE-Hemmers vermindert sowohl die CSR als auch eine OSA.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und OSA konnte unter „CPAP“ eine Verbesserung der Ejektionsfraktion um absolut etwa 10 % in insgesamt drei Studien, davon zwei randomisiert und kontrolliert, gezeigt werden. In einer kleineren Studie konnte sogar ein Überlebensvorteil durch eine CPAP-Therapie nachgewiesen werden. Pathophysiologisch ist ein solcher Effekt plausibel, da es unter CPAP zu einer klinisch relevanten Nachlastsenkung, Minderung der sympathischen Aktivität und einer Besserung der Endothelfunktion kommt. OSA bei Herzinsuffizienz sollte daher diagnostiziert und mit CPAP therapiert werden (Yancy et al. 2013).
Für die CSR gibt es unterschiedliche Therapieansätze, die allerdings weniger gut evaluiert und weniger effektiv sind als CPAP bei OSA. Daher ist hier die optimale Therapie der zugrunde liegenden Herzinsuffizienz von überragender Bedeutung.
Benzodiazepine
Die orale Gabe von Benzodiazepinen „Benzodiazepine“ verminderte zwar die apnoeinduzierten Arousal-Reaktionen, führte jedoch nicht zu einer Besserung der CSR, sodass diese Therapie nicht empfohlen werden kann.
Theophyllin
Unter anderem ist Theophyllin ein Antagonist des Adenosins („Neurotransmitter“; „Schlafregulation“). Adenosin wirkt atemdepressiv und Theophyllin daher als Atemstimulans. Weiter aktiviert Theophyllin das autonome Nervensystem und das Renin-Angiotensin-System. In einer kontrollierten Studie an Patienten mit Herzinsuffizienz führte Theophyllin zu einer Verminderung der CSR und der damit verbundenen Sauerstoffentsättigungen. Es kam jedoch zu keiner Verbesserung des Schlafes, der ventrikulären Rhythmusstörungen oder der Ejektionsfraktion. Daher kann Theophyllin zur Therapie der CSR bei Herzinsuffizienz nicht empfohlen werden.
Acetazolamid
In mehreren kleineren Studien konnte ein positiver Effekt von Acetazolamid auf eine CSR nachgewiesen werden. Der genaue Wirkmechanismus ist dabei nicht geklärt, vermutlich spielt die Beeinflussung der CO2-Sensitivität durch das Medikament eine Rolle. Größere Untersuchungen mit harten Endpunkten fehlen, sodass eine Gabe außerhalb von Studien derzeit nicht empfohlen werden kann.
Sauerstoff
Die nächtliche Sauerstoffgabe erhöht die alveoläre Sauerstoffkonzentration, was eine Drosselung des bis dahin gesteigerten Atemantriebs zur Folge hat. Es resultiert ein Anstieg des arteriellen CO2-Partialdrucks mit Zunahme der Sauerstoff- und CO2-Speicher und eine Dämpfung der rückgekoppelten Atmungsregulation. Durch Anstieg des arteriellen CO2-Partialdruckes wird ein Abfall desselben unter die Apnoeschwelle seltener auftreten. In mehreren Studien verschiedener Arbeitsgruppen konnte gezeigt werden, dass die nächtliche Sauerstoffgabe die CSR reduziert, die Sauerstoffsättigung erhöht und den Schlaf verbessert. Ein Einfluss auf die linksventrikuläre Ejektionsfraktion ließ sich nicht feststellen. Jedoch waren andere Endpunkte wie die körperliche Leistungsfähigkeit positiv. Größere multizentrische Studien zur nächtlichen Sauerstofftherapie wurden bisher nicht durchgeführt.
Kohlendioxid
Die Gabe von Kohlendioxid konnte die CSR in zwei Studien vollständig unterdrücken. Allerdings führte dies nach eigenen Untersuchungen zu einer ausgeprägten sympathischen Aktivierung, sodass diese Therapie nicht empfohlen werden kann.
CPAP
In kleineren Kurzzeitstudien wurden eine Abnahme der CSR und eine Zunahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion unter nächtlicher CPAP-Therapie festgestellt. In der bisher größten Langzeituntersuchung, der kanadischen CPAP-Studie (CANPAP), wurde bei HFrEF-Patienten mit CSR unter CPAP der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) um 53 % gesenkt. Dabei zeigte sich eine Zunahme der Belastbarkeit und Abnahme der Noradrenalin-Konzentration im Vergleich zum Kontrollkollektiv ohne CPAP. Eine Verlängerung des transplantatfreien Überlebens ließ sich allerdings nicht erzielen. In einer Post-hoc-Analyse konnte eine signifikante Verlängerung des transplantatfreien Überlebens nur in der Gruppe von Patienten nachgewiesen werden, bei denen es gelang den AHI unter CPAP auf <15/h zu senken (Arzt et al. 2007).
BIPAP
Eine nächtliche BiPAP „Bi-Level-PAP“ Beatmung (ST-Modus) reduziert den AHI bei CSR stärker als CPAP. Die Hyperventilation wird unter dieser Therapie jedoch nicht beeinflusst. Größere Studien mit längerem Beobachtungszeitraum fehlen derzeit.
Adaptive Servoventilation (ASV)
Die ASV ist hinsichtlich der Reduktion der CSR effektiver als CPAP oder BiPAP und führte im Akutversuch zu einer weitestgehend normalen Atmung. Das Prinzip von ASV basiert auf einer antizyklisch modulierten Ventilation, die so gestaltet ist, dass die Druckunterstützung in Phasen der Hyperventilation reduziert und bei nachlassender Atemleistung gesteigert wird. In einer kontrollierten Studie führte ASV zu einer Minderung der Urinkatecholamin-Ausscheidung, der Arousal-Reaktionen und der objektiven, aber zu keiner signifikanten Minderung der subjektiven Tagesschläfrigkeit. In kontrollierten Studien konnte eine Reduktion des BNP unter ASV erreicht werden, ein überzeugender Hinweis für eine Verbesserung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) fand sich bisher jedoch nicht. In der kürzlich publizierten SERVE-HF-Studie wiesen HFrEF-Patienten (EF ≤45 %, AHI >15/h, vorwiegend CSR) unter ASV eine höhere Mortalität auf als das Vergleichskollektiv (HR 1,28; 95 % CI, 1,06–1,55; P = 0,01) (Cowie et al. 2015). Auch die kardiovaskuläre Sterblichkeit war signifikant erhöht. Dieses Ergebnis hat dazu geführt, dass ASV bei HFrEF-Patienten derzeit nicht mehr eingesetzt wird. Viele Fragen hierzu sind jedoch derzeit völlig ungeklärt. So ist es beispielsweise unklar, ob Patienten, deren EF >45 % liegt, von ASV profitieren oder nicht. Die Ergebnisse einer weiteren größeren Studie sind ausstehend.
Zwerchfellschrittmacher
Mittels transvenöser Stimulation des N. phrenicus meist über eine der brachiocephalen Venen kann eine unilaterale Zwerchfellkontraktion erreicht werden. Hiermit konnte in ersten experimentellen Studien eine Reduktion des Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) und Apnoe-Index (AI) erreicht werden. Größere kontrollierte Studien gibt es hierzu noch nicht, sodass zum jetzigen Zeitpunkt keine abschließende Einordnung der Methode erfolgen kann.

Prognose

Entsprechend älteren Beobachtungen war die am Tage im wachen Zustand auftretende CSR mit einer sehr schlechten Prognose verbunden. Bezüglich eines Zusammenhangs zwischen nachts im Schlaf auftretender CSR und Mortalität wurden in mehreren Studien differente Ergebnisse gefunden. Hier kann derzeit noch keine abschließende Einordnung vorgenommen werden. Die Ergebnisse der SERVE-HF-Studie machen eine kausale Beziehung zwischen CSR und Prognose unwahrscheinlich.
Für die OSA ist der Zusammenhang zu kardiovaskulären Erkrankungen gut belegt („Kardiovaskuläre Folgen der Obstruktiven Schlafapnoe“).

Zusammenfassung, Bewertung

Nächtliche Atmungsstörungen, insbesondere die Cheyne-Stokes-Atmung (CSR) und die Obstruktive Schlafapnoe (OSA), sind bei etwa der Hälfte der Patienten mit Herzinsuffizienz zu beobachten. Der ungünstige Einfluss der OSA auf die linksventrikuläre Funktion und den Verlauf der Herzinsuffizienz ist gut belegt. Dass die bei CSR repetitiv auftretenden Sauerstoffentsättigungen und Arousal-Reaktionen eine anhaltende Aktivierung des sympathischen Nervensystems verursachen, konnte nicht gezeigt werden. Ein von anderen Faktoren unabhängiger Zusammenhang zwischen CSR und der Prognose der Betroffenen ist nicht belegt. Verschiedene Therapieansätze reduzieren oder eliminieren die CSR weitestgehend. Eine klinisch relevante Besserung der subjektiven Tagesschläfrigkeit oder der kardialen Funktion ist bisher jedoch ebenfalls nicht belegt. Eine ASV-Therapie bei CSR sollte aufgrund aktueller Daten nicht mehr angewendet werden.
Bei Patienten mit OSA und Herzinsuffizienz sind die positiven Effekte von CPAP jedoch gesichert, sodass eine Diagnostik hinsichtlich schlafbezogener Atmungsstörungen bei Patienten mit Herzinsuffizienz indiziert ist.
Literatur
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