Übergewicht und vor allem seine als
Adipositas bezeichnete ausgeprägte Form stellen den Hauptrisikofaktor für „Obstruktive Schlafapnoe“ dar. Die
Obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist bei 40 % der Adipösen nachweisbar, und ca. 70 % der Patienten mit OSA sind übergewichtig. In der Wisconsin-Studie konnte nachgewiesen werden, dass eine Gewichtszunahme um 10 % ein um sechsfach erhöhtes Risiko,
Schlafapnoe zu bekommen, verursacht. Andererseits führt Gewichtsabnahme um 10 % zu einer Verringerung des Risikos um 26 %. Hierbei stehen wahrscheinlich mechanische Probleme, die zu einer Atemwegsobstruktion während des
Schlafs führen, im Vordergrund. So kann Fettdeposition die Anatomie und die Funktion der oberen Atemwege beeinflussen. Der Halsumfang ist bei Patienten mit Obstruktiver Schlafapnoe signifikant größer als bei einer vergleichbaren Gruppe ohne Obstruktive Schlafapnoe. Dass Übergewicht oft eine kausale Rolle bei der Entstehung von OSA spielt, zeigt die Beobachtung, dass sich OSA nach erfolgreicher Gewichtsreduktion quantitativ deutlich verbessert (Dixon et al.
2012). Neben der Prädisposition zur pharyngealen Obstruktion besteht eine weitere nachteilige Wirkung der
Adipositas in der mechanischen Behinderung der
Atmung bei liegender Position, wodurch die Entstehung von
schlafbezogener Hypoventilation und
Hypoxämie gefördert wird (siehe „Schlafbezogene Hypoventilationssyndrome“; „Atmung“; „Schnarchen“). Ein weiterer pathophysiologischer Zusammenhang zwischen Übergewicht und Schlaf ergibt sich durch eine Änderung der Insulinsensitivität bei bestehender Schlafapnoe („Diabetes mellitus“).