Mit dem Einschlafen beginnt eine leichtergradige Absenkung des Tonus der Skelettmuskulatur, und sie nimmt über die Leichtschlafstadien zum Tiefschlaf hin zu. Von der Verminderung des Muskeltonus sind unterschiedliche Muskelgruppen in den einzelnen NREM-Stadien verschieden stark betroffen. Im REM-Schlaf treten physiologische Veränderungen ein, die über eine Hyperpolarisation der Vorderhornzellen eine Atonie der quergestreiften Skelettmuskulatur zur Folge haben. Diese sogenannte REM-Atonie betrifft überwiegend die zur Streck- und Haltearbeit dienenden Muskelgruppen und verhindert das Ausagieren von Träumen. Auf demselben Mechanismus am Alpha-Motoneuron beruht die bei Patienten mit „Narkolepsie“ im Wachzustand plötzlich auftretende, durch Emotionen getriggerte „Kataplexie“. Bei der „REM-Schlaf-Verhaltensstörung“ ist die REM-Atonie aufgehoben, dadurch sind komplexe Handlungen im Zusammenhang mit Träumen möglich.