Die Aminosäure GABA ist der dominierende inhibitorische
Neurotransmitter des Gehirns, der sowohl bei hemmenden Interneuronen wie bei Projektionsneuronen mit weit verzweigten Verbindungen zu finden ist. GABA bindet an zwei verschiedene Rezeptortypen: zum einen an den ionotropen GABA
A-Rezeptor, der direkt einen Chloridkanal öffnet; zum anderen an den metabotropen GABA
B-Rezeptor, der über eine Second-Messenger-Kaskade die Leitfähigkeit für
Natrium und Kalzium ändert. Diese GABA
B-Rezeptoren zeichnen sich durch einen langsameren Wirkungseintritt bei erheblich längerer Wirkdauer aus. GABA ist über beide Rezeptoren am Zustandekommen der langsamwelligen EEG-Aktivität im Tiefschlaf beteiligt. Diese thalamokortikale Synchronisation ist von essenzieller Bedeutung für den Tiefschlaf und den damit einhergehenden Bewusstseinsverlust. Sie beruht auf einer Hemmung thalamokortikaler Projektionsneurone, die ihr Aktivitätsmuster von kontinuierlicher auf salvenartige Entladung umstellen. Andere GABAerge Neurone hemmen histaminerge Neurone im hinteren Hypothalamus, die für kortikale Aktivierung im Wachsein verantwortlich gemacht werden. Ausgehend vom Subthalamus, Hypothalamus und dem basalen Vorderhirn finden sich weitreichende Projektionen GABAerger Neurone in die Großhirnrinde (Abb.
1). Da auch im Wachsein viele GABAerge Neurone aktiv sind, ist zu postulieren, dass es sich bei Neuronen im Dienste der Schlafsteuerung und Regulation um spezifische Systeme handelt, die aktivierende Neurone hemmen. Viele Sedativa und „Hypnotika“, so auch die „Benzodiazepine“ und Pentobarbital, verstärken die postsynaptische Wirkung von GABA durch Bindung an oder Modulation von GABA-Rezeptoren.