Im Rahmen der Akuttherapie der
zerebralen Ischämie stehen die zeitnahe Thrombolyse oder Thrombektomie, die Kontrolle von arteriellem Blutdruck, Blutzuckerspiegel, der Oxygenierung des Blutes und der Körpertemperatur sowie falls erforderlich die Behandlung eines Hirnödems im Vordergrund. Im weiteren Verlauf sind
Elektrolyte und Flüssigkeit zu bilanzieren, die Vitalparameter zu kontrollieren, Schluck- und Atmungsstörungen zu beachten. Ferner sollte in den ersten Tagen neben der differentialdiagnostischen Abklärung auch mit rehabilitativen Maßnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und neuropsychologischer Behandlung begonnen werden. Mit der konsequenten Kontrolle der in Tab.
1 genannten Risikofaktoren und der Gabe von
Thrombozytenaggregationshemmern oder
oralen Antikoagulanzien wird die Sekundärprävention gestartet. Parra et al. (
2004) wiesen einen linearen Anstieg der Mortalität um 5 % pro AHI-Punkt bei unbehandelten Schlafapnoepatienten nach
Schlaganfall nach. Dieser Befund ist in weiteren Studien nicht regelhaft bestätigt worden. Die gegenwärtige Studienlage lässt eine gesicherte Aussage zum Effekt einer Therapie einer Schlafbezogenen Atmungsstörung zur Senkung des Re-Infarktrisikos nicht zu. Auch die Frage, ob eine geeignete Therpaie das rehabilitative Outcome nach Schlaganfall signifikant verbessern kann, ist nicht hinreichend geklärt und bedarf hinlänglich großer und qualitative guter Studien (Boulos et al
2021). Die häufigen Complianceprobleme bei der nCPAP-Therapie infolge der Behinderung nach Schlaganfall erschweren die Untersuchungen nachhaltig (Birkbak et al.
2014). Es gibt Hinweise darauf, dass motorisches Lernen durch Gedächtnisprozesse im
Schlaf konsolidiert wird. Die Wiederherstellung eines erholsamen Schlafs nach Insult kann somit – über den Effekt durch die unmittelbare Behandlung einer Atmungsstörung hinaus – zur Verbesserung des rehabilitativen Erfolgs beitragen.