Claudicatio intermittens
Die Claudicatio intermittens (IC; lat. „claudicare“, hinken) bezeichnet die niederen symptomatischen Stadien der pAVK (Fontaine II bzw. Rutherford I 1–3) (s. Kap. „Definition und Epidemiologie der pAVK“), angelehnt an die typischerweise belastungsinduziert auftretende Gehschwäche. Neben der Erfassung des Ankle-Brachial-Index (ABI) bietet das Edinburgh Claudication Questionnaire eine standardisierte Möglichkeit zur Diagnostik der IC. Eine frühzeitige Erkennung und Einleitung sekundärpräventiver Maßnahmen mittels Lipidsenkung und Thrombozytenaggregationshemmung sowie Lebensstilmodifikation sind von besonderer Bedeutung, um eine Progression der pAVK hin zu fortgeschrittenen Stadien der kritischen Extremitätenischämie zu verzögern oder gänzlich zu vermeiden. Im Stadium der IC kommt dem strukturierten Gehtraining ein besonderer Stellenwert in der Therapie zu. Die Indikation zur invasiven (in der Regel endovaskulären) Revaskularisation sollte als rein symptomatische Therapie unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.