Dialyseshunt: Grundzüge der Shuntchirurgie
Die Hämodialyse ist eine lebenserhaltende Therapie für Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz. Dabei stellt ein Gefäßzugang, der einen ausreichend hohen Blutfluss gewährleisten muss, die Schnittstelle zwischen dem Patienten und der Dialyseapparatur dar. Prinzipiell können für die dauerhafte Dialysebehandlung drei Zugangsverfahren unterscheiden werden: die arteriovenöse Fistel (a.v.-Fistel) als autologer Shunt, der Prothesenshunt durch Verwendung eines Kunststoffimplantats und der subkutan getunnelte, zentralvenöse Katheter (CVC). Bei a.v.-Fisteln wird eine oberflächliche Vene an eine Arterie anastomosiert. Vorteile von a.v.-Fisteln sind ihre oft über viele Jahre problemlose Nutzbarkeit und die Resistenz gegen Infektionen. Arteriovenöse Fisteln benötigen allerdings eine oft über Wochen dauernde Phase der Ausreifung (Maturation). Nonmaturationsraten liegen zwischen 15–50 %. Alternativ kann die primäre Anlage eines Prothesenshunts, in Einzelfällen auch eines CVC erforderlich sein. Prothesenshunts können 2–3 Wochen nach ihrer Implantation punktiert werden, haben jedoch im Vergleich zu a.v.-Fisteln eine kürzere Überlebenszeit. In der Vorbereitung zur Shuntanlage hat die Ultraschalldarstellung (Mapping) der Gefäßverhältnisse einen wichtigen Stellenwert erreicht. Technische Innovationen werden in der Zukunft die Möglichkeiten zur langfristigen Nutzung eines Gefäßzugangs weiter verbessern.
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- Einleitung
- Definition eines arteriovenösen Dialysezugangs
- Historisches zum Dialysezugang
- Wahl des Dialysezugangs und Timing zur Shuntanlage
- Chirurgische Prinzipien der arteriovenösen Fistelanlage
- Besondere Formen der a.v.-Fistel
- Maturation einer a.v.-Fistel
- Anlage von alloplastischen Shunts – Prothesenshunts
- Zusammenfassung