Epidemiologie und spezielle Pathophysiologie der venösen Thrombose
Venöse Thrombosen und Lungenembolien mit ihrer formal identischen Pathophysiologie sind trotz aller Fortschritte in Diagnostik und Therapie die dritthäufigste Todesursache kardiovaskulärer Erkrankungen. Nicht tödliche Komplikationen, wie das postthrombotische Syndrom, schränken zudem die Lebensqualität Betroffener ein und sind auch gesundheitsökonomisch aufgrund langwieriger Behandlungen bedeutsam. Die als Virchow-Trias zusammengefassten Verletzungen der Gefäßwand, Veränderungen der Fließeigenschaften und Zusammensetzung des Blutes sind Folge teils beeinflussbarer, teils aber auch nicht beeinflussbarer Risikofaktoren, die in patienteneigen und umweltbedingt eingeteilt werden. Die Kenntnis dieser starken oder schwachen Risikofaktoren, die passager oder lang anhaltend einwirken, ermöglicht nicht nur eine Erklärung der Thrombusgenese, sondern entscheidet über Art und Dauer der Therapie, insbesondere der Antikoagulation, und nimmt damit unmittelbar Einfluss auf Rezidivprophylaxe und Prognose.