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Klinische Angiologie
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Publiziert am: 15.10.2024

Geschlechtersensible Gefäßmedizin

Verfasst von: Eva Freisinger
Bei der Betrachtung geschlechtsassoziierter Einflussfaktoren auf die Entstehung von Erkrankungen bilden sowohl genetische als auch umweltbezogene Faktoren und ihre Interaktion (Epigenetik) ein komplexes Zusammenspiel. Moderne Methoden der Genomanalyse haben in den letzten Jahren durch genomweite Assoziationsstudien zu einem deutlichen Erkenntnisgewinn in der Rolle des biologischen Geschlechts Sex in der Pathophysiologie beigetragen. Gleichsam wirkt das soziale Geschlecht Gender auf vielfältige Weise bereits präpartal als auch im Laufe des Lebens auf die Entstehung und klinische Ausprägung von Erkrankungen, ebenso wie auf die Perzeption und den Umgang mit der Erkrankung ein. Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die zugrunde liegenden Mechanismen geschlechtsspezifischer Einflüsse auf Erkrankungen allgemein, und anhand von Beispielen aus dem gefäßmedizinischen Bereich im Speziellen.

Einflüsse von Geschlechtsaspekten auf nicht übertragbare Erkrankungen

Bei der Betrachtung geschlechtsassoziierter Einflussfaktoren auf die Entstehung von Erkrankungen spielt die Lebensphase eine entscheidende Rolle. Bereits in der frühen Embryonalphase ist die grundsätzliche chromosomale und genetische Ausstattung als Aspekt von „Sex“ determiniert und Grundlage verschiedener gonosomaler Erbkrankheiten (siehe Tab. 1). Aber auch auf das ungeborene fetale Leben wirken bereits endogene biologische (z. B. maternaler Hormonstatus, nutritiver Status intrauterin) als auch exogene Umweltfaktoren (potenzielle Noxen, Geräusche, maternale Bewegungsmuster etc.) ein.
Tab. 1
Auswahl angeborener Erkrankungen mit geschlechtsgebundenem Erbgang
X-chromosomal dominant
X-chromosomal rezessiv
Y-chromosomal
Gonosomale Aneuploidie
Hämophilie (Typ A, Typ B)
Gehörlosigkeit (erbliche Form; DFNY)
45, X0 (Turner-Frau)
Ichthyosis X
Retinitis pigmentosa (erbliche Form)
47, XXY (Klinefelter-Mann)
Bloch-Sulzberger-Syndrom
Rot-Grün-Blindheit (Prot- bzw. Deuteranomalie oder Anopie)
 
47, XXX (Triple-X-Syndrom)
Melnick-Needles-Syndrom
Lesch-Nyhan-Syndrom
 
48, XXXX (Tetra-X-Syndrom)
Fokale dermale Hypoplasie
 
47, XYY
Hypophosphatämische Rachitis
Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel
 
48, XXYY
X-chromosomal dominante Protoporphyrie (XLP)
 
46, XX-DSD (XX-Mann)
Oro-fazio-digitales Syndrom Typ 1
  
Eine Auswahl prominenter Beispiele angeborener Erkrankungen mit genetischer Ursache in den Geschlechtschromosomen (Gonosomen) ist in Tabelle 1 dargestellt.
Mit dem seit 2014 etablierten sog. Whole GenomeSequencing, also der Analyse des gesamten Genoms eines Individuums, und dem Einsatz von Bio-Datenbanken entstanden jüngst neue Möglichkeiten. auch genetische Komponenten von Zivilisationskrankheiten näher zu untersuchen.
Die geschlechtsspezifisch bedeutsamen pathophysiologischen Mechanismen betreffen zum einen die Gonosomen selbst bzw. die auf ihnen lokalisierten Gene (s. o.). Dabei stellen X-chromosomale Gene bei weiblichem Karyotyp (XX) ein Mosaik dar, bei dem in der Regel jeweils ein Allel inaktiv ist (sog. X-chromosomale Inaktivierung; XCI). Jedoch können im humanen Erbgut zu 15–30 % dieser Inaktivierung entgehen (sog. XCI-escape) und so beispielsweise ein dysfunktionales Gen durch Aktivierung des zweiten Allels funktionell ausgleichen. Dementsprechend kann die Schwere einer Erkrankung bei weiblichem Karyotyp milder ausfallen als bei männlichem (XY), in welchem kein kompensatorisches Allel vorhanden ist (Sun et al. 2022). Deutlich seltener sind Erkrankungen, die auf Störungen des relativ genarmen Y-Chromosoms zurückzuführen sind: Hier wird neuerdings beispielsweise ein Zusammenhang zwischen dem teilweisen (Mosaik-)Verlust des Y-Chromosoms (mLOY) und Alzheimer-Demenz, Malignomen oder kardiovaskulären Erkrankungen postuliert (Guo et al. 2020; Sano et al. 2022).
Zum anderen betreffen geschlechtsspezifische Unterschiede autosomal lokalisierte Gene: Durch Basenaustausch in der dsDNA, sog. Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs), entstehen zahlreiche Varianten im menschlichen Genom. Diese können je nach Lokalisation im codierten oder nicht codierten Genabschnitt unterschiedlich bedeutsam sein und z. B. das codierte Protein ändern, oder auch als regulatorische SNP auf die Aktivierung weiterer Gene wirken. Einzelnukleotid-Polymorphismen sind erblich und ihre Bedeutung in der Entstehung von Krankheiten wird in genomweiten Assoziationsstudien untersucht. Dabei konnten geschlechtsspezifische SNPs auch bei vaskulären Erkrankungen identifiziert werden. Ein weiterer geschlechtsspezifischer Regulationsmechanismus betrifft die Wirkung der Geschlechtshormone (u. a. Östrogen, Testosteron) auf die Aktivierung spezifischer in Krankheitsprozesse involvierter Gene. Beispiele für gefäßmedizinisch bedeutsame sexassoziierte Regulationsmechanismen sind in den nachfolgenden Abschn. 2.1.1. Beispiele für sex assoziierte Aspekte bei angeborenen vaskulären Erkrankungen und Abschn. 2.2.1. Beispiele für sex assoziierte Aspekte bei erworbenen vaskulären Erkrankungen näher ausgeführt.
Auch wenn in der vorgeburtlichen Lebensphase die genetischen Faktoren eine gewichtige Rolle spielen, wirken Umweltfaktoren ebenfalls in vielfältiger Weise bereits auf den embryonalen und fetalen Organismus kritisch ein (Rani und Dhok 2023). Dabei ist neben Stärke und Dauer insbesondere der Zeitpunkt der Exposition während der vorgeburtlichen Entwicklung von entscheidender Bedeutung: So führt beispielsweise Alkohol als exogene Noxe in den ersten zwei Schwangerschaftswochen im Falle einer Schädigung der Frucht nach dem „Alles-oder-nichts-Prinzip“ primär zu einem Abort (D’Angelo et al. 2024). In der späteren Embryonal- und Fetalphase entfalten sich potenziell schädigende Wirkungen auf die Organogenese im Sinne eines sog. „fetalen Alkoholsyndroms (FAS)“ (Popova et al. 2021), einhergehend mit geringem Geburtsgewicht, Organschäden, kognitiven Entwicklungsstörungen, späteren Verhaltensauffälligkeiten als auch phänotypischen Stigmata (Landgraf et al. 2013). Ähnliches gilt für die Exposition gegenüber anderen Noxen (z. B. Nikotin), bestimmten teratogenen Medikamenten (URL DAP 2024) oder Krankheitserregern (sog. STORCH; S2k-Leitlinie Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen 2024).
Einige Studien diskutieren nun solche Auswirkungen exogener Faktoren in Abhängigkeit vom biologischen Geschlecht des ungeborenen Organismus: So scheinen Feten mit maskulinem Chromosomensatz (XY) gegenüber maternalem Stress anfälliger als weibliche (XX), was gehäuft mit Frühaborten der männlichen Feten assoziiert sei (Walsh et al. 2019; McCarthy 2019). Andere Studien weisen auf Auswirkungen von biologischem Geschlecht und Sexualhormonspiegeln auf die angeborene Immunkompetenz von Frühgeborenen hin (McGovern et al. 2024). Geschlechtsabhängige Unterschiede werden des Weiteren in der Häufigkeit von Frühgeburtlichkeit (Petrova und Mehta 2023; Dassios et al. 2024) oder beim Geburtsgewicht beobachtet (Dos Santos et al. 2024). Die zugrunde liegenden Mechanismen sind jedoch noch weitestgehend unklar und Gegenstand intensiver Forschung. Beide Parameter sind jedoch eng mit Entwicklungsstörungen und der Entstehung von Krankheiten im weiteren Lebensweg des Kindes verbunden (Sánchez-Soriano et al. 2022; Peng et al. 2024; Tao et al. 2024), sodass den Erkenntnissen um den Einfluss des Geschlechts bereits in der frühen (präpartalen) Phase wachsende Bedeutung zukommt.
Im Laufe des weiteren Lebens nehmen die vielfältigen und interagierenden Einflüsse aus biologischem Geschlecht und exogenen genderbezogenen Faktoren auf die Entstehung von Krankheiten stetig zu (URL genderedinnovations 2024; s. Abb. 1). Dabei können die Aspekte von Gender patientenseitig das individuelle Risikoprofil, Informations- und Präventionsverhalten oder auch die Therapietreue entscheidend beeinflussen (siehe Kap. „Einführung in die geschlechtersensible Medizin“). Gleichsam bieten sich hierdurch Möglichkeiten, über geschlechtersensible Strategien die Prognose günstig zu beeinflussen (siehe Kap. „Geschlechtsspezifische Versorgung in der Gefäßmedizin“).

Geschlechtsassoziierte Aspekte vaskulärer Erkrankungen

Die Angiologie vereint Pathologien der Arterien, Venen sowie der Lymphgefäße und bildet dementsprechend ein sehr breites Spektrum an Erkrankungen vielfältiger Genese (u. a. arteriosklerotisch, (auto-)immun, rheumatisch, infektiös, hämostaseologisch) ab. Für einige prominente Erkrankungen sind epidemiologische Unterschiede in Inzidenz, Prävalenz oder Mortalität zwischen Männern und Frauen seit Langem beschrieben. Fernab der reinen Diskrimination nach dem dichotomen biologischen Geschlecht sind wissenschaftlich tiefer reichende Erkenntnisse zum Einfluss von Sex und Gender auf vaskuläre Erkrankungen jedoch erst in der letzten Dekade zunehmend in den Fokus der Forschung gerückt.
Nachfolgend dargestellt sind nach derzeitigem Kenntnisstand geschlechtsassoziierte Aspekte in der Entstehung ausgewählter gefäßmedizinisch bedeutsamer Krankheitsbilder.

Geschlechtsassoziierte Aspekte bei angeborenen vaskulären Erkrankungen

Beispiele für sex- assoziierte Aspekte bei angeborenen vaskulären Erkrankungen

Primäres Lymphödem
Beim primären (kongenitalen) Lymphödem kommt es durch Agenesie, Hypoplasie, Hyperplasie oder Obstruktion der Lymphgefäße zu einer Ansammlung der Lymphe im interstitiellen Gewebe (s. Kap. „Lymphödem“). Das primäre Lymphödem ist insgesamt eine seltene Erkrankung (ca. 1:6000 Kinder), die den existierenden Fallserien zufolge zu 60–80 % weibliche Patienten betrifft (Vignes et al. 2021). Während sich das primäre Lymphödem bei männlichen Kindern zumeist bereits im ersten Lebensjahr manifestiert, ist eine zur Diagnose führende relevante klinische Symptomatik bei Mädchen nicht selten erst im späteren Kindesalter zwischen 9 und 11 Jahren beschrieben (Schook et al. 2011).
Neben den zumeist sporadischen Formen sind hereditäre Formen des primären Lymphödems bekannt. Insgesamt sind bisher 29 spezifische ursächliche Chromosomenstörungen bekannt, die zum Auftreten eines isolierten oder syndromalen primären Lymphödems führen (Mäkinen et al. 2021; Kemper et al. 2021), darunter auch gonosomale Aneuploidien. So ist beim Turner-Syndrom (weiblicher Phänotyp), das etwa 1:2500–1:10.000 weibliche Neugeborene betrifft, eine Häufung des primären Lymphödems in observativen Studien beschrieben (Rothbauer et al. 2015). Eine weitere syndromale Form des primären Lymphödems ist das Osteopetrosis-Lymphedema-Ectodermal-Dysplasia-Anhidrotic-with-Immunodeficiency(OLEDAID)-Syndrom (OMIM Nr. 300301), eine X-chromosomal rezessiv vererbte Mutation im IKBKG- oder NEMO-Gen (Xq28), welche < 1:1.000.000 Neugeborene betrifft (Döffinger et al. 2001). Der Umstand, dass Loss-of-function-Keimbahnmutationen im X-chromosomal lokalisierten IKBKG-Gen in männlichen Feten letal sind, wohingegen sie bei weiblichen Feten unter Umständen durch das gesunde zweite Allel kompensiert werden können, mag zumindest in diesem speziellen Fall einen Erklärungsansatz für den deutlichen Überhang weiblicher Patientinnen mit hereditärem Lymphödem bieten. Gegenwärtig werden weitere Gene, die in (möglichem) Zusammenhang mit der Pathogenese eines primären Lymphödems stehen, identifiziert, darunter verschiedene angiopoietische und Wachstumsfaktoren (u. a. VEGF-C; TIE1; EPHB4; Brouillard et al. 2024; Colmant et al. 2022). Als ursächlich für die differierende Inzidenz ist hier beispielsweise für den Signalprotein-Rezeptor CELSR1 eine geschlechtsabhängig unterschiedliche Penetranz von 87 % in weiblichen, aber nur von 20 % in männlichen Genträgern beschrieben (Alpaslan et al. 2023).
Hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie
Bei der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie (HHT; Rendu-Osler-Weber-Syndrom; Morbus Osler) handelt es sich um eine autosomal dominant vererbte Erkrankung des vaskulären Bindegewebes, einhergehend mit Epistaxis, oro-naso-fazialen Teleangiektasien und Arterio-venöse -Malformationen (AVM; u. a. der Lunge und des Gastrointestinaltraktes). Es konnten mit Endoglin und der Aktivin-Rezeptor-ähnlichen Kinase 1 (ALK-1) bislang zwei Gene identifiziert werden, die über verschiedene Mutationsmuster zur Ausbildung einer HHT Typ 1–3 führen. Problematisch ist vor allem das hohe Blutungsrisiko bei bestehenden AVM innerer Organe. Hier hat sich im Bereich gastrointestinaler Erkrankungsmanifestation eine medikamentöse Therapie mit einer Östrogen-Progesteron-Kombination bewährt, um die Transfusionsbedürftigkeit signifikant zu senken (van Cutsem et al. 1990). Vor dem Hintergrund sind auch mögliche Effekte endogener Sexualhormonspiegel auf das Blutungsrisiko betroffener Patientinnen, insbesondere während einer Schwangerschaft, bestmöglich zu evaluieren (Dupuis et al. 2020). Umgekehrt ist der therapeutische Einsatz weiblicher Sexualhormone bei männlichen Patienten durch die zu erwartenden Nebenwirkungen, u. a. Gynäkomastie, Feminisierung, erheblich limitiert.
Koagulopathien
Angeborene Störungen der (plasmatischen) Gerinnung beruhen auf einem Mangel eines oder mehrerer Gerinnungsfaktoren (siehe Kap. „Management von angeborenen und erworbenen Gerinnungsstörungen“). Zu den häufigsten angeborenen Minus-Koagulopathien zählen die Hämophilie A und B und das Von-Willebrand-Jürgens-Syndrom. Für die Hämophilie A ursächlich sind Mutationen im F8-Gen (Faktor VIII) auf dem X-Chromosom (Xq28) bzw. im F9-Gen (Faktor IX) bei der Hämophilie B. Beide Formen der Hämophilie werden in X-chromosomal rezessivem Erbgang auf die Nachkommen übertragen. Eine manifeste Hämophilie A oder B entsteht daher ganz überwiegend bei männlichen Mutationsträgern (Hämophilie B: 1:30.000 männl. Neugeborene). Weibliche Nachkommen hingegen erkranken nur bei homozygoter Trägerschaft des defekten Gens manifest. Im häufigeren Fall der heterozygoten Genträgerschaft wird die Gerinnungsstörung über das zweite gesunde Allel funktionell (nahezu) ausgeglichen. An dieser Stelle ist es nachvollziehbar, dass das männliche Geschlecht in den Minus-Koagulopathien dominiert. Andere erbliche Koagulopathien, wie das Von-Willebrand-Jürgens-Syndrom (vWF; GPIb codiert auf Chromosom 12p13.3), folgen einem autosomalen Erbgang. Doch auch hier sind geschlechtsspezifische Unterschiede beschrieben und erstmals 2021 in einer Kohortenstudie an 1092 Patienten (60,9 % weiblich) systematisch aufgearbeitet worden (Atiq et al. 2021). Die Studienergebnisse zeigen, dass weibliche Patienten weit häufiger stationär behandlungsbedürftige Blutungsereignisse aufwiesen als Männer (47,9 % vs. 36,6 %, p = 0,002). Diese waren bei den Frauen im reproduktionsfähigen Alter zu 77 % auf Menorrhagien oder verstärkte postpartale Blutungen zurückzuführen. Exemplarisch für eine geschlechtsspezifisch unzureichende Versorgungssituation ist vor diesem Hintergrund eine um im Schnitt sechs Jahre verzögerte Diagnosestellung bei weiblichen Patienten mit autosomal vererbter Minus-Koagulopathie (siehe auch Kap. „Geschlechtsspezifische Versorgung in der Gefäßmedizin“).

Beispiele für gender- assoziierte Aspekte bei angeborenen vaskulären Erkrankungen

Arterielle Malformationen
Im Bereich der arteriellen vaskulären Malformationen ist insbesondere die Aortenisthmusstenose, die rund 7 % aller angeborenen Herzfehler ausmacht, nennenswert. Auch hier besteht eine Assoziation mit dem Vorliegen eines Turner-Karyotyps bei phänotypisch weiblichem Geschlecht. Nichtsdestotrotz sind 2,5-fach häufiger männliche Neonaten von der Fehlbildung der Aorta betroffen (Michalski et al. 2015). Ein ähnlich hohes Risiko ist für weitere isolierte angeborene Herzfehler, wie die Aortenstenose (2,88-fach) oder die D-Transposition der großen Arterien (D-GTA; 2,34-fach erhöhtes Risiko bei männlichem Geschlecht) gegeben. Die genauen Ursachen dieser beobachteten Unterschiede in der Erkrankungshäufigkeit zwischen männlichem und weiblichem biologischen Geschlecht ist noch weitestgehend unklar. Jedoch weisen aktuelle Studien im Falle frühgeborener weiblicher Neonaten mit D-TGA auf eine Assoziation mit maternalem Nikotinabusus in der Frühschwangerschaft und einem kurzen Intervall von ≤ 12 Monaten zu einer vorhergehenden Schwangerschaft der Mutter als potenzielle modifizierbare Risikofaktoren hin (Michalski et al. 2015).
APC-Resistenz
Bei der APC-Resistenz (APC; aktiviertes Protein C) als Plus-Koagulopathie, d. h. thrombophilen Gerinnungsstörung, handelt es sich zu über 90 % um eine Mutation im Faktor-V-Gen (Nukleotid 1 691, G A) in autosomal-dominantem Erbgang. Infolge der Mutation kann der prokoagulatorisch wirksame aktivierte Gerinnungsfaktor V nur noch vermindert durch aktiviertes Protein C gespalten und damit inaktiviert werden. Die APC-Resistenz betrifft ca. 5 % der Normalbevölkerung und ist damit der häufigste thrombophile Risikofaktor (s. Kap. „Hereditäre Thrombophilien“). Heterozygote Mutationsträger haben ein 5- bis 10-fach, homozygote Mutationsträger ein 50- bis 100-fach erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) (Dahlbäck 1995; Rosendaal et al. 1995). Einzelstudien weisen zudem auf eine Häufung von Spontanaborten bei weiblichen Trägern der APC-Resistenz hin (Grandone et al. 1997). Das individuelle Risiko für ein thrombotisches Ereignis unterliegt jedoch weiteren Einflussfaktoren, auch solchen, die den Dimensionen von Sex und Gender zuzuordnen sind. In 40 % der Fälle ist ein Zusammenhang mit thrombophilen Risikofaktoren wie Schwangerschaft und Geburt (sex-assoziiert), Einnahme oraler Kontrazeptiva, operativen Eingriffe, Immobilisation oder Adipositas (gender-assoziiert) gegeben. So schätzt eine retrospektive Kohortenstudie basierend auf 155 Frauen die VTE-Inzidenz gesunder Frauen ohne orale Kontrazeptiva auf 0,8 pro 10.000 Frauenjahre (FJ), auf 3,0 pro 10.000 FJ unter Einnahme oraler Kontrazeptiva, auf 5,7 pro 10.000 FJ bei Nachweis einer APC-Resistenz, und auf 28,5 pro 10.000 FJ bei APC-Resistenz und Einnahme oraler Kontrazeptiva (Vandenbroucke et al. 1994). In prospektiv-randomisierten Studiensettings wurde das Risiko unter Einnahme oraler Kontrazeptiva bei APC-Resistenz als immerhin 10-fach erhöht angegeben (Spannagl et al. 1998). Demzufolge ist die Einnahme oraler Kontrazeptiva bei Frauen mit homozygoter APC-Resistenz kontraindiziert, bei heterozygoten Mutationsträgerinnen sorgfältig abzuwägen. Ein allgemeines Screening vor Erstverschreibung hat sich aufgrund der insgesamt seltenen Konstellation nicht durchgesetzt (Witt 1998). Bei postmenopausalen Frauen ist unter Hormonsubstitution vielfach ein erhöhtes venöses Thromboembolie (VTE) -Risiko beschrieben (Daly et al. 1996). Inwieweit dieses Risiko durch eine homo- oder heterozygote APC-Resistenz weiter erhöht wird, ist aufgrund fehlender Studiendaten unklar. Ebenso weitestgehend unklar ist der Effekt substituierter weiblicher Sexualhormone in trans-Frauen (oder männlicher Sexualhormone in trans-Männern) mit APC-Resistenz auf das VTE-Risiko. In der einzigen bis dato verfügbaren Studie an 251 trans-Personen unter geschlechtsangleichender Hormonsubstitution (162 männlich zu weiblich; 89 weiblich zu männlich) ergab sich eine Häufigkeit der APC-Resistenz in 7,2 % und von Protein-C-Mangel in 0,4 % der Gesamtkohorte (Ott et al. 2010). Dabei konnte kein signifikanter Unterschied in der Thrombophilie-Inzidenz zwischen Male to Female (MtF) versus FtM trans-Personen beobachtet werden. Innerhalb des gesamten Studienzeitraumes von 64,2 ± 38,0 Monaten entwickelte keine trans-Person eine VTE, woraus die Autorenschaft schlussfolgert, dass eine Hormonsubstitution in trans-Personen auch bei APC-Resistenz vertretbar sei und ein genereller Nutzen eines vorherigen Screenings auf Vorliegen einer Thrombophilie nicht gegeben sei. Im Hinblick auf den Labornachweis thrombophiler Gerinnungsstörungen weist eine aktuelle Studie erstmals auf Limitationen in der Testgüte (Sensitivität; Spezifität) hin, die durch die weitläufig gebräuchlichen Unisex-cut-off-Werte in der Labormedizin gegeben sind (Hansen und Nybo 2019). Die Studiendaten an 1081 Patienten zur Abklärung einer APC-Resistenz belegen im Schnitt niedrigere Cut-off-Werte im gemessenen Anteil an aktiviertem Protein-C (aPC-Ratio) bei weiblichen Personen, sodass unter konventionellen Laborbedingungen vermehrt mit falsch-positiven Ergebnissen bei den Frauen gerechnet werden muss. Die Studie illustriert damit exemplarisch die Notwendigkeit geschlechtersensibler Versorgungsstrukturen, hier in Form von geschlechtsadaptierten Cut-off-Werten in der Labormedizin, welche im nachfolgenden Kapitel näher ausgeführt werden (siehe Kap. „Geschlechtsspezifische Versorgung in der Gefäßmedizin“).

Geschlechtsassoziierte Aspekte bei erworbenen vaskulären Erkrankungen

Beispiele für sex- assoziierte Aspekte bei erworbenen vaskulären Erkrankungen

Vaskulitiden
In einigen Vaskulitisformen wurden geschlechtsspezifische Unterschiede in Prävalenz und/oder klinischer Ausprägung der Erkrankung beobachtet (Fernández-Lozano et al. 2024; Watanabe et al. 2015; Tampe et al. 2021).
Die Takayasu-Arteriitis (TAK) betrifft als Großgefäßvaskulitis in der Regel die Aorta und/oder ihre größeren Äste (siehe Kap. „Takayasu-Arteriitis“). Sie betrifft vorwiegend Patienten im jüngeren Erwachsenenalter mit einer Prädisposition des biologisch weiblichen Geschlechts (S2k-LL Takayasu-Arteriitis 2024). Bevölkerungsbasierte Erhebungen aus Japan zeigen für die Takayasu-Arteriitis ein Geschlechterverhältnis von 9 weiblichen zu 1 männlichen Patient (Watanabe et al. 2015). Zudem manifestierte sich die Erkrankung bei Frauen zeitiger (im durchschnittlichen Alter von 31 versus 33 Jahren bei Männern) und die Lebensphase mit der Erkrankung ist länger als bei männlichen Betroffenen (21 versus 14 Jahre). In genomweiten Analysen konnten spezifische Genloci, u. a. HLA-B*52, identifiziert werden, welche die Suszeptibilität gegenüber der TAK erhöhen und möglicherweise auch ihre Verlaufsschwere beeinflussen (Ortiz-Fernández et al. 2021). In klinischen Studien zeigte sich ein erhöhtes Risikos von Organschäden in weiblichen Patienten mit Takayasu-Arteriitis (u. a. Niereninsuffizienz 13 % vs. 8 %, Aortenklappeninsuffizienz 38 % vs. 30 %), welche infolge der Erkrankung auch häufiger hilfs- bzw. pflegebedürftig (49 % vs. 40 %) und seltener schul-/erwerbstätig waren als die männlichen Patienten (Yoshifuji et al. 2024; Shimizu und Murohara 2024). Prädiktoren für die ungünstigere soziale Situation weiblicher TAK-Patienten im japanischen Setting waren neben dem Patientenalter zunächst krankheitsinhärent die häufigere Manifestation in Form von retinalen und cerebralen Ischämien. Inwieweit diese Daten auch auf kaukasische Patientinnen und Patienten mit Takayasu-Arteriitis im deutschen Sozial- und Gesundheitssystem übertragbar sind, lässt sich gegenwärtig nicht beurteilen, da verlässliche Daten hierzu fehlen.
Bei den sog. ANCA-assoziierten Kleingefäßvaskulitiden (AAV: Granulomatose mit Polyangiitis, eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis, mikroskopische Polyangiitis; siehe Kap. „Entzündliche Erkrankungen der kleinen Gefäße“) sind die namensgebenden perinukleären (p-) bzw. zytoplasmatischen (c-)anti-Neutrophile-zytoplasmatische Antikörper (ANCA) gegen die primären Zielantigene Myeloperoxidase (MPO) und Proteinase 3 (P3) derzeitigen Wissens nach Ausdruck einer Autoimmunreaktion mit überschießender Aktivierung neutrophiler Granulozyten (Schirmer et al. 2017). Man geht auch hier davon aus, dass spezifische Humane-Leukozyten-Antigen (HLA)-Varianten (z. B. HLA-DQ, HLA-DP) die Suszeptibilität gegenüber ANCA-assoziierten Vaskulitiden entscheidend erhöhen (Lyons et al. 2012). In jüngsten Studien verdichten sich dank moderner Methoden der DNA-Sequenzierung die Hinweise darauf, dass im Falle der MPO-ANCA assoziierten Vaskulitis die genetische Prädisposition auch geschlechtsspezifische Unterschiede aufweist: In einem skandinavischen Patientenkollektiv von 1088 Patienten mit granulomatöser Polyangiitis und mikroskopischer Polyangiitis zeigte sich eine auffällig starke Assoziation des weiblichen Geschlechts mit den HLA-Varianten HLA-DQB1 und HLA-DQA2 bei Ausbildung einer MPO-AAV (Geschlechtsinteraktion OR 2,3; 95 %-CI 1,5–3,5) (Ekman et al. 2023). P-ANCA mit anderen Zielantigenen finden sich auch in anderen Autoimmunerkrankungen, wie dem systemischen Lupus erythematodes, der Colitis ulcerosa oder der rheumatoiden Arthritis. Auch hier ist die pathophysiologische Rolle geschlechtsspezifischer HLA-Varianten Gegenstand der laufenden Forschung (Sakaue et al. 2021). Eine Genotypisierung an 1762 männlichen und 1216 weiblichen Patienten mit der leukozytoklastischen Kleingefäßvaskulitis Morbus Behçet belegt analog geschlechtsspezifische Assoziationen zwischen den Varianten HLA-B/MICA, HLA-C und KLRC4 und dem Auftreten der Erkrankung bei Männern sowie dem Genmarker IFNGR1 bei Frauen (Jo et al. 2022).
Neben differierenden genetischen Polymorphismen gibt es weitere geschlechtsspezifische Pathomechanismen, die in Autoimmunprozessen, und damit u. a. bei Vaskulitiden, wirksam sind.
Im Rahmen der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen hohen Forschungsaktivität in den letzten Jahren konnten neue Erkenntnisse in Bezug auf virusassoziierte Gefäßpathologien gewonnen werden (Tanzadehpanah et al. 2023; Flaumenhaft et al. 2022). So konnte im akuten Krankheitsgeschehen neben pro-inflammatorischen Zytokinen auch ein Anstieg von gefäßinflammatorischen und in den Gefäßumbau (vascular remodeling) involvierten Serumfaktoren nachgewiesen werden (Petrey et al. 2021). Dabei waren insbesondere Signalfaktoren der T-Zell-Aktivierung vom Typ Th2 mit schweren und intensivpflichtigen Krankheitsverläufen assoziiert. Im Hinblick auf das Geschlecht zeigte sich, dass die Th2-Immunmediatoren IL-4 und sCD40L bei männlichen im Vergleich zu weiblichen COVID-Patienten signifikant erhöht waren. Die Th2-Zell-vermittelte Immunantwort ist auch zentrale Wirkkaskade in der Pathophysiologie des Kawasaki-Syndroms, einer nekrotisierenden Vaskulitis kleiner und mittelgroßer Arterien (Bordea et al. 2022). Somit mag sich zumindest teilweise die in Zusammenhang mit einer SARS-CoV-Infektion gehäuft reportierte sekundäre, Kawasaki ähnliche Symptomatik (sog. Kawasaki-like-Syndrome) erklären (Verdoni et al. 2020). Geschlechtsspezifische Häufungen sind – anders als beim männlich prädisponierten Kawasaki-Syndrom für das Kawasaki-like-Syndrome bislang jedoch nicht bekannt.
Abdominelles Aortenaneurysma
Das abdominelle Aortenaneurysma (AAA) ist ein prominentes Beispiel für eine überwiegend das männliche Geschlecht betreffende Erkrankung. Die Prävalenz wird altersabhängig mit 1,3–8,9 % in der männlichen und mit 1,0–2,2 % in der weiblichen Bevölkerung angegeben (Lederle et al. 2000) (siehe Kap. „Erkrankungen der thorakalen und abdominellen Aorta: Epidemiologie und spezielle Pathophysiologie“) und beträgt 3,3–4,2 % bei den 65- bis 75-Jährigen (Lindholt et al. 2020). In Deutschland werden bundesweit jedes Jahr etwa 13.000 stationäre Behandlungen mit der Hauptdiagnose eines abdominellen Aortenaneurysmas bei Patienten mit einem mittleren Alter von 73 Jahren durchgeführt; von diesen entfallen rund 85 % auf männliche Patienten (Stand 2021; Bette et al. 2023). Typische Risikofaktoren für die Ausbildung eines AAA umfassen neben Alter und männlichem Geschlecht (OR 5,7) zumindest teilweise Lifestyle abhängige Faktoren, wie z. B. fortgesetzten Nikotinabusus (OR 2,4; Lederle 2011), arterielle Hypertonie (OR 1,25) oder Hypercholesterinämie (OR 1,34). Diese klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren unterliegen im Hinblick auf Geschlechtsunterschiede sowohl Einflüssen des biologischen Geschlechts als vielfach auch Gendereinflüssen (s. u.). Jedoch erhöht auch eine einschlägig positive Familienanamnese das Risiko eines AAA um das 3,8-Fache, was auf zusätzliche genetische Komponenten in der multifaktoriellen Krankheitsgenese schließen lässt (S3-Leitlinie zum Screening, Diagnostik Therapie und Nachsorge des Bauchaortenaneurysmas 2018).
Die pathophysiologischen Prozesse bei der Ausbildung eines AAA (u. a. Inflammation der Aortenwand, Modulation der extrazellulären Matrix, Apoptose von glatten Muskelzellen, Einfluss von oxidativem Stress) unterliegen zahlreichen regulierenden Mechanismen. So zeigte sich auf hormoneller Ebene in männlichen AAA-Patienten eine Assoziation mit niedrigeren Testosteronspiegeln und erhöhten LH-Spiegeln im Vergleich zu gesunden gleichaltrigen Männern (Yeap et al. 2010). Es wird gemutmaßt, dass Testosteron u. a. aufgrund seiner anabolen Wirkung einen stabilisierenden Effekt auf die aortale Gefäßwand ausübt. Bei weiblichen Patienten weisen Umfrageergebnisse auf die Bedeutung einer frühen Menopause und dementsprechend reduzierten Östrogenspiegeln bei AAA ≥ 5 cm hin (Villard et al. 2011). Ein protektiver Einfluss einer postmenopausalen Hormonersatztherapie (Lederle et al. 2008) als potenziellem therapeutischen Ansatz bleibt angesichts einer insgesamt widersprüchlichen Studienlage jedoch umstritten (Makrygiannis et al. 2014).
Auf genetischer Ebene wird entsprechend der klinischen Beobachtungen ein Zusammenhang zwischen bestimmten Varianten (SNPs) des Androgen-, Östrogen- und Progesteronrezeptors und der Ausbildung von AAA untersucht (Golledge et al. 2011; Massart et al. 2004). So reguliert beispielsweise der Androgen-rezeptor die Transkription des lysosomalen Transkriptionsfaktors TFEB (Shang et al. 2021). Die Aktivierung von TFEB in glatten Muskelzellen wiederum konnte erst kürzlich im Tiermodell als pharmazeutisches Target zur Senkung des AAA-Risikos identifiziert werden (Lu et al. 2020). Inwieweit solche neuen Targets zudem auf epigenetischer Ebene reguliert werden (können) und damit auch potenziellen Einflüssen von Gender unterliegen, bedarf noch intensiver Forschung (Mangum et al. 2022; Gurung et al. 2020; Krishna et al. 2010).
Arteriosklerotische Herz- und Gefäßkrankheiten
Die arteriosklerotische Manifestation in den Arterien tritt klinisch in Form der koronaren Herzkrankheit (KHK), der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), der cerebrovaskulären arteriellen Verschlusskrankheit (cAVK) als auch der Arteriosklerose der Aorta und der renovisceralen Gefäße in Erscheinung. Die Ausprägung der Arteriosklerose in mehreren Gefäßbetten als sog. polyvaskuläre Erkrankung ist häufig und erhöht das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse exponentiell (Gutierrez et al. 2019). Dabei führt die KHK weltweit die Todesursachen-Statistiken sowohl bei Männern als auch bei Frauen an (URL WHO 2024).
In der multifaktoriellen Genese der Arteriosklerose wirken auf zellulärer Ebene u. a. proinflammatorische Signalkaskaden, Makrophagenaktivierung, eine endotheliale Dysfunktion oder Imbalancen in der Gerinnungskaskade unheilvoll zusammen (siehe Kap. „Pathophysiologie der Atherosklerose“ und Kap. „Spezielle Pathophysiologie der PAVK“). Diese unterliegen auf biologischer Ebene vielfach geschlechtsspezifischen Regulationsmechanismen (Sex) (Regitz-Zagrosek und Gebhard 2023). So wird angenommen, dass das chromosomale Geschlecht spezifische kardiovaskuläre Phänotypen hervorbringt, die mit einem erhöhten Risiko arteriosklerotischer Erkrankungen assoziiert sind. Bislang bekannte geschlechtsspezifische Genvarianten (sog. single nucleotide polymorphisms, SNPs) von mutmaßlich kardiovaskulärer Bedeutsamkeit sind nahezu ausschließlich auf den Autosomen zu finden (Bernabeu et al. 2021; Loley et al. 2016; König et al. 2014). Diese bislang identifizierten SNPs betreffen beispielsweise Gene in Zusammenhang mit endothelialer Dysfunktion (Yoshino et al. 2016; Liao et al. 2010), des zellulären Metabolismus oder der gewebespezifischen Angiogenese (Boua et al. 2022).
Das gonadale Geschlecht nimmt zudem über hormonelle Regulationsmechanismen Einfluss auf die Genexpression beispielsweise von Fibroblasten oder Endothelzellen der Gefäßwand (Hartman et al. 2021; Dworatzek et al. 2019; Babcock et al. 2022). In zahlreichen klinischen Studien wurde ein Zusammenhang zwischen niedrigen Testosteronspiegeln und erhöhter kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität bei Männern beobachtet (Traish et al. 2009). Der protektive Nutzen einer Testosteronsubstitution ist wissenschaftlich jedoch nicht belegt (Haddad et al. 2007). Allerdings konnte in einer placebokontrollierten randomisierten Studie an 5.246 Männern mit Hypogonadismus die langfristige Sicherheit einer Testosterongabe im Hinblick auf kardiovaskuläre Ereignisraten belegt werden (Lincoff et al. 2023). Bei Frauen wird dem endogenen Östrogen eine protektive Wirkung im Hinblick auf die Ausbildung kardiovaskulärer Erkrankungen zugeschrieben (Babcock et al. 2022). So zeigten einige Studien eine Assoziation zwischen vorzeitiger bzw. früher Menopause (< 50 Jahre) und einer erhöhten kardiovaskulären Ereignisrate (Lee et al. 2023). Die Estrogen-Plus-Progestin-Studie an 16.608 postmenopausalen Frauen konnte jedoch auch hier im Umkehrschluss keinen protektiven Effekt im Hinblick auf die Entwicklung einer KHK unter einer Hormonersatztherapie mit kombinierter Gabe von Östrogenen und Progesteron feststellen (Manson et al. 2003), selbiges gilt für die pAVK (Hsia et al. 2004). Neuere Daten, wie die prospektiv randomisiert kontrollierte ELITE-Studie, weisen auf die Bedeutung des richtigen „Timings“ einer möglichst frühzeitigen Hormonsubstitution bereits bei nachlassender ovarieller Funktion hin (Karim et al. 2022).
Zum Effekt der geschlechtsangleichenden Hormontherapie (GAHT) bei trans-Personen auf die kardiovaskuläre Gesundheit gibt es bislang nur wenige Daten: Ein systematisches Review deutet auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko unter GAHT bei trans-Männern, nicht aber bei trans-Frauen hin (Moreira Allgayer et al. 2023). Die wissenschaftliche Datenlage bei trans-Personen ist generell noch sehr spärlich. Auch wenn in Summe nur ein kleinerer Teil der Gesellschaft hiervon betroffen ist, so muss besonders berücksichtigt werden, dass die GAHT zunehmend sehr früh, teils bereits im Kindes- und Jugendalter, eingesetzt und damit in der longitudinalen Sicht über einen Großteil des Lebens der trans-Personen ein- und fortgesetzt wird.

Beispiele für gender- assoziierte Aspekte bei erworbenen vaskulären Erkrankungen

Prämature Arteriosklerose
Die arteriosklerotischen Herz- und Gefäßkrankheiten gelten im Allgemeinen als klassische zivilisatorische Erkrankungen des höheren Lebensalters. So beträgt die 12-Monats-Prävalenz der koronaren Herzkrankheit (KHK), also der Anteil neu diagnostizierter Erkrankungen pro Jahr, 16 % bei Frauen und 24 % bei Männern im Alter > 75 Jahren (Vgl. < 1 % der Bevölkerung < 45 Jahren; Busch und Kuhnert 2017). Die Prävalenz der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) steigt von im Mittel 3–10 % in der Normalbevölkerung stark altersabhängig auf > 20 % bei den > 65-jährigen Patientinnen und Patienten deutscher Hausarztpraxen an (Diehm et al. 2004) (siehe Kap. „Definition und Epidemiologie der PAVK“). In der letzten Dekade wurde ein besorgniserregender Anstieg arteriosklerotischer Erkrankungen bei zunehmend jüngerem Patientenalter verzeichnet (Fowkes et al. 2013) (siehe Kap. „Definition und Epidemiologie der pAVK“). Daten der US-amerikanischen Atherosclerosis-Risk-in-Communities(ARIC)-Beobachtungsstudie zeigen, dass bereits 1/3 aller stationären Behandlungen mit akutem Myokardinfarkt auf Patienten im Alter von 35–54 Jahren entfallen (Stand 2014; Arora et al. 2019). Dabei zeigte sich der Anstieg junger Patienten über ein 20-Jahres-Intervall bei weiblichem Geschlecht besonders ausgeprägt (+ 10 % versus + 3 % bei Männern). Analog zeigte sich für die pAVK ein globaler Anstieg der Prävalenz in jüngeren Altersgruppen, betont bei Frauen in Entwicklungsländern (Fowkes et al. 2013).
Studien zufolge manifestiert sich die Arteriosklerose bereits subklinisch Jahre bevor sie klinisch in Erscheinung tritt (López-Melgar et al. 2017). Risikofaktoren der prämaturen Arteriosklerose umfassen zum einen die traditionellen kardiovaskulären Risikofaktoren, v. a. die arterielle Hypertonie, Dyslipidämie, Diabetes mellitus Typ 2, Adipositas, Nikotinabusus, ungesunde Ernährungsgewohnheiten, oder Bewegungsmangel (Mehta et al. 2021). Diese unterliegen vielfältigen gender-spezifischen Einflüssen. Beispielsweise wird das Rauchverhalten von gesellschaftlichen Normen, vorgelebten oder über Werbung und soziale Medien vermittelten Rollenbildern als auch über die ökonomischen Möglichkeiten und den Bildungsgrad stark beeinflusst (Bottorff et al. 2014). Insbesondere Mädchen tendieren beispielsweise dazu, über den Nikotinkonsum Körper(vor)bilder erfüllen zu wollen (Stice 2003). Auch die Adipositas spielt bereits im frühen Kindes- und Jugendalter eine entscheidende weichenstellende Rolle für die spätere Manifestation arteriosklerotischer Erkrankungen. Dies wird neben zahlreichen anderen Faktoren auf ein unterschiedliches Ernährungsverhalten zwischen Männern und Frauen zurückgeführt (Kanter und Caballero 2012). Zudem prädisponiert sowohl ein niedriger sozioökonomischer Status für Adipositas (Anekwe et al. 2020) als auch Adipositas umgekehrt für ein geringeres Einkommen prädisponiert – und dies insbesondere bei Frauen (Pinkston 2017).
Eine vom Global Cardiovascular Risk Consortium veröffentlichte Analyse kommt zu dem Schluss, dass sich durch strikte Kontrolle in nur fünf modifizierbaren Risikofaktoren (Adipositas, Hypertonie, Hypercholesterinämie, Nikotinabusus, Diabetes) 57,2 % der kardiovaskulären Erkrankungsfälle in Frauen und 52,6 % in Männern vermeiden ließen (Magnussen et al. 2023).
Neben der Modifikation traditioneller (und nicht traditioneller) Risikofaktoren und prädisponierender Erkrankungen tragen weitere psychosoziale Faktoren gender- spezifisch im Kontext familiärer und/oder beruflicher Belastungen (z. B. Schichtarbeit, Noxen, Stress), in Form der psychomentalen Gesundheit (u. a. Coping-Strategien, Resilienz), des ökonomischen Wohlstands oder des Bildungsstandes zur Entwicklung und Progression von kardiovaskulären Erkrankungen bei. So zeigt eine dänische Studie, dass das Risiko einer KHK bei Nachtschicht arbeitenden Personen im Gesundheitssektor um + 6 % gegenüber Nicht-Schichtarbeitenden signifikant erhöht ist. Zwar war diese Risikoerhöhung geschlechtsunabhängig, jedoch betrug der Anteil der Frauen unter den in Nachtschicht Arbeitenden 80 % (Vestergaard et al. 2023). Ferner vermag geschlechtliche Diskriminierung, u. a. im Arbeitsumfeld, vor allem bei Frauen einen anhaltenden Stressor darzustellen und das kardiovaskuläre Risiko relevant zu erhöhen (O’Neil et al. 2018). Eine finnische Studie an 3.708 Männern (mittl. Alter 49 Jahre) und 3.966 Frauen (mittl. Alter 46,3 Jahre) weist auf eine insbesondere bei Frauen verstärkte Assoziation einer depressiven Stimmungslage mit kardiovaskulärer Erkrankung hin (Haukkala et al. 2009). Schwere und frühe psychomentale Traumata, wie sie bei körperlichem oder sexuellem Missbrauch eintreten, sind Studien zufolge starke Prädiktoren für die spätere Ausbildung kardiovaskulärer Erkrankungen (Wegman und Stetler 2009). Dies gilt ebenso für Gewalt in Partnerschaften (Stene et al. 2013), für die junge Frauen besonders vulnerabel sind (Black et al. 2011). Eine bundesweite bevölkerungsbezogene Umfrage des Robert Koch-Instituts an rund 24.000 Personen in Deutschland illustriert zudem, dass Frauen mit niederem Bildungsstatus häufiger von einer KHK betroffen sind als solche mit hohem Bildungsstatus (7,3 % versus 1,2 %), wohingegen bei Männern der Bildungshintergrund eine weniger ausgeprägte Rolle zu spielen scheint (6,5 % versus 5,2 %) (Busch und Kuhnert 2017).
Eine Sensibilisierung von Risikogruppen – auch unter Gender-Gesichtspunkten – und der Ausbau entsprechender geschlechtssensibler Versorgungsstrukturen sind wichtige Schritte, die kardiovaskuläre Gesundheit in der Bevölkerung zu verbessern. Diese werden umfassend im nachfolgenden Kap. „Geschlechtsspezifische Versorgung in der Gefäßmedizin“ behandelt.
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Leitlinien
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S3-Leitlinie zum Screening, Diagnostik Therapie und Nachsorge des Bauchaortenaneurysmas (2018) Gefässchirurgie 23:402–403. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00772-018-0452-2. Zugegriffen am 27.07.2024