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Klinische Angiologie
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Publiziert am: 25.10.2024

Geschlechtsspezifische Versorgung in der Gefäßmedizin

Verfasst von: Eva Freisinger
Geschlechtersensible Medizin bedeutet, die Unterschiede des biologischen Geschlechts „sex“ und des soziokulturellen Geschlechts „gender“ in all seinen Dimensionen in dem Verständnis von Erkrankungen zu berücksichtigen. Hierzu gehört sehr zentral, Therapiestrategien zu individualisieren und die medizinische Versorgung an die unterschiedlichen Bedürfnisse geschlechtersensibel anzupassen. Unabdingbar ist eine fortwährende Forschung an Realkollektiven zur Schaffung einer fundierten Evidenz als Grundlage gegenwärtiger und künftiger Maßnahmen zur Optimierung der Versorgungsqualität. Hierzu muss sowohl auf gesetzlicher als auch auf institutioneller Seite ein entsprechender Rahmen geschaffen werden, um geschlechtsspezifischen Forschungsinitiativen eine Durchdringung der Forschungslandschaft zu ermöglichen. Eine zentrale Hürde beschreibt die Translation geschlechtsspezifischer Erkenntnis in den klinischen Alltag, beginnend mit der Schaffung geschlechtersensibler medizinischer Leitlinien und der Integration von geschlechtersensiblem Wissen in die medizinische Aus-, Fort- und Weiterbildung. Auf Ebene der medizinischen Leistungserbringer erfolgt eine geschlechtsspezifische Versorgung bislang allenfalls im Rahmen von Modellprojekten und Pilotierungen. Dieses Kapitel beschreibt Herausforderungen, die mit geschlechtsspezifischen Versorgungsstrukturen verbunden sind, nennt Beispiele aus der Gefäßmedizin und wagt einen Blick in die Zukunft der geschlechtersensiblen Medizin.

Einführung in die geschlechtsspezifische Versorgung

Im letzten Jahrzehnt hat die Definition des Geschlechts einen fundamentalen Wandel vollzogen und sich weg von der binären Betrachtungsweise hin zu einer (mehr-)dimensionalen und beweglichen Geschlechtsdefinition bewegt (Shteyler et al. 2020). Geschlechtersensible Medizin bedeutet, die vielfältigen Unterschiede sowohl in Aspekten des biologischen Geschlechts „sex“ als auch des soziokulturellen Geschlechts „gender“ in dem Verständnis von Erkrankungen zu berücksichtigen. Hierzu gehört es, Therapiestrategien zu individualisieren und die medizinische Versorgung an die unterschiedlichen Bedürfnisse spezifisch an das Geschlecht anzupassen. Unabdingbar ist eine fortwährende Forschung an Realkollektiven zur Schaffung einer fundierten Evidenz als Grundlage gegenwärtiger und künftiger Maßnahmen zur Optimierung der Versorgungsqualität.

Herausforderungen der geschlechtersensiblen Medizin unter Versorgungsaspekten

Die geschlechtersensible Medizin trifft in ihrer Umsetzung in der gegenwärtigen Versorgungslandschaft auf Herausforderungen, welche es zu bewältigen gilt (siehe Abb. 1).
Ein zentraler Punkt hierbei ist die noch unzureichende wissenschaftliche Erkenntnis darüber, welche konkreten Maßnahmen unter Aspekten der Dimensionen von Geschlecht die Qualität der Versorgung tatsächlich verbessert. Hier sind Ergebnisqualität, Prozessqualität und Strukturqualität zu evaluieren (siehe Kap. „Implementierung evidenzbasierter Behandlungsstrategien in die gefäßmedizinische Versorgung“). Eine wesentliche Hürde stellt die bis dato binäre Erfassung allein des biologischen Geschlechts in nationalen Erhebungen als Grundlage bevölkerungsbezogener Studien dar. Darüber hinaus finden sich bestimmte zumeist besonders vulnerable Patientenkollektive, insbesondere wenn sie mehrere Unter- und Fehlversorgung begünstigende Determinanten vereinen (z. B. junge Männer mit niedrigem Bildungsstatus, alleinerziehende Frauen in der mittleren Lebensdekade), vielfach unterrepräsentiert in gängigen Studiensettings. Es ist Aufgabe einer geschlechtersensiblen medizinischen Forschung, hier ein Mehr an Evidenz zu schaffen darüber, welche spezifischen Patientenkohorten von welchen konkreten Maßnahmen profitieren (und welche nicht).
Ein zweites Problemfeld betrifft die Translation solchen Wissens darüber, was wem hilft, in den klinischen Versorgungsalltag. Versorgungsstrukturen müssen so ausgelegt sein, dass die identifizierten Kollektive die entsprechend für sie als wirksam erwiesenen Maßnahmen auch zuverlässig erhalten können. Insbesondere Übergänge zwischen den Versorgungssektoren (stationär – fach-ambulant – hausärztlich – rehabilitativ – sonstige medizinische Leistungserbringer) sind kritisch auf Informationsverlust und mögliches Fehlleiten von Patienten (m/w/d) zu beleuchten.
Das dritte Problemfeld betrifft die vielfach noch fehlende Akzeptanz einer geschlechtersensiblen Medizin und ihrer Bedeutung für die (tägliche) medizinische Versorgung, zu der dieses Kapitel einen Beitrag leisten möge.

Beispiele für geschlechtsassoziierte Aspekte in der Versorgung vaskulärer Erkrankungen

Vaskuläre Erkrankungen unterliegen vielfach geschlechtsassoziierten Einflüssen, wie im Kap. „Geschlechtersensible Gefäßmedizin“ im Detail erläutert wird. Diese Unterschiede auf pathophysiologischer Ebene ziehen Konsequenzen für diagnostische, therapeutische oder präventive Maßnahmen nach sich, welche im Folgenden anhand ausgewählter Beispiele illustriert werden sollen.

Geschlechtsspezifische Diagnostik

Studien zufolge bestehen geschlechtsspezifische Unterschiede beim laborchemischen Nachweis einer Resistenz gegenüber aktiviertem Protein C (APC-Resistenz), gebräuchlich zur Diagnostik der thrombophilen Gerinnungsstörung Faktor-V-Leiden (Hansen und Nybo 2019). Mutationen im Gerinnungsfaktor V führen dazu, dass dieser prokoagulatorisch wirksame Faktor durch APC nicht bzw. nur unzureichend inaktiviert werden kann (Kap. „Hereditäre Thrombophilie“). Zum laborchemischen Nachweis wird die APC-Ratio als Quotient der Gerinnung (aPTT-Bestimmung) mit und ohne den Zusatz einer definierten Menge an aktiviertem Protein C im Citratplasma bestimmt. Bei gesunden Probanden ist die APC-Ratio > 2,4, ein Quotient zwischen 1,5–2,3 legt eine heterozygote Faktor-V-Leiden-Mutation nahe, bei einem Quotienten < 1,5 besteht der Verdacht auf eine homozygote Faktor-V-Leiden-Mutation. Studiendaten an 1081 Patienten zur Abklärung einer APC-Resistenz belegen nun im Schnitt niedrigere Cut-off-Werte im gemessenen Anteil an aktiviertem Protein C (APC-Ratio) bei weiblichen (2,0 ± 0,3) im Vergleich zu männlichen Patienten (2,1 ± 0,3, p < 0,05) mit positivem Testergebnis. Auch bei negativem Labortest zeigten sich bei Frauen im Schnitt niedrigere APC-Werte (2,6 ± 0,4 versus 2,8 ± 0,5, p < 0,01). Insbesondere ließ sich in 35 % der nachweislich nicht unter Faktor-V-Leiden-Mutation erkrankten Frauen eine pathologische APC-Ratio von ≤ 2,4 nachweisen (entsprechend einem falsch-positiven Testergebnis), bei Männern lag der Anteil falsch-positiv Getesteter bei 18 % (p < 0,01). In der Konsequenz ergibt sich ein Nutzen der Einführung geschlechtsspezifischer Cut-off-Werte in der modernen Labormedizin der APC-Resistenz.
Für den zum Ausschluss venöser Thromboembolien (VTE) genutzten D-Dimer-Test fanden sich hingegen bislang keine Hinweise auf geschlechtsspezifisch differierende Cut-off-Werte in der Ausschlussdiagnostik einer VTE (Reagh et al. 2021). Wohl aber fanden sich auch hier geschlechtsspezifische Unterschiede im Sinne eines Nutzens zur Prädiktion adverser Verläufe in spezifischen Subkohorten (Li et al. 2021).
Auch in der Ultraschalldiagnostik lassen sich relevante geschlechtsspezifische Unterschiede finden. Hier gilt die Dicke der arteriellen Wand der A. carotis communis (Intima-Media-Dicke, IMT) als prognostischer Parameter für das kardiovaskuläre Risiko. Anhand von 4814 Probanden (2433 Männer, 2381 Frauen) der Gutenberg-Heart-Studie im Alter von 35 bis 74 Jahren wurden IMT-Normwerte erhoben (Sinning et al. 2011). Es ergab sich eine mediane IMT von 0,62 mm bei Frauen und von 0,65 mm bei Männern. In Abhängigkeit vom Alter wurden für beide Geschlechter getrennt die IMT-Werte oberhalb der 95. Perzentile als pathologisch ausgewiesen. Hierbei zeigten sich insbesondere bei jungen kardiovaskulär gesunden Probanden ausgeprägte Unterschiede zwischen den Geschlechtern: in der Gruppe der 35-Jährigen lag die 95. Perzentile der IMT, und damit der Cut-off zu als pathologisch zu bewertenden Größen, bei 0,71 mm bei Männern versus 0,61 mm bei Frauen. Bei der Verwendung eines Unisex-Cut-off-Wertes in der klinischen Routine würden dementsprechend IMT-Erhöhungen bei jungen Frauen potenziell erst mit deutlich größerer Ausprägung als pathologisch eingestuft und das kardiovaskuläre Risiko systematisch unterschätzt werden.
Auch beim abdominellen Aortenaneurysma (AAA) muss bei der sonografischen Messung des Diameters des aneurysmatischen Aortensegments berücksichtigt werden, dass Frauen bereits physiologisch insgesamt kleinere aortale (Referenz-)Diameter aufweisen als Männer (Sonesson et al. 1993). Zudem wiesen verschiedene Studien auf ein deutlich erhöhtes Rupturrisiko von AAA bei weiblichen im Vergleich zu männlichen Patienten mit AAA gleicher Diameter hin. So evaluierte das UK Small Aneurysm Trial das Langzeit-Rupturrisiko überwachungspflichtiger AAA zwischen 40–55 mm an 2257 Patienten (davon 79 % männlich) (Brown und Powell 1999). Es zeigte sich nach Adjustierung auf klassische Risikofaktoren und die aortale Gefäßgröße, dass das weibliche Geschlecht ein unabhängiger Risikofaktor für eine Ruptur ist, welcher deren Risiko etwa um das 3-Fache erhöht (HR 3,0; 95 %-CI 1,99–4,53; p < 0,001). Damit hatte das weibliche Geschlecht einen höheren Einfluss auf das Rupturrisiko als der AAA-Diameter (HR 2,5; p = 0,032), ein fortgesetzter Nikotinkonsum (HR 2,1; p = 0,066) oder der mittlere Blutdruck (HR 1,04; p = 0,002). Dementsprechend haben geschlechtsspezifische Größenunterschiede mittlerweile Eingang in den diagnostischen Algorithmus mittels abdomineller Sonografie gefunden (siehe Kap. „Aneurysmen der abdominellen Aorta und der Iliakalarterien“).

Geschlechtsspezifische Therapie

Aus therapeutischer Sicht ergeben sich aus den unterschiedlichen Grenzwerten zur Indikationsstellung invasiver Therapiemaßnahmen beim abdominellen Aortenaneurysma (AAA) entsprechende Konsequenzen. Zur Indikation der prophylaktischen Therapie mittels Aneurysma-Repair bei asymptomatischem (fusiformen) AAA ≥ 55 mm liegen bei männlichen Patienten mehrere große Metaanalysen und Registerstudien vor (Beck et al. 2016; Liu et al. 2020). Bei Frauen (Grenzwert ≥ 50 mm) ist die Evidenzlage jedoch insgesamt unklarer. Kohortenstudien wiesen auf eine erhöhte 30-Tages-Letalität (OR 1,67; p < 0,001) sowie erhöhte Komplikationsraten und Langzeitsterblichkeit (HR 1,23; p = 0,001) nach endovaskulärem Aneurysma-Repair hin, jedoch nicht auf geschlechtsspezifisch erhöhte frühe oder späte Reinterventionen und Endo-Leaks (Liu et al. 2020). Das Mortalitätsrisiko rupturierter AAA (rAAA) ist demgegenüber um ein Vielfaches höher, sie stellen einen gefäßmedizinischen Notfall dar, der unmittelbar invasivtherapeutische Maßnahmen erfordert. Eine schwedische bevölkerungsbezogene Analyse an 10.724 Patienten weist mit 20,2 % der Männer und 22,5 % der Frauen mit rAAA (p = 0,011) einen relevanten Anteil an Patienten aus, die prähospital versterben (Zommorodi et al. 2019). Von den stationär Aufgenommenen wurden zudem nur 56,6 % der männlichen und 40,4 % der weiblichen Patienten mit rAAA (p < 0,001) tatsächlich invasiv behandelt. Frauen hatten zudem eine vergleichsweise erhöhte Mortalität innerhalb des ersten Jahres nach Ruptur.
In der Konsequenz wird sowohl gefordert, bei weiblichen Patienten mit AAA frühzeitiger elektiv zu intervenieren, Endografts an die speziellen Bedürfnisse der weiblichen Gefäßanatomie anzupassen als auch Frauen primär in spezialisierten Gefäßzentren zu versorgen, in welchen umfangreich sowohl endovaskuläre als auch offen-operative Expertise zum Aneurysma-Repair vorhanden ist (Schmitz-Rixen et al. 2020).
Aspekte therapeutischer Unterversorgung im Hinblick auf das Geschlecht bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) wurden umfassend im Rahmen des durch den G-BA Innovationsfonds geförderten Projektes GenderVasc analysiert (Freisinger 2023): Von den bundesweit jährlich > 190.000 stationären Behandlungsfällen bei pAVK entfallen rund zwei Drittel auf Patienten männlichen Geschlechts. Diese deutliche Unterrepräsentanz weiblicher pAVK-Patienten im stationären Behandlungssektor steht in gewissem Widerspruch zu der hinsichtlich des Geschlechts nahezu ausgeglichenen pAVK-Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung (siehe Kap. „Definition und Epidemiologie der pAVK“). Entsprechend einer an die Krankheitsstadien adaptierten Therapie besteht bei allen Patienten mit symptomatischer pAVK die Indikation zur medikamentösen Gabe eines Thrombozytenaggregationshemmers und eines Statin-Präparates. Dennoch erhalten basierend auf Daten von 42.197 GKV-Versicherten mit Claudicatio intermittens zum Zeitpunkt einer stationären Einweisung nur 46 % der Frauen und 50 % der Männer ein Statin, nur bei einem Drittel der Patienten besteht initial eine antithrombotische Therapie. Im Stadium der kritischen Extremitätenischämie (CLTI) erhielten entgegen gültigen Leitlinienempfehlungen sogar nur 35 % der Frauen und 43 % der Männer ein Statin, eine antithrombotische Therapie bestand nur bei 50 % der Patienten. Auch im Einsatz der bei CLTI dringlich indizierten revaskularisierenden Therapie wurden geschlechtsspezifische Versorgungsdefizite nachgewiesen. Vor dem Hintergrund einer generellen Unterversorgung mit endovaskulären und/oder operativen Maßnahmen erhielten auf Basis der GKV-Routinedaten nur 61 % der weiblichen und 65 % der männlichen CLTI-Patienten eine Revaskularisation (p < 0,001). Folgeanalysen an bereits amputierten pAVK-Patienten bestätigten, dass bei 36 % der weiblichen und bei 28 % der männlichen Patienten innerhalb von 2 Jahren vor Amputation keinerlei Revaskularisationsversuche unternommen wurden. Der Anteil von Majoramputationen lag bei weiblichen Amputierten mit 43 % über dem der amputierten Männer (35 %). Zudem war die 2-Jahres-Überlebensrate weiblicher amputierter pAVK-Patienten deutlich gegenüber männlichen Patienten reduziert (45 % versus 55 %, p < 0,001), insbesondere im Falle fehlender vorheriger Revaskularisation (38 % versus 51 %, p < 0,001; HR 1,037 95 %-CI 1,035–1,039). Im Ergebnis wies GenderVasc im bundesweiten Kontext eine ausgesprochen defizitäre Leitlinienadhärenz bei pAVK im Allgemeinen und bei Frauen im Besonderen sowohl in der medikamentösen als auch in der revaskularisierenden Therapie aus. Dieses Versorgungsdefizit ließ sich auch in der Langzeitnachbeobachtung feststellen und sollte zur dringenden Optimierung derzeitiger Versorgungsstrukturen unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Bedürfnisse entlang sektorenübergreifender Behandlungspfade aufrufen. Inwieweit dies gelingt, werden künftige Studien der Versorgungsanalyse zeigen.

Geschlechtsspezifische Prävention

Eine gängige Methode im Rahmen der Sekundärprävention stellt das strukturierte Screening zur Früherkennung von Erkrankungen dar. In der Gefäßmedizin betrifft diese Maßnahme das Ultraschallscreening auf Vorliegen eines abdominellen Aortenaneurysmas (AAA):
Das AAA ist eine überwiegend das männliche Geschlecht betreffende Erkrankung, seine Gesamtprävalenz ist unter Berücksichtigung einer ausgeprägten Altersabhängigkeit bei Männern etwa 3-fach gegenüber Frauen erhöht. Wie im Kap. „Geschlechtersensible Gefäßmedizin“ detailliert ausgeführt, konnten bereits vielschichtige pathogenetische/pathophysiologische Einflüsse von „sex“ und „gender“ gesichert werden, die zu dieser geschlechtsspezifischen Epidemiologie beitragen.
Der Nutzen eines Ultraschallscreenings auf Bauchaortenaneurysma wurde zuletzt 2015 vom unabhängigen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bewertet (URL IQWIG). Im Fazit des Berichts heißt es: „Aus der vorliegenden Nutzenbewertung ergibt sich für Gesamtmortalität, BAA-bedingte Mortalität, Ruptur-Häufigkeit und Anzahl Notfalloperationen ein Beleg für einen Nutzen eines Ultraschall-Screenings auf BAA für Männer. Es ergibt sich für Gesamtmortalität, Ruptur-Häufigkeit, Anzahl Notfalloperationen und Anzahl elektiver Eingriffe kein Anhaltspunkt für einen Nutzen des Ultraschall-Screenings auf BAA für Frauen.“ Einschränkend wird kommentiert „Für BAA-bedingte Mortalität lagen keine Daten für Frauen vor.“
Entsprechend hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Ende 2016 die Richtlinie Ultraschallscreening auf Bauchaortenaneurysmen beschlossen, welche im Juni 2017 schlussendlich in Kraft getreten ist. Seither wird allen männlichen Versicherten ab dem 65. Lebensjahr einmalig ein von den GKVen getragenes sonografisches Screening auf ein AAA angeboten. In Bezug auf ein Screening für Frauen heißt es seitens des G-BA: „Aussagen zum Nutzen des Screenings lassen sich derzeit nicht auf die oben genannten Risikogruppen übertragen, da bislang zu wenig Evidenz z. B. in Bezug auf eine geeignete Screeningstrategie bei Frauen vorliegt“ (Stand 2017; URL BAA Screening).
Neuere Daten, die eine rückläufige Prävalenz des AAA in den letzten Jahren zeigen, verschieben den Fokus potenziellen Nutzens eines Screenings zusehends auf das höhere Lebensalter (Männer ab 75 Jahre). Umgekehrt ist angesichts einer bis zu 10-jährigen Latenz in der Diagnosestellung eines AAA bei Frauen, einer geschlechtsspezifisch erhöhten Rupturgefahr bereits bei kleineren Diametern und der – neueren Daten zufolge – insgesamt erhöhten Mortalität sowohl bei elektiven als auch notfallmäßigen Eingriffen (siehe oben) ein Nutzen des Screenings auch bei Frauen, zumindest in bestimmten Risikoklientelen, unter heutigen Versorgungsstandards zu reevaluieren.
Idealerweise beginnt Prävention jedoch bereits deutlich vorher mit der Vermeidung von Erkrankungen, also mit der Primärprävention.
Im Bereich der arteriosklerotischen Herz- und Gefäßkrankheiten wurde mit der nachstehenden Studie erstmals Evidenz geschaffen für einen direkten Zusammenhang zwischen frühen traditionellen Risiken und kardiovaskulären Ereignissen vor Erreichen des 60. Lebensjahres.
Die multizentrische prospektive Langzeitbeobachtungsstudie an Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 19 Jahren hat den Einfluss früher Risikofaktoren auf spätere kardiovaskuläre Ereignisraten (u. a. ACS/Koronarintervention, TIA/Schlaganfall/Carotisintervention, AAA, pAVK) untersucht (Jacobs et al. 2022). Erfasst wurden dabei die fünf traditionellen Risikofaktoren Adipositas (BMI), Hypertonie, Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie und früher Nikotinabusus. Von den 38.589 untersuchten Probanden (49,7 % männlich; 50,3 % weiblich) erlitten 779 Personen während der Langzeitnachbeobachtung im mittleren Alter von 47 ± 8 Jahren ein kardiovaskuläres Ereignis, 319 davon tödlich. Die kardiovaskulären Ereignisse traten dabei häufiger bei männlichen (5,3 %) als bei weiblichen Studienteilnehmern (2,5 %) auf – ebenso die fatalen kardiovaskulären Ereignisse (1,2 % der Männer versus 0,5 % der Frauen). Jeder der untersuchten Risikofaktoren erhöhte unabhängig das Risiko späterer kardiovaskulärer Ereignisse, und die Kombination aus mehreren Risikofaktoren verstärkte dieses Risiko noch weiter. Interessanterweise hatten Risikofaktoren im Kindesalter (3–11 Jahre) einen vergleichbar starken Einfluss auf das spätere kardiovaskuläre Ereignisrisiko wie die Präsenz derselben Risikofaktoren im Jugendalter (12–19 Jahre). Ein Unterschied im Einfluss der Risikofaktoren auf kardiovaskuläre Ereignisse in Bezug auf das biologische Geschlecht konnte nach umfangreicher Adjustierung u. a. auf die Ethnie oder den parentalen Bildungshintergrund nicht festgestellt werden. Im Fazit weist die Studie somit auf einen hohen Wert einer frühen, bereits im Kindes- und Jugendalter einsetzenden kardiovaskulären Prävention hin und deutet im Hinblick auf das Geschlecht hier insbesondere einen prognostisch bedeutsamen Einfluss genderspezifischer Faktoren an. Weitere Studien, u. a. zur Etablierung effektiver geschlechtsspezifischer und früher Präventionsstrategien sind dringend notwendig, um den kardiovaskulären Burden of Disease künftiger Generationen nachhaltig zu senken.
Eine der wenigen und aus angiologischer Sicht relevanten Studien an Transgenderpersonen vergleicht das kardiovaskuläre Risiko von Transmännern (FtM) und Transfrauen (MtF) mit dem von cis Männern bzw. cis Frauen basierend auf Umfragen an 1.842.439 US-amerikanischen Bürgern (Alzahrani et al. 2019). Von diesen identifizierten sich insgesamt 3055 Personen als transgender (0,17 %), davon 1267 als Transmänner und 1788 als Transfrauen. Im Ergebnis der Studie war das Risiko eines Myokardinfarktes bei Transmännern nach umfangreicher Adjustierung um das 2,5-Fache (OR 2,53; p = 0,02) gegenüber cis Männern und um das 4,9-Fache (OR 4,90; p < 0,01) gegenüber cis Frauen erhöht. Das Risiko von Transfrauen war gegenüber cis Frauen um das 2,6-Fache (OR 2,56; p < 0,01), nicht aber gegenüber cis Männern erhöht. Die Studie hat zahlreiche Limitationen, die aus der Imbalance der Kohorte, der Art der Datenerhebung (Selbstreport) oder fehlenden Informationen zum Hormonstatus resultieren und ist dementsprechend als orientierend zu werten. Eine weitere große Kohortenstudie zur kardiovaskulären Gesundheit von Transpersonen unter geschlechtsangleichender Hormontherapie an 2517 Transfrauen und 1358 Transmännern bestätigte ein erhöhtes Myokardinfarktrisiko beider Transgeschlechter gegenüber cis Frauen, nicht aber gegenüber cis Männern (Nota et al. 2019). Transfrauen hatten zudem ein signifikant erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall oder eine venöse Thromboembolie zu erleiden als cis Personen beiden Geschlechts. Sowohl die genaue Rolle der Hormontherapie als auch weiterer genderassoziierter Faktoren ist noch weitestgehend unklar und Gegenstand laufender Forschungen (Scheres et al. 2021). Die zitierten Studien weisen insbesondere auf die Bedeutung einer fachübergreifenden (z. B. gynäkologisch/andrologisch – kardiologisch/angiologisch) Sensibilisierung gegenüber den besonderen Bedürfnissen von transidenten Personengruppen hin, um ihrer nach derzeitigem Kenntnisstand erhöhten Vulnerabilität entsprechend medizinisch zu begegnen.

Geschlechtsspezifische Forschungskonzepte

Zur Anpassung von Versorgungskonzepten an geschlechtsspezifische Bedürfnisse auf Basis wissenschaftlicher Evidenz müssen sowohl verbindliche Vorgaben für die Integrierung geschlechtsspezifischer Analysen in Forschungsvorhaben geschaffen als auch hierfür nutzbare Datenstrukturen etabliert werden. Eine erfolgreiche Translation in die klinische Versorgung erfordert zudem, entsprechende geschlechtsspezifische Maßnahmen in dafür ausgelegte Versorgungsstrukturen einzubetten und schließlich begleitend zu evaluieren. Idealerweise würden zentrale Forschungsergebnisse mit Empfehlungscharakter open source zur Verfügung gestellt.

Institutioneller und gesetzlicher Rahmen

Die frühesten Bemühungen, in den USA, Kanada und Europa auf institutioneller Ebene geschlechtsspezifische Aspekte in Forschungsprogrammen zu verankern, lassen sich in den frühen 1990er-Jahren finden. In den USA wurde 1990 das Office of Women’s Health gegründet, 1994 wurden erste Empfehlungen zur „Inklusion von Frauen und Minderheiten“ als Probanden in der klinischen Forschung erlassen, welche in den Folgejahren mehrfach angepasst wurde (zuletzt 2017). Seit 2010 veröffentlicht das US-amerikanische National Institute of Health (NIH) eine Agenda zur Stärkung von Themen der Frauengesundheit und von geschlechtsspezifischen Unterschieden im wissenschaftlichen Feld. Im Jahr 2015 hat die NIH schließlich eine verbindliche Richtlinie erlassen, nach welcher ausgewiesen werden muss, wie Geschlechtsaspekte in biomedizinischen Forschungsvorhaben konkret berücksichtigt werden (URL NIH). Einschränkend muss erwähnt werden, dass das NIH hierbei auf Geschlecht als biologische Variable („sex“) fokussiert und Aspekte von „gender“ von der Vorgabe weitestgehend unberücksichtigt bleiben (White et al. 2021). Auf Ebene europäischer Forschungsrahmenprogramme (European Commission; EC) wurde mit dem Erlass der Gender Equality Policy ab 2002 eine Regelung zur Integration der Dimensionen von Geschlecht (sex und gender) in Forschungsvorhaben erlassen. Im Jahr 2013 wurde GENDER-NET, ein Netzwerk aus 16 Organisationen zur Unterstützung eines strukturellen Wandels der europäischen Forschungslandschaft mit dem Ziel der Integration geschlechtsspezifischer Analysen gegründet und in den Folgejahren ausgebaut (GENDER-NET Plus; GENDERACTION). Im 2020 veröffentlichten Forschungsschirm Horizon Europe Strategic Plan wurde die Implementierung von Sex- und Gender-Analysen in alle förderfähigen Projektdesigns als obligates Kriterium vorgeschrieben (URL EC).
Der oftmals zitierten Unterrepräsentanz von Frauen in pharmakologischen Studien begegnete die EU im Jahr 2014 mit der EU-Verordnung Nr. 536/2014, welche jedoch erst zum 31. Januar 2022 in Kraft getreten ist. Hierin wird festgestellt, dass sich alle klinischen Prüfungen (aber nicht interventionelle Studien) u. a. in ihren Probandenkohorten repräsentativ entsprechend der Patientenkohorten der jeweiligen Erkrankungen zusammensetzen sollen (URL EU LEX). Auf wissenschaftlicher Ebene unterstützt wird dies durch neue Leitlinien zur guten wissenschaftlichen Praxis, wie der PRISMA-Equity Extension (Welch et al. 2012) und der CONSORT-Equity 2017 (Welch et al. 2017), welche zu geschlechtsgetrennten Analysen auffordern. In Deutschland wurde im Jahr 2004 über die 12. Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG) § 42 AMG die Empfehlung ausgesprochen, Frauen in klinischen Arzneimittelprüfungen „angemessen zu berücksichtigen“ (URL AMG). Hierdurch sollen geschlechtsspezifische Analysen ermöglicht und künftig beispielsweise geschlechtsdifferente Dosierungen oder ein Therapiemonitoring erfolgen können. Eine Verpflichtung zur Ausweisung geschlechtsspezifischer Analysen besteht jedoch nicht, und sie erfolgt für den kardiovaskulären Bereich nur in etwa 10 % aller Studien (Regitz-Zagrosek 2020).

Gegenwärtiger Stand geschlechtsspezifischer Forschung in der Gefäßmedizin

Auch wenn eine wachsende Geschlechtersensibilität in der medizinischen Landschaft spürbar ist und zunehmend formale Rahmenbedingungen geschaffen werden, so hängt die Implementierung geschlechtsspezifischer Aspekte in klinische Studien ihren Vorgaben dennoch weit hinterher. Allein in den gefäßmedizinischen Meilenstein-Studien der letzten 10 Jahre besteht in Anbetracht der geschlechtlichen Zusammensetzung ihrer Probandenkohorten eine erhebliche Unterrepräsentanz von Frauen. Dies betrifft sowohl Device-Studien als auch pharmakologische Studien oder Studien zum Vergleich verschiedener Therapieregime und bestimmt damit letztlich die gesamte Breite der State-of-the-Art-Therapie angiologischer Erkrankungen (siehe Abb. 2). So liegt der Frauenanteil in den prospektiv-randomisierten Studien zur Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit bei rund 30 % (Kavurma et al. 2023), noch ausgeprägter ist das Defizit in Studien zur Therapie des abdominellen Aortenaneurysmas (ca. 2–10 % Frauenanteil). Hingegen finden sich (nahezu) ausgeglichene Geschlechterverhältnisse in den Kohorten von Studien zur Therapie der Lungenembolie oder von Vaskulitiden. Klinische Studien an anderen als den binären Geschlechtern (männlich; weiblich), speziell an Inter- und Transpersonen, sind eine ausgesprochene Rarität und dementsprechend in die Aufstellung nicht eingebunden.
Die Ergebnisse solcher randomisierter klinischer Studien werden dementsprechend an unter vielen Gesichtspunkten idealisierten Patientenkohorten und in idealisierten klinischen Settings erhoben. Sie sind daher häufig nur begrenzt übertragbar auf die in der Realversorgung sehr viel heterogeneren und komplexeren Patientenkohorten, eingebettet in eine ebenfalls hinsichtlich ihrer Qualitäten heterogenen Versorgungslandschaft.
Die sog. Versorgungsforschung als Teilgebiet der Gesundheitssystemforschung befasst sich mit ebensolchen Fragen der Realversorgung: Sie beschreibt die Vulnerabilität der im Versorgungsalltag tatsächlich behandelten Patientengruppen, analysiert deren Ergebnisqualität unter Einsatz konkreter medizinischer Leistungen, beleuchtet Versorgungsstrukturen der verschiedenen Gesundheitssektoren z. B. unter den Aspekten möglicher Fehlversorgung oder befasst sich mit gesundheitsökonomischen Auswirkungen der gegenwärtig gelebten Versorgung. Zur Stärkung des Forschungszweiges hat der Gesetzgeber auf Grundlage der §§ 92a und 92b des SGB V beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) den Innovationsausschuss, bestehend aus dem GKV-Spitzenverband, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und der Deutschen Krankenhausgesellschaft, eingerichtet. Seit 2016 werden über umfangreiche finanzielle Mittel Projekte zu Versorgungsforschung und zu neuen Versorgungsformen mit dem Ziel der Optimierung der Gesundheitsversorgung im kassenärztlichen Bereich gefördert (URL G-BA).
Das erste vom G-BA Innovationsfonds geförderte Projekt zu Themen geschlechtsspezifischer Versorgung ist das kardiovaskuläre Projekt GenderVasc (01VSF18051) der Universität Münster und des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) (URL G-BA GenderVasc, Freisinger 2023). In dem Projekt wurden umfangreich Fragen zur geschlechtsspezifischen Ergebnisqualität und medizinischen Leistungserbringung, v. a. unter dem Gesichtspunkt der Leitlinienadhärenz, für die arteriosklerotischen Erkrankungen (periphere arterielle Verschlusskrankheit, koronare Herzkrankheit und akutes Koronarsyndrom, zerebrovaskuläre Arteriosklerose und ischämischer Schlaganfall) beantwortet. Die zentralen Ergebnisse wurden nach Abschluss des Projektes vom G-BA an die einschlägigen medizinischen Fachgesellschaften weitergeleitet, um deren Implementierung in den Versorgungsalltag zu stärken. So sollen als Fazit der in GenderVasc gewonnenen Erkenntnisse laut Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) u. a. die Evidenzlage über geschlechtsspezifische Subgruppenanalysen und repräsentative Kohorten gestärkt, geschlechtsspezifische Aspekte in die ärztliche und pflegerische Aus- und Weiterbildung integriert sowie geschlechtsspezifische Aspekte in Prävention und Rehabilitation künftig stärker berücksichtigt werden (URL DGK).
Aktuelle Förderbekanntmachungen des G-BA Innovationsfonds adressieren nunmehr konkret geschlechtsspezifische Themenfelder, z. B. „Geschlechterspezifische Versorgung“ (BAnz AT 23.06.2021 B5 vom 07. Juni 2021) oder „Forschung für eine bedarfsgerechte Versorgung im Hinblick auf geschlechtsbedingte Unterschiede unter Berücksichtigung weiterer Determinanten (intersektionaler Ansatz)“ (BAnz AT 13.08.2024 B3 vom 21. Juni 2024) (URL BAnz). Parallel fördert der G-BA seit 2022 die Integrierung geschlechtsspezifischer Erkenntnisse in medizinische Leitlinien über den Förderbereich Medizinische Leitlinien (MedLL), welcher gezielt die „Entwicklung und Weiterentwicklung von Leitlinien für die Versorgung bei häufigeren Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte“ adressiert (BAnz AT 12.08.2024 B2) (URL BAnz; URL MedLL). Speziell zur Förderung von Forschungsvorhaben neuer Technologien hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Ausschreibung „Interaktive Technologien für eine geschlechtsspezifische Gesundheit“ eingerichtet (BAnz vom 12.07.2024) (URL BMBF).

Klinische Konzepte geschlechtsspezifischer Versorgung

Geschlechtersensibilität medizinischer Leitlinien

Medizinische Leitlinien stellen eine wichtige Grundlage und Orientierung evidenzbasierten medizinischen Handelns dar. Insofern ist die Integrierung geschlechtsspezifischer Aspekte von zentraler Bedeutung für ihre Berücksichtigung im klinischen Alltag.
Nachfolgend aufgeführt sind die wenigen geschlechtsspezifisch aufgearbeiteten Leitlinien und Handlungsempfehlungen aus dem kardiovaskulären Bereich (Auswahl):
  • Leitlinien zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Schwangerschaft der European Society of Cardiology (Regitz-Zagrosek et al. 2018)
  • Leitlinien zur kardiovaskulären Prävention in der klinischen Praxis der European Society of Cardiology (Visseren et al. 2022)
  • Zusammenfassung und aktualisierte Empfehlungen zur Primärprävention der kardiovaskulären Erkrankung bei Frauen: JACC State-of-the-Art-Review (Cho et al. 2020)
  • Akuter Myokardinfarkt bei Frauen: Eine wissenschaftliche Stellungnahme der American Heart Association (Mehta et al. 2016)
  • Eintritt in die Menopause und Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Auswirkungen auf den Zeitpunkt einer frühzeitigen Prävention: Eine wissenschaftliche Stellungnahme der American Heart Association (El Khoudary et al. 2020)
  • Empfehlungen und zugehörige Evidenzgrade für die Verwendung von Statinen in der Primärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein Vergleich auf Bevölkerungsebene der Leitlinien für die klinische Praxis der American Heart Association/American College of Cardiology/Multisociety, der US Preventive Services Task Force, des Department of Veterans Affairs/Department of Defense, der Canadian Cardiovascular Society und der European Society of Cardiology/European Atherosclerosis Society (Pavlović et al. 2021)
Das insgesamt große Defizit an geschlechtersensibel aufgearbeiteten Leitlinien (Griffin et al. 2022) stellt ein Problem dar, welches in der Bundesrepublik durch das oben genannte Förderinstrument MedLL des G-BA schrittweise angegangen werden soll.

Geschlechtersensibilität in der medizinischen Aus-, Fort- und Weiterbildung

Daneben ist die Implementierung der geschlechtersensiblen Medizin in die medizinische Lehre in Aus- und Weiterbildung ein wichtiges Anliegen zur langfristigen und nachhaltigen Optimierung der Realversorgung. Dass auch hier noch große Defizite bestehen, zeigt die vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegebene Studie „Genderwissen in der Ausbildung von Gesundheitsberufen (GewiAG)“ (URL DGESGM). Hierin wurde umfassend untersucht, inwieweit geschlechtersensible medizinische Inhalte bereits in Unterrichtsformate der Humanmedizin, der Gesundheits- und Krankenpflege und in der Physiotherapie integriert sind. Im Bereich der ärztlichen Ausbildung war gemäß GewiAG eine longitudinale Integration der geschlechtersensiblen Medizin in 7,4 % der Standorte bereits gelungen, in rund 22 % der Standorte wurden zumindest „zahlreiche Veranstaltungen“ angeboten, in 70 % waren geschlechtsspezifische Inhalte allenfalls Gegenstand einzelner Lehrveranstaltungen. Mit der kürzlichen Aufnahme von Gender- und Diversitätsthemen in der Medizin (sog. GSM+) in den Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog (NKLM 2.0) wird das Fach „Gendermedizin“ nunmehr voraussichtlich ab 2025 einen festen Platz im Studienfach Humanmedizin erhalten (siehe Kap. „Einführung in die geschlechtersensible Medizin“). Für den Pflegesektor zeigte sich, dass gegenwärtig allenfalls in 2,4 % der Ausbildungsstätten eine systematische vollständige longitudinale Integration von gendermedizinischen Inhalten in das Ausbildungscurriculum der Gesundheits- und Kranken-/Kinderkrankenpflegeschulen gelungen ist. Bei weiteren 44 % war immerhin bereits ein mittleres bis hohes Niveau der Integration gelungen. Auch hier sollen geschlechtsspezifische Unterschiede in der Lehre künftig verstärkt adressiert werden. In der Physiotherapie erreichten bereits knapp 20 % der Ausbildungsstätten eine sehr gute Integrationsstufe geschlechtersensiblen Wissens in die Lehre, wohingegen zwei Drittel der Ausbildungsstätten noch erhebliche Defizite aufwiesen.

Modellprojekte und Einzelinitiativen zur geschlechtsspezifischen Versorgung

An einigen Stellen hat die geschlechtersensible Medizin bereits den klinischen Versorgungsalltag erreicht, etwa in Form von Modellprojekten, Pilotierungen neuer Versorgungsformen oder zentrumseigenen Initiativen.

Translationale Initiativen

Eine Initiative zur Translation wissenschaftlicher geschlechtsspezifischer Erkenntnisse in die klinische Praxis ist Gendered Innovations der Universität Stanford, USA (URL GENDEREDINNOVATIONS). Das 2019 initiierte Projekt befasst sich mit der Entwicklung praktischer Ansätze zur Geschlechter- und Intersektionsanalyse für Wissenschaftler und Ingenieure und stellt anhand von Fallstudien konkrete Möglichkeiten zu deren innovativem Nutzen in der Medizin vor. Das Projekt bedient sich hierzu insbesondere innovativer Methoden und Forschungszweige wie der Robotik, der Artificial Intelligence oder Methoden des maschinellen Lernens. Darüber hinaus sind auch die geschlechtsspezifische Anwendung medizinischer digitaler Gesundheitsanwendungen (z. B. Health Apps), nanotechnologische Screeningmethoden, Omics-Analysen oder Aspekte von Umweltmedizin und Public Health Gegenstand von Gendered Innovations.
Daneben bieten Biodatenbanken ein hohes Potenzial zur Translation grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in den klinischen Alltag. Durch moderne biomedizinische Methoden wie dem Whole Genome Sequencing, also der Analyse des gesamten Erbgutes, oder der Single Cell Analysis (Analyse des Genoms einer einzelnen Zelle) ist die Erkenntnis genetischer Grundlagen von Erkrankungen in ein neues Zeitalter eingetreten. Dies betrifft auch das geschlechtersensible Verständnis gefäßmedizinischer Krankheitsbilder (Beispiele hierzu siehe Kap. „Geschlechtersensible Gefäßmedizin“). Die unmittelbare Verzahnung solcher Erkenntnisse mit Instrumenten der Gesundheitsversorgung, etwa über darauf aufbauende maßgeschneiderte Screeningmaßnahmen, werden vermutlich in der Zukunft einen festen Platz in der Prävention einnehmen (Bernabeu et al. 2021).

Geschlechtsspezifische Pharmakotherapie

Wie bereits erwähnt, besteht hinsichtlich der Pharmakotherapie von Erkrankungen ein hoher Bedarf an geschlechtersensiblen Vorgehensweisen. Dieser beruht zum einen auf einer unterschiedlichen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Arzneimitteln, etwa durch eine differierende Gewebeverteilung oder unterschiedliche Enzymaktivität (Fender und Dobrev 2022). Dementsprechend können Unterschiede in der Bioverfügbarkeit, in Wirkeffekten einschließlich der Häufigkeit und Ausprägung von unerwünschten Wirkungen oder der Wirkdauer bzw. -latenz zwischen Männern und Frauen auftreten. Darüber hinaus können Gender-Aspekte von die Arzneimittelwirkung weiter modifizieren, z. B. durch Compliance in der Therapietreue, der Wahrnehmung von Wirkung und Nebenwirkung oder durch den Einfluss weiterer geschlechtsassoziierter Umweltfaktoren.
Tab. 1 führt einige gefäßmedizinisch relevante Pharmaka mit (mutmaßlich) geschlechtsspezifischen Wirkunterschieden auf, soweit dies angesichts der gegenwärtig insgesamt noch unzureichenden Studienlage bei Arzneimittelstudien beurteilt werden kann.
Tab. 1
Pharmaka mit geschlechtsspezifischen Wirkunterschieden
Pharmakon
Geschlechtsspezifischer Wirkunterschied
Primärpräventiver Nutzen zur Reduktion des Schlaganfallrisikos bei Frauen höher als bei Männern; sekundärpräventiv kein geschlechtsassoziierter Nutzenunterschied nachweisbar (Antithrombotic Trialists’ Collaboration 2009)
Potenzieller Nutzen in der Reduktion von Demenz bei Frauen (aber nicht bei Männern) mit koronarer Herzkrankheit in höherem Lebensalter (Kim et al. 2018)
Bei Frauen nur Nutzen hinsichtlich der Reduktion von Myokardinfarkt nachgewiesen, bei Männern zusätzlich signifikante Reduktion von ischämischem Schlaganfall und Mortalität; bei Frauen erhöhte Rate an Clopidogrel-Resistenz (Berger et al. 2009; Wu et al. 2024)
Metoprolol
Bei Frauen erhöhtes Risiko für Bradykardien (Hendriksen et al. 2022)
NOAC (Apixaban, Dabigatran, Edoxaban, Rivaroxaban)
Bei Frauen erhöhtes Blutungsrisiko im Einsatz zur Therapie bei VTE (Loffredo et al. 2016)
Bei Frauen geringere Effektivität in der LDL-c Senkung (Galema-Boers et al. 2023)
Statine
Bei Frauen häufiger unerwünschte Arzneimittelwirkungen (einschließlich Myopathie); bei Männern (aber nicht bei Frauen) Dosisabhängigkeit der statinassoziierten Myopathie (Skilving et al. 2016)
Erwähnenswert sei an dieser Stelle die Initiative Janusmed Sex and Gender der Region Stockholm, Schweden (URL JanusmedSG). Janusmed Sex and Gender ist eine Wissensdatenbank, die für eine Reihe pharmazeutischer Substanzen strukturierte und evidenzbasierte Informationen unter geschlechtsspezifischen Aspekten aufführt. Diese werden medizinischem Fachpersonal bereitgestellt mit dem Anliegen, eine geschlechtsspezifisch optimierte Arzneimitteltherapie in Präparatewahl oder Dosierung zu unterstützen. Daran angelehnt gibt es mittlerweile zudem die Datenbank Janusmed Drugs and Birth Defects zur Auskunft über mögliche pharmakologische Wirkungen während einer bestehenden Schwangerschaft sowie Janusmed Breastfeeding mit Informationen über die Sicherheit von Arzneimitteln während der Stillzeit. Erfahrungen mit der Datenbank werden zudem regelmäßig von den Initiatoren publiziert, was ähnlichen Initiativen als Hilfestellung dienen kann (Karlsson Lind et al. 2023). Mittlerweile bemüht sich die US-amerikanische Zulassungsbehörde (Food and Drug Administration F.D.A.) in ähnlicher Art und Weise mit der Initiative Drug Trials Snapshots um eine erhöhte Transparenz, u. a. zu demografischen Informationen von Arzneimittelstudien zugrunde liegenden Kohorten, was geschlechtsspezifische Arzneimittelinformationen einschließt (URL FDA).
Neben direkten geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Wirkung und therapeutischen Breite von Arzneimitteln ist deren Nutzen und Sicherheitsprofil von systematischen oder individuellen Fehlern in der Einnahme, von Wechselwirkungen u. a. bei Polypharmazie oder einer selektiven Verschreibung (z. B. Gender-Bias) maßgeblich beeinflusst (Rochon et al. 2018). Ein zentrales Problem stellen hierbei sog. vermeidbare Verordnungskaskaden dar, die durch die pharmazeutische Behandlung unerwünschter Arzneimittelwirkungen entstehen (Dreischulte et al. 2022). Häufig betroffen sind hier besonders vulnerable, multimorbide Patientenklientele unter Polypharmazie, demenziell erkrankte Patienten im hohen Lebensalter und dementsprechend häufig Frauen. Eine Möglichkeit zur Auflösung solcher unerwünschten Verordnungskaskaden ergibt sich neben traditionellen Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien durch die Nutzung von administrativen Verordnungsdaten. Hier bietet das deutsche Gesundheitssystem durch eine sehr zuverlässige Datenerfassung gute Möglichkeiten für entsprechende sog. Prescription-Symmetry-Sequence-Analysen (PSSA). Sinnvolle hierauf beruhende Initiativen umfassen erweiterte Klassifizierungssysteme für Verordnungskaskaden (Doherty et al. 2021), welche beispielsweise in Form digitaler Anwendungen in den Klinik- und Praxisalltag implementiert werden könnten. Eine Initiative zur Identifikation von unerwünschten Verordnungskaskaden speziell unter Gesichtspunkten des Geschlechts ist das von GENDERNet Plus geförderte transnationale Projekt iKascade (Sternberg et al. 2021).

Geschlechtsspezifische klinische Versorgungsstrukturen

Ein Instrument zur direkten Translation geschlechtsspezifischer Unterschiede in Diagnostik, Therapie, und Prävention von Erkrankungen ist über die Einrichtung spezieller geschlechtersensibler Sprechstunden gegeben. Diese finden sich auf Bundesebene bislang vereinzelt in großen, zumeist universitären Versorgungszentren überwiegend in Form von kardiovaskulären Frauen-Sprechstunden. Eine Nutzenevaluation dieser zumeist noch sehr neuen Initiativen steht bislang noch aus.
Auch die Etablierung geschlechtsspezifischer fachübergreifender Gesundheitsmaßnahmen, etwa in der Prävention, könnte durch besseren Zugang zu Risikoklientelen oder durch Nutzung von Synergieeffekten langfristig Möglichkeiten zur Optimierung einer geschlechtsspezifischen Versorgung darstellen. So konnte beispielsweise für die deutsche Versorgungslandschaft gezeigt werden, dass gynäkologische Praxen ein ideales Versorgungssetting für die frühe opportunistische kardiovaskuläre Prävention bei Frauen darstellen würden (Oertelt-Prigione et al. 2017).
Eine Möglichkeit, solchen und ähnlichen Pilotierungen einen formalen Rahmen zu geben, wäre beispielsweise (auch) über die Integration geschlechtsspezifischer Aspekte in Disease-Management-Programme gegeben. Initiativen hierzu sind zum derzeitigen Stand nicht bekannt.
Die Integration von zahlenmäßigen Minoritäten wie den Transpersonen stellt ein weiteres wichtiges Anliegen an künftige Versorgungsstrukturen dar. Im Jahr 2016 hat das Fachjournal The Lancet im Rahmen seiner „Transgender Health Series“ erstmals einen umfassenden Report zu sozialen, rechtlichen und gesundheitsbezogenen Herausforderungen in der Trans- und LGBTQ+-Community vorgelegt (URL LANCET). Darin werden verschiedene Facetten einer gendergerechten Gesundheitsversorgung im globalen Kontext beleuchtet und internationale normative Standards für die klinische Versorgung von transsexuellen, transgender und geschlechtsnonkonformen Personen vorgestellt (Wylie et al. 2016). Diese beziehen sich jedoch ganz überwiegend auf die Gender-Thematik selbst (z. B. geschlechtsangleichende Operation, psychosoziale Betreuung). Im Kontext des allgemeinen Gesundheitssystems fühlen sich nonkonforme Personen Studien zufolge mit für sie nicht passenden Kategorien konfrontiert oder gänzlich unsichtbar in einem cis-normativ geprägten Gesundheitssystem (Linander et al. 2019). Hier besteht ein großer Bedarf an der Entwicklung tragfähiger Konzepte, um die Gesundheits- und Krankheitsversorgung.

Horizonte und Visionen der geschlechtersensiblen Versorgung

Mit Blick auf die gegenwärtige gefäßmedizinische Versorgungslandschaft lässt sich ein Aufbruch zu einer Geschlechtersensibilität in der Medizin klar erkennen. Insbesondere auf wissenschaftlicher Ebene ist zunehmend ein formaler, juristischer und auch finanzieller Rahmen zur Stärkung geschlechtsspezifischer Forschungsvorhaben geschaffen worden. Die Integration neuer digitaler, biomedizinischer oder auch methodischer Technologien und ihre Verknüpfung mit Forschungsvorhaben der geschlechtersensiblen Medizin bietet zudem Raum für echte Innovationen mit dem Potenzial zu einer Revolutionierung der künftigen Versorgung. Große Fortschritte sind auch in der breiten Implementierung geschlechtersensibler Inhalte in die Aus-, Fort- und Weiterbildung in medizinischen Berufsfeldern gemacht worden, wenngleich hier mit der Inklusion des Faches „Gendermedizin“ in das Curriculum des Humanmedizin-Studiums noch ein wesentlicher Meilenstein aussteht. Im Hinblick auf die Translation in den Versorgungsalltag steckt die geschlechtersensible Medizin noch gewissermaßen in den Kinderschuhen. Hier ist insbesondere die bis dato unzureichende Aufarbeitung medizinischer Leitlinien unter Geschlechtsaspekten zu nennen. Hierzu könnte neben den im Kapitel genannten Förderinitiativen auch eine geschlechtergerechte Einbindung und Verteilung in den Autorenschaften medizinischer Leitlinien beitragen (Merman et al. 2018).
Auch aufseiten der Sichtbarkeit geschlechtersensibler Anliegen in der (Gefäß-)Medizin gibt es Möglichkeiten zur Verbesserung. So lässt die Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) gegenwärtig noch eine Sektion oder zumindest Arbeitsgruppe, welche geschlechtsbezogene gefäßmedizinisch relevante Themen inner- und außerhalb der Fachgesellschaft vertritt, vermissen. Auf bundesweiter und internationaler Ebene leisten derartige Gremien bereits wertvolle Arbeit in der Gendermedizin, allen voran die Deutsche Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin e.V. (DGesGM) oder der Deutsche Ärztinnenbund e.V. Hier wäre eine verbesserte und international ausgerichtete Kooperation und ein konstruktiver Diskurs der zahlreichen Akteure aus diversen Fachgesellschaften und Institutionen, etwa in übergeordneten wissenschaftlichen, edukativen oder praxisbezogenen Initiativen sehr wünschenswert.
Ziel und auch Aufgabe der Arbeiten an der Einbeziehung des Geschlechts in all seinen Dimensionen in die medizinische Versorgung soll es letztlich sein, Patienten – gleich welchen Geschlechts – die für sie bestmögliche Gesundheits- und Krankenversorgung anzubieten. Dies schließt ein, dass sich auch zahlenmäßige Minoritäten in der Versorgungslandschaft adäquat wiederfinden können.
Dieses Ziel für den Bereich der Gefäßmedizin zu erreichen, ist Anliegen unseres Lehrbuches, zu welchem die Kapitel zur geschlechtersensiblen Medizin in all ihren Facetten beitragen mögen.
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