M. Behçet
Das Behçet-Syndrom (BS) ist eine Vaskulitis variabler Gefäße, die diverse Organe und sowohl arterielle und venöse Gefäße jeder Größe betreffen kann. Die Diagnose wird klinisch anhand von Diagnosekriterien, die ein Punktesystem beinhalten, gestellt. Die vaskulären Manifestationen sind im Vergleich zu anderen Organmanifestationen (Auge, Arthritis) selten, meist handelt es sich um Thrombosen. Diese bilden allerdings oft ein Cluster bzw. einen gemeinsamen Phänotyp mit arteriellen Aneurysmen. Letztere wiederum können je nach Lokalisation sehr kompliziert verlaufen und stellen eine therapeutische Herausforderung dar. Besonders gefürchtet sind die pulmonalarteriellen Aneurysmen, die eine hohe Mortalität bewirken. Die Behandlung der Thrombosen besteht vorrangig in einer adäquaten Immunsuppression (Azathioprin, TNF-Antikörper), eine langfristige Antikoagulation wird nicht empfohlen. Die Aneurysmen sollten nach Möglichkeit ebenfalls primär konservativ immunsuppressiv behandelt werden, in erster Linie kommen hier TNF-Antikörper infrage. Operative Eingriffe oder das Einführen von Stents sollten immer unter Immunsuppression erfolgen, die Gefahr von Rupturen oder dem Auftreten weiterer Aneurysmen außerhalb der Stents ist jedoch groß.