Risikofaktoren für Rezidive venöser Thromboembolien (VTE)
Das VTE-Rezidivrisiko hängt entscheidend von den Umständen ab, unter denen es zur Index-VTE gekommen ist. Generell gilt, dass starke transiente Risikofaktoren, die das Auftreten einer VTE verzehnfachen (z. B. längere Operationen oder Bettlägerigkeit) nach Beendigung der Antikoagulation ein niedriges Rezidivrisiko zeigen, während schwache transiente Risikofaktoren, die das Auftreten einer VTE nur etwa 3–10-fach erhöhen, mit einem höheren Rezidivrisiko einhergehen. Unprovozierte VTEs, bei denen sich kein Triggerfaktor identifizieren lässt, haben ein zusätzlich erhöhtes Rezidivrisiko, welches durch intrinsische Faktoren wie Thrombophilie oder männlichem Geschlecht weiter moduliert werden kann. Ein besonders hohes Rezidivrisiko haben Patienten mit einer aktiven Krebserkrankung oder einer schweren Thrombophilie. Zum pragmatischen Vorgehen teilen mehrere aktuelle Leitlinien die Risikogruppen in 3 Stadien ein, die das therapeutische Vorgehen determinieren. Wegen der hohen Bedeutung der Risikofaktoren ist eine umfassende Anamnese und Dokumentation der auslösenden Faktoren zum Zeitpunkt der Index-VTE unverzichtbar.
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- Unterschiedliche Auswirkungen der Risikofaktoren für Erstereignisse und für Rezidive
- Definition: Stratifizierung von Risikofaktoren der Index-VTEs für das Rezidivrisiko
- Vorliegende Evidenz für die Häufigkeit von VTE-Rezidiven
- Stellenwert einzelner Risikofaktoren für die Rezidivhäufigkeit
- Stellenwert der oralen Kontrazeption als Risikofaktor
- Steroide
- D-Dimer als Risikofaktor in der Sekundärprophylaxe
- Ausdehnung und Art der Thromboembolie
- Thrombuslast
- Thrombophilie
- Prädiktive Modelle zur Vorhersage des VTE-Rezidivrisikos
- Synthese der Risikofaktoren für die Abschätzung des Rezidivrisikos