Vitamin-K-Antagonisten
Die Vitamin-K-Antagonisten (VKA) waren über 50 Jahre die einzige Option für die orale Langzeitprophylaxe und -therapie thromboembolischer Erkrankungen. Sie sind auch heute noch trotz der direkten oralen Antikoagulanzien in vielen Situationen Mittel der Wahl. Klinisch eingesetzt werden primär Phenprocoumon und Warfarin. Die VKA verhindern die Biosynthese funktionsfähiger Gerinnungsproteine (Prothrombinkomplex, Protein C, Protein S), indem sie die Vitamin-K-abhängige γ-Carboxylierung von Glutamat hemmen. Sie wirken daher indirekt und verzögernd gerinnungshemmend mit langer Wirkdauer nach dem Absetzen. Ihre Wirkung unterliegt vielfältigen Einflussfaktoren (genetische Faktoren, Patienten-spezifische Merkmale, Arznei- und Lebensmittelinteraktionen). Aufgrund der hohen inter- und intraindividuellen Variabilität und des engen therapeutischen Fensters muss die VKA-Dosierung individuell anhand des Laborparameters INR eingestellt und regelmäßig kontrolliert werden.