Anatomie: Großhirn
Es gibt Melodien, die jemanden traurig oder glücklich werden lassen, Gerüche, bei denen die Speichelproduktion reflektorisch einsetzt oder Erbrechen ausgelöst wird. Die kortikalen Areale, die den Input von einem Sinnesorgan erhalten, werden als primäre Rindenfelder bezeichnet, während die Interpretation in sekundären Rindenfeldern geschieht. Komplexe Assoziationsfelder, sog. tertiäre Rindenfelder, schaffen eine Verknüpfung mehrerer Sinneseindrücke. Durch Verschaltungen mit dem limbischen System lösen Sinneseindrücke Emotionen aus und gelangen in das Gedächtnis. Die Verbindung zum Hypothalamus bewirkt autonome Reaktionen wie das Herzrasen. Die motorischen Rindenfelder sind Ausgangspunkt der Pyramidenbahn für die willkürliche Motorik. Sie stehen in enger Verschaltung mit Zentren des extrapyramidalmotorischen Systems (Basalganglien, Kleinhirn, Hirnstammkernen) und dem Thalamus. In diesem Kapitel soll eingebettet in funktionelle Systeme ein Überblick über die wichtigsten Rindenareale und Kerngebiete gegeben werden.