Nichtneoplastische Raumforderungen im ZNS können als Folge zahlreicher erregerbedingter oder nichterregerbedingter Entzündungen, z. B. bei
Zystizerkose,
Tuberkulose,
Abszess oder
Sarkoidose, und als Folge anderer Pathologien auftreten. Diese Läsionen werden in diesem Kapitel nur besprochen, sofern sie eine differenzialdiagnostische Bedeutung bei bestimmten Tumoren besitzen. Zu Läsionen aus dem Formenkreis der Fehlbildungen, die durch ihre Raumforderung neurologische Symptome und zerebrale Anfälle verursachen können, zählen Hamartome des Hypothalamus, Kolloidzysten des 3. Ventrikels, Dermoide und Epidermoide.
Mit den modernen mikrochirurgischen Verfahren sind die Operationen bei der „offenen“ Resektion der Endoskopie vergleichbar.
Dermoide und Epidermoide werden entlastet oder gänzlich entfernt. Man versucht bei diesen langsam expansiv wachsenden Läsionen alle
risikolos resezierbaren Anteile zu entfernen. Sind Kapselanteile an Gefäßen oder an Hirnnerven fest adhärent, soll man kein Risiko eingehen, auch wenn von einem verbliebenen Stück Kapsel ein Rezidiv ausgehen kann. Gelegentlich ist aufgrund eines
Hydrozephalus die dauerhafte Versorgung mit einem ventrikuloperitonealen Shunt notwendig. Etwaige nach Erstoperation eines Epidermoids oder Dermoids verbliebene Reste wachsen erfahrungsgemäß extrem langsam, sodass die Erkrankung, selbst bei notwendig werdenden Rezidivoperationen, nicht lebensverkürzend ist. Auch im Rezidiv ist die Therapie der Wahl die chirurgische Resektion. Für eine
Strahlentherapie oder eine Chemotherapie besteht keine Indikation.
Facharztfragen
1.
Welche nichtneoplastischen Raumforderungen des Gehirns kennen Sie?