Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom ist insbesondere für neurologisch erkrankte Patienten von besonderer Bedeutung. Zu den Erkrankungen, die gehäuft damit einhergehen, zählen der
Schlaganfall, neuromuskuläre Erkrankungen, insbesondere Erkrankungen mit bulbärer Prädominanz der Symptome, aber auch
Morbus Parkinson und andere zerebrale Läsionen. Weitere prädisponierende Faktoren für das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom sind morphologische Veränderungen des Oropharynx, wie Tonsillenhyperplasie, aber auch Nasenseptumdeviation und Nasenpolypen. Ein besonders ausgeprägter prädisponierender Faktor ist ein sog. Unterbiss (Mikrognathie oder Retrognathie). Auch führt eine Hypertrophie der Zunge, wie z. B. bei
Trisomie 21 oder bei einigen neuromuskulären Erkrankungen, wo es zu einer sekundären Zungenhypertrophie kommen kann, häufiger zum obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom. Der wichtigste Risikofaktor für die Ausbildung eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms ist Übergewicht. Weiterhin zu nennen sind ein kurzer dicker Hals (Kragenweite über 46), ein
Diabetes mellitus und eine
arterielle Hypertonie. Damit sind die Risikofaktoren für das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom nahezu identisch mit den Risikofaktoren für zerebrovaskuläre Erkrankungen, insbesondere dem ischämischen Hirninsult. Es ist mittlerweile gut untersucht, dass ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom ein unabhängiger Risikofaktor für den Schlaganfall ist. Die Therapie des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms hat deswegen nicht ausschließlich die Verbesserung der Tagesschläfrigkeit und der subjektiven Symptome des Patienten zum Ziel, sondern auch eine Reduktion des Risikoprofils für Patienten, insbesondere dann, wenn bereits andere Risikofaktoren wie
Hypertonie,
Adipositas und Diabetes mellitus bestehen (
metabolisches Syndrom).