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Gewinnung und „Mobilisierung“ von Stammzellen

Verfasst von: Patrick Wuchter und Anthony Dick Ho
Die Gewinnung einer ausreichenden Anzahl von Blutstammzellen stellt die Voraussetzung für eine vollständige Rekonstitution des hämatopoetischen Systems nach einer Transplantation dar. Nur im allogenen Setting wird noch in etwa 10 % der Fälle dem Spender Knochenmark entnommen, ansonsten erfolgt die allogene wie autologe Stammzellsammlung heutzutage aus dem peripheren Blut. Dieses Kapitel befasst sich mit den Herausforderungen und Modalitäten der Stammzellmobilisierung und -sammlung. Die Mobilisierung mit dem Zytokin Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor (G-CSF) ist inzwischen als Standardverfahren etabliert. In Europa stehen mehrere zugelassene G-CSF-Präparate und Biosimilars zur Verfügung. Im Falle der autologen Blutstammzellsammlung wird meist eine Mobilisierung nach einer entitätenspezifischen Chemotherapie oder einer dezidierten Mobilisationschemotherapie durchgeführt. Bei etwa 5 % der gesunden allogenen Spender sowie rund 10–15 % der Patienten vor autologer Transplantation gelingt es nicht, eine adäquate Anzahl von CD34+ Zellen zu mobilisieren und mittels Leukapherese zu sammeln. Es werden unterschiedliche Mobilisationsstrategien sowie der Einsatz neuer Reagenzien wie Plerixafor zur Überwindung einer insuffizienten Mobilisierung dargestellt. Für einen optimalen Sammlungserfolg ist ein präzises Timing der G-CSF-Applikation und des Leukapheresezeitpunkts unerlässlich.

Stammzellquelle: Von der Knochenmarkentnahme zur Leukapherese

Hämatopoetische Stammzellen finden sich nach der Geburt fast ausschließlich in spezifischen Nischen im Knochenmark. Bis in die späten 1980er-Jahre war die Knochenmarkentnahme die einzige Methode zur Gewinnung hämatopoetischer Stammzellen für die Transplantation.
Im Jahr 1985 führte das Transplantationsteam der Universität Heidelberg als eines der ersten weltweit eine dauerhaft erfolgreiche autologe Transplantation peripherer Blutstammzellen bei einem Patienten mit Burkitt-Lymphom durch (Korbling et al. 1986). Bei diesem konnte wegen einer Anomalie (Osteopetrosis) kein Knochenmark gewonnen werden. Anhand von Tierexperimenten konnte Martin Körbling in Vorversuchen beweisen, dass Blutstammzellen auch aus dem zirkulierenden Blut gewonnen werden können. Bei diesem Patienten wurde der entscheidende Schritt zur klinischen Erprobung gewagt. Überraschenderweise rekonstituierte die Blutbildung innerhalb von nur 10 Tagen – für die damalige Zeit ein Rekord, denn nach einer Knochenmarktransplantation dauert dies in der Regel 21–28 Tage. Seither wurde die beschleunigte Rekonstitution des blutbildenden Systems nach Transplantation peripherer Blutstammzellen von zahlreichen Gruppen bestätigt. Mittlerweile ist diese Methode zum Standardverfahren geworden und hat die Knochenmarkentnahme zur autologen Stammzellgewinnung gänzlich verdrängt.
Die Arbeitsgruppe um Ho et al. in San Diego zeigte Mitte der 1990er-Jahre, dass Blutstammzellen auch aus dem peripheren Blut gesunder Spender nach Stimulierung mit dem Granulozyten-Kolonie-stimulierenden Faktor (G-CSF) oder dem Granulozyten-/Makrophagen-Kolonie-stimulierenden Faktor (GM-CSF) gewonnen (Lane et al. 1995) und bei der allogenen Transplantation erfolgreich eingesetzt werden können (Corringham und Ho 1995).
Inzwischen hat sich die Verwendung von Stammzellen aus dem zirkulierenden Blut auch bei der allogenen Stammzelltransplantation durchgesetzt. Eine Knochenmarkentnahme wird daher nur noch bei jeder zehnten allogenen Stammzellspende durchgeführt. Dazu ist eine Vollnarkose des Spenders notwendig, um die benötigte Zahl an hämatopoetischen Stammzellen mittels multipler Punktionen des Beckenkamms zu gewinnen. Ziel ist die Gewinnung von mindestens 3 × 108 nuklearer Zellen (TNCs) pro kg Körpergewicht (KG) des Empfängers. Zumeist werden dafür 15 bis maximal 20 ml Knochenmarkaspirat pro kg KG vom Spender entnommen, was bei einem Durchschnittsgewicht von 75 kg rund 1000 bis maximal 1500 ml entspricht. Generell ist dieses Verfahren für den Spender gut verträglich. In vielen Fällen ist eine ambulante Knochenmarkentnahme möglich und eine Erythrozytensubstitution durch die Gabe von Fremdblut ist nur im Ausnahmefall notwendig (Lannert et al. 2008; Lisenko et al. 2016).
Rechtlich gesehen handelt es sich bei hämatopoetischen Stammzellen um Arzneimittel, deren Herstellung, Inverkehrbringen und Anwendung den Vorschriften des Arzneimittelgesetzes (AMG) sowie des Transplantationsgesetzes (TPG) und des Transfusionsgesetzes (TFG) unterliegen.
Die Qualität der Stammzellpräparation wird durch die Bestimmung des Surrogat-Markers CD34+ mittels Durchflußzytometrie gemessen (Trischmann et al. 1993; Civin et al. 1996; Sutherland et al. 1996). Bezüglich der Einzelheiten wird auf die „Richtlinie zur Herstellung und Anwendung von hämatopoetischen Stammzellzubereitungen“ der Bundesärztekammer verwiesen (Bundesärztekammer 2019).

Mobilisierung peripherer Blutstammzellen bei allogenen Spendern

Für die Mobilisierung hämatopoetischer Stammzellen in das periphere Blut ist bei allogenen Spendern stehen Filgrastim wie auch Lenograstim als zugelassene Arzneimittel zur Verfügung. Es erfolgt die Gabe über 4 Tage in einer Dosis von 10 μg/kg Körpergewicht (KG) s.c. Zumeist wird die Tagesdosis ab einem Gewicht von 60 kg auf 2 Einzeldosen aufgeteilt, die im Abstand von 12 Stunden gegeben werden. Am Morgen des fünften Tages sollte nach der morgendlichen G-CSF-Gabe die Leukapherese erfolgen. Als Sammlungsziel wird im allogenen Setting >4,0 × 106 CD34+ Zellen/kg KG angesehen (bezogen auf das Gewicht des Empfängers).
Sofern erforderlich, kann eine zweite Leukapherese-Sitzung am Folgetag angeschlossen werden. In diesem Fall wird die G-CSF-Gabe um einen Tag verlängert. In den meisten Fällen ist das gesammelte Präparat unmittelbar zur Anwendung vorgesehen. Sofern aufgrund besonderer Umstände erforderlich, kann auch eine Kryokonservierung analog zu autologen Stammzellpräparaten erfolgen. In den sehr seltenen Fällen einer gänzlich unzureichenden peripheren Stammzellsammlung muss als Ultima Ratio eine Knochenmarkentnahme erwogen werden.

Mobilisierung peripherer Blutstammzellen bei autologen Spendern

Für die Mobilisierung autologer Blutstammzellen in das periphere Blut wird auch heutzutage der Wachstumsfaktor G-CSF eingesetzt. Dies kann alleine als sog. Steady-State-Mobilisation oder in Kombination mit einer spezifischen Chemotherapie erfolgen.

Mobilisationsziel für die autologe Stammzelltransplantation

Auch wenn kein Konsens über die optimale Dosierung von CD34+ Zellen für eine erfolgreiche autologe Transplantation herrscht, wird von den meisten Zentren als Mindestmenge für ein autologes Transplantat die Zahl von 2,0 × 106 CD34+ Zellen/kg KG des Patienten empfohlen (Mohty und Ho 2011; Mohty et al. 2014). In Abhängigkeit vom Alter, der Komorbidität und der Anzahl der geplanten Transplantationen sollte für jeden Patienten ein individuelles Sammlungsziel im Rahmen einer Transplantationskonferenz festgelegt werden.
Die Tab. 1 stellt einen Anhaltspunkt für die Sammlungsziele bei den wichtigsten Entitäten dar.
Tab. 1
Sammlungsziele
Diagnose
Sammlungsziel
Multiples Myelom, Erstlinientherapie
2–3 Transplantate mit jeweils ≥2 × 106 CD34+ Zellen/kg KG. Vor allem bei geplanter Doppeltransplantation ist ein drittes Transplantat sinnvoll im Falle eines Rezidivs
Non-Hodgkin-Lymphom
Generell ist ein Transplantat ausreichend. Zumeist wird eine Zelldosis von 2,5–4 × 106 CD34+ Zellen/kg KG als adäquat angesehen (Perez-Simon et al. 1999; Mohty und Ho 2011; Duong et al. 2014; Giralt et al. 2014; Mohty et al. 2014)
Amyloidose
Nach aktuellen Daten scheint eine Zelldosis im Bereich von 6,5 × 106 CD34+ Zellen/kg KG aufgrund kürzerer Rekonstitutionszeit vorteilhaft zu sein (Lisenko et al. 2017e). Daher kann bei komorbiden Patienten (insbesondere mit kardialer Beteiligung) die Sammlung einer höheren Stammzelldosis sinnvoll sein
Autoimmunerkrankungen, z. B. multiple Sklerose, systemische Sklerose, Vaskulitis und rheumatoide Arthritis
Ein Transplantat mit ≥2 × 106 CD34+ Zellen/kg KG erscheint ausreichend (Gratwohl et al. 2005; Burt et al. 2011; van Laar et al. 2014; Blank et al. 2016)
Solide Tumoren, z. B. Keimdrüsentumoren, Ewing-Sarkom
Es wird auf entitätenspezifische Behandlungsprotokolle verwiesen
Minimaldosis von >2 × 106 CD34+ Zellen/kg KG (Vellenga et al. 2011; Yanada et al. 2013)

Mobilisation ohne Chemotherapie (Steady-State-Mobilisation)

Bei der sogenannten Steady-State-Mobilisation wird ohne zeitlichen Zusammenhang zu einer vorhergehenden Chemotherapie alleine durch die Gabe von G-CSF eine Mobilisierung und Ausschwemmung der hämatopoetischen Stammzellen in das periphere Blut erreicht.
In Deutschland zugelassen sind hierfür sowohl Filgrastim als auch Lenograstim. Beide Substanzen werden in einer Dosierung von 10 μg/kg KG s.c. über 4 Tage eingesetzt. In der Regel folgt am Morgen des fünften Stimulationstages die Leukapherese. Sofern erforderlich können noch 1–2 weitere Leukapheresesitzungen an den darauffolgenden Tagen angeschlossen werden. Allerdings ist danach das Zeitfenster für eine erfolgreiche Mobilisierung in aller Regel geschlossen, sodass bei einem unzureichenden Anstieg an Tag 5 ggf. eine Optimierung der Mobilisation mit Plerixafor erwogen werden sollte (s. Abschn. 3.5).
Verglichen mit einer Mobilisation nach vorhergehender Chemotherapie bzw. spezifischer Mobilisationschemotherapie ist eine Sammlung aus Ruhe mit weniger Nebenwirkungen verbunden, ambulant durchführbar und zeitlich besser planbar (Pusic et al. 2008; Bensinger et al. 2009; Gertz et al. 2009; Giralt et al. 2014). Sie sollte insbesondere dann in Erwägung gezogen werden, wenn der Einsatz einer Mobilisationschemotherapie zur Therapie der Grunderkrankung nicht sinnvoll ist oder aber die Toxizität als zu hoch eingeschätzt wird.

Chemotherapie-basierte Mobilisation

Vor dem Zeitalter der Wachstumsfaktoren war die Mobilisation im Anschluss an eine vorhergehende, entitätenspezifische Chemotherapie, die ohnehin im Behandlungsprotokoll vorgesehen war, die einzige Möglichkeit, um eine ausreichende Konzentration von Blutstammzellen in das periphere Blut ausschwemmen zu lassen. Auch heute noch kann eine Mobilisation direkt im Anschluss an eine vorhergehende Chemotherapie erfolgen, die ohnehin im Behandlungsprotokoll vorgesehen ist (z. B. R-CHOP im Falle eines Non-Hodgkin-Lymphoms).
Zur Optimierung der Stammzellmobilisation in Kombination mit G-CSF wurden in den letzten Jahrzehnten sog. Mobilisationschemotherapieprotokolle entwickelt, die nahezu alle die Substanz Cyclophosphamid enthalten. Cyclophosphamid i.v. mono kann in einer Dosierung von 2–4 mg pro m2 (verteilt auf 1 oder 2 Tage) eingesetzt werden. Allerdings ist eine nicht unerhebliche Toxizität zu beachten (Baertsch et al. 2017). Zudem sind mit Doxorubicin und/oder Dexamethason kombinierte Protokolle, wie z. B. CAD, im Einsatz.
Vorteil der Chemomobilisierung ist zum einen eine tendenziell höhere Effizienz der Stammzellsammlung mit einer höheren Ausbeute an gesammelten CD34+ Zellen (Sung et al. 2013). Potenziell vorteilhaft ist zudem die Aktivität der für die Mobilisation verwendeten Chemotherapie gegen die Grunderkrankung. Allerdings wird dieser Zusatznutzen bei mittlerweile immer effizienteren Induktionstherapien, z. B. bei der Behandlung des multiplen Myeloms, kontrovers diskutiert (Oyekunle et al. 2018).
Eine Herausforderung der Chemotherapie-basierten Mobilisation besteht in dem korrekten Timing der G-CSF-Applikation sowie der Festlegung des Zenits der Stammzellmobilisierung. Um diesen zu erkennen, ist eine tägliche Messung der CD34+ Zellzahl im peripheren Blut etwa 4–7 Tage nach Beginn der G-CSF-Applikation erforderlich. Zudem empfiehlt es sich, auch die Thrombozytenzahl im täglichen Abstand zu messen. Meist geht der Anstieg der CD34-Zellzahl mit dem Wiederanstieg der Thrombozyten auf >50.000/μl einher. Am Transplantationszentrum sollten für die verwendeten Therapieprotokolle angepasste Zeitpläne für die G-CSF-Applikation und den Beginn der CD34-Messung eingesetzt werden. Einen Überblick bietet eine aktuelle Arbeit, in der das Timing für die gängigsten Protokolle zur Chemomobilisierung dargestellt werden (Kriegsmann et al. 2018).
Zugelassene G-CSF-Präparate in Deutschland für die Chemotherapie-basierte Mobilisation sind Filgrastim mit 5 μg/kg KG/Tag s.c. und Lenograstim mit 150 μg (19,2 Mio. I.E.) pro m2/Tag s.c. Über eine höhere Dosierung von G-CSF wurde berichtet (Romeo et al. 2010), allerdings liegen hierzu keine randomisierten Studien vor.

Durchführung und Benchmarking der Leukapherese

Die Leukapherese erfordert 2 großlumige venöse Zugänge entweder über periphere Armvenen oder einen Zentralvenenkatheter (z. B. Shaldon-Katheter). Typische Nebenwirkungen der Leukapherese sind zumeist bedingt durch Zitrat, das während der Prozedur als Antikoagulans benötigt wird. Es kann zu Elektrolytverschiebungen kommen, insbesondere Hypokalzämie und Hypokaliämie. Außerdem kann es bei der Prozessierung größerer Blutvolumina zu einer Thrombopenie oder Anämie kommen.
Eine Leukapheresesitzung nimmt in der Regel 3–4 Stunden in Anspruch und ist maximal auf 5 Stunden begrenzt. Im angelsächsischen Raum beträgt die Maximaldauer zumeist 4 Stunden. Dies gilt auch bei einer sog. Large-Volume-Apherese, bei der das prozessierte Blutvolumen bei über dem vierfachen Gesamtblutvolumen liegt.
Um das notwendige zu prozessierende Blutvolumen besser abschätzen zu können, empfiehlt sich die Etablierung eines Benchmarking-Systems. Die folgende Formel wurde von mehreren Gruppen validiert (Rosenbaum et al. 2012; Wuchter et al. 2017) und ermöglicht die Vorhersage der minimal zu sammelnden CD34+ Zellzahl unter Berücksichtigung der CD34+ Zellzahl im peripheren Blut (PB), der verfahrensspezifischen Sammlungseffizienz (CE; liegt i. d. R. bei mindestens 30 %), des zu prozessierenden Blutvolumens (PBV) und dem Körpergewicht (KG) des Patienten:
$$ \frac{\textrm{CD}34+\textrm{Zellen}\ \textrm{im}\ \textrm{PB}/\textrm{l}\, \times \, \textrm{angepasste}\ \textrm{CE}\ \left[30\%\right]\, \times \, \textrm{PB}\textrm{V}\ \left[\textrm{l}\right]}{\textrm{kg}\ \textrm{KG}} $$
Diese Formel ermöglicht eine bessere Steuerung der Leukapherese-Dauer und somit eine schonendere Durchführung der Prozedur. Ein valides Benchmarking-System trägt dazu bei, eventuelle Sammlungsdefizite aufzudecken und erlaubt den Vergleich unterschiedlicher Leukapheresemaschinen und Aphereseprogramme (Lisenko et al. 2017b; Wuchter et al. 2017; Pandey und Cottler-Fox 2018).

Herausforderungen der Mobilisierung und Management von Mobilisationsversagen („poor mobilizer“)

Ein Mobilisationsversagen liegt dann vor, wenn es nicht gelingt, das erforderliche individuelle Sammlungsziel zu erreichen. Der wichtigste prädiktive Faktor zur Abschätzung des Sammlungserfolgs ist die Messung der CD34-Zellzahl im peripheren Blut (PB). Zudem lassen sich Untergruppen von „poor mobilizern“ unterscheiden (Wuchter et al. 2010):
  • „borderline poor mobilizer“ mit 11–19 CD34+ Zellen/μl PB
  • „relativ poor mobilizer“ mit 6–10 CD34+ Zellen/μl PB
  • „absolute poor mobilizer“ mit 0–5 CD34+ Zellen/μl PB
Klinisch ist eine unzureichende Mobilisierung entweder an einem inadäquaten CD34-Anstieg im peripheren Blut oder spätestens an einem unzulänglichen Resultat der ersten Leukapheresesitzung erkennbar.
Plerixafor ist eine seit Jahren zugelassene und sehr effiziente Substanz zur Optimierung der Stammzellmobilisierung (DiPersio et al. 2009a, b; Fruehauf et al. 2010). Die Gabe sollte als subkutane Injektion 6–11 Stunden vor Einleitung der Leukapherese parallel zur G-CSF-Gabe durchgeführt werden. Die gemäß Fachinformation empfohlene Dosis beträgt 0,24 mg/kg KG pro Tag s.c.; bei Patienten mit einem KG von ≤83 kg kann alternativ eine feste Dosis von 20 mg s.c. appliziert werden.
Bezogen auf die Messung der CD34-Zahl im peripheren Blut ist festzustellen,
  • dass generell ab >20 CD34+ Zellen/μl PB mit der Stammzellsammlung begonnen werden sollte.
  • Zwischen 10–20 CD34+ Zellen/μl PB zum Zeitpunkt der maximalen Stimulation besteht ein gewisser Graubereich, bei dem bereits die Gabe von Plerixafor erwogen werden sollte, insbesondere wenn 2 oder mehr Transplantate gesammelt werden sollen.
  • Bei <10 CD34+ Zellen/μl PB sollte grundsätzlich die präemptive Gabe von Plerixafor erwogen werden, um eine erfolgreiche Stammzellsammlung zu gewährleisten (Mohty und Ho 2011; Mohty et al. 2014; Cheng et al. 2015).
Unabhängig von der CD34-Zellzahl im peripheren Blut kann eine Rescue-Gabe von Plerixafor erfolgen, sofern die erste Leukapheresesitzung weniger als ein Drittel der individuellen Zielzellzahl an CD34+ Zellen ergeben hat. Dieses Vorgehen ist sowohl klinisch als auch ökonomisch effizient, da in dieser Situation ohne Einsatz von Plerixafor selbst bei 2–3 weiteren Leukapheresesitzungen meist nicht von einem Erreichen des Sammlungsziels ausgegangen werden kann (Hundemer et al. 2014; Cheng et al. 2015).
Mögliche Risikofaktoren für eine ungenügende Mobilisation sind:
  • Art und Anzahl der vorhergehenden Chemotherapiezyklen (Wuchter et al. 2010; Han et al. 2012)
  • Fortgeschrittenes Krankheitsstadium (Sancho et al. 2012)
  • Alter über 60 Jahre (Perseghin et al. 2009; Olivieri et al. 2012; Ozsan et al. 2012)
Insbesondere stammzelltoxische Behandlungen, wie Melphalan, Thiotepa, Busulfan, BCNU, oder ausgedehnte Strahlentherapie an Becken und Wirbelsäule erschöpfen die Knochenmarkreserve rasch. Fludarabine und Lenalidomid werden in diesem Kontext kontrovers diskutiert (Paripati et al. 2008; Popat et al. 2009). Allerdings wurde eine erfolgreiche Stammzellsammlung nach Lenalidomid-Vorbehandlung (ggf. mit Einsatz von Plerixafor) auch berichtet (Micallef et al. 2011; Sinha et al. 2012). Eine vorhergehende strahlentherapeutische Behandlung stellt in einigen, jedoch nicht in allen Studien einen Risikofaktor dar. Ein niedriger Thrombozytenwert vor Beginn der Mobilisierung stellt ein Zeichen der limitierten Stammzellreserve dar (Baertsch et al. 2018).
Sofern einige oder mehrere der genannten Risikofaktoren vorliegen, sollte bereits präemptiv die Gabe von Plerixafor erwogen werden. Bei fortgeschrittener Knochenmarkschädigung durch myelosuppressive Therapien oder durch die Grunderkrankung versteht es sich, dass auch solche Mittel kaum noch helfen können. Daher sollte insbesondere bei dosisintensiven Therapieregimen daran gedacht werden, möglichst in einer frühen Behandlungsphase eine ausreichende Anzahl an Stammzelltransplantaten zu sammeln (Kriegsmann et al. 2017).

Einsatz von G-CSF-Biosimilar

Für den Wirkstoff Filgrastim ist mittlerweile ein Biosimilar im europäischen Raum erhältlich und sowohl für die Mobilisierung autologer wie allogener Spender zugelassen. Eine Äquivalenz der Effektivität sowie identische Nebenwirkungsprofile des Filgrastim-Biosimilars im Vergleich zum Originalpräparat sind gut belegt (Schmitt et al. 2016). Auch der Vergleich zwischen Filgrastim-Biosimilar, Filgrastim-Originalpräparat und Lenograstim ergibt keine klinisch relevanten Unterschiede (Lisenko et al. 2017e). Es ist im Handling zu beachten, dass Lenograstim zwar nicht gekühlt gelagert, jedoch vor der Applikation erst im Trägerstoff gelöst werden muss. Zudem ist zu beachten, dass gemäß Zulassungstext und Fachinformation für Lenograstim nach Chemotherapie-basierter Mobilisation eine Dosis von 150 μg (19,2 Mio. I.E.)/m2 Körperoberfläche pro Tag empfohlen wird, während bei Filgrastim (Biosimilar wie auch Originalpräparat) die Dosierung in diesem Setting mit 5 μg pro kg Körpergewicht pro Tag angegeben wird.

Kryokonservierung von peripheren Blutstammzellen

Periphere Blutstammzellen können bei Bedarf über mehrere Jahre ohne Qualitätsverlust kryokonserviert gelagert werden. Die Zellen werden mit dem Kryoprotektant Dimethylsulfoxid (DMSO, 5–10 %) versehen, unter kontrollierten Bedingungen eingefroren und in Flüssig- oder Gasphasestickstoff bei Temperaturen von <130 °C gelagert (Berz et al. 2007; Veeraputhiran et al. 2010; Leemhuis et al. 2014). Mehrere Studien konnten zeigen, dass unter diesen Bedingungen CD34+ Stammzellen mindestens 10 Jahre funktionstüchtig bleiben (Spurr et al. 2002; McCullough et al. 2010; Fernyhough et al. 2013). Die Lagerungsdauer hat keinen negativen Einfluss auf die hämatologische Rekonstitution nach autologer Transplantation gezeigt (Lisenko et al. 2017e).

Ausblick

Der ambulante Sektor wird in den nächsten Jahren absehbar weiter wachsen, sodass künftig immer weniger Patienten für eine autologe Stammzellsammlung stationär aufgenommen werden. Dies stellt höhere Anforderungen an das klinische Management dieser Patienten, v. a. was die pünktliche Gabe von G-CSF und die zeitgerechte Messung von Blutbild und CD34-Werten anbelangt. Perspektivisch wird in Europa auch die autologe Stammzelltransplantation dem Vorbild USA und Kanada folgen und zumindest in einem Teil der Fälle ambulant durchgeführt werden, Beispiele dazu gibt es bereits (Lisenko et al. 2017e). Infrastruktur und standardisiertes Risikomanagement zur Sicherung einer gleichhohen Therapiequalität und zur Minimierung von Risiken müssen allerdings vorher etabliert werden.
Neben der klassischen Mobilisierung hämatopoetischer Stammzellen zu Transplantationszwecken wird zukünftig die Sammlung von Ausgangsmaterial für neue zellbasierte Therapeutika wie z. B. CAR-T-Zellen eine zunehmende Rolle spielen. Hierbei gilt dasselbe Therapieprinzip der Sammlung von patienteneigenen Zellen (Lymphozyten) mittels Leukapherese, gefolgt von genetischer Manipulation der Lymphozyten in vitro anstatt nur Kryokonservierung. Dabei werden die CAR-T-Zellen mit einem tumorgerichteten Antikörper ausgestattet, um nach deren Rückgabe eine langfristige Heilung zu erzielen, anstatt nur die blutbildende Funktion nach hoch dosierter (gelegentlich auch kurativer) Chemotherapie wiederherzustellen, wie es bei der autologen Blutstammzelltransplantation der Fall ist.
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