Gonadale Toxizität und Infertilität durch antineoplastische Substanzen
Steigende Heilungsraten maligner Erkrankungen rücken die therapiebedingte Infertilität zunehmend ins Zentrum des Interesses. Bei Männern kann eine Tumortherapie zu einer eingeschränkten Spermatogenese, einem Testosterondefizit oder sexuellen Dysfunktion, bei Frauen zu einem akuten Ovarversagen bzw. einer frühzeitigen Menopause führen. Strahlentherapie, Chemotherapie sowie insbesondere bei Frauen das Alter zum Zeitpunkt der Behandlung wurden als Hauptrisikofaktoren identifiziert. So tritt bei Männern bei Strahlendosen über 4 Gy eine irreversible Schädigung der Spermatogenese ein, bei Frauen werden bereits in Dosierungen <2 Gy 50 % der unreifen Oozyten zerstört. Das Risiko einer gonadalen Dysfunktion nach Chemotherapie ist abhängig von den eingesetzten Zytostatika und deren Dosierung. Alkylierende Substanzen scheinen die stärkste fertilitätsschädigende Potenz zu besitzen. Zu zielgerichteten Therapien und Checkpoint-Inhibitoren liegen bislang kaum Daten vor.
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- Einleitung
- Störung der männlichen Fertilität durch Strahlen- und Chemotherapie
- Störung der weiblichen Fertilität durch Strahlen- und Chemotherapie
- Störung der Fertilität durch zielgerichtete Therapien und Checkpoint-Inhibitoren
- Beratung und präventive Maßnahmen im Rahmen der Tumortherapie
- Aufklärung