Budwig (Öl-Protein-Kost) (Dobrowolska und Regulska-Ilow 2020) Vegetarische Ernährungsweise mit hochwertigen Ölen und Fetten: Schwerpunkt liegt auf Leinöl und der darin enthaltenen Linolsäure | o „Polyunsaturated fatty acids“ (PUFAs; v. a. Leinöl) in Kombination mit fettarmen Eiweißquellen o Frisches Obst und Gemüse (nur roh oder sanft gegart) o Vollkornprodukte und Nüsse | o Fleisch und Fisch o Raffinierter Zucker o Weißmehlprodukte o Kaffee o Transfette o Konservierungsmittel o Geschmacksverstärker | Es gibt noch keine wissenschaftlichen Belege, dass die Umstellung auf eine Öl-Eiweiß-Kost gesundheitliche Vorteile mit sich mitbringt | Aus ernährungs-physiologischer Sicht liegt der empfohlene Energie- und Fettgehalt deutlich über den von Fachgesellschaften empfohlenen Mengen | Hochwertige Komponenten: o Kürbiskernöl o Speziell entwickelte Produkte wie z. B. Oleolux und Fermentgold Pur sind im Budwig-Onlineshop erhältlich o Obst und Gemüse aus biologischem Anbau: auf Dauer sehr teuer o Eine „Budwig-Kur“ in einer Spezialklinik kostet mehrere tausend Euro |
Gerson (ohne Autor 1990; Cassileth 2010; National Cancer Institute 2002) Basiert auf der Annahme, dass Krebs durch ein Natrium-Kalium-Ungleichgewicht bedingt ist | o Täglich 10–12 kg frisches Obst und Gemüse in Form von Säften o Einläufe mit Kaffee und Kamillenlösung o Supplemente wie Leberextrakt, Kalium, Pankreasenzyme und Schilddrüsenpräparate | o Fett o Salz o Fleisch | Außer einem methodisch limitierten Fallbericht liegen keine Studien vor, die auf Vorteile hinweisen | Verschiedene Risiken und lebensbedrohliche Nebenwirkungen wurden dokumentiert: o Elektrolytentgleisungen o Mangelernährung | o Nahrungsergänzungsmittel und speziell entwickelte Produkte, die im Gerson-Onlineshop erhältlich sind, verursachen hohe Zusatzkosten o Hohe Kosten für eine „Gerson-Kur“ in einer Spezialklinik in Mexiko oder Ungarn |
Fasten Gezielte Nahrungsrestriktion | Sehr unterschiedlich, z. B. o Intermittierend 16:8 (16 h fasten – innerhalb 8 h essen) o Ganztägiges Fasten (max. 25 % der normalen Energiezufuhr) o 5:2 (5 Tage normal essen und 2 Tage fasten) | o Es gibt keine verbotenen Lebensmittel. Das Essen ist nur zu bestimmten Tageszeiten oder an definierten Tagen nicht oder in sehr geringfügigen Mengen erlaubt | Es gibt noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen, die messbare gesundheitliche Vorteile des Fastens für KrebspatientInnen bestätigen | o Physiologische und metabolische Veränderungen o Gefahr einer Mangelernährung | o Keine Zusatzkosten |
Ketogen/Low Carb Soll den Zustand des Fastens unter isokalorischer Energieaufnahme imitieren; Ketone sollen als Energielieferant dienen (Ketose) | o Maximal 60 g Kohlenhydrate pro Tag o Fett-Kohlenhydrat-Ratio: 4:1 o Begrenzte Proteinzufuhr | o Kohlenhydratreiche Lebensmittel | Keine ausreichende Evidenz für die Wirksamkeit einer ketogenen Diät bei TumorpatientInnen | Verschiedene Risiken und Nebenwirkungen, z. B.: o Übelkeit o Appetitmangel o Gewichtsverlust o Nierensteine o Metabolische Azidose o Hyperlipidämie | o Spezielle Produkte werden angeboten und können unnötige zusätzliche Kosten verursachen |
Alkaline Tumorwachstum soll durch das weniger saure Milieu gehemmt werden | o Überwiegend basische Lebensmittel (Obst, Gemüse) | o Saure Lebensmittel (Fleisch, Wurstwaren, Süßigkeiten) | Bisher keine nachweisbaren gesundheitlichen Vorteile für KrebspatientInnen | o Gefahr eines Proteinmangels und Mangelernährung durch strenge Vorgaben von „erlaubten“ Lebensmitteln | o Ggf. Zusatzkosten durch den Kauf von Basenpulver |
Vegane Ernährung Vermeiden aller tierischer Produkte in der Nahrung | o Streng pflanzliche Ernährung o Fleischersatzprodukte wie Tempeh, Seitan und Tofu | o Fleisch und Fisch o Milch und Milchprodukte o Eier und Honig o Tierische Verarbeitungshilfsstoffe und Inhaltsstoffe (z. B. Gelatine, Butterreinfett) | Bisher keine nachweisbaren gesundheitlichen Vorteile für KrebspatientInnen | | o Ggf. Zusatzkosten für notwendige Supplemente (z. B. Vitamin B12, Eisentabletten) |