Prinzipien der nicht-chirurgischen lokoregionären Therapie
Lokoregionäre Therapien sind minimal- oder nicht-invasive Verfahren zur lokalen nicht-chirurgischen Behandlung von Tumoren. Das Ziel lokoregionärer Therapien ist das Erreichen einer effektiven lokalen Tumortherapie bei gleichzeitiger Schonung des umliegenden Gewebes. Neben der chirurgischen Resektion, der Bestrahlung und den systemischen Therapien stellen die lokoregionären Therapien der interventionellen Radiologie einen zusätzlichen Pfeiler in der Krebsbehandlung dar. Prinzipiell werden ablative (lat. ablatio, Abtragung, Ablösung; im übertragenen Sinne Inaktivierung von Tumorzellen und Katheter-basierte intraarterielle Therapien (z. B. transarterielle Chemo- und Radioembolisation) unterschieden. Während die Tumorablationen tendenziell bei lokal begrenzten Tumoren im frühen Krankheitsstadium mit kurativer Intention zum Einsatz kommen, werden intraarterielle Therapien häufig bei fortgeschrittener Tumorerkrankung palliativ oder zum Downstaging oder zur Überbrückung bis zur Resektion oder Transplantation eingesetzt. Lokoregionäre Therapien können prinzipiell in vielen Organen und Körperbereichen zur Anwendung kommen, am häufigsten jedoch bei Leber-, Lungen-, Knochen- oder Nierentumoren.