Radiochirurgie und stereotaktische Strahlentherapie
Die stereotaktische Strahlentherapie oder Radiochirurgie ist ein strahlentherapeutisches Verfahren, um Tumoren hochfokussiert kleinvolumig und mit sehr hoher Strahlendosis abzutöten. Ursprünglich für die Behandlung von gutartigen Hirntumoren und Metastasen im ZNS entwickelt, wurde das Verfahren ebenso für die Behandlung von extrakraniellen Tumoren etabliert. Auch wenn eine international harmonisierte Definition nicht existiert, ist die stereotaktische Strahlentherapie oder Radiochirurgie allgemein definiert als (1) eine Form der perkutanen Strahlentherapie („external beam radiation therapy“, EBRT), bei der (2) ein klar abgrenzbares Zielvolumen (3) präzise, (4) mit einer hohen Strahlendosis (5) als Einzeitbestrahlung oder in wenigen Bestrahlungssitzungen (maximal zwölf Fraktionen) (6) lokal kurativ behandelt wird. In diesem Übersichtskapitel werden neben einer allgemeinen klinischen Einleitung technische Voraussetzungen, Besonderheiten der Patientenlagerung, die Bestrahlungsplanung inklusive empfohlener Bildgebung sowie die bildgestützte Bestrahlungsapplikation – insbesondere unter Berücksichtigung von beweglichen Tumoren – dargestellt.