Rehabilitation von Patienten mit Ernährungs- und Verdauungsstörungen
Essen ist ein elementares Grundbedürfnis der Menschen. Während in der Prävention die Vermeidung von Übergewicht und gesunde Ernährung im Vordergrund steht, geht es bei Patienten mit onkologischen Erkrankungen um die Vermeidung eines Gewichtsverlustes. Neben organischen Veränderungen spielen die Appetitlosigkeit als Folge von unterschiedlichen Therapien, entzündliche Prozesse durch die Krebserkrankung selbst sowie psychische Alteration wie Depression verbunden mit hormonellen Veränderungen eine große Rolle. Es ist daher wichtig, dass der Gewichtsverlauf während einer onkologischen Therapie dokumentiert und beachtet wird. Es gibt ernährungsmedizinisch bedeutsame Faktoren, die den Verlauf und die Prognose einer Tumorerkrankung beeinflussen können. Unterernährung bzw. Mangelernährung haben einen prognostischen Einfluss. Somit stellen Operation im oberen Gastrointestinaltrakt für die Ernährungsmedizin eine besondere Herausforderung dar. Für viele Patienten bedeutet dies eine völlige Umstellung ihrer Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Wie auch bei einem Kurzdarmsyndrom kann neben der oralen Ernährungstherapie eine zusätzliche enterale Ernährungstherapie bzw. parenterale Substitution erforderlich sein. Nach Resektion am unteren gastrointestinalen Trakt haben die Patienten, vor allem nach Resektion von Sigma und Rektum und Stomarückverlagerung, ein Postresektionssyndrom. Die Wahl der Nahrungsmittel und Art der Zubereitung hat auf die Symptomatik einen wesentlichen Einfluss. Krebsdiäten haben in der Ernährungstherapie von Patienten mit onkologischen Erkrankungen keinen Stellenwert.