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Strahlentherapie und Immuntherapie

Verfasst von: Udo S. Gaipl, Anca L. Grosu, Benjamin Frey, Michael Rückert, Henning Schäfer und Ilinca Popp
In den letzten Jahren haben insbesondere präklinische Arbeiten aufgezeigt, dass Strahlentherapie sowohl immunaktivierende als auch immununterdrückende Eigenschaften aufweist. Dadurch wurde klar, dass eine lokale Bestrahlung neben der Induktion von Tumorzelltod auch zur Auslösung und Modulation von lokalen und systemischen antitumoralen Immunreaktionen beiträgt. Um eine möglichst effiziente und lang anhaltende antitumorale Immunität zu erzeugen, müssen die immununterdrückenden Effekte der Strahlentherapie durch Immuntherapien blockiert oder die immunaktivierenden Effekte noch weiter verstärkt werden. Die zugrundeliegenden immunbiologischen Mechanismen werden in diesem Kapitel im Detail erklärt und diskutiert. Es gilt dabei immer, die unterschiedlichen und sehr individuellen Interaktionen zwischen dem Immunsystem und dem Tumor zu berücksichtigen. Dafür müssen geeignete Biomarker wie Tumormutationslast und Immunmatrices definiert werden. Die klinische Evidenz für den abskopalen Effekt der Strahlentherapie wird an Fallberichten erläutert und die Radioimmunotherapie als neues multimodales Therapiekonzept mit Fokus auf Immuncheckpoint-Inhibitoren anhand klinischer Studien vorgestellt. Es zeigt sich, dass die Radioimmunotherapie auch bei zerebralen Metastasen wirksam sein kann und die Toxizitäten beherrschbar sind. Radioimmunotherapien sind eine der vielversprechendsten Behandlungsoptionen für Patienten mit metastasierten Tumorerkrankungen, jedoch gilt es, in Zukunft noch detaillierter herauszufinden, welche Bestrahlungsprotokolle (Dosierung, Fraktionierung, Zielvolumina) und zeitliche Abfolgen von Strahlentherapie und Immuntherapien am effektivsten für bestimmte Patientengruppen sind.

Immunologische Effekte der Strahlentherapie

Immunaktivierung durch ionisierende Strahlung

Strahlentherapie (Radiotherapie, RT) hat zum primären Ziel, lokal den Tumor zu kontrollieren (hohe Tumorkontrollwahrscheinlichkeit: „tumor control probability“, TCP) und dabei das Normalgewebe möglichst zu schonen (niedrige Normalgewebe-Komplikationswahrscheinlichkeit: „normal tissue complication probability“, NTCP).
Sie wurde somit sehr lange als eine rein lokale Tumortherapieform angesehen: RT induziert direkt und indirekt Tumorzell-DNA-Schaden, gefolgt von DNA-Schadensantworten, einem Proliferationsstopp der Zellen und im idealen Fall den Tod der Tumorzellen.
Ionisierende Strahlung ist für diese biologischen Prozesse von großer Relevanz, da sie Elektronen abzuspalten vermag und somit reaktive Radikale wie reaktive Sauerstoff- und Stickstoffspezies (RONS) produziert werden. In Folge werden mannigfaltige zelluläre Prozesse einschließlich Stressantworten des endoplasmatischen Retikulums ausgelöst. Diese führen zu Veränderungen der Tumorzelloberfläche sowie des Tumormikromilieus (zusammengefasst in Frey et al. 2014; Wattenberg et al. 2014). So werden auf der Tumorzelloberfläche beispielsweise MHC-(„major histocompatibility complex“-)Moleküle verstärkt exprimiert, ebenso Adhäsionsmoleküle, Stressliganden, Todesrezeptoren und Aktivierungsmoleküle für Immunzellen.
Es wird somit eine Grundvoraussetzung dafür geschaffen, dass die Tumorzellen vom Immunsystem angreifbar werden; man erhöht durch RT deren Immunogenität, auch basierend auf der Schaffung von neuen Antigenen in Kombination mit einer Mikroumgebung, die als Adjuvans wirkt (Galluzzi et al. 2017). Letzteres wird durch Freisetzung von Chemokinen, Zytokinen, Exosomen und Gefahrensignalen erreicht.
Der sogenannte strahlungsinduzierte immunogene Zelltod („immunogenic cell death“, ICD) wird funktionell definiert, und eine strikte Trennung von bestimmten Zelltodesformen wie Apoptose, Nekrose und mitotische Katastrophe in Bezug auf immunologische Folgen kann nicht immer aufrecht erhalten werden (Kepp et al. 2014). In Antwort auf stressinduzierende Reize setzen Zellen in einer räumlich und zeitlich geordneten Art und Weise verschiedene „damage-associated molecular patterns“ (DAMPs) frei.
Wurde früher die Unterscheidung „fremd“ versus „eigen“ als Hauptkriterium der Auslösung für eine Immunreaktion herangezogen, so ist man in den letzten Jahren dazu übergegangen „Gefahr“ als Hauptauslöser anzusehen. Wird Gewebe geschädigt, auch eigenes, so entsteht eine immunologische Entzündungsreaktion. Stoffe im Zellinneren, die dem Immunsystem nicht zugänglich sind, werden freigesetzt, somit als Gefahrensignal erkannt und folglich das angeborene und adaptive Immunsystem aktiviert (Matzinger 2002). Gefahrensignale, die von einer bestrahlten Zelle, meist im Zuge der Nekrose, freigesetzt werden, sind
  • das Nukleotid und Energieäquivalent ATP (Adenosintriphosphat),
  • das Chromatin-stabilisierende Protein HMGB1 (High-Mobility Group Protein B1) sowie
  • das Hitzeschockprotein (Hsp)70.
Durch diese DAMPs werden die Antigenaufnahme, die Reifung und die Antigenpräsentation durch dendritische Zellen (DZ) gefördert und in Folge können zytotoxische T-Zellen (CTLs) gegen den Tumor aktiviert werden. Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) können auch direkt durch die Gefahrensignale stimuliert werden (Gaipl et al. 2014).
Ein intrazellulär wirksames DAMP stellt zytoplasmatische DNA dar, wie sie nach Bestrahlung anzutreffen ist. Diese ist für das Immunsystem ein Zeichen für Tumorgenese oder Infektionen (Desmet und Ishii 2012). Die zytoplasmatische DNA bindet dann in Tumorzellen und insbesondere in DZ an die cGAMP-Synthase cGAS, die sowohl als Enzym als auch als DNA-Sensor wirkt. In Folge wird der „Stimulator of interferon genes“-(STING-)Signalweg aktiviert, was letztendlich zur Auslösung von Typ-I-Interferon-(IFN-)Antworten und somit zur Aktivierung von DZ und in Folge nach Antigenkreuzpräsentation zu zytotoxischen T-Zellantworten führt. Der cGAS-STING-Signalweg spielt v. a. bei der Freisetzung von IFN-beta durch DZ und nachfolgende Immunantworten nach Strahlungsexposition eine wichtige Rolle. Die DNA-Übertragung von bestrahlten Tumorzellen an die DZ findet durch direkten Zell-Zell-Kontakt statt (Deng et al. 2014b).
Neben In-vitro-Analysen von DAMPs in Folge einer Strahlungsexposition sollten ergänzend Untersuchungen zur Immunogenität der Tumorzellen in immunkompetenten Mäusen durchgeführt werden. Ein Impfansatz liefert dann erste gute Hinweise auf die Immunogenität der behandelten Tumorzellen: Sind diese immunogen und impft man die Mäuse damit, so wachsen nachträglich injizierte lebende Tumorzellen schlecht oder nicht an. War die Behandlung nicht immunogen, so hat die Impfung kaum Einfluss auf das Anwachsen eines Tumors nach Injektion von lebenden Tumorzellen. Ergänzend sollte man dies im therapeutischen Setting überprüfen: Zunächst wird ein Tumor mit lebenden Tumorzellen implantiert, dann bestrahlt/behandelt und anschließend der Tumorrückgang verfolgt. Findet dieser nur in immunkompetenten, nicht aber in immundefizienten Mäusen statt, kann davon ausgegangen werden, dass die antitumorale Reaktion immunologisch begründet ist (Kepp et al. 2014; Kroemer et al. 2013).
Neben DAMPs werden nach Bestrahlung auch Zytokine und Chemokine wie etwa CXCL16 freigesetzt. Durch Bindung an CXCR6 auf aktivierten CD8-Effektor-T-Zellen wird deren Infiltration in den Tumor gefördert (Matsumura et al. 2008). Somit kann Strahlung aus einem „kalten“ einen „heißen“, durch infiltrierende aktivierte Immunzellen gekennzeichneten Tumor machen (Demaria et al. 2016). Es sei hier bereits darauf hingewiesen, dass eine solche RT-bedingte Aktivierung des Immunsystems in einer tumorspezifischen Art und Weise in Folge nicht nur dazu führen kann, dass der behandelte Tumor erkannt wird, sondern dass es auch zu einer systemischen antitumoralen Immunantwort kommt, die in der Lage ist, auch vom bestrahlten Bereich entfernte Metastasen effizient zu bekämpfen. Diese „abscopal effects“ der RT, erstmals 1953 durch Mole beschrieben (Mole 1953), wurden in der Klink in den letzten Jahrzehnten nach alleiniger RT nur selten beobachtet (Abuodeh et al. 2016). Ein Hauptgrund hierfür mag sein, dass RT neben den beschriebenen immunaktivierenden Effekten auch immununterdrückende Wirkungen hat.

Immununterdrückung durch ionisierende Strahlung

Klassisch wurde davon ausgegangen, dass RT Immunzellen per se abtötet (Stjernsward et al. 1972). Die Forschung der letzten Jahre hat allerdings ergeben, dass Immunzellen unterschiedliche Strahlensensitivitäten haben. So sind Makrophagen, DZ und NK-Zellen strahlenresistenter als beispielsweise Zellen den adaptiven Immunsystems, wie T- und B-Zellen (Heylmann et al. 2014; Wunderlich et al. 2015). Langerhans-Zellen der Haut sind besonders resistent gegenüber Strahlung, können aber durch RT-induzierte Migration in Lymphknoten und nachfolgender Induktion von regulatorische T-Zellen (Treg) zur Immunsuppression der RT beitragen (Price et al. 2015).
Es gilt zu bedenken, dass während lokaler RT Immunzellen nur kurz der Strahlung exponiert sind, wenn sie durch die Blutgefäße des Tumors zirkulieren. Auch hängt es stark von der Bestrahlungsplanung und -technik ab, ob die Immunzellen höheren Dosen an Strahlung exponiert werden (Basler et al. 2018). Weiterhin gibt es Hinweise dafür, dass, obwohl die Immunzellen nach RT auch im peripheren Blut erniedrigt sind, die verbleibenden Immunzellen ihre Funktionalität beibehalten (Belka et al. 1999). Alleinig auf Immunzellabtötung basierend kann somit die RT-induzierte Immunsuppression nicht erklärt werden.
Weitere immunsuppressive Eigenschaften von RT, die einen Angriff des Immunsystems gegen den Tumor verhindern können, wurden von Wennerberg und Kollegen detailliert beschrieben (Wennerberg et al. 2017) und seien hier kurz zusammengefasst: Nach Bestrahlung kann das Chemokin CCL2 freigesetzt werden, das zur Anlockung von Monozyten über den Chemokinrezeptor 2 (CCR2) führt. Die Monozyten differenzieren dann in der Tumormikroumgebung zu tumorassoziierten Makrophagen (TAM). Da Bestrahlung aber auch zur erhöhten Expression des Hypoxie-induzierten Faktors (HIF)-1α beiträgt, der als Transkriptionsfaktor wiederum zahlreiche Gene reguliert, die zur Immunsuppression führen und es somit beispielsweise zur erhöhten Freisetzung des Monozytenkolonien-stimulierender Faktors (M-CSF) kommt, werden TAM zu Makrophagen polarisiert, die einen immununterdrückenden Makrophagenphänotyp aufweisen. Diese werden häufig als M2-Makrophagen bezeichnet, obwohl man heute von einem eher fließenden Übergang bestimmter Makrophagenphänotypen ausgeht (Fujimura et al. 2018). TAM sezernieren häufig immunsuppressive Zytokine, wie den „transforming growth factor beta“ (TGF-beta), die zytotoxische T-Zellen unterdrücken und die Differenzierung von naiven CD4+ T-Zellen zu Treg begünstigen. TGF-beta fördert zudem auch eine Polarisierung von Makrophagen zu einem immununterdrückenden Phänotyp.
Das durch Bestrahlung erhöhte HIF-1α induziert erhöhte Mengen an „vascular endothelial growth factor A“ (VEGF-A), der die Proliferation von Treg fördert und myeloide Suppressorzellen (MDSCs) aktiviert.
Wie bereits unter Abschn. 1 erwähnt induziert RT zudem die Freisetzung des Gefahrensignals ATP, das primär antitumorale Immunreaktionen fördert. Durch Ektonukleasen, die häufig in der Tumormikroumgebung zu finden sind, kann ATP allerdings schnell zu Adenosin abgebaut werden, das wiederum immununterdrückend wirkt, indem es die Aktivierung von DZ hemmt, die Proliferation von Treg und die M2-Makrophagenpolarisation hingegen fördert.
Diese Erkenntnisse implizieren, dass RT mit solchen Immuntherapeutika kombiniert werden sollte, welche die hier erwähnten immununterdrückenden Mechanismen neutralisieren (Kalbasi et al. 2017; Vanpouille-Box et al. 2015). Trotz allem könnte dann in Folge eine aktive Immunantwort gegen den Tumor wieder dadurch unterdrückt werden, dass Immuncheckpoint-Moleküle auf tumorinfiltrierenden Immunzellen und den Tumorzellen selbst verstärkt exprimiert werden (Dong et al. 2002; Dovedi et al. 2014).
Immuncheckpoints sind regulierende Oberflächenrezeptoren auf T-Zellen, die deren Immunantwort dämpfen oder steigern. Die Liganden dieser Rezeptoren werden unter anderem von antigenpräsentierenden Zellen wie DZ exprimiert, aber auch von Tumorzellen, um einer Elimination durch zytotoxische T-Zellen zu entgehen. Die bekanntesten Checkpoint-Inhibitoren sind monoklonale Antikörper, welche die Rezeptoren CTLA-4 (zytotoxische T-Lymphozyten-assoziiertes Protein 4, CD152) und PD-1 („programmed cell death protein 1“) auf T-Zellen oder den Liganden von PD-1, PD-L1 (programmierter Zelltod-Ligand-1) blockieren (Pardoll 2012). Während CTLA-4 v. a. die Aktivität von CD4+ T-Zellen reguliert, werden CD8+ Effektor-T-Zellen hauptsächlich durch den PD-1-Weg kontrolliert. CTLA-4 reguliert somit frühe Phasen der T-Zellaktivierung und PD-1 die Aktivität von T-Zellen im peripheren Gewebe einschließlich des Tumors (Topalian et al. 2016).
Bestrahlung hat auch Einfluss auf diese immunregulatorischen Prozesse. So wird etwa die Expression von PD-L1 nach RT in der Tumormikroumgebung erhöht (Deng et al. 2014a). Eine präexistierende Immunreaktion wird somit abgeschwächt oder komplett unterdrückt. Andere und wir haben in Zellkultursystemen und in vivo gezeigt, dass RT und auch Radiochemotherapie (RCT) die Expression von PD-L1 bei den unterschiedlichsten soliden Tumorentitäten erhöht (Derer et al. 2016; Muraro et al. 2017).
Abb. 1 fasst die basalen immunaktivierenden und -unterdrückenden Eigenschaften von RT zusammen.

Einfluss der Strahlendosis auf die immunmodulierende Wirkung von RT

Es sei gleich vorweggenommen, dass die bisherigen Untersuchungen noch nicht DIE immunogene Dosis identifiziert haben, wenn es diese überhaupt gibt. Das Starten einer Immunreaktion ist ein dynamischer Prozess, der aus mehreren Schritten besteht. Es seien kurz die wesentlichen aufgeführt (Curtin et al. 2009):
  • ein Stimulus schafft eine Tumormikroumgebung (I),
  • welche zur Rekrutierung von Immunzellen (II) aus der Peripherie führt.
  • Beim Tumor angekommen, müssen die Immunzellen über die Gefäße in den Tumor eindringen (III),
  • antigenpräsentierende Zellen, wie DZ, Antigen aufnehmen und durch DAMPs aktiviert werden (IV).
  • Danach findet das sogenannte Homing, das Wandern in die Lymphknoten (V), und
  • die Antigen(kreuz)präsentation mit T-Zellaktivierung statt (VI).
  • Danach müssen die aktivierten T-Zellen zurück in den Tumor wandern und dort zytotoxische Antworten gegen den Tumor ausüben (VII).
Da es sich bereits in den vereinfacht dargestellten Verlauf um mehrere Prozesse wie Schaffung einer immunogenen Tumormikroumgebung, Rekrutierung von Immunzellen, Aktivierung von Immunzellen, Homing, Antigenpräsentation und zytotoxische Antworten handelt, wird schnell klar, dass mannigfaltige Mechanismen ablaufen, die unterschiedlich durch Strahlung und einer bestimmten Dosis an Strahlung beeinflussbar sein sollten. Im Folgenden sei der Hauptfokus auf die Immunzelleinwanderung und die Schaffung einer immunogenen Tumormikroumgebung gelegt.
Präklinische Modelle haben aufgezeigt, dass die Tumorvaskulatur durch eine Bestrahlung mit einer Dosis von 1 Gy oder 2 Gy, also im Bereich einer Einzeldosis einer normal fraktionierten RT, normalisiert wird und es zur vermehrten Einwanderung von T-Zellen kommt (Klug et al. 2013). Die T-Zellinfiltration war von einer Akkumulation an Makrophagen begleitet. Mechanistisch fand man heraus, dass RT iNOS (Isoform der Stickstoffmonoxid-Synthase) in den Makrophagen induziert und das gebildete Stickstoffmonoxid (NO) dann zur Gefäßnormalisierung und Rekrutierung von T-Zellen führt. Hennel und Kollegen zeigten mit In-vitro-Modellen, dass sowohl normal fraktionierte Bestrahlung mit einer Einzeldosis von 2 Gy als auch eine einmalige Hochdosisbestrahlung mit 20 Gy Nekrose in humanen Brustkrebszelllinien induzieren kann. Es kommt zur Freisetzung von Nukleotiden, welche die Migration von Monozyten fördern (Hennel et al. 2014).
Um die eingewanderten Immunzellen dann zu aktivieren, ist die Induktion von ICD ein Hauptfaktor. Im Rahmen des ICD freigesetzte Gefahrensignale wurden verstärkt nach höherer Einzeldosis (5 Gy oder 10 Gy) beobachtet (Golden et al. 2014). Die Einzeldosis der RT darf aber auch nicht zu hoch sein (>12 Gy), da dann die DNA-Exonuklease Trex1 induziert wird, die zytosolische DNA abbaut und somit die Typ-I-Interferon-Antworten über den cGAS-STING-Signal nicht mehr ablaufen (s. auch Abschn. 1.1) (Vanpouille-Box et al. 2017).
Deng und Kollegen zeigten, dass allerdings nur eine Kombinationstherapie mit Bestrahlung (1× 12 Gy) und Anti-PD-L1-Antikörper das Tumorwachstum sowohl eines bestrahlten als auch des nicht bestrahlten Tumors zu hemmen vermag (Deng et al. 2014a). Mechanistisch zeigte sich, dass die antitumorale Immunantwort von CD8+ T-Zellen abhängig ist. Diese CTL sekretieren u. a. auch TNF-alpha und töten somit immununterdrückende MDSCs ab. Hier zeigt sich einmal mehr, dass zahlreiche und ineinander verzahnte Mechanismen bei der Induktion von antitumoralen Immunreaktionen durch RT eine Rolle spielen. Eine weitere präklinische Arbeit zeigt auf, dass nach normal fraktionierter Bestrahlung (5× 2 Gy) im bestrahlten Tumor v. a. bereits vorhandene T-Zellklone expandiert werden und dass auch nur hier im Tumor PD-L1 hochreguliert wurde. Eine Kombination von RT mit Anti-PD-1-Antikörpern umgeht diese Immununterdrückung und löst lokale als auch systemische Immunreaktionen gegen den Tumor aus. Dabei spielen bereits schon im Tumor vorhanden T-Zellen sowie neu einwandernde eine Rolle (Dovedi et al. 2017).

Immunbiologisch begründete Herausforderungen für Radioimmuntherapiestudien

Entzündlicher Status des Tumors

Für Kombinationen aus RT und Immunotherapien ist die Information darüber, ob ein Tumor „kalt“ („non-inflamed“) oder „heiß“ („inflamed“) ist entscheidend. Tumoren mit einer entzündlichen Mikroumgebung, die insbesondere durch eingewanderte CD8+ T-Zellen charakterisiert ist, sprechen besser auf Immuntherapien wie Immuncheckpoint-Blockade an (Gajewski 2015; van der Woude et al. 2017).
So kann beispielsweise eine Impfung in Kombination mit RT eine erhöhte Infiltration von tumorspezifischen CD8+ T-Zellen in etablierte Pankreastumoren bewirken. Eine zusätzliche Therapie mit Anti-PD-L1-Hemmung ist dann besonders effektiv (Zheng et al. 2016). Eine hypothetisch besonders effektive Therapie zur Induktion von lokalen und systemischen antitumoralen Immunreaktionen basiert somit auf RT als Erzeuger eines In-situ-Impfstoffs, auf einer zusätzlichen Aktivierung des Immunsystems durch z. B. Impfung (van der Burg et al. 2016), kombiniert mit einer Wiederherstellung von antitumoraler Immunität durch Blockade von suppressiven Immuncheckpoint-Molekülen (Ruckert et al. 2018).
Eine zusätzliche Aktivierung des Immunsystems kann auch mit sogenannten Immunozytokinen erreicht werden. Dies sind Antikörper, die spezifische Rezeptormoleküle auf Tumoren oder deren Gefäße erkennen, sodass eine zielgerichtete Bekämpfung des Tumors erzielt werden kann. Immunozytokine sind Fusionsproteine aus humanisierten Antikörpern und Zytokinen wie IL-2, das T-Zell-aktivierende Eigenschaft besitzt, bei einer unspezifischen Infusion allerdings mit starken Nebenwirkungsreaktionen einhergeht (Rekers et al. 2015).
Eine Kombination von RT mit dem Immunozytokin L19-IL2 induziert neben lokalen auch abskopale antitumorale Immunantworten sowie ein anhaltendes immunologisches Gedächtnis gegen den Tumor (Rekers et al. 2018). Weitere präklinische Arbeiten haben gezeigt, dass auch Immunozytokine mit IL-12 in Kombination mit RT zu systemischer Tumorkontrolle führen (Eckert et al. 2017a). Bei all diesen Kombinationen gilt es wiederum, die am besten geeignete Strahlendosis pro Fraktion und die Fraktionierungen herauszufinden, um maximale CD8+ T-Zell-abhängige antitumorale Immunreaktionen auszulösen (Morisada et al. 2018; Filatenkov et al. 2015; Eckert et al. 2017b).
An einem Brustkrebst-Tumormodell mit Tumoren auf beiden Flanken einer Maus haben Demaria und Kollegen gezeigt, dass RT nur zusammen mit einem Immunzell-Wachstumsfaktor-Liganden (Flt3-L) auch zu einem verminderten Tumorwachstum außerhalb des Bestrahlungsbereiches führt („abscopal radiation response“) (Demaria et al. 2004). Eine Proof-of-Principle-Studie hat gezeigt, dass bei soliden Tumoren wie dem nicht kleinzelligen Lungenkrebs und beim Brustkrebs abskopale antitumorale Immunantworten nach Kombination von lokaler Bestrahlung mit dem Granulozyten-Monozyten-Kolonie-stimulierenden Faktor auftreten (Golden et al. 2015). Zusätzlich können Tumoren auch durch Wegfangen von immununterdrückend wirkenden Enzymen wie der Tryptophan-abbauenden Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO) „heiß“ gemacht werden (Prendergast et al. 2018; Molinier-Frenkel und Castellano 2017).

Dynamik des Tumors und der Immunzellen

Der Synergismus von RT und Immuntherapien scheint maßgeblich für die Induktion von systemischen antitumoralen Immunantworten verantwortlich zu sein (Hlavata et al. 2018). Wie stabil sind diese allerdings bzw. was muss beachtet werden, um diese durch fortlaufende Therapie nicht wieder zu zerstören?
Antitumorale Immunantworten basieren auf dynamischen Prozessen. Eine immunogene Tumormikroumgebung lockt antigenpräsentierende Zellen wie DZ an, die dann im Tumor aktiviert werden können. Es findet die Aufnahme von Antigen und die anschließende Wanderung zu den (naheliegenden) Lymphknoten statt, wo dann T-Zellen aktiviert werden und anschließend klonal expandieren. Klinisch hoch relevant ist, bis wann die Lymphknoten von der Bestrahlung ausgeschlossen werden sollten, um die T-Zellaktivierung nicht zu gefährden. Eine präklinische Arbeit zeigt erstmals auf, dass eine Blockierung der Auswanderung von CD8+ T-Zellen aus den drainierenden Lymphknoten des bestrahlten Tumors zu einem erhöhten Wachstum des bestrahlten als auch des nicht bestrahlten Tumors führt (Zhang und Niedermann 2018). Allerdings sind neben den neu einwandernden T-Zellen auch bereits im Tumor vorhandene T-Zellen an der antitumoralen Immunantwort beteiligt (Dovedi et al. 2017). Weiterhin gilt es zu bedenken, dass Lymphknoten der Ausgangspunkt von Metastasenbildung sind (Ullah et al. 2018).
Was gilt es bei der Dynamik des Tumorzellphänotyps zu bedenken? Insbesondere präklinische Daten zeigen auf, dass eine gleichzeitige oder zeitnahe Gabe von Immuncheckpoint-Inhibitoren zur RT am effektivsten ist. Hier waren die Arbeiten von Dovedi und Kollegen wegweisend. Eine Gabe von Anti-PD-L1-Antikörper zu Beginn oder am Ende der fraktionierten Bestrahlung mit 5× 2 Gy führt zu einem signifikant verbesserten Überleben der Mäuse, wohingegen eine Antikörpergabe eine Woche nach der letzten Bestrahlung nicht effektiv war (Dovedi et al. 2014). Grund hierfür kann zum einem die temporär erhöhte PD-L1-Expression auf der Tumorzelloberfläche nach RT sein, aber auch die zeitlich begrenzte PD1-Expression auf CD4+ und CD8+ T-Zellen. Beim nicht kleinzelligen Lungenkarzinom im Stadium III wurde in einer Phase-III-Studie aufgezeigt, dass eine Blockierung von PD-L1 mit Durvalumab nach RCT das progressionsfreie Überleben signifikant erhöht. Besonders interessant ist hierbei, dass vor allem Patienten, welche die Immuntherapie zeitnah nach der RT erhielten, besonders profitierten (Antonia et al. 2017).
In der Klinik kann der Erfolg einer Anti-PD-L1-Therapie allerdings auch unabhängig vom PD-L1-Status im Tumor. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass unterschiedliche Antikörper für die Diagnostik verwendet werden, aber auch darauf, dass die Biopsien vor RT oder RCT untersucht werden. Aktuelle Arbeiten zeigen auf, dass die Expression von PD-L1 eben erst nach RT schrittweise erhöht wird (Takamori et al. 2018). Auch ist die PD-L1-Expression auf zirkulierenden Tumor- und Stromazellen nach RT erhöht (Adams et al. 2017). Es gilt in der Zukunft darauf zu achten, die Expression von PD-L1 auch nach RT oder RCT zu evaluieren, um Radioimmuntherapien weiter optimieren zu können und um eine bessere Patientenstratifikation durchzuführen (Antonia und Ozguroglu 2018).
Auch gilt es zu bedenken, dass Immunzellen zeitlich begrenzt nach RT in den Tumor einwandern. So sind ein Tag nach der letzten Bestrahlung mit 2× 5 Gy antigenpräsentierende Zellen wie DZ und Makrophagen für drei Tage vermehrt im Tumor zu finden. Am Tag vier nach der letzten Bestrahlung ist dann der höchste Prozentsatz an CD8+ T-Zellen im Tumor vorhanden. Dies wurde präklinisch am syngenen CT26-Tumormodell gezeigt (Frey et al. 2017b). Eine Bestrahlung von B16-Melanomtumoren mit 2× 12 Gy an aufeinanderfolgenden Tagen induziert ebenfalls eine hohe CD8+ T-Zellinfiltration am Tag fünf nach der letzten Bestrahlung. Auch in diesem Modell war die Infiltration der Immunzellen zeitlich begrenzt (Hettich et al. 2016b).
Es gilt somit zu bedenken, dass eine Re-Bestrahlung eines Tumors an Tagen der hohen Immunzellinfiltration vermieden werden sollte, um radiosensitive T-Zellen nicht zu schädigen. Die kurze Bestrahlungszeit könnte allerdings aber auch keinen signifikanten Einfluss auf die induzierten lokalen und systemischen immunologischen Tumorantworten haben. So resultierten Bestrahlungsprotokolle in präklinischen Modellen, die eine Bestrahlung zum Zeitpunkt hoher Immunzellinfiltrationen beinhalteten, zu ähnlich guten antitumoralen Immunantworten, verglichen zu solchen, die vorher beendet waren (Zhang und Niedermann 2018). Auch wenn einige T-Zellen durch Bestrahlung abgetötet werden (Basler et al. 2018), so können die verbleibenden noch funktionell aktiv sein (Belka et al. 1999).
Weiterhin muss ein Zusammenspiel mehrerer dynamischer Abläufe bei T-Zellen beachtet werden. Dies erklärt auch die Effektivität von doppelter Immuncheckpoint-Blockade mit RT: Twyman-Saint und Kollegen fanden heraus, dass eine Kombination von RT und Anti-CTLA4-Therapie zwar zu lokalen und abskopalen antitumoralen Immunantworten führt, es aber dabei zu einer Erschöpfung der T-Zellen kommen kann. Anti-CTLA4-Behandlung hemmt v. a. Treg (Chaudhary und Elkord 2016), und es resultiert ein gewünschtes erhöhtes CD8+ T-Zell-Treg-Ratio. Die Bestrahlung erhöht zeitgleich das T-Zellrezeptor-Repertoire von intratumoralen T-Zellen. Nun kann eine zusätzliche Hemmung des PD-1/PD-L1-Signalwegs die Zellerschöpfung aufheben und eine oligoklonale T-Zellexpansion fördern (Twyman-Saint et al. 2015). Die Expression von PD-L1 auf Tumorzellen ist ein prominenter Immune-Escape-Mechanismus, der nach RT alleine und in Kombination mit anderen Immuntherapien auftreten kann.

Multifaktorielle Biomarker

Eine große Herausforderung ist die Identifikation der Patienten, die auf Immuntherapien ansprechen, und umgekehrt zu verstehen, warum Patienten – immerhin noch der Großteil – nicht ansprechen. RT könnte eine wesentlicher Trigger sein, um bei bestimmten Patienten, die auch schon vorher unter Immuntherapie waren, noch antitumorale Immunantworten hervorzurufen (Luke et al. 2018). Selbst partielle Tumorläsionsbestrahlungen mittels stereotaktischer RT sind in diesem Zusammenhang aktuell in der Diskussion.
Die unterschiedlichen und sehr individuellen Interaktionen zwischen dem Immunsystem und dem Tumor müssen berücksichtigt werden. Dafür gilt es, geeignete Biomarker zu finden. Da aber die Tumor-Immunsystem-Interaktionen multifaktoriell sind, werden sicherlich Kombinationen von Biomarkern herangezogen werden müssen (Blank et al. 2016).
Neoantigene, die aufgrund von DNA-Schaden entstehen können, sind eine treibende Kraft für T-Zell-vermittelte antitumorale Immunantworten. Allerdings können diese vom Tumor auch wieder verloren gehen. Somit sind breite Neoantigen-spezifische T Zellantworten erwünscht (Verdegaal et al. 2016), und eine hohe Mutationslast des Tumors („tumor mutational burden“, TMB) ist ein Prädiktor für das Ansprechen auf Immuncheckpoint-Blockade (Goodman et al. 2017). Noch nicht eindeutig gezeigt ist bisher, dass RT per se Neoantigene induziert. Bekannt ist, dass das vorhandene Peptidrepertoire moduliert wird und dass die RT-generierte Mikroumgebung dazu führt, dass Antigene besser präsentiert werden und effektivere zytotoxische T-Zellantworten ausgelöst werden. Letzteres wird u. a. darauf zurückgeführt, dass RT das MHC-I-assoziierte Peptidprofil verändert (Reits et al. 2006). Eine Phase-II-Studie von Rosenberg und Kollegen hat gezeigt, dass man mit Genpanels die Mutationslast beim Urothelkarzinom näherungsweise bestimmen kann (Rosenberg et al. 2016). Aktuell läuft die Entwicklung von Tests (Next Generation Sequencing [NGS], Whole Exome Sequencing [WES]), die zuverlässig Auskunft über das TMB geben, auf Hochtouren (Qiu et al. 2016). Allerdings sind diese Methoden bisher noch mit hohen Kosten verbunden. Basierend auf der Mismatch-Reparatur-Defizienz (Le et al. 2017) wurde erstmals von der FDA Pembrolizumab als Antikörper gegen PD-1 für solide Tumoren unabhängig von der Tumorentität zugelassen.
Neben der somatischen Mutationsprävalenz (Alexandrov et al. 2013) spielt auch die Keimbahngenetik für das Ansprechen auf Immuncheckpoint-Inhibition eine Rolle. Da antitumorale Immunantworten stark von CD8+ T-Zellen getrieben sind, muss ein Augenmerk auf die MHC-I-Moleküle gelegt werden. Heterozygote HLA-I-Loci werden somit ebenfalls als Prädiktoren für das Ansprechen auf Immuntherapien angesehen (Chowell et al. 2018).
Das Ansprechen eines Tumors auf Radioimmuntherapie kann in individuellen Situationen auch im peripheren Blut nachverfolgt werden. Es zeigte sich bei einer Melanompatientin, die länger unter Immuntherapie war, dass bei der Hinzunahme von RT das HLA-DR-Molekül auf Monozyten im peripheren Blut verstärkt exprimiert wurde (Postow et al. 2012). Die Frequenz von CD14+, CD16+ und HLA-DR-hochexprimierenden Monozyten im peripheren Blut wurde als ein Prädiktor für das progressionsfreie als auch das Gesamtüberleben bei Patienten mit Stadium-IV-Melanom nach Anti-PD-1-Immuntherapie identifiziert (Krieg et al. 2018).
Die Mehrfarbendurchflusszytometrie erlaubt es, aus wenigen Milliliter Vollblut umfassend die Immunzellen, deren Subpopulationen und Aktivierungszustände von Immunzellen schnell und hoch reproduzierbar zu analysieren (Ruhle et al. 2016). Beim engmaschigen Immunomonitoring einer Patientin mit Glioblastom zeigte sich, dass beim günstigen Verlauf der Therapie das Verhältnis von CD4+ T-Zell zu CD8+ T-Zell erniedrigt war und gleichzeitig die eosinophilen Granulozyten anstiegen. Dies kehrte sich beim Relapse um (Ruhle et al. 2017).
Beim Melanom wird eine Eosinophilie auch als günstig prognostischer Immunmarker angesehen (Moreira et al. 2017). Des Weiteren korrelieren auch Gefahrensignalen wie z. B. das HSP70 im peripheren Blut mit der Tumorgröße, wie es für das nicht kleinzellige Lungenkarzinom gezeigt wurde (Gunther et al. 2015).
Da neben dem adaptiven Immunsystem sicher auch angeborene Immunmechanismen bei der Radioimmuntherapie-induzierten antitumoralen Immunität eine Rolle spielen, laufen auch Studien zur Kombination von RCT mit gegen HSP70, das auf der Tumorzelloberfläche vorkommt, aktivierten NK-Zellen (Specht et al. 2015). Von diesen Konzepten könnten insbesondere Patienten, die nicht auf Immuncheckpoint-Blockade ansprechen, profitieren.
Man sollte stets von multifaktoriellen Biomarkern für das Ansprechen auf Radioimmuntherapien ausgehen, die genomische Parameter, wie die Mutationslast, ebenso wie immunologische Parameter, wie CD8+ T-Zelldichte und Phänotyp im Tumor, PD-L1-Expression sowie den peripheren immunologischen Status mit berücksichtigen (Topalian et al. 2016). Entscheidend wird sein, dass wohl durchdachte translationale Forschungsbegleitprogramme klinische Studien komplettieren, um zukünftig verlässliche multifaktorielle Biomarker für die Prognose und Prädiktion zur Verfügung zu haben.
Das „cancer immunogram“ ist ein dynamisches Gebilde, das immer wieder ergänzt, überholt und individuell angepasst werden muss (Blank et al. 2016). Giraldo und Kollegen haben beispielsweise beim lokalisierten klarzelligen Nierenzellkarzinom komplementär den Immunstatus im Tumorgewebe, im angrenzenden Nichttumorgewebe sowie im peripheren Blut untersucht. Bei dieser Tumorentität war eine hohe Infiltration von CD8+ T-Zellen mit einer schlechten Prognose korreliert. Genauere Untersuchungen der CD8+ T-Zellen zeigten dann, dass sie eine hohe Expression von PD1 aufwiesen. Eine detaillierte Immunophänotypisierung ist somit notwendig, um verlässliche Aussagen über den prognostischen und prädiktiven Wert von Immunzellen zu erhalten.
Mit Mehrfarbendurchflusszytometrie fand man heraus, dass etwa 20 % der Patienten ein hohes Risiko an Krankheitsprogression im Jahr nach der Nephrektomie haben. Bei diesen Patienten wurden dysfunktionale tumorinfiltrierende Lymphozyten festgestellt, und eine bestimmte Signatur im peripheren Blut identifizierte diese Patienten. Die Patientengruppe mit einer erhöhten Expression von immununterdrückenden Molekülen wie PD-1, CTLA-4, TIM-3 und ICOS auf T-Zellen hatte ein signifikant verschlechtertes krankheitsfreies Überleben (Giraldo et al. 2017). Die Zukunft liegt somit in multifaktoriellen und kombinierten Biomarkern (Levy et al. 2017).
Es wird deutlich, dass es noch viele Herausforderungen beim Design von optimalen Radioimmuntherapien und insbesondere bei der Patientenstratifikation gibt (Reynders et al. 2015). Auch müssen die klassischen Bestrahlungsschemata überdacht werden, und eine immunoptimierte Bestrahlungsplanung sollte durchgeführt werden (Basler et al. 2018). Standardfraktionierte und hypofraktionierte RT könnten etwa abwechselnd appliziert werden, um einerseits Immunzellen in den Tumor zu rekrutieren (Klug et al. 2013; Safi et al. 2015) und um andererseits immunogenen Zelltod zu induzieren (Vanpouille-Box et al. 2017).
Bestimmte Bestrahlungsprotokolle können den Tumor in einen In-situ-Impfstoff verwandeln, der durch zusätzliche Impfung oder durch Immunozytokine noch verstärkt werden kann (Zheng et al. 2016; Rekers et al. 2015). Hier könnte in Zukunft auch die Applikation von kaltem Plasma oder plasmaaktivierten Medien eine Rolle spielen (Liedtke et al. 2017). Der Tumor wird aber versuchen, der Immunattacke entgegenzuwirken. Dies kann durch erhöhte Expression von PD-L1 oder PD-L2 und weiterer Immuncheckpoint-Moleküle sowie durch erhöhte Sekretion des Zytokins TGF-β oder von IDO erfolgen. Durch Blockierung dieser immunsupprimierend wirkenden Mechanismen kann in Summe lang anhaltende Immunität gegen den primären Tumor und gegen Metastasen erzielt werden (zusammengefasst in Rückert et al. 2017, 2018; Frey et al. 2017a). Die effektivsten Kombinationen und zeitlichen Abfolgen von unterschiedlichen RT-Konzepten und bestimmten Immuntherapien gilt es in Zukunft unter Zuhilfenahme von multifaktoriellen Biomarkern und von Simulationen mit mathematischen Modellen in prospektiven klinischen Studien zu eruieren. Abb. 2 fasst das Konzept, warum Kombinationen von RT mit Immuntherapien bei selektionierten Patienten erfolgversprechend sind, zusammen.

Der abskopale Effekt – Klinische Evidenz

Der abskopale Effekt beschreibt eine Wirkung durch Strahlentherapie außerhalb der Bestrahlungsregion. Formenti und Demaria erforschten den abskopalen Effekt (d. h. eine Metastasenreduktion außerhalb der Bestrahlungsregion) in Mausmodellen (Formenti und Demaria 2009), wobei sie seine Abhängigkeit vom Immunsystem (insbesondere T-Zellabhängigkeit) zeigten. Trotz spannender präklinischer Evidenz und der vielversprechenden Bedeutung für die Onkologie wird der abskopale Effekt nach alleiniger Strahlentherapie in der klinischen Routine leider nur selten beobachtet. Gründe hierfür werden in Abschn. 1.1 diskutiert. Präklinische Analysen deuten darauf hin, dass eine Strahlentherapie mit höheren Einzeldosen (wie die hypofraktionierte stereotaktische Körperstereotaxie [SBRT] oder die Radiochirurgie [SRS]) einen abskopalen Effekt mit höherer Wahrscheinlichkeit hervorrufen kann, teilweise unabhängig von der Fraktionierung (Zhang und Niedermann 2018). Klinische Daten dazu gibt es jedoch nur in Form von einzelnen Fallberichten (Popp et al. 2016).
Wersäll et al. (2006) beschrieben vier solcher Fälle. Die Patienten hatten eine SBRT bei Nierenzellkarzinomen bekommen, entweder des Primärtumors oder einer der metastatischen Läsionen. Eine Größenabnahme von nicht behandelten Läsionen wurde bereits drei Monate nach der SBRT beobachtet, und die Dauer des Ansprechens lag zwischen neun Monaten und vier Jahren.
Ein weiterer Fall wurde von Siva et al. (2013) beschrieben. Der Patient hatte zwei synchrone Adenokarzinome der Lunge, von denen das größere zunächst mit RCT behandelt wurde. Nach der vollständigen metabolischen Rückbildung dieses Herdes im FDG-PET-CT wurde die zweite Läsion mit ablativ dosierter SBRT behandelt. Zwei Wochen nach der Strahlentherapie traten neue Metastasen in der Nebenniere sowie im rechten Humerus auf. Da der Patient eine weitere Chemotherapie ablehnte, wurde keine weitere Behandlung eingeleitet. Zwölf Monate nach der SBRT wurde eine erneute Verlaufskontrolle mittels PET-CT durchgeführt, die eine vollständige Rückbildung aller Läsionen zeigte. 15 Monate nach der SBRT trat ein Rezidiv, in Form einer solitären Skapulaläsion auf.
Ein anderer interessanter Fall wurde von Stamell et al. (2013) beschrieben. Ein 67-jähriger Patient litt an einem chemotherapieresistenten malignen Melanom im Stadium III mit multiplen Satellitenläsionen an Stirn, Kopfhaut und Nacken. Der ulzerierte Primarius wurde mit drei Fraktionen à 8 Gy behandelt. Im Anschluss an die Therapie zeigten sich sowohl die behandelten als auch die unbehandelten Läsionen regredient innerhalb von acht Monaten nach der Strahlentherapie. Die Dauer des Ansprechens betrug drei Jahre. Autoantikörper gegen das Melanomantigen A3 (MAGEA3) waren im Blut nachweisbar, wenn auch nur in geringer Menge.
Ishiyama et al. (2012) beschrieben einen Patienten, der mit einer palliativen SBRT bei Knochenmetastasen und einer SRS von Hirnmetastasen eines Nierenzellkarzinom behandelt wurde. In diesem Fall wurde der abskopale Effekt nur bei den extrakraniellen Filiae – thorakale Lymphknoten und Lungenmetastasen – beobachtet, während die intrakraniellen Läsionen sich progredient zeigten.
Siva et al. (2015) präsentierten zehn Patienten, bei denen auch nach konventionell fraktionierter (niedrige Einzeldosis) Strahlentherapie abskopale Effekte auftraten. Die Patienten erhielten hauptsächlich auf ihren Primärtumor Einzeldosen von weniger als 5 Gy bis zu einer medianen Gesamtdosis von 36 Gy. Die Größenregression der nicht bestrahlten Tumorläsionen wurde nach einem medianen Zeitraum von sechs Monaten nach der Strahlentherapie beobachtet.
All diese Fallberichte belegen die Existenz eines abskopalen Effektes nach Strahlentherapie, werfen aber wichtige Fragen zum Mechanismus dieses Effektes auf. Zum aktuellen Zeitpunkt ist es noch unklar, wie genau die Strahlendosis mit dem Ausmaß des Effektes korreliert, bei welchen Patienten ein solches Phänomen auftreten kann und warum dieser Effekt nur in einer Minderheit der strahlentherapeutisch behandelten Patienten auftritt. Daher bleibt die wichtigste Frage, mit welchen Maßnahmen wir die Inzidenz und die Intensität von abskopalen Effekten erhöhen können.

Radioimmuntherapie – Ein neues multimodales Therapiekonzept

Immuntherapie und Checkpoint-Inhibitoren

Die Einführung der Immuntherapie als vierte Säule der onkologischen Behandlung war die wichtigste Entwicklung der letzten Dekade. Vor allem der Einsatz der Checkpoint-Inhibitoren bei Erkrankungen wie dem malignen Melanom oder dem Bronchialkarzinom hat einen wesentlichen Überlebensvorteil gebracht (Hodi et al. 2010; Topalian et al. 2012; Weber et al. 2015; Robert et al. 2014; Brahmer et al. 2015).
Der Anti-CTLA4-Inhibitor Ipilimumab war der erste Immuncheckpoint-Inhibitor, der die Überlebensrate bei inoperablen oder metastasierten Melanomen signifikant verbesserte, er erhielt im Jahr 2011 die amerikanische FDA-Zulassung (Hodi et al. 2010). Seit 2012 hat das Medikament die EMA-Zulassung als Zweitlinientherapie und seit 2013 auch als Erstlinientherapie bei fortgeschrittenen Melanomen.
CTLA-4 wird auf der Oberfläche von Treg und CD4+ T-Zellen exprimiert und hemmt die CD4+ T-Zellaktivierung nach Bindung von Tumorantigenen (Lenschow et al. 1996; Peggs et al. 2009). Das inhibitorische CTLA-4 und das kostimulatorische CD28 binden kompetitiv die CD80- (B7.1) oder CD86- (B7.2) Liganden (Azuma et al. 1993). Nach der Bindung stimuliert CTLA-4 gleichzeitig die Endozytose von CD80 und CD86, was die Immunantwort weiter einschränkt (Qureshi et al. 2011). Somit kann eine CTLA-4-Blockade mit spezifischen Antikörpern bei ca. 10–30 % der Patienten eine antitumorale Immunität auslösen (Hodi et al. 2010).
Nivolumab und Pembrolizumab waren die ersten PD-1-Inhibitoren, die von der FDA und später von der EMA zugelassen wurden, zunächst bei inoperablem oder metastasierendem therapierefraktärem Melanom. Sie zeigten im Vergleich zur konventionellen Chemotherapie einen deutlichen Überlebensvorteil bei verbesserter und akzeptabler Toxizität (Wersäll et al. 2006; Topalian et al. 2012; Weber et al. 2015; Robert et al. 2014). Aufgrund überzeugender Daten wurde die Zulassung von Nivolumab und Pembrolizumab für einen Einsatz bei fortgeschrittenen (metastasierten) Plattenepithelkarzinomen sowie nicht squamösen nicht kleinzelligen Bronchialkarzinomen erweitert, speziell für Patienten mit Tumoren, die PD-L1 exprimieren und die unter konventionellen Behandlungen progredient sind (Garon et al. 2015; Brahmer et al. 2015).
Die PD-1/PD-L1-Expression im Tumorgewebe wird aktuell bei diesen Patienten regelmäßig abgefragt und könnte vielleicht in Zukunft sogar nichtinvasiv mittels Positronenemissionstomografie untersucht werden (Hettich et al. 2016a). Eine Expression von PD-L1 von mindestens 50 % führt zu einem signifikant besseren Ansprechen auf die Pembrolizumab-Therapie (Reck et al. 2016) und führte daher zur Zulassung in der Erstlinie. In der Zweitlinientherapie ist eine solche direkte Assoziation nicht mehr gegeben, sodass der Einsatz von Pembrolizumab, Nivolumab und Atezolizumab hiervon unabhängig ist (Carbone et al. 2017; Rittmeyer et al. 2017). Die immunsupprimierende Wirkung von PD-1 wird bei Bindung an seine Liganden PD-L1 (B7-H1) und PD-L2 (B7-DC, CD273) die auch auf der Oberfläche von Tumorzellen überexprimiert werden (Dong et al. 1999, 2002; Derer et al. 2016), ausgelöst (Latchman et al. 2001). Ähnlich wie CTLA-4 kann PD-1 die immunsuppressive Funktion von Treg stimulieren (Francisco et al. 2009).
Eine PD-1- oder PD-L1-Blockade mit spezifischen Antikörpern führt zu einer Ansprechrate von ca. 20–30 %. Die Kombination von CTLA-4- und PD-1-Checkpoint-Inhibitoren steigert diese Rate, insbesondere bei Melanomen mit erhöhter Therapietoxizität (Wolchok et al. 2017), jedoch erlangt weiterhin nur eine Minderheit von Patienten mit anderen Tumorentitäten ein dauerhaftes Ansprechen nach durchgeführter Immuncheckpoint-Therapie. Die genauen Gründe einer solchen primären oder sekundären Behandlungsresistenz sind derzeit noch unklar.
Tab. 1 gibt eine Übersicht der Checkpoint-Inhibitoren.
Tab. 1
Checkpoint-Inhibitoren und Zulassungsstatus bei malignem Melanom, nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom, Kopf-Hals-Tumoren und Urothelkarzinom (Stand 01/2019)
Indikation
Therapie
Präparat
Evidenz
MM Stadium III
Adjuvant nach Resektion
Pembrolizumab
Eggermont et al. 2018
Erstlinie, wenn inoperabel
Ipilimumab
Hodi et al. 2010
Pembrolizumab
Robert et al. 2015
MM Stadium IV
Erstlinie
Ipilimumab
Hodi et al. 2010
Pembrolizumab
Robert et al. 2015
Ab Zweitlinie
Ipilimumab
Hodi et al. 2010
Nivolumab
Weber et al. 2015
Robert et al. 2014
NSCLC Stadium III
Adjuvant, wenn SD nach RCT
Durvalumab (nur bei PD-L1>1 %)
Antonia und Ozguroglu 2018
NSCLC Stadium IV
Erstlinie
Pembrolizumab (nur bei PD-L1 ≥50 %)
Reck et al. 2016
Pembrolizumab + Pemetrexed + Platin
Gandhi et al. 2018
Ab Zweitlinie
Pembrolizumab
Garon et al. 2015
Nivolumab
Brahmer et al. 2015
Atezolizumab
Rittmeyer et al. 2017
Kopf-Hals-Tumoren rezidiviert/progredient nach Platin-CTh
Ab Zweitlinie
Nivolumab
Ferris et al. 2016
Pembrolizumab
Seiwert et al. 2016
UC Stadium IV
Erstlinie, wenn Platin-CTh nicht möglich
Pembrolizumab
Balar et al. 2017a
Atezolizumab
Balar et al. 2017b
Ab Zweitlinie
Pembrolizumab
Bellmunt et al. 2017
Atezolizumab
Rosenberg et al. 2016
Nivolumab
Sharma et al. 2017
Durvalumab
Hahn et al. 2017
Avelumab
Apolo et al. 2017
CTh, Chemotherapie; MM, malignes Melanom; NSCLC, nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom; RCT, Radiochemotherapie; SD, stabile Tumorerkrankung (stable disease); US, Urothelkarzinom

Radioimmuntherapie – Grundlagen und erste klinische Evidenz

Die Kombination aus Strahlen- und Immuntherapie ist ein vielversprechender Ansatz mit dem Potenzial, die Inzidenz lokaler und abskopaler Effekte sowie das Ansprechen auf eine Immuntherapie zu steigern.
Die systemische Wirkung der Strahlentherapie wird durch die Freisetzung von Tumorantigenen, Zytokinen und Gefahrensignalen nach dem ICD ausgeübt, die wie eine „In-situ-Autovakzinierung“ agiert (Formenti und Demaria 2009; Frey et al. 2017a). Dennoch, Strahlentherapie alleine sorgt in der Mehrheit der Fälle nur für eine gute lokale Tumorkontrolle und nicht für einen systemischen Effekt. Ein Grund dafür könnte die Persistenz tumorinduzierter immunsuppressiver Signale sein (Formenti und Demaria 2009). Daher würde die Kombination der Strahlentherapie mit Inhibitoren von immunsuppressiven Signalwegen möglicherweise zu einer Verschiebung des Gleichgewichts im Sinne einer verstärkten antitumoralen Immunantwort führen, was bisher auch präklinisch gezeigt werden konnte (Zeng et al. 2013; Belcaid et al. 2014; Hettich et al. 2016b; Zhang und Niedermann 2018).
Die genauen bzw. optimalen klinischen Bedingungen einer solchen Kombinationstherapie hinsichtlich Dosierung, Fraktionierung, Zielvolumina, Reihenfolge und zeitlichem Ablauf sind jedoch noch nicht definiert.
Postow et al. (2012) waren die ersten, die einen abskopalen Effekt nach der Verabreichung von SBRT und einem Anti-CTLA-4-Antikörper beschrieben haben. Sie behandelten eine Patientin mit chemotherapieresistentem metastasiertem malignem Melanom mit Ipilimumab. Unter der Immuntherapie entwickelte die Patientin weitere Metastasen, unter anderem eine schmerzhafte paraspinale Läsion. Eine palliative SBRT der symptomatischen Metastase mit drei Fraktionen à 9,5 Gy wurde durchgeführt, und eine zusätzliche Dosis Ipilimumab wurde ein paar Wochen nach der Strahlentherapie verabreicht. Die Patientin erhielt anschließend Ipilimumab in Erhaltungsdosis. Erstaunlicherweise zeigten die weiteren Verlaufskontrollen eine signifikante und langanhaltende Regression nicht nur der paraspinalen Masse, sondern auch der anderen, nicht bestrahlten Metastasen. Dies war mit immunologischen Veränderungen im Blut einhergehend (vgl. Abschn. 2.3).
Stamell et al. (2013) berichteten über den Fall eines Patienten mit metastasiertem Melanom, der nach einer hypofraktionierten Bestrahlung seines Primärtumors eine systemische Tumorkontrolle aufwies. Als der Patient Lymphknoten- und Hirnmetastasen entwickelte, erhielt er eine palliative SRS, gefolgt von einer Ipilimumab-Therapie. Die Kombination aus Immun- und Strahlentherapie induzierte erneut signifikante, abskopale Effekte, bestehend aus einer vollständigen Remission und einer signifikanten Zunahme der Autoantikörper gegen MAGEA3.
Hiniker et al. (2012) beschrieben einen 57-jährigen Patienten mit metastasiertem Melanom, der trotz mehrfacher Behandlungsschemata, einschließlich Chemotherapie und konventioneller Strahlentherapie, einen Tumorprogress zeigte. Die Kombination von SBRT und Immuntherapie wurde als letzte Option gewählt, um einen abskopalen Effekt auszulösen. Der Patient erhielt zwei Zyklen Ipilimumab. Zwei progrediente Leberläsionen wurden mit SBRT in drei Fraktionen à 18 Gy behandelt, gefolgt von zwei zusätzlichen Ipilimumab-Zyklen. Der Patient erreichte innerhalb von fünf Monaten eine vollständige Remission und blieb ein Jahr nach der Bestrahlung krankheitsfrei.
Golden et al. (2013) beschrieben einen ähnlichen Fall, diesmal bei einem Patienten mit nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC), der mit hypofraktionierter Strahlentherapie und Ipilimumab behandelt wurde. Bestrahlt wurde eine metabolisch aktive Lebermetastase in fünf Fraktionen à 6 Gy. Die Immuntherapie bestand aus drei Zyklen Ipilimumab und wurde einen Tag nach der ersten Bestrahlungsfraktion initiiert. Nach 2,5 Monaten gab es eine signifikante Verringerung der Größe und der metabolischen Aktivität der In- und Out-of-Field-Läsionen. Darüber hinaus gab es eine Zunahme der absoluten Lymphozyten- und Eosinophilenzahlen. Eine Biopsie einer solitären Lymphknotenmetastase zeigte das Muster einer verstärkten T-Zellinfiltration.

Radioimmuntherapie – Klinische Wirksamkeit und Behandlungsstrategie

Nach diesen Berichten haben das Interesse und die Beachtung einer Kombination aus Strahlen- und Immuntherapie in den letzten Jahren erheblich zugenommen, wobei zahlreiche Gruppen sich auf die Untersuchung verschiedener Dosisfraktionen und der Zeitabstände der Kombinationstherapie konzentriert haben. Die meisten Studien zielen darauf ab, die Kombinationstherapie bei metastasierenden soliden Krebserkrankungen, wie malignem Melanom, NSCLC, Pankreaskrebs, Brustkrebs, Nierenzellkarzinom, Kolorektal- und Prostatakrebs, zu untersuchen. Das NSCLC scheint auf die kombinierte Behandlung am meisten zu reagieren (Welsh et al. 2017).
Eine Sekundäranalyse des Patientenkollektivs der Phase-I-KEYNOTE-001-Studie hat die Tumorkontrolle und pulmonale Toxizität bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC untersucht, die eine Strahlentherapie vor der Immuntherapie mit dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab erhalten haben. Im Vergleich zu Patienten, die keine vorherige Strahlentherapie hatten, zeigten Patienten mit einer vorangegangenen Strahlentherapie ein längeres progressionsfreies Überleben und Gesamtüberleben bei einer akzeptablen Behandlungssicherheit (Shaverdian et al. 2017).
Bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem, inoperablem NSCLC hat die Erhaltungstherapie mit dem Anti-PD-L1-Antikörper Durvalumab 1–42 Tage nach RCT des Primarius zu einem signifikant längeren progressionsfreien Überleben im Vergleich zu Placebo, ohne signifikanten Anstieg der Nebenwirkungen, geführt (Antonia et al. 2017).
Eine retrospektive Analyse hat 70 Patienten, die mit Ipilimumab und gleichzeitiger Strahlentherapie bei fortgeschrittenem Melanom behandelt wurden, mit 31 Patienten ohne gleichzeitige Strahlentherapie verglichen (Koller et al. 2017). Das mediane Gesamtüberleben sowie die Raten der vollständigen Remission waren im Radioimmuntherapiearm signifikant erhöht, und die Gesamtansprechrate in den Gruppen betrug 37,1 % gegenüber 19,4 %.
Die Kombination der palliativen Strahlentherapie und der Anti-CTLA-4-Blockade mit Ipilimumab wurde weiter in einer kleineren prospektiven Studie bei 22 Patienten mit fortgeschrittenem malignem Melanom untersucht (Hiniker et al. 2016). Die Strahlentherapie wurde fünf Tage nach Einleitung der Immuntherapie durchgeführt, und es wurden vier Zyklen Ipilimumab appliziert. Eine Ansprechrate von 50 % wurde erreicht, wobei bei 27,3 % der Patienten noch eine komplette Remission 55 Wochen nach Behandlung nachweisbar war. Im Gegensatz dazu veröffentlichten Twyman-Saint Victor et al. (2015) die ersten Ergebnisse einer Phase-I-Studie mit SBRT gefolgt von Ipilimumab bei metastasierendem Melanom, die zeigte, dass nur 18 % der 22 Patienten eine partielle Remission aufwiesen, 18 % eine stabile Krankheit (SD), während die Mehrheit (64 %) einen Progress hatten.
Eine weitere Phase-I-Studie zeigte wiederum einen klinischen Vorteil für die Kombination von Ipilimumab und SBRT sowie eine Korrelation des guten Ansprechens mit der Anzahl der peripheren CD8+ T-Zellen, dem CD8+/CD4+ T-Zell-Verhältnis und dem Anteil von CD8+ T-Zellen, die 4-1BB und PD1 exprimierten (Tang et al. 2017).
Größere prospektive Studien sind erforderlich, um die Rolle einer Kombination von Strahlentherapie mit Ipilimumab weiter abzuklären.
Die Auswirkungen der Fraktionierung der Strahlentherapie in Kombination mit Ipilimumab wurde von Chandra et al. (2015) bewertet. Die Zeit zwischen Strahlen- und Immuntherapie betrug weniger als ein Monat. SBRT, SRS sowie konventionell fraktionierte Bestrahlungsschemata wurden berücksichtigt, und die Größe von außerhalb des Feldes liegenden Läsionen wurde vor und nach der Kombinationstherapie gemessen. Überraschenderweise zeigten ihre Ergebnisse, dass die konventionelle Fraktionierung mit einer höheren Inzidenz von abskopalen Effekten assoziiert war.
Abgeschlossene Studien in anderen Tumorentitäten zeigten keine eindeutige Wirksamkeit dieses Ansatzes. Eine Phase-I/II-Studie von Slovin et al. (2013) schloss 71 Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs ein. Von diesen erhielten 41 eine palliative SBRT für eine oder mehrere Knochenläsionen, gefolgt von 3 mg/kg KG (sieben Patienten) oder 10 mg/kg KG Ipilimumab (34 Patienten). Abskopale Effekte wurden in keiner Gruppe festgestellt.
Kwon et al. (2014) führten die erste multizentrische, randomisierte, doppelblinde Phase-III-Studie bei Patienten mit metastasiertem, Docetaxel-resistentem Prostatakarzinom durch und testeten Ipilimumab nach SBRT einer Knochenmetastase im Vergleich zu SBRT und Placebo. Trotz des gründlichen Designs und der hohen Anzahl an Patienten (799, davon 399 im SBRT/Ipilimumab-Arm) gab es keinen signifikanten Unterschied im Gesamtüberleben zwischen den beiden Armen.
Insgesamt wurden bisher nur wenige klinische Studien zum Thema kombinierte Strahlen- und Immuntherapie veröffentlicht. Abgesehen von Checkpoint-Inhibitoren und CTLA-4-Inhibitoren wurden auch andere immuntherapeutische Strategien in der Kombination mit Strahlentherapie untersucht. Eine Studie testete die Wirksamkeit der Einzeitbestrahlung bei fortgeschrittenem Hepatom, gefolgt von der intratumoralen Injektion von DZ, und zeigte eine verstärkte Antitumorimmunität mit nur leichten Nebenwirkungen (Chi et al. 2005).
Andere klinische Publikationen verwendeten konventionell fraktionierte Strahlentherapie, darunter eine Proof-of-Principle-Studie, die palliative Bestrahlung mit der parallelen und nachfolgenden Verabreichung von GM-CSF kombiniert (Golden et al. 2015). In dieser Studie wurden abskopale Effekte bei elf der 41 eingeschlossenen Patienten mit einer tolerierbaren Rate und Intensität von Nebenwirkungen festgestellt. Andere Untersuchungen der Kombinationstherapie umfassten konventionelle Bestrahlung und Vakzinierung mit oder ohne zusätzliche Verabreichung von IL-2 oder GM-CSF (Gulley et al. 2005; Brody et al. 2010; Okwan-Duodu et al. 2015; Lechleider et al. 2008).
Eine weitere Schwierigkeit in der Durchführung klinischer Studien sowie in der klinischen Routine kann die Frage einer korrekten Beurteilung des Ansprechens nach Immuntherapie und Radioimmuntherapie sein. Durch die Immuntherapie kann es zu einer initialen Vergrößerung der bestrahlten Läsionen kommen. Diese wird als Pseudoprogression bezeichnet, und es wird angenommen, dass diese auf eine erhöhte Lymphozyteninfiltration und somit auf die (gewünschte) Immunantwort zurückzuführen ist (Pardoll 2012; Hoos et al. 2010). Basierend auf diesem Wissen sollte die Bewertung des Ansprechens auf Basis der immunspezifischen Response-Kriterien durchgeführt werden („immune-related Response Criteria“ [irRC], Wolchok et al. 2009). Hierbei sind wiederholte Scans im Abstand von mindestens vier Wochen erforderlich, um die Ergebnisse zu bestätigen (Hoos et al. 2010).

Radioimmuntherapie – Toxizität

Die Kombination von Immun- und Strahlentherapie hat sich bisher als sicher erwiesen. Weitere prospektive Studien sind allerdings notwendig, um eine möglicherweise kumulierte Toxizität richtig einzuschätzen. Häufige Nebenwirkungen von Immuncheckpoint-Inhibitoren sind z. B. Enterokolitis, Hepatitis, Hypophysitis, Uveitis, Dermatitis, Müdigkeit oder muskuloskelettale Ereignisse (Della Vittoria Scarpati et al. 2014; Brahmer et al. 2010), die in der Kombinationstherapie verstärkt werden könnten. Typische Nebenwirkungen der Strahlentherapie können ebenfalls durch die Immuntherapie akzentuiert werden.
Sibaud et al. (2010) berichteten den Fall eines Recall-Phänomens nach palliativer hypofraktionierter Strahlentherapie einer ellenbogennahen Humerusmetastase und Immuntherapie mit dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab bei malignem Melanom. Die Strahlentherapie wurde in sechs Fraktionen à 5 Gy in einer konformalen anteroposterioren Technik durchgeführt. Nach der ersten Pembrolizumab-Infusion und fünf Tage nach Abschluss der Strahlentherapie entwickelte der Patient ein fokales entzündliches Exanthem auf der bestrahlten Fläche. Interessanterweise zeigte sich die Haut am Knie, die gleichzeitig behandelt wurde, aber mit einer intensitätsmodulierten Technik (IMRT), unauffällig.

Radioimmuntherapie bei zerebralen Metastasen

Die Durchführung der Immuntherapie betrifft aktuell vorwiegend Patienten mit malignem Melanom und NSCLC. Hervorzuheben gilt, dass sich bei diesen Tumoren eine hohe Inzidenz von Hirnmetastasen zeigt (Schuette 2004). Da diese Tumoren eine hohe Mutationslast (Lawrence et al. 2013) und somit möglicherweise eine hohe Immunogenität aufweisen, könnten immuntherapeutische bzw. kombinierte strahlen- und immuntherapeutische Ansätze hierbei zu einem wichtigen Teil der Therapie werden.
Das Immunsystem des Gehirns wird jedoch immer als separat vom Rest des Körpers betrachtet, da die Blut-Hirn-Schranke (BHS) nur eine protektive und restriktive Passage von Molekülen erlaubt, einschließlich der meisten Antigene und Antikörper. Die Immunzellen im Gehirn gehören zum angeborenen (Mikroglia oder Makrophagen und MDSCs) und zum adaptiven Immunsystem (T- und B-Zellen) (Hamilton und Sibson 2013). Obwohl sie fähig sind, sowohl immunsuppressive als auch immunaktivierende Reaktionen auszulösen, scheint eine wichtige Rolle dieser Zellen auch darin zu bestehen, die zerebrale Metastasierung zu unterstützen. Spezifisch wurde gezeigt, dass M2-tumorassoziierte Makrophagen die Tumorzellmigration durch die BHS sowie ihre Intra- und Extravasation erleichtern (Hamilton und Sibson 2013; Berghoff und Preusser 2015). TAM scheinen auch für das periläsionale Ödem bei Hirnmetastasen verantwortlich zu sein (Shinonaga et al. 1988) und führen daher oft zu dem Bedarf an Kortikosteroiden, die ein bekanntes Hindernis in der Antwort auf die Immuntherapie darstellen.
Aus diesem Grund wurden in den meisten klinischen Studien zur Immuntherapie zerebral metastasierte Patienten ausgeschlossen. Margolin et al. (2012) waren die ersten, die die Sicherheit und intrazerebrale Wirkung von Ipilimumab bei Patienten mit malignem Melanom bewertet haben. Ohne Steroide war die intrazerebrale Ansprechrate 24 %, vergleichbar mit der von der Literatur bekannten extrazerebralen Ansprechrate. Die Gabe von Kortikosteroiden führte jedoch zu einer Abnahme der Ansprechrate von 14 %. In dieser Veröffentlichung wurde keine unerwartete Toxizität berichtet. Weitere Studien zu anderen Präparaten unterstützten die Idee, dass die alleinige Immuntherapie für ausgewählte Patienten sicher und effizient in der Kontrolle von Hirnmetastasen sein könnte (Guirguis et al. 2002; Weber et al. 2011; Di Giacomo et al. 2012; Goldberg et al. 2015).
Zusätzlich zu der o. g. immunstimulierenden Wirkung kann die Strahlentherapie die Permeabilität der BHS erhöhen (Barker und Postow 2014). SRS z. B. unterbricht die BHS innerhalb von Stunden nach der Anwendung, sodass Zellen und Substanzen für einen Zeitraum von etwa einem Monat leichter in das ZNS eindringen können (Nakata et al. 1995). Dementsprechend könnte die Kombinationstherapie wirksam in der Behandlung von Patienten mit zerebral metastasierten Tumoren sein. Die wenigen Studien, die bisher zur Kombinationstherapie von Hirnmetastasen veröffentlicht wurden, sind hauptsächlich retrospektive Studien oder Fallberichte, die sich vor allem auf Patienten mit malignen Melanomen konzentrieren, die mit dem Anti-CTLA-4-Antikörper Ipilimumab behandelt wurden. Die Kombination zwischen Immuntherapie und Ganzhirnbestrahlung (GHB) oder SRS wurde in Bezug auf das Timing, die Sicherheit, die lokale Tumorkontrolle, das Gesamtüberleben und das Auftreten von abskopalen Effekten bewertet.
In mehreren Publikationen erscheint die Kombinationstherapie aus Strahlen- und Immuntherapie den jeweils einzelnen Therapieformen überlegen zu sein (Knisely et al. 2012; Silk et al. 2013; Tazi et al. 2015; Schoenfeld et al. 2015; Ahmed et al. 2016), auch wenn ein möglicher Bias in der Patientenauswahl beachtet werden sollte. Aus der aktuellen Literatur bestehen Hinweise, dass möglicherweise die SRS die optimale Bestrahlungsform für die Kombinationstherapie von zerebralen Metastasen ist (Knisely et al. 2012; Silk et al. 2013; Tazi et al. 2015; Qian et al. 2016). Bei so behandelten Patienten zeigt sich ein Gesamtüberleben von bis zu 29,3 Monate (Tazi et al. 2015), signifikant höher als das durchschnittliche Überleben von Patienten mit zerebral metastasiertem Melanom von 3,4 Monaten mit alleiniger Strahlentherapie oder von 8,9 Monaten mit Operation und Strahlentherapie (Fife et al. 2004). Das Gesamtüberleben für Patienten, die eine SRS und Immuntherapie bekommen, scheint vergleichbar mit dem von Patienten ohne Hirnmetastasen zu sein. In Anbetracht der Tatsache, dass Patienten, die mittels SRS behandelt werden, weniger Metastasen aufweisen im Vergleich zu denen, die GHB erhalten (Gerber et al. 2015), ist eine Verallgemeinerung jedoch schwierig und sollte durch weitere klinische Studien bestätigt werden. Auch sollte ein Augenmerk auf eine mögliche RT-bedingte Reaktivierung von Zytomegalievirus (CMV) gelegt werden (Goerig et al. 2016a, b, 2017).
Bezüglich des Zeitpunktes sowie der Sequenz der beiden Therapien zeigen die meisten Studien einen Vorteil, wenn die Bestrahlung entweder vor oder parallel zur Immuntherapie durchgeführt wird (Knisely et al. 2012; Silk et al. 2013; Schoenfeld et al. 2015; Kiess et al. 2015), mit einem Benefit von 10–20 Monaten im Vergleich zu der Applikation der Strahlentherapie nach der Immuntherapie. Das optimale Intervall zwischen Bestrahlung und Immuntherapie ist jedoch noch unklar.
Qian et al. (2016) schlagen vor, dass eine gleichzeitige Bestrahlung und Immuntherapie innerhalb von 30 Tagen erfolgen sollte, da dies für die lokale Reaktion und das Gesamtüberleben vorteilhaft sein kann. Insbesondere da die Halbwertszeit von Ipilimumab nur 14,9 Tage beträgt (Weber et al. 2008), könnte aber auch ein kürzeres Intervall günstig sein (Patel et al. 2015; Kiess et al. 2015). Allerdings wurden für kürzere Intervalle erhöhte Toxizitäten, insbesondere eine erhöhte intratumorale Blutung (Kiess et al. 2015; Mathew et al. 2013) und höhere Raten von Radionekrose (Patel et al. 2015), die letzte möglicherweise durch Vermeidung von Kortikosteroiden, festgestellt.
Andere Komplikationen wie Ödeme, Krampfanfälle, Kopfschmerzen und Schwindel wurden bei der kombinierten Therapie nicht häufiger beobachtet. Um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden, wurden in einigen Kohorten Kortikosteroide als Prophylaxe verabreicht (Kiess et al. 2015; Mathew et al. 2013), während sie in anderen möglichst vermieden wurden (Knisely et al. 2012; Schoenfeld et al. 2015; Patel et al. 2015). Ein signifikanter Unterschied in Tumorkontrolle und Gesamtüberleben zwischen den beiden Kategorien konnte nicht festgestellt werden, obwohl ein Trend zu einer verbesserten Prognose ohne Kortikosteroide bestand.
Die lokale Kontrolle, die durch eine Kombinationstherapie erreicht wurde, war der alleinigen Strahlentherapie ähnlich (Knisely et al. 2012; Silk et al. 2013; Mathew et al. 2013; Patel et al. 2015). Die Beurteilung des Ansprechens auf SRS nach der Applikation der Immuntherapie kann jedoch aufgrund einer erhöhten Inzidenz von Pseudoprogression durch T-Zellinfiltration und lokale Entzündung schwierig sein (vgl. Abschn. 4.3 und 2.1). In einer Studie wurde beispielsweise eine vorübergehende Größenzunahme der bestrahlten Läsion auf über 150 % beobachtet (Kiess et al. 2015). Hinsichtlich der systemischen Wirksamkeit wurden in mindestens drei Studien abskopale Effekte festgestellt, diese zeigten im Vergleich zur alleinigen Strahlentherapie eine deutlich höhere Inzidenz in der Kombinationsbehandlung (Schoenfeld et al. 2015; Kiess et al. 2015; Grimaldi et al. 2014). Ferner wurde in einer Publikation von Acharya et al. (2017) gezeigt, dass die Radioimmuntherapie mit einer reduzierten Rate an lokalen, aber auch distanten intrazerebralen Rezidiven korreliert (Acharya et al. 2017).
Die Kombination von Strahlen- und Immuntherapie zur Behandlung von Hirnmetastasen zeigt sich daher wirksam und sicher. Dennoch ist eine Bestätigung in prospektiven kontrollierten Studien erforderlich, ebenso wie eine weitere Bewertung anderer immuntherapeutischer Wirkstoffe und Tumorentitäten. Mehrere klinische Studien (wie NCT02696993, NCT02978404, NCT02716948 oder NCT03297463) wurden bereits eingeleitet und zielen darauf ab, die optimale Behandlungsstrategie zu klären.
Tab. 2 gibt eine Auswahl multizentrischer prospektiver randomisierter Studien, die die Kombination aus Strahlen- und Immuntherapie untersuchen.
Tab. 2
Auswahl laufender multizentrischer prospektiver randomisierter Studien, die die Kombination aus Strahlen- und Immuntherapie untersuchen (Stand 01/2019)
Registrierung
Phase
Englischer Kurztitel
RT
IO
Bronchialkarzinom
NCT02658097
II
A Phase II Trial of Pembrolizumab Sequentially Following Single Fraction Non-ablative Radiation to One of the Target Lesions, in Previously Treated Patients With Stage IV NSCLC
1 × 8 Gy vs. Ø
Pembrolizumab
NCT03446547
II
Ablative STEreotactic RadiOtherapy wIth Durvalumab (MEDI4736) (ASTEROID)
SBRT
Durvalumab vs. Ø
NCT03540420
II
Atezolizumab After Concurrent Chemo-radiotherapy Versus Chemo-radiotherapy Alone in Limited Disease Small-cell Lung Cancer (ACHILES)
RCT
Atezolizumab
vs. Ø
NCT03519971
III
Study of Durvalumab Given With Chemoradiation Therapy in Patients With Unresectable Non-small Cell Lung Cancer (PACIFIC2)
30 × 2 Gy
Durvalumab vs. Placebo
Kopf-Hals-Tumoren
NCT03546582
II
SBRT +/- Pembrolizumab in Patients With Local-Regionally Recurrent or Second Primary Head and Neck Carcinoma (KEYSTROKE)
SBRT
Pembrolizumab vs. Ø
NCT02777385
II
Pembrolizumab in Combination With Cisplatin and Intensity Modulated Radiotherapy (IMRT) in Head and Neck Cancer
35 × 2 Gy
Pembrolizumab parallel vs. sequenziell
NCT03480672
II
Postoperative aRCH With Cisplatin Versus aRCH With Cisplatin and Pembrolizumab in Locally Advanced Head and Neck Squamous Cell Carcinoma
30–35 × 2 Gy
Pembrolizumab vs. Ø
NCT03410615
II
Cisplatin Plus Radiotherapy vs Durvalumab Plus Radiotherapy Followed by Durvalumab vs Durvalumab Plus Radiotherapy Followed by Tremelimumab and Durvalumab in Intermediate Risk HPV-Positive Oropharyngeal SCC (LA-OSCC)
35 × 2 Gy
Durvalumab parallel + adjuvant vs. Durvalumab parallel und Tremelimumab adjuvant
EudraCT 2016-004787-20
II
A Trial of Nivolumab investigating Effiacy and safety of Nivolumab given once prior to, concurrent to the radiotherapy (RT) and as maintenance therapy over 12 months in patients with advanced resectable HNSCC after surgery (NadiHN)
Standard-RT
Nivolumab vs. Ø
NCT03452137
III
A Study of Atezolizumab (Anti−Pd-L1 Antibody) as Adjuvant Therapy After Definitive Local Therapy in Patients With High-Risk Locally Advanced Squamous Cell Carcinoma of the Head and Neck (IMVOKE)
Standard-RCT
Atezolizumab vs. Placebo
NCT03040999
III
Study of Pembrolizumab (MK-3475) or Placebo With Chemoradiation in Participants With Locally Advanced Head and Neck Squamous Cell Carcinoma (MK-3475-412/KEYNOTE-412)
35 × 2 Gy
Pembrolizumab vs. Placebo
NCT03765918
III
Study of Pembrolizumab Given Prior to Surgery and in Combination With Radiotherapy Given Post-surgery for Advanced Head and Neck Squamous Cell Carcinoma (MK-3475-689) (LA HNSCC)
30–35 × 2 Gy
Pembrolizumab vs. Ø
NCT02952586
III
Study To Compare Avelumab In Combination With Standard of Care Chemoradiotherapy (SoC CRT) Versus SoC CRT for Definitive Treatment In Patients With Locally Advanced Squamous Cell Carcinoma Of The Head And Neck (JAVELIN HEAD AND NECK 100)
35 × 2 Gy
Avelumab vs. Placebo
NCT03700905
III
Study of Nivolumab Alone or in Combination With Ipilimumab as Immunotherapy vs Standard Follow-up in Surgical Resectable HNSCC After Adjuvant Therapy (IMSTAR-HN)
Adjuvante RT
Nivolumab + Ipilimumab neoadjuvant und adjuvant vs. Ø
NCT03386357
II
Study to compare abscopal responses by immune stimulation with Pembrolizumab alone or in combination with radiotherapy in second line therapy of metastatic head and neck squamous cell carcinoma (IMPORTANCE, Keynote-717)
12 × 3 Gy
Pembrolizumab vs. RT + Pembrolizumab
NCT03426657
II
First-line treatment of locally advanced HNSCC with double checkpoint blockade and radiotherapy dependent on intratumoral CD8+ T cell Infiltration after initial chemoimmunotherapy (CheckRad-CD8)
33 × 2,12/1,80/1,64 Gy (70,0 Gy)
Durvalumab + Tremelimumab + RT vs. Standard-RCT
Glioblastoma multiforme
NCT02866747
II
A Study Evaluating the Association of Hypofractionated Stereotactic Radiation Therapy and Durvalumab for Patients With Recurrent Glioblastoma (STERIMGLI)
3 × 8 Gy
Durvalumab vs. Ø
NCT02617589
III
An Investigational Immuno-therapy Study of Nivolumab Compared to Temozolomide, Each Given With Radiation Therapy, for Newly-diagnosed Patients With Glioblastoma (GBM, a Malignant Brain Cancer) (CheckMate 498)
30 × 2 Gy
Nivolumab vs. Temozolomid
Merkelzellkarzinom
NCT03304639
II
Pembrolizumab With or Without Stereotactic Body Radiation Therapy in Treating Patients With Advanced or Metastatic Merkel Cell Cancer
SBRT vs. Ø
Pembrolizumab
NCT03071406
II
Randomized Study of Nivolumab+Ipilimumab+/- SBRT for Metastatic Merkel Cell Carcinoma
SBRT vs. Ø
Nivolumab
NCT03712605
III
Pembrolizumab Compared to Standard of Care Observation in Treating Patients With Completely Resected Stage I-III Merkel Cell Cancer
Standard-RT vs. Ø
Pembrolizumab
Andere/multiple Tumorentitäten
NCT02635360
II
Pembrolizumab and Chemoradiation Treatment for Advanced Cervical Cancer
Standard-RT
Pembrolizumab parallel vs. sequenziell
NCT02888743
II
Durvalumab and Tremelimumab With or Without High or Low-Dose Radiation Therapy in Treating Patients With Metastatic Colorectal or Non-small Cell Lung Cancer
Niedrige vs. höhere Dosis
Durvalumab vs. Durvalumab + Tremelimumab
NCT03511391
II
CHEckpoint Inhibition in Combination With an Immunoboost of External Body Radiotherapy in Solid Tumors (CHEERS)
SBRT vs. Ø
Pembrolizumab/Nivolumab
NCT03474094
II
Clinical and Biological Activity of an Anti-PD-L1 (Atezolizumab) in Operable Localised Soft Tissue Sarcomas Patients to be Treated With Radiotherapy (RT-Immune)
Präoperative vs. postoperative RT
Atezolizumab präoperativ vs. Atezolizumab postoperativ
NCT02305186
II
Safety and Immunological Effect of Pembrolizumab in Resectable or Borderline Resectable Pancreatic Cancer (UVA-PC-PD101)
28 × 1,8 Gy
Pembrolizumab vs. Ø
Ø, keine Therapie; IO, Immuntherapie; RCT, Radiochemotherapie; RT, Strahlentherapie; SBRT, hypofraktionierte stereotaktische Körperstereotaxie
Zusammenfassend stellt die Radioimmuntherapie eine der vielversprechendsten Behandlungsoptionen für Patienten mit metastasierten Tumorerkrankungen dar. Die Wirkmechanismen beider Therapien legen einen Synergismus bei der Kombination dieser Therapiemodalitäten nahe. Dies wurde bereits in einigen Behandlungsstudien gezeigt und bietet ein enormes Potenzial für ausgewählte Patientengruppen. Um die Überlegenheit einer bestimmten Dosierung, eines Fraktionierungsmusters oder eines genauen zeitlichen Ablaufs zu bestimmen, sind weitere präklinische Arbeiten sowie prospektive klinische Studien, wie sie insbesondere auch bei lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Kopf-Hals-Tumoren aktuell durchgeführt werden (wie NCT03426657 oder NCT03386357), notwendig. Im Hinblick auf das Sicherheitsprofil der kombinierten Therapie scheinen die Nebenwirkungen bisher vergleichbar mit denen der einzelnen Therapien zu sein.
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