Das im Gastrointestinaltrakt, Hypothalamus, Rückenmark und in peripheren Geweben des Menschen vorkommende Peptid aus 14
Aminosäuren gehört zur Gastrin-Releasing-Peptide-Bombesin-(GRPB-)Familie und ist mit dem Gastrin-freisetzenden Peptid im C-terminalen Heptapeptidabschnitt identisch. Ursprünglich wurde es aus der Haut der europäischen Frösche
Bombina bombina und
Bombina variegata isoliert und charakterisiert. Es zeigt strukturelle und funktionelle Verwandtschaft zu Neuromedin-B und -C (Neurokinine). Bombesinrezeptoren (BBR1–3) sind in diversen zentralnervösen Strukturen, vor allem in Hypothalamus, Hirnstamm und limbischen Regionen lokalisiert. Wirkungen: Erhöhung der Plasmakonzentrationen von
Gastrin,
Motilin,
Cholecystokinin, pankreatischem Polypeptid (
Polypeptid, pankreatisches),
Vasoaktives intestinales Polypeptid,
Glukagon,
Insulin und
Trypsin, Kontraktion der glatten Muskulatur,
Hypothermie (Absenkung der Körpertemperatur), Veränderungen kardiovaskulärer und renaler Funktionen, Stimulation von FSH- und LH-Sekretion, Hemmung von Prolaktin- und TSH-Sekretion, Hemmung der Nahrungsaufnahme durch Induktion des Sättigungsgefühls. Bombesin kann diagnostisch in einem Gastrin-Stimulationstest oder Pankreas-Trypsin-Stimulationstest eingesetzt werden, da ein Anstieg der Trypsinsekretion bei exkretorischer Pankreasinsuffizienz ausbleibt. Bombesin hat eine Bedeutung als
Tumormarker für kleinzellige Karzinome von Lunge, Magen, Pankreas und für das
Neuroblastom erlangt.