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Granulozyten-Agglutinationstest

Verfasst von: K. Kleesiek, C. Götting, J. Diekmann, J. Dreier und M. Schmidt
Granulozyten-Agglutinationstest
Synonym(e)
GAT; Granulozyten-Aggregationstest
Englischer Begriff
granulocyte agglutination assay
Definition
Untersuchung granulozytenspezifischer Antikörper mithilfe von definierten Testgranulozyten durch den mikroskopischen Nachweis einer Aggregation/Agglutination. Der Test wird vor allem bei verschiedenen Formen einer Immunneutropenie eingesetzt.
Funktion:
Die Testgranulozyten werden mit dem zu untersuchenden Serum inkubiert. Anschließend wird der Ansatz unter dem Mikroskop auf die Anwesenheit von Granulozytenaggregaten untersucht, wobei ein Aggregat aus mindestens 4 Granulozyten bestehen muss. Die Zahl der aggregierten Granulozyten wird abgeschätzt und in Prozent angegeben. Aufgrund der Spontanaggregation von Granulozyten gelten erst Werte über 20 % als positiv. Im Gegensatz zum Granulozyten-Immunfluoreszenztest können Granulozytenantikörper im Granulozyten-Agglutinationstest nur im Serum nachgewiesen werden. Während IgM-Antikörper Granulozyten direkt zu agglutinieren vermögen, aktivieren IgG-Antikörper die Testgranulozyten zunächst, bevor sie dann aggregieren. Da Granulozyten auch durch HLA-Antikörper agglutiniert werden können, sollten parallel Untersuchungen wie z. B. ein lymphozytotoxischer Test durchgeführt werden, um ihre Anwesenheit auszuschließen.
Literatur
Curtis BR in American Association of Blood Banks (2014) Technical manual, 18. Aufl., S 453–474
Kiefel V (Hrsg) (2010) Transfusionsmedizin: Grundlagen – Therapie – Methodik, 4. Aufl. Springer, Berlin/Heidelberg/New York