Skip to main content

HTLA-Antikörper

Verfasst von: K. Kleesiek, C. Götting, J. Diekmann, J. Dreier und M. Schmidt
HTLA-Antikörper
Synonym(e)
High titer low avidity antibodies
Englischer Begriff
HTLA antibodies; high titer low avidity antibodies
Definition
Untergruppe der Antikörper gegen hochfrequente Antigene, die sich durch einen hohen Antikörpertiter und eine niedrige Antigenavidität auszeichnen.
Beschreibung
HTLA-Antikörper stellen eine Untergruppe der Antikörper gegen häufige Antigene (Häufige Antigene, erythrozytäre) dar, wobei die Mehrzahl der HTLA-Antikörper gegen das Chido-Antigen (Cha) (Chido/Rodgers-Blutgruppensystem) und gegen das Knops-Antigen (Kna) gerichtet ist. Die im Patientenserum nachgewiesenen Antikörpertiter sind sehr variabel und können Titerhöhen von mehr als 1:10.000 erreichen. Charakteristisch für HTLA-Antikörper ist das Fehlen einer kontinuierlichen Abnahme der Reaktivität in immunhämatologischen Tests bei der Bestimmung des Antikörpertiters, die durch eine niedrige Avidität des Antikörpers zum adressierten Antigen erklärt wird. HTLA-Antikörper sind in der Regel ohne klinische Relevanz, können jedoch die Bereitstellung serologisch verträglicher Blutkonserven für Patienten mit HTLA-Antikörpern sehr verkomplizieren, da Antikörper gegen hochfrequente Antigene im Rahmen der serologischen Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe; s. serologische Verträglichkeitsprobe) und der serologischen Antikörperdifferenzierung mit einer Vielzahl von Testerythrozyten reagieren und so weitere transfusionsmedizinisch relevante Alloantikörper maskieren können. Dies ist bei HTLA-Antikörpern von besonderer Bedeutung, da wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben, dass bei mehr als 10 % der Patienten mit HTLA-Antikörpern weitere Alloantikörper nachweisbar sind.
Literatur
Heuft HG, Genth R, Wittmann G, Salama A (1999) Alloantibodies directed against high-frequency red blood cell antigens. Infusionsther Transfusionsmed 26:234–239