Lp(a) wird immunologisch entweder mit Ligandenbindungsassays oder durch Präzipitationsverfahren mit anschließender Trübungsmessung bestimmt. Dabei ist zu beachten, dass Lp(a)-Konzentrationen nicht wie für alle anderen
Lipoproteine üblich als Lp(a)-Cholesterin, sondern als Gesamtmasse des Partikels angegeben werden. Daraus folgt, dass die in mg/dL angegebene Lp(a)-Konzentration etwa 5- bis 6-mal höher liegt als die Lp(a)-Cholesterinkonzentration. Eine adäquate Standardisierung der Verfahren ist wegen verschiedener Probleme noch nicht gelungen. Ein stabiles
Referenzmaterial, auf das alle Methoden kalibriert werden könnten, ist derzeit nicht verfügbar. Die Angabe als Gesamtpartikelmasse bringt das Problem mit sich, dass die heterogene, individuell variable Lipidzusammensetzung der Partikel nicht berücksichtigt werden kann. Eine Angabe in
mol Apo(a), von dem 1 Molekül pro Partikel vorhanden ist, hat sich nicht durchgesetzt, obwohl äquimolare Bestimmungen in den Ligandenbindungsassays möglich sind, wenn geeignete Kombinationen monoklonaler
Antikörper ausgewählt werden. Hier ist zu berücksichtigen, dass Apo(a) hochpolymorph ist und
Epitope des Kringel 4 in unterschiedlicher Zahl im Molekül vorkommen, was im ungünstigen Fall, dass ein monoklonaler Antikörper ein solches repetitives Epitop erkennt, zur Bindung einer unterschiedlichen Zahl von Antikörpern an ein Molekül Apo(a) führen kann.