Um den Plasma-Immunglobulin-(Ig-)Anteil an spezifischen
Antikörpern (Ig
spec) in CSF zu berücksichtigen, wird in der Index-Formel CSF/Blut-Serum-Konzentrationsquotient Q von
Albumin (
QAlbumin) durch QIg ersetzt bzw. im Reiber-Diagramm (Reiber-Schema) als cut-off die 30-%-Linie der intrathekalen Ig-Fraktion verwendet (s. Abbildung im Stichwort
Immunglobulinbestimmung, intrathekal empirisch). Bei polyspezifischen
Immunglobulinen, d. h. Vorliegen mehrerer Ig
spec gegen verschiedene
Antigene in CSF, wird QIg auf Q
Lim (Ig) reduziert, wobei in
Formel b der Anteil des untersuchten Ig
spec am gesamten polyspezifischen Ig
spec nicht berücksichtigt wird und damit falsch-positive Ig
spec ermittelt werden. Methodenvergleiche mit erregerspezifischen oligoklonalen Banden (Ig
spec-OB) zeigten häufiger IgG
spec als IgM
spec in CSF bei Viruserkrankungen des ZNS, wobei mögliche Kreuzreaktionen zwischen Varizella-Zoster- und Herpes simplex-Virus-Antikörpern ausgeschlossen werden müssen. Evaluation der MRZ-Reaktion (intrathekale IgG-Synthese von Masern-, Röteln-, [Varizella-]Zoster-IgG-Antikörpern) bei
multipler Sklerose (MS) mit
Formeln a, b im Vergleich zu antigenspezifischen oligoklonalen IgG-Banden (IgG
spec-OB) ergab vergleichbare Sensitivität von Masern- (70–75 %), Röteln- (60–65 %), Varizella-Zoster-Antikörpern (40–55 %).