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Überwanderungselektrophorese

Verfasst von: R. Westermeier
Überwanderungselektrophorese
Synonym(e)
Gegenstromelektrophorese
Englischer Begriff
counter immunoelectrophoresis
Definition
Wird verwendet für eine qualitative Detektion eines Antigens, dessen elektrophoretische Mobilität sich deutlich von der des Antikörpers unterscheidet.
Beschreibung
In ein Agarosegel (s.Agarosegelelektrophorese) mit hoher Elektroendosmose werden 2 Löcher eingestanzt, die deutlich voneinander entfernt sind. Das Agarosegel enthält einen Puffer mit pH 8,6, bei dem die Antikörpermoleküle, Immunglobuline, sehr niedrige elektrophoretische Mobilität (Mobilität, elektrophoretische) besitzen. In das Loch nahe der Kathode wird das zu bestimmende Antigen einpipettiert, in das Loch nahe der Anode der Antikörper. Im elektrischen Feld wandert das Antigen elektrophoretisch aufgrund seiner negativen Nettoladung in Richtung Anode; der Antikörper würde sich normalerweise nicht bewegen, da er sich bei einem pH-Wert von 8,6 befindet, bei dem er seinen isoelektrischen Punkt (s.Isoelektrischer Punkt) hat. Da die verwendete Agarosematrix einen hohen Elektroendosmosewert besitzt, weil sie einen hohen Anteil von fixierten Negativladungen hat, wird der Antikörper vom elektroosmotischen Fluss in Richtung Kathode getrieben. Antigen und Antikörper bewegen sich auf diese Weise aufeinander zu und überwandern sich schließlich. Dabei entsteht am Äquivalenzpunkt ein Präzipitat (Abb. 1).
Literatur
Bussard A, Huer J. (1959) Description d’une technique combinant simultanément l’électrophorése et la précipitation immunologique dans un gel: l’électrosynérése. Biochim Biophys Acta. 34:258–260