Klassifikation für Frakturen im Kindesalter
Frakturklassifikationen bringen verschiedene Therapieverfahren auf einen Nenner und dienen dem Therapeuten bei der Planung der Therapie. Eine spezifische Klassifikation für Frakturen im Wachstumsalter ist aufgrund zahlreicher spezieller Eigenschaften des wachsenden Skeletts und patientenspezifischer Faktoren, die die Frakturinzidenz sowie den Frakturentyp beeinflussen, wichtig. Kinder sind keine Erwachsenen im Miniaturformat, und nirgends in der Praxis der Orthopädie ist dieses Prinzip wichtiger, um die verschiedenen Heilungsverfahren zu verstehen und um die richtigen Therapieverfahren anzuwenden. Dazu haben 2 Forschungsgruppen 2000 und 2007 verschiedene Klassifikationen publiziert und validiert. Beide Klassifikationen sind heute anerkannt und dienen vor allem der Kommunikation in klinischen Studien. Es handelt sich um die LiLa-Klassifikation und die AO-Klassifikation. Beide Klassifikationen folgen dem Prinzip der AO und klassifizieren die langen Röhrenknochen nach ihrer Lokalisation (1–4) und ihren Knochensegmenten (proximal = 1, Schaft = 2, distal = 3).