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Orthopädie und Unfallchirurgie
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Publiziert am: 16.10.2024

Knienahe Osteotomien: Torsionskorrekturen

Verfasst von: Felix Ferner, Jörg Harrer und Christoph Lutter
Torsionsdeformitäten der unteren Extremität sind relativ seltene Fehlstellungen und treten entweder femoral, tibial oder kombiniert auf. Sie können klinisch am Kniegelenk zu patellofemoralen Schmerzen, patellofemoraler Instabilität und Knorpelschäden der überlasteten Areale führen. Die kausale Therapie dieser Deformitäten stellt die kniegelenksnahe Torsionsosteotomie von Femur und/oder Tibia dar. Diese Technik wird im Hinblick auf erforderliche Diagnostik, Indikationsstellung, operative Durchführung, Risiken und postoperative Ergebnisse im folgenden Kapitel vorgestellt.

Einleitung

Prinzip der Torsionskorrektur

Durch eine Torsionsosteotomie, auch De-Rotations-Osteotomie, am Femur oder der Tibia werden Torsionsdeformitäten operativ korrigiert. Die Messung der femoralen und tibialen Torsionswinkel erfolgt standardmäßig unabhängig von der Messmethode durch Referenzwinkel am proximalen und distalen Femur sowie an der proximalen und distalen Tibia (Kaiser et al. 2016). Anders als bei frontalen oder posttraumatischen Deformitäten ist der Ort der Deformität (CORA = Center of Rotation and Angulation (Paley 2014)) in der Axialebene in der Regel nicht sofort offensichtlich. Aufgrund des Einflusses der Ligamente und der Muskulatur auf das jeweilige Gelenk hat es sich etabliert, Patienten mit Torsionsdeformitäten und Hüftschmerzen (Coxa antetorta) hüftgelenksnah (intertrochantär) und Patienten mit einer Kniegelenk-Pathologie (Patellofemorale Instabilität, patellofemorales Malalignment) kniegelenknah zu osteotomieren. Am Kniegelenk handelt es sich bei Torsionsdeformitäten um Typ 3e entsprechend der Klassifikation von Frosch (Frosch und Schmeling 2016). Durch die tibiale und/oder femorale Torsionsdeformität kann es zu einem Maltracking im Patellofemoralgelenk kommen. Klinische Erscheinungsbilder sind patellofemorale Schmerzsyndrome, patellofemorale Knorpelschäden sowie patellofemorale Instabilitäten. Torsionskorrekturen zielen auf ein verbessertes Tracking der Patella mit reduzierter Hyperkompression und Schmerzen ab und erhöhen somit die Stabilität im Patellofemoralgelenk (Hao et al. 2023; Albersheim et al. 2022; Noonan et al. 2022; Liska et al. 2019; Schröter et al. 2020; Strecker und Dickschas 2015).

Indikationen

Im Allgemeinen besteht die Indikation zur kniegelenknahen Torsionsosteotomie bei eindeutiger Symptomatik, einem pathologischen Untersuchungsbefund und einer nachgewiesenen Torsionsdeformität femoral und/oder tibial. Tibial fällt in der Untersuchung ein fehlender rotatorischer „Null-Durchgang“ mit einer erhöhten tibialen Außentorsion des Unterschenkels auf, wobei femoral in der Regel eine erhöhte Innenrotation in 0°-Extension des Hüftgelenks bei der Untersuchung in Bauchlage auffällt. Klinisch beklagen die Patienten eine patellofemorale Instabilität oder einen vorderen Knieschmerz, bedingt durch das Patella-Maltracking oder einer Kombination aus beidem. Ein klassisches kombiniertes Erscheinungsbild ist das sog. „Inwardly pointing knee“, gekennzeichnet durch eine erhöhte femorale Innen- und tibiale Außentorsion, gepaart mit einem diskreten femorotibialen Varus (Cooke et al. 1990).
Die Indikation zur Osteotomie kann gestellt werden ab 10°-Korrekturwinkel zum Normwert (Cave: Messmethode und entsprechende Normwerte beachten!). Hierbei muss beachtet werden, dass die Torsionswerte sehr hohe inter- und intraindividuelle Differenzen aufweisen (Strecker et al. 1997). Der Wert von 10° sollte dabei als Richtwert gesehen werden und keinesfalls als strenger Schwellenwert zur Torsionskorrektur! Je größer die Torsionsdeformität und je höher der Leidensdruck des Patienten (z. B. regelmäßige Patellaluxationen) und je mehr Knorpelschäden bereits aufgrund des Patella-Maltracking patellofemoral vorliegen, desto früher kann bei Torsionsdeformitäten die Indikation zur Osteotomie gestellt werden.

Konservative Alternativen

1.
Auftrainieren der kniegelenkumgreifenden Muskulatur zur Behebung von muskulären Dysbalancen (ggf. mit Unterstützung durch digitale Gesundheitsanwendungen = DiGAs)
 
2.
Muskuläres Auftrainieren, insbesondere des M. vastus medialis
 
3.
Physiotherapie/Patella-Mobilisierung zur Verbesserung des Patella-Trackings
 
4.
Tragen einer Orthese (z. B. einer Patella-medialisierenden Bandage)
 

Operative Alternativen

1.
Bei patellofemoraler Instabilität und geringer Torsionsabweichung (< 10°) prinzipiell Möglichkeit zur singulären MPFL-Rekonstruktion, bei gleichzeitig erhöhtem TTTG-Abstand oder Patella alta gleichzeitig ggf. mit Tuberositas-Osteotomie mit Medialisierung und/oder Distalisierung der Tuberositas tibiae.
 
2.
Alternative zur kniegelenknahen Torsionskorrektur: Diaphysäre Torsionskorrektur über Bohrloch-Meißel-Osteoklasie und Nagel-Osteosynthese, tendenziell bei kombinierten Beschwerden an Knie-, Hüft- und Sprunggelenk. Man beachte jedoch, dass durch eine tibial diaphysäre Korrektur ein eventuell erhöhter TTTG-Abstand NICHT mitverändert/korrigiert wird, im Gegensatz zu einer proximal tibial supra-tuberositären Torsionskorrektur!
 
3.
Beim Vorliegen von Knorpelschäden patellofemoral und geringer Torsionsdeformität besteht prinzipiell die Möglichkeit einer reinen Knorpeltherapie.
 
4.
Alternativ zur meist üblichen proximal tibialen Torsionskorrektur von lateral und zur distal femoralen Torsionskorrektur von medial ist prinzipiell auch eine tibiale Korrektur von medial und femorale Korrektur von lateral möglich (biplanar mit Entfernung eines ventralen Keils) (Hinterwimmer et al. 2014).
 

Kontraindikationen

Absolute Kontraindikationen

1.
Akute oder chronische Infektion im Operationsgebiet (Osteomyelitis)
 
3.
Fortgeschrittene periphere Neuropathie
 
4.
Offene Wachstumsfugen
 
5.
Pangonarthrose
 

Relative Kontraindikationen

1.
Erhebliche Beeinträchtigung der Knochenqualität (Osteoporose)
 
2.
Fehlende Compliance im Hinblick auf die postoperative Teilbelastungsphase
 
3.
Hochgradige Knorpelschäden am Kniegelenk (ggf. Knorpeltherapie)
 
4.
Übergewicht, Nikotinabusus (Liska et al. 2018; Simon et al. 2020)
 

Diagnostik

Anamnese

Die Anamnese sollte sich vor allem auf die patellofemorale Instabilität und den vorderen Knieschmerz fokussieren. Hier müssen Patella-Instabilitäten erfasst werden, zudem sollte gezielt nach einem „vorderen Knieschmerz“ gefragt werden, der vom Patienten peripatellar, also „unterhalb“ oder „rund um die Kniescheibe“, vor allem bei längerer Flexion oder beim Treppenstiegen angegeben wird. Selbstverständlich müssen Vor-Operationen miterfasst werden.

Klinische Untersuchung

In der klinischen Untersuchung werden die Ganzbeinachse im Stehen sowie das Gangbild untersucht. Bei kombinierter Fehlstellung mit erhöhter femoraler Innentorsion und erhöhter tibialer Außentorsion liegt in der klassischen Form des „Inwardly pointing knee“ zusätzlich im Stand eine knöcherne femorotibiale Varus-Deformität vor. Hierbei zeigen die Kniescheiben nach innen und „schielen“ nach medial. In diesem Fall präsentieren die Patienten beim Gehen einen dynamischen und funktionellen Valgus femorotibial. Neben der Ganzbeinachse im Stehen und dem Gangbild müssen Beinlängendifferenzen und die absoluten Längen des Ober- und Unterschenkels im Liegen und Sitzen in 90° Flexion in Knie- und Hüftgelenk untersucht werden. Die Bewegungsumfänge am Unterschenkel werden entweder im Sitzen oder in Bauchlage mit dorsal extendiertem oberem Sprunggelenk untersucht. Ein fehlender rotatorischer Nulldurchgang mit erhöhter Unterschenkel-Außenrotation lässt eine tibiale Torsionsdeformität vermuten. Neben Rotationsumfängen am Kniegelenk wird im Liegen das Kniegelenk auf Bandinstabilitäten untersucht. Ein spezieller Fokus sollte gelegt werden auf:
1.
die Untersuchung des Patellofemoralgelenks mit Untersuchung des Patellalaufs bei passiver und aktiver Bewegung,
 
2.
das Vorliegen eines J-Sign,
 
3.
das Vorliegen eines Apprehension-Sign,
 
4.
klinisch hochstehender Patella („leere“ Trochlea tastbar),
 
5.
Crepitatio bei Bewegung patellofemoral,
 
6.
eventuelle muskuläre Dysbalancen, z. B. Hypotrophie M. vastus medialis.
 
Die Erfassung der Bewegungsumfänge am Hüftgelenk ist ebenso obligat. Hierbei werden neben Extension/Flexion und Abduktion/Adduktion vor allem die Außenrotation und Innenrotation in 90°-Flexion im Knie- und Hüftgelenk (Rückenlage) sowie in 0°-Extension des Hüftgelenks (in Bauchlage) erfasst. Normabweichungen – vor allem der Rotationsumfänge in Bauchlage – lassen eine femorale Torsionsdeformität vermuten.

Bildgebende Diagnostik

Bei klinischem Verdacht auf eine Torsionsdeformität und positiver Anamnese bzgl. patellofemoraler Instabilität oder vorderem Knieschmerz muss zwingend eine komplette Ganzbein-Analyse in allen 3 Ebenen erfolgen. Eine rein axiale Analyse ist nicht ausreichend, da häufig Begleitpathologien in der Frontalebene (Valgus) und/oder der Sagittalebene (Patella alta) vorliegen. Dies beinhaltet: Röntgenbilder des Kniegelenks in 2 Ebenen zur Beurteilung der Trochlea, der Patellahöhe und dem Vorliegen von arthrotischen Veränderungen, eine korrekt durchgeführte Röntgen-Ganzbein-Standaufnahme sowie eine Torsionswinkel-Messung der unteren Extremität. Diese kann entweder mittels MRT oder Low-Dose-CT durchgeführt werden. Da es sich bei dieser Fragestellung häufig um junge Patienten handelt, ist das MRT vorzuziehen. Die Messmethode nach Strecker/Waidelich (Waidelich et al. 1992) ist hierbei nach Auffassung der Autoren aufgrund der nachweislich besten Inter- und Intraobserverreliabilität und verlässlich auffindbarer anatomischer Messpunkte als Goldstandart anzusehen. Unabhängig vom Verfahren muss auf eine korrekte Lagerung mit Fixierung der unteren Extremität zum Ausschluss von Bewegungen während der Untersuchung geachtet werden. Außerdem muss bei der Auswertung der Torsionswinkel zwingend die Messmethode angegeben werden, da für jede Methode unterschiedliche Normwerte definiert sind und diese mit in die Beurteilung einbezogen werden müssen. Die Röntgen-Ganzbein-Standaufnahme beider Beine muss ebenso qualitativ überprüft werden. Bei Torsionsdeformitäten sollte man sich hierbei nicht an der Kniescheibe orientieren, deren Lage bei diesen Deformitäten pathologisch verändert sein kann (laterales Maltracking). Entscheidend ist die Verwendung einer sogenannten „knee-forward“-Aufnahme, also ein nach vorn parallel zur Frontalebene ausgerichtetes Kniegelenk. Diese erkennt man an orthograd eingestellten Femurkondylen sowie einer etwa 1/3-Überlappung des Fibula-Köpfchens mit dem lateralen Tibiakopf. Zur Vermeidung von falsch eingestellten Aufnahmen sollte der Untersucher bei klinischem Verdacht auf eine Torsionsdeformität die Einstellung der Ganzbein-Standaufnahme selbst vornehmen.
Bei der Planung der Osteotomie müssen alle drei Ebenen beachtet und bei Bedarf adressiert werden. Bei Vorliegen einer reinen Torsionsdeformität ohne Beteiligung in der Frontal-oder Sagittal-Ebene muss bei der Planung der Osteotomie darauf geachtet werden, dass durch die Torsionskorrektur nicht neue Deformitäten in anderen Ebenen entstehen. Um ungewünschte Veränderungen der Frontalachse zu vermeiden, sollte die Osteotomie bei Torsionskorrekturen senkrecht zur mechanischen Achse verlaufen. Dies sollte mittels Planungssoftware visualisiert werden und dem Operateur während der Operation vorliegen.

Aufklärung

Im Rahmen des Aufklärungsgesprächs muss neben den allgemeinen Risiken einer Operation bei Torsionskorrekturen speziell auf Therapie-Alternativen eingegangen werden. Hier müssen konservative und operative Alternativen (siehe oben) genannt werden. Zu den speziell zu nennenden Risiken bei Torsionskorrekturen gehören: verzögerte oder ausbleibende Knochenheilung (instabile Osteotomie), Über- oder Unterkorrektur, unbeabsichtigte Veränderungen der Beinachse (Varus/Valgus), sekundärer Korrekturverlust mit dem Risiko für Folge-Operationen, Verletzung von Gefäßen (A. poplitea) oder Nerven (N. peronaeus), tiefe Beinvenenthrombose, Wundheilungsstörungen, tiefe Infekte, Kompartment-Syndrom (v. a. tibial) sowie Restbeschwerden und eine persistierende Patella-Instabilität. Über eine mögliche Fibula-Osteotomie sollte bei tibialer Korrektur ebenso aufgeklärt werden wie über die Möglichkeit von Folge-Operationen.

Operation

Anästhesie

Prinzipiell ist wie bei jeder anderen Kniegelenksoperation sowohl eine Allgemein- als auch Spinal-Anästhesie möglich. Zusätzlich können zur perioperativen Schmerztherapie lokale Anästhesieverfahren zur Anwendung kommen. Hier haben sich periphere Nervenblockaden etabliert, während Katheterverfahren nur in Ausnahmen eingesetzt werden sollten, da sie die postoperative Mobilisation doch erheblich beeinflussen und durch den Einsatz einer lokalen Infiltrationsanästhesie (LIA) intraoperativ durch den Operateur in Verbindung mit einer Nervenblockade in der Regel nicht erforderlich sind. Sofern keine Kontraindikationen bestehen, erfolgt 30 min vor Hautschnitt standardmäßig die Gabe einer Single-Shot-Antibiose sowie von Tranexamsäure (i. v., lokal oder kombiniert nach expliziter Off-Label-Aufklärung).

Lagerung/Abdeckung

Die Operation erfolgt in Rückenlage mit frei beweglich abgedecktem Bein, welches auf einem (elektrischen) Kniehalter gelagert wird. Vor Hautdesinfektion erfolgt die klinische Narkoseuntersuchung, insbesondere zur Kontrolle der präoperativen Rotationsumfänge an Knie, Hüfte und Unterschenkel. Es wird empfohlen, den steril abgewaschenen Fuß lediglich mit einem sterilen Handschuh zu bedecken, um intraoperativ eine bessere Einschätzung der Unterschenkeltorsion vornehmen zu können. Außerdem wird empfohlen, die Operation ohne Blutsperre vorzunehmen, zum einen zur Reduktion der postoperativen Schmerzen, zum anderen, um eventuelle Blutungskomplikationen während der Osteotomie sofort zu detektieren. Hierdurch ist es auch möglich, weit proximal am Oberschenkel abzudecken, was bei den distalen Femur-Osteotomien von Vorteil ist. Es sollten jedoch steril verpackte Einmal-Blutsperren vorgehalten werden, welche bei Bedarf oder bei einer Gefäßkomplikation notfallmäßig angebracht werden können. (Anmerkung: Zur besseren Visualisierung wurde bei den hier verwendeten Abbildungen ausnahmsweise eine sterile Blutsperre verwendet!)

Arthroskopie

Vor jeder Torsionskorrektur erfolgt standardmäßig eine Knie-Arthroskopie. Hierdurch kann zum einen die Indikation zur Torsionskorrektur überprüft werden. Bei patellofemoraler Indikation liegt in der Regel ein laterales Patella-Maltracking vor. Dies kann arthroskopisch in verschiedenen Beugegraden des Kniegelenks überprüft werden. Zum anderen können Begleitpathologien (Trochleadysplasie, Patella alta, Knorpel-, Meniskusschäden) detektiert und wenn möglich sofort behandelt werden, was sich besonders bei Knorpelschäden oft gut umsetzen lässt (Müller und Strecker 2008). Nach Beendigung der Arthroskopie erfolgt die Torsionskorrektur.

Osteotomie und Osteosynthese

Tibiale Torsionsosteotomie

Die tibiale Osteotomie wird über den Standard-Zugang zum lateralen Tibiakopf durchgeführt. Nach Anzeichnen der knöchernen Landmarken wird dieser über ca. 10 cm nach proximal dorsal auslaufend angelegt. Nach Durchtrennung des Subkutangewebes und Darstellen der Tibialis anterior-Faszie wird diese im Abstand von 1 cm Abstand zur Tibia-Vorderkante längs inzidiert und die Muskulatur stumpf vom lateralen Tibiakopf abgeschoben. Dorsal erfolgt die Weichteil-Präparation subperiostal mit dem gebogenen Raspatorium an der Tibiahinterkante entlang nach medial. Nach ventral wird die Tuberositas tibiae dargestellt. Die Osteotomie-Höhe wird mittels Kirschner-Draht festgelegt. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass der Draht am Übergang von der Meta- zur Diaphyse im 90°-Winkel zur mechanischen Tibia-Achse eingebracht wird. In der klassischen Technik wird die Osteotomie biplanar durchgeführt, wobei der ventrale schräge Schnitt nach proximal supratuberositär ausläuft. Hierdurch kommt es im Rahmen der Drehung zu einer Medialisierung der Tuberositas tibiae und damit zu einer Verringerung des TTTG-Abstands pro Grad Korrektur um knapp 0,5 mm (Ferner et al. 2023). Dies muss bei der Planung beachtet werden. Eine erhöhte tibiale Außentorsion ist jedoch nicht zwangsläufig mit einem erhöhten TTTG-Abstand assoziiert (Winkler et al. 2021). Bei normwertigem TTTG-Abstand sollte die Korrektur infratuberositär erfolgen, entweder uniplanar oder mittels Ausleitung des schrägen Schnitts nach distal oder diaphysär (über Bohrloch-Meißel-Osteoklasie mit Nagelosteosynthese) durchgeführt werden, damit der TTTG-Abstand nicht überkorrigiert wird.
Vor der Osteotomie ist das Einbringen von Torsionszeigern obligat. Es wird dringend empfohlen, stabile Zeiger zu verwenden, wodurch die Gefahr des Verbiegens oder der Dislokation minimiert wird. Die Autoren empfehlen 5-mm-Schanzschrauben, die über Stichinzisionen ins proximale und distale Fragment im gewünschten Winkel der zu erfolgenden Korrektur eingebracht werden. Bei einer Platzierung von medial kann über die Schanzschrauben gleichzeitig passager ein Fixateur externe montiert werden, der einerseits das Korrekturergebnis hält und über den andererseits eine zusätzliche Kompression auf das mediale Hinge ausgeübt werden kann (Abb. 1).
Anschließend wird in der klassischen Technik unter Schutz der Patellarsehne zunächst die aufsteigende schräge Osteotomie mit der oszillierenden Säge vorgenommen. Ein stumpfer röntgendurchlässiger Retraktor wird zum Schutz der dorsalen Weichteile hinter der dorsalen Kortikalis platziert. Dies wird mittels Bildverstärker kontrolliert und dokumentiert. Die Hauptosteotomie wird nun mit der oszillierenden Säge unter regelmäßiger kühlender Spülung distal des Drahts senkrecht zur mechanischen Achse durchgeführt. Bei Torsionskorrekturen muss die Osteotomie komplett unter Durchtrennung des medialen Hinge erfolgen. Dann werden die Torsionszeiger durch Innendrehung des distalen Fragments parallelisiert und der vormontierte Fixateur externe festgezogen (Abb. 2).
Anschließend erfolgt die Stabilisierung mittels Plattenosteosynthese von lateral. Prinzipiell kann jede winkelstabile Platte passend für den lateralen Tibiakopf verwendet werden. Die Autoren bevorzugen die Methode nach Strecker (Strecker et al. 2014) mit 5-Loch-DC-Platte. Diese wird ex situ entsprechend der Anatomie des lateralen Tibiakopfs gebogen. Anschließend werden die Schrauben in der folgenden Reihenfolge besetzt: Zunächst wird das proximale Loch mit einer Spongiosaschraube besetzt, danach wird durch Besetzen der distalen Kortikalisschraube die Osteotomie lateral geschlossen. Die beiden die Osteotomie kreuzenden Schrauben schließen die Osteotomie medial, wobei die aufsteigende Schraube als Spongiosa-Teilgewindeschraube eingebracht wird und die absteigende Kortikalisschraube zwingend die Kortikalis des distalen Fragments fassen muss. Abschließend wird distal eine weitere Kortikalisschraube eingebracht (Abb. 3). Nun kann der Fixateur mit den Schanzschrauben entfernt werden. Eine subfasziale Drainage (ohne Sog!) wird nur im Ausnahmefall eingelegt, der Wundverschluss erfolgt schichtweise durch spannungsfreie Naht der Faszie, Subkutannaht und Hautverschluss.
Fallstricke:
1.
Während der Osteosynthese muss zwingend auf die parallele Stellung der Torsionszeiger (in 2 Ebenen) geachtet werden, es kann beim Besetzen der Schrauben sonst zu einem Korrekturverlust kommen. Ebenso muss eine akzidentelle Innendrehung des distalen Fragments über das geplante Korrekturausmaß hinaus vermieden werden.
 
2.
Bei einer reinen Torsionskorrektur muss eine Translation der Fragmente oder ungewünschte Veränderung der Frontalebene oder des tibialen Slope (sagittale Ebene) durch Kontrolle mittels Bildverstärker in 2 Ebenen ausgeschlossen werden.
 
3.
Eine zusätzliche tibiale Varusdeformität kann in dieser Technik durch Heraussägen eines lateralen Knochenkeils korrigiert werden. Hierzu muss ein zweiter Draht im gewünschten Winkel angelegt werden, anschließend müssen zwei Sägeschnitte innerhalb der Drähte durchgeführt werden. Durch die laterale, zuggurtende Platte kann die Osteotomie geschlossen werden, eine Fibulaosteotomie ist meist erst ab 8–10° Valgisierung erforderlich. Falls erforderlich wird diese im mittleren Drittel über eine zusätzliche Inzision nach Faszieninzision und stumpfer Präparation auf die Fibula durchgeführt. Anschließend wird die Fibula über schräg angebrachte Bohrlöcher geschwächt und mittels Meißel komplett durchtrennt. Eine Osteosynthese ist hier nicht erforderlich.
 
4.
Bei Korrekturen über 15° wird zur Minimierung des Risikos eines Kompartmentsyndroms und einer Peronaeusparese eine protektive Fasziotomie der Tibialis-anterior-Loge mit Neurolyse des N. peronaeus empfohlen. Dies wird über denselben operativen Zugang durchgeführt. Hierbei wird die Faszie der M. tibialis anterior schräg inzidiert, die regelmäßig vorhandenen zwei längs verlaufenden Septen werden aufgesucht und diese bis auf den Boden gespalten. Am Boden der Loge kommt der N. peronaeus zur Darstellung, der unbedingt geschont werden muss und zusätzlich bei seinem Eintritt in die Loge dargestellt wird. Nach Abschluss der Osteotomie wird die spannungsfreie Lage des Nervs überprüft, die quere Fasziotomie bleibt unverschlossen (Abb. 4).
 
5.
Bei Korrekturen über 20° wird empfohlen, den Korrekturwinkel auf zwei Osteotomien zu verteilen. Die zweite Osteotomie wird dann supramalleolär von medial durchgeführt und ebenfalls mittels Platte stabilisiert.
 
6.
Lässt sich die Osteotomie lateral nicht schließen, ist dies häufig durch ein „Sperren“ der Fibula bedingt. Dieses Risiko besteht besonders bei simultaner lateral schließender Valgisation. In diesen Fällen muss die Fibula osteotomiert werden (s. o.).
 

Femorale Torsions-Osteotomie

Die femorale Torsionsosteotomie erfolgt von medial über einen minimalinvasiven Subvastus-Zugang (Dickschas et al. 2015). Nach Anzeichnen der knöchernen Landmarken ist meist ein Zugang von 5 cm mit zusätzlicher Stichinzision proximal für die proximalen Schrauben ausreichend. Nach scharfer Präparation auf die Faszie wird diese längs inzidiert, distal bis zum MPFL. Anschließend wird der M. vastus medialis stumpf vom Septum intermusculare nach ventral abgehoben und die mediale Femurkortikalis dargestellt. Die Osteotomiehöhe wird durch Einbringen eines Kirschner-Drahts unter Bildverstärker im 90°-Winkel zur mechanischen Femur-Achse festgelegt. Auch in der Sagittalebene muss im 90°-Winkel osteotomiert werden, um ungeplante Achs-Abweichungen zu verhindern.
Nun wird das Periost inzidiert und nach ventral und dorsal mit dem Raspatorium vom Knochen abgeschoben. Insbesondere dorsal muss auch das Septum intermusculare abgelöst werden, um im Anschluss subperiostal den Weichteilretraktor dorsal der Kortikalis einsetzen zu können. Das Setzen von Torsionszeigern vor Durchführen der Osteotomie ist obligat. Auch femoral werden stabile Zeiger empfohlen. Das Einbringen der 5-mm-Schanzschrauben von lateral über Stichinzisionen hat mehrere Vorteile:
1.
Ein Verbiegen ist bei Verwendung von 5-mm-Schanzschrauben äußerst unwahrscheinlich.
 
2.
Die Montage eines passageren Fixateurs an die Schanz-Schrauben erleichtert das Halten der Reposition (hochinstabile Situation aufgrund der monoplanaren vollständigen Osteotomie, das Hinge wird durchtrennt).
 
3.
Durch den Fixateur von lateral kann zusätzlich eine Kompression auf das laterale Hinge (= Scharnier) ausgeübt werden.
 
Die Torsionszeiger werden im gewünschten Korrekturwinkel gesetzt. Vor Beginn der Osteotomie wird der Retraktor dorsal eingesetzt und die korrekte Lage klinisch und im Bildverstärker überprüft. Die Osteotomie erfolgt proximal des Drahtes unter regelmäßiger kühlender Spülung uniplanar. Aufgrund der Torsionskorrektur muss die Osteotomie komplett erfolgen (Abb. 5).
Anschließend werden die Torsionszeiger parallelisiert, die Osteotomie reponiert und dann der Fixateur festgezogen. Optional kann perkutan ein kreuzender Draht die Reposition halten. Das Repositionsergebnis wird in 2 Ebenen im Bildverstärker kontrolliert. Neben einem Schluss des Osteotomiespalts ist eine Translation in beiden Ebenen auszuschließen. Der sog. Torsionssporn (bei Torsionskorrekturen aufgrund der Femuranatomie immer vorhanden) sollte dorsal liegen. Anschließend wird eine winkelstabile Platte anteromedial aufgesetzt und zunächst distal mit 1–2 Schrauben fixiert. Proximal wird zunächst eine zuggurtende Kortikalisschraube besetzt, die die Osteotomie unter Kompression setzt, bevor alle übrigen Schraubenlöcher besetzt werden (Abb. 6). Danach kann der Fixateur externe mit den parallel stehenden Torsionszeigern entfernt werden. Es folgt der schichtweise Wundverschluss durch Faszien-, Subkutan- und Hautnaht.
Fallstricke:
1.
Das Risiko für eine verzögerte oder fehlende Knochenheilung ist bei der femoralen Torsionsosteotomie (durchtrenntes Hinge) relativ hoch, sodass der Osteotomiespalt insbesondere lateral komplett geschlossen sein muss.
 
2.
Die Osteotomie-Ebenen müssen strikt eingehalten werden (90° zur mechanischen Achse), da ein Abweichen der Osteotomie sonst zu ungewollten Veränderungen in der Frontal- oder Sagittal-Ebene führt (Single-Cut Osteotomie!). Eine intraoperative Achskontrolle wird bei der Torsions-DFO immer empfohlen (z. B. Alignment-Rod).
 
3.
Unmittelbar nach der Osteotomie ist die Situation höchst instabil, sodass die Reposition häufig extrem schwierig ist. Dennoch muss eine Translation in der Koronar- und Sagittal-Ebene vermieden werden und auf ein korrekte Plattenlage geachtet werden. Der von lateral an die Schanzschrauben angebrachte temporäre Fixateur erleichtert die Reposition wesentlich. (Abb. 7)
 

Nachbehandlung

Prinzipiell handelt es sich bei Torsionskorrekturen aufgrund des durchtrennten Hinge um sehr instabile Osteotomien, die eine relativ langsame Aufbelastung erfordern. Es wird daher wie folgt vorgegangen:
1.
Nach tibialer Osteotomie 48 h postoperativ Kompartment-Überwachung
 
2.
Motorschienenbehandlung ab dem OP-Tag mit schmerzadaptierter Steigerung des Bewegungsumfangs individuell
 
3.
Vor Entlassung Durchführen einer Röntgen Ganzbein-Standaufnahme zur Achskontrolle sowie AP und seitliche Aufnahme des Kniegelenks
 
4.
Weitere geplante Röntgen-Kontrollen nach 6 und 12 Wochen
 
5.
Strikt 6 Wochen 10–20 kg Teilbelastung an Gehstützen
1.
bei tibialer Osteotomie danach schmerzadaptierte Vollbelastung
 
2.
bei femoraler Osteotomie Aufbelastung erst nach erfolgter 6-Wochen Rötgenkontrolle mit 10 kg Steigerung pro Woche über 6 Wochen, erst dann Vollbelastung
 
 
6.
Vermeiden von Drehbewegungen (Torsionsbelastung!), daher Tragen einer Orthese für 12 Wochen ohne Bewegungslimitation
 

Komplikationen

Intraoperativ
1.
Ungeplante Achsdeviationen in der Frontal- oder Sagittal-Ebene (Imhoff et al. 2017; Flury et al. 2023)
 
2.
Gefäßverletzung v. a. femoral (A. poplitea) im Rahmen der Durchtrennung der femoralen Gegenkortikalis. Hierbei muss neben der vorauszusetzenden Kenntnis der Anatomie unbedingt auf ausreichende Übersicht und einen korrekt sitzenden Weichteilschutz geachtet werden (Tensho et al. 2023; Visser et al. 2013; Ferner et al. 2022; Schenke et al. 2018).
 
3.
Nervenschaden: Tibial müssen Korrekturen (auch kurzfristig intraoperativ durch Drehen des distalen Fragments) von > 20° vermieden werden.
 
4.
Platten-Fehlpositionierung: Insbesondere eine femoral korrekte Positionierung der Platte ist erforderlich, um maximale Stabilität durch optimales Besetzen sämtlicher Schraubenoptionen zu erzielen.
 
Postoperativ
1.
Kompartmentsyndrom v. a. der Tibialis-anterior-Loge: sehr selten, v. a. bei fehlender oder verzögerter Therapie (sofortiges Eröffnen der Faszie!) irreversible Schäden der Muskulatur
 
2.
Hämatome (selten revisionsbedürftig)
 
3.
tiefer Infekt (sehr selten bei guter Weichteildeckung)
 
4.
tiefe Beinvenenthrombose (frühe Mobilisation, Kompressionsstrümpfe, Heparininjektionen subkutan bis zum Erreichen der Vollbelastung)
 
5.
verzögerte oder fehlende Knochenheilung oder Korrekturverlust: Risiko bei femoraler Osteotomie erhöht, daher restriktive Aufbelastung. Die Indikation zur Revision von lateral mit Anfrischen der Osteotomie ggf. mit Spongiosaplastik und Gegenplatte besteht bei Korrekturverlust oder Lockerungszeichen der Platte/Schrauben, verbunden mit Schmerzen im Rahmen der Aufbelastung
 
6.
Irritationen mit Schmerzen über dem Plattenlager (Aufklärung!)
 
7.
Rest-Patella-Instabilität bei zuvor bestehender patellofemoraler Instabilität (Bestandteil der Aufklärung; im Rahmen der femoralen Materialentfernung Rekonstruktion des MPFL möglich)
 

Postoperative Ergebnisse

Nach abgeschlossener Knochenheilung und entsprechendem Muskelaufbau ist mit einer Verbesserung der Kniefunktion im Allgemeinen und der patellofemoralen Schmerzen sowie der patellofemoralen Instabilität im Speziellen zu rechnen. (Hinz et al. 2023; Snow 2021) Hierbei ist jedoch anzumerken, dass die Evidenz insgesamt auch im Vergleich zu anderen Osteotomie-Techniken relativ gering ist. Es liegen vorwiegend Studien mit geringen Fallzahlen ohne Kontrollgruppen und ohne langfristige Ergebnisse vor. Dennoch gibt es vor allem bei patellofemoraler Instabilität und pathologischer tibialer und/oder femoraler Torsion ausreichend Evidenz für den Erfolg der Torsionsosteotomie. Hao et al. (2023) konnten in ihrem Review-Artikel 8 Studien mit insgesamt 189 femoralen Torsionsosteotomien bei patellofemoraler Instabilität zusammenfassen. Die Autoren beurteilen die Technik als sichere und effektive Methode bei Patienten mit erhöhter femoraler Torsion und patellofemoraler Instabilität mit einer signifikanten Verbesserung der klinischen Scores (Kujala-, Lysholm-, Tegner-activity-Score) und Schmerzscores (visuelle analoge Schmerz-Skala) bei relativ geringer Komplikationsrate von 10,6 %. Tibial ist kein Review-Artikel in der Literatur zu finden, jedoch konnten Dickschas et al. (Dickschas et al. 2017) in ihrer Studie bei 42 Patienten mit patellofemoraler Dysbalance und pathologischer tibialer Torsion eine signifikante Verbesserung der klinischen Scores (Tegner-Activity-, Lysholm-, Japanese Knee Score) und Schmerzscores nachweisen. Dieselbe Arbeitsgruppe konnte eine Fallserie von 20 Double-Level-Korrekturen mit simultaner femoraler und tibialer Torsionskorrektur publizieren mit einem durchschnittlichen Follow-up von knapp 5 Jahren (Liße et al. 2023). Auch hier konnte eine relevante Verbesserung der Funktionsscores, des Schmerzcores sowie der Patellastabilität gezeigt werden.
Literatur
Albersheim M, Noonan B, Chau M, Cooper T, Tompkins M (2022) Rotational osteotomy for femoral version/tibial torsion. Curr Rev Musculoskelet Med 15(6):667–672. https://​doi.​org/​10.​1007/​s12178-022-09807-x. Epub 2022 Nov 18. PMID: 36399288; PMCID: PMC9789286CrossRefPubMedPubMedCentral
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