Verfasst von: Valentin Rausch, Michael Hackl, Lars Müller und Kilian Wegmann
Unterarmfrakturen treten häufig im Rahmen sportlicher Aktivitäten oder bei Hochenergietraumata auf. In der Regel sind beide Unterarmknochen beteiligt, isolierte Frakturen des Ulnaschafts können auch als Abwehrverletzungen bei direktem Anprall auftreten. Bei Frakturen beider Unterarmknochen wird in der Regel die operative Versorgung empfohlen, da bereits geringe Abweichungen von der anatomischen Achse zu starken Bewegungseinschränkungen führen können. Standardversorgung einer Unterarmfraktur ist die Plattenosteosynthese mit einer 3,5-mm-Kompressionsosteosynthese oder einem winkelstabilen Implantat, das insbesondere bei Mehrfragmentfrakturen eingesetzt wird. Der Zugangsweg erfolgt in Abhängigkeit von der verletzten Höhe und dem beteiligten Knochen. Bei Fraktur beider Knochen am Schaft erfolgt der Standardzugang durch Doppelinzision am Unterarm. Hiermit sind generell zufriedenstellende Heilungsraten mit gutem funktionellen Ergebnis möglich. Typische Komplikationen von Unterarmfrakturen sind die Refraktur des Unterarms nach frühzeitiger Metallentfernung, die Entwicklung eines Kompartmentsyndroms und die Synostose zwischen Radius und Ulna.
Der Unterarm dient als Verbindung des Ellenbogengelenks mit der Hand. Die hohe Mobilität der Hand ist dabei entscheidend abhängig von der Integrität des Radius und der Ulna, da nur durch die Drehung dieser beiden Knochen zueinander eine Umwendbewegung der Hand vollständig möglich ist. Neben dem proximalen und dem distalen Radioulnargelenk dienen ligamentäre Verbindungen, die Radius und Ulna zu einer gemeinsamen motorischen Einheit verbinden, als Stabilisatoren dieser Bewegung. Das Lig. anulare stabilisiert das proximale Radioulnargelenk, der trianguläre fibrokartilaginäre Komplex (TFCC) steht in der Verbindung mit dem distalen Radioulnargelenk; am Schaft werden beide Knochen über die Membrana interossea verbunden.
Die axiale Kraft wird am Unterarm von beiden Knochen übertragen. Im Ellenbogengelenk werden in Extension 60 % der axialen Kraft radiohumeral und 40 % radioulnar übergeleitet (Fornalski et al. 2003; Hackl et al. 2017). Für die axiale Kraftübertragung ist allerdings eine stabile dynamische Verbindung durch die Membrana interossea notwendig (McGinley und Kozin 2001).
Das komplexe Zusammenspiel dieser Strukturen macht den Unterarm allerdings auch anfällig für Funktionseinschränkungen nach einer Verletzung. Daher sollten Abweichungen der anatomischen Stellung im Rahmen einer Fraktur nur sehr eingeschränkt toleriert werden. Als anatomische Leitmarke zur Rekonstruktion gilt unter anderem der radiale Bogen (Abb. 1).
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Neben Frakturen des Radius- und Ulnaschafts können darüber hinaus auch das Ellenbogen- und das Handgelenk an Unterarmfrakturen beteiligt sein. Hierbei sind besonders zwei Kombinationsverletzungen hervorzuheben, die allerdings gesondert behandelt werden: die Kombination einer Radiusschaftfraktur mit einer Luxation der distalen Ulna aus dem distalen Radioulnargelenk (Galeazzi-Fraktur) und die proximale Ulnafraktur mit Luxation des Radiuskopfes (Monteggia-Fraktur).
Unterarmfrakturen treten häufig bei sportlichen Aktivitäten oder im Rahmen von Unfällen mit hoher Energieeinwirkung auf. Sie treten allgemein mit einer Häufigkeit von 13,8 pro 100.000 Einwohner auf (Court-Brown und Caesar 2006). Die Inzidenz nimmt mit dem Alter deutlich ab, sodass vor allem junge Menschen hiervon betroffen sind (Court-Brown und Caesar 2006). Sportlich aktive Menschen haben ein geringfügig höheres Risiko, eine Unterarmfraktur zu erleiden (Stattin et al. 2018). Das höchste Risiko besteht bei Sportarten wie American Football und Fußball (Swenson et al. 2010). Meist ist ein direkter Anprall an den Arm für die Fraktur ursächlich. Verletzungen mit Beteiligung des distalen oder proximalen Radioulnargelenks hingegen unterscheiden sich hiervon in ihrem Entstehungsmechanismus. Radiusschaftfrakturen mit Luxation der Ulna im distalen Radioulnargelenk (Galeazzi-Frakturen) treten eher bei axialer Krafteinleitung in das Handgelenk unter maximaler Pronation und Extension im Handgelenk auf (Atesok et al. 2011). Ulnaschaftfrakturen mit Luxation des proximalen Radioulnargelenks (Monteggia-Frakturen) treten wahrscheinlich durch einen Sturz auf den hyperpronierten Unterarm oder seltener durch direkten Anprall auf (Evans 1949; Boyd 1969).
Diagnostik und Klassifikation
Für die initiale Einschätzung ist die Erhebung des Unfallmechanismus von entscheidender Bedeutung. In der Regel kommen Kombinationsverletzungen von Ulna- und Radiusschaft im Rahmen größerer Traumata oder bei einem Sturz auf die obere Extremität vor. Daher ist eine ausführliche körperliche Untersuchung obligat, um regelhaft auftretende Begleitverletzungen nicht zu übersehen.
Isolierte Frakturen des Ulna- oder Radiusschafts treten in der Regel nur bei einem direkten Anpralltrauma auf. Relativ häufig sind isolierte Ulnaschaftfrakturen, die typischerweise durch das Parieren eines ulnarseitigen Schlags auftreten (Parierfraktur oder Nightstick-Fraktur) (Cai et al. 2013; Sauder und Athwal 2007; Ring et al. 2006).
Durch die nur geringe Weichteildeckung des Unterarms sind außerdem offene Frakturen am Unterarm häufig. Vor der initialen bildgebenden Diagnostik sollte der Patient also auch auf mögliche Weichteilverletzungen untersucht werden. Offene Verletzungen werden üblicherweise nach Tscherne & Oestern sowie nach Gustilo und Anderson klassifiziert (Oestern und Tscherne 1984; Gustilo und Anderson 1976).
Daneben sollte ein orientierender neurologischer Status erhoben und die Durchblutung überprüft werden. Verletzungen nervaler Strukturen betreffen überwiegend den N. radialis und den N. medianus, eine Verletzung des N. ulnaris tritt seltener auf. Wie üblich sollte auch die Durchblutung und (wenn möglich) Motorik sichergestellt sein.
Die initiale bildgebende Diagnostik besteht aus einer Röntgenaufnahme des Unterarms in zwei Ebenen. Ergänzend können Schrägaufnahmen des Unterarms bei der Frakturdiagnostik hilfreich sein. Es empfiehlt sich darüber hinaus Röntgenaufnahmen der angrenzenden Gelenke (Handgelenk und Ellenbogen) anzufertigen, um Kombinations- oder Begleitverletzungen ausschließen zu können.
Einige Hinweise der konventionellen Bildgebung legen begleitende Verletzungen nahe, die nicht übersehen werden dürfen. Die Verlängerung der Radiushalsachse und des Radiuskopfes projiziert sich im Ellenbogengelenk in beiden Ebenen auf das Zentrum des Capitulums (Stoeren-Linie) (Abb. 2) (Miles und Finlay 1989; Stoeren 1969). Sollte sich diese Linie nicht auf das Capitulum projizieren, muss eine (Sub-)Luxation im Sinne einer Monteggia- bzw. Monteggia-like-lesion angenommen werden.
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Begleitende Luxationen des distalen Radioulnargelenks (Galeazzi-Frakturen) treten üblicherweise bei Frakturen des distalen Drittels des Radiusschaftes auf (Rettig und Raskin 2001; Tsismenakis und Tornetta 2016). Frakturen mit einem Abstand >7,5 cm von der distalen radialen Gelenkfläche haben in der Regel keine assoziierte Verletzung des distalen Radioulnargelenks (Rettig und Raskin 2001; Tsismenakis und Tornetta 2016). Neben der luxierten Gelenkstellung des distalen Radioulnargelenks gibt es allerdings auch subtilere Hinweise in der konventionell-radiologischen Diagnostik, nach denen aufmerksam gesucht werden sollte. Hierzu zählen eine Verkürzung der radialen Gelenkfläche >5 mm, ein verbreitertes radioulnares Intervall und eine begleitende Fraktur des Proc. styloideus ulnae (Tsismenakis und Tornetta 2016). Galeazzi-Frakturen können allerdings prinzipiell bei der Beurteilung von konventionellen Röntgenaufnahmen auch übersehen werden, sodass eine Computertomografie (CT) zum Ausschluss einer Galeazzi-Verletzung bei klinischem Verdacht hilfreich sein kann (Mikic 1975).
Darüber hinaus ist eine routinemäßige CT-Diagnostik oder weitere Bildgebung in der initialen Diagnostik bei isolierten Verletzungen des Unterarms nicht generell erforderlich. Diese hat ihren Stellenwert besonders bei in Fehlstellung verheilten Frakturen, einer Pseudarthrose oder komplexeren Verletzungen. In speziellen Situationen sollte allerdings weitere bildgebende Diagnostik verwendet werden. Besteht beispielsweise der Verdacht auf eine Verletzung der Membrana interossea antebrachii, kann diese mit hoher Sensitivität durch eine Sonografie des Unterarms oder einer MRT festgestellt werden (Failla et al. 1999; Wallace 2002).
Nach einer auf Bildgebung basierenden initialen Einschätzung kann eine weitere Frakturklassifikation erfolgen. Isolierte Unterarmschaftfrakturen werden üblicherweise nach der AO-Klassifikation (AO = Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen) eingeteilt (Abb. 3) (Marsh et al. 2007). Hiervon gesondert klassifiziert werden Monteggia- und Galeazzi-Frakturen. Monteggia-Frakturen werden anhand der Luxationsrichtung des Radiuskopfes nach Bado in Typ I-IV eingeteilt (Boyd 1969). Die häufigste dorsale Luxation des Radiuskopfes nach dorsal (Typ II) kann zudem nach Jupiter in A–D weiter unterteilt werden, hierbei wird nach Frakturhöhe der Ulna und Komplexität eingeteilt (Jupiter et al. 1991). Bei vorliegenden Begleitverletzungen wie beispielsweise einer Radiuskopffraktur wird von einer „Monteggia-like-lesion“ gesprochen.
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Eine Klassifikation der Galeazzi-Verletzungen wurde von Rettig und Raskin vorgeschlagen, bei der der Abstand der Radiusschaftfraktur zur radialen Gelenkfläche als Klassifikationskriterium gilt (Rettig und Raskin 2001). Walsh et al. haben ebenfalls eine Klassifikation an kindlichen Frakturen vorgeschlagen, bei der die Luxationsrichtung der distalen Ulna (dorsal oder volar) entscheidend ist (Walsh et al. 1987). Beide Klassifikationen spielen allerdings in der Klinik eher eine untergeordnete Rolle. Darüber hinaus wird zwischen einfachen und komplexen Galeazzi-Frakturen unterschieden. Hierfür ist wegweisend, ob sich das distale Radioulnargelenk nach osteosynthetischer Versorgung des Radius korrekt einstellt.
Indikation und Kontraindikationen
Wie bereits beschrieben, umfasst ein großer Teil der Unterarmfrakturen Verletzungen beider Knochen. Aufgrund der hohen Beweglichkeit des Unterarms würde bei einer Vielzahl der Unterarmfrakturen aus der fehlenden Stabilität der Fraktur eine unzureichende Frakturheilung unter konservativer Therapie resultieren. Eine Sonderrolle stellen die isolierten Ulnaschaftfrakturen (Parierfraktur, Nightstick-Fraktur) dar (Abb. 4). Bei nur geringer Dislokation und fehlendem Defizit in der Beurteilung von Durchblutung und Neurologie kann diese Verletzung konservativ behandelt werden (Cai et al. 2013; Sarmiento et al. 1998; Hussain et al. 2018).
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Bei der Indikation der Therapie von Unterarmfrakturen sollte außerdem beachtet werden, dass bereits geringe Fehlstellungen zu einer erheblichen Einschränkung der Beweglichkeit führen, sodass eine korrekte Stellung von außerordentlich hoher Bedeutung ist. Bereits eine fehlende endgradige Pro- oder Supination macht sich heutzutage im Alltag störend bemerkbar (z. B. bei der Benutzung einer Tastatur) und führt daher zu erheblichen Einschränkungen (Sardelli et al. 2011). Aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit für eine problemlose Frakturheilung und für eine anatomische Ausheilung unter konservativer Therapie ist bei Unterarmfrakturen daher generell die operative Versorgung indiziert. Das Ziel der operativen Versorgung muss aus den genannten Gründen die anatomische Reposition der Fraktur sein.
Kontraindikationen für eine operative Versorgung ergeben sich generell nur aus der Gesamtkonstitution des Patienten. Bei vital bedrohten, schwer verletzten (polytraumatisierten) Patienten sollte die definitive Versorgung hintangestellt werden. In dieser Situation sollten die Vorteile einer primären Ruhigstellung oder der Anlage eines Fixateur externe gegen die Nachteile der sekundären definitiven Versorgung abgewogen werden (Abb. 5). Bei offenen Frakturen ist die operative Versorgung nicht prinzipiell kontraindiziert. Bei größeren Defekten sollte allerdings eine primäre Plattenosteosynthese vermieden werden.
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Konservative Therapie
Die konservative Therapie stellt aufgrund unterlegener klinischer Ergebnisse die Ausnahme in der Behandlung von Unterarmfrakturen dar (Corea et al. 1981; Brakenbury et al. 1981). Die einzige Ausnahme hiervon sind stabile, isolierte und nicht dislozierte Ulnafrakturen, die mit guten Ergebnissen konservativ behandelt werden können. Hierfür reicht die Immobilisation in einem Unterarmgips oder in einem Sarmiento-Brace, der eine Bewegung des Ellenbogen- und Handgelenks erlaubt (Abb. 6) (Sarmiento et al. 1998; Atkin et al. 1995; De Boeck et al. 1996; Gebuhr et al. 1992). Bei dieser Indikation konnte keine höhere Komplikationsrate infolge einer fehlenden Immobilisation des Ellenbogens gezeigt werden, höhere Zufriedenheitsraten der Patienten und ein früherer Wiedereintritt in die Arbeit sprechen aber für eine ausschließliche Immobilisation des Unterarms (Gebuhr et al. 1992).
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Sollten bei einer instabilen Unterarmfraktur Kontraindikationen gegen die operative Therapie bestehen, empfehlen wir die (temporäre) Immobilisation in einem Oberarmgips, der Handgelenk und Ellenbogen einschließt. Wenn möglich sollte dieser unter Extension des Unterarms angelegt werden. Der Ellenbogen wird in 90°, der Unterarm in Neutralstellung immobilisiert. Hierunter sollten engmaschig die Durchblutung, Sensibilität und Motorik kontrolliert werden und sobald möglich eine anatomische Reposition und operative Stabilisierung erfolgen.
Operative Technik
Allgemeine Aspekte der operativen Versorgung von Unterarmfrakturen
Für die operative Versorgung von Unterarmfrakturen stehen generell verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung. Für die Versorgung von Unterarmfrakturen ohne Stückfragment oder Trümmerzone (Typ A nach AO-Klassifikation) wird von der AO die Kompressionsplattenosteosynthese weiterhin als Standardverfahren empfohlen (Abb. 7). Hierbei sind in der Regel 3,5-mm-Implantate hinreichend. Darüber hinaus sind winkelstabile Implantate (z. B. LCP) verfügbar, die ihren Stellenwert insbesondere bei Stückfrakturen oder vorhandenen Trümmerzonen haben (Typ B oder C nach AO-Klassifikation). Dabei werden diese Implantate als Bridging-Osteosynthese benutzt, die bei der Lastübertragung die Trümmerzone überbrückt (Abb. 8). Ein Vorteil dieser winkelstabilen Implantate gegenüber der Kompressionsplattenosteosynthese bei einfachen Frakturen konnte allerdings nicht nachgewiesen werden (Stevens und Ten Duis 2008; Ho Lee et al. 2008). Alternativ wird auch die Marknagelosteosynthese beschrieben, deren Vorteile in dem geringeren zugangsbedingten Weichteilschaden und dem weniger prominenten Implantat liegen (Abb. 9) (Ho Lee et al. 2008; Weckbach et al. 2006; Hong et al. 2005; Jones und Kakar 2011). Demgegenüber steht eine geringere Rotationsstabilität der Marknägel, da insbesondere am Radiusschaft überwiegend Rotationskräfte wirken. Evidente Unterschiede in Bezug auf niedrigere Raten der Frakturheilung sind allerdings auch nicht verfügbar (Jones und Kakar 2011).
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Der Fixateur externe hat seinen Stellenwert weniger in der Primärversorgung isolierter Unterarmfrakturen, sondern besonders in einem stufenweisen Vorgehen bei polytraumatisierten Patienten sowie bei offenen Frakturen. Offene Frakturen mit geringem Weichteilschaden können aber häufig auch primär plattenosteosynthetisch versorgt werden, wenn eine Wundtoilette ohne größeren Defekt suffizient durchführbar ist und die Plattenosteosynthese gedeckt werden kann. Aufgrund höherer Raten einer Pseudarthrose bei offenen Frakturen wird in dieser Situation zudem eine primäre Spongiosaplastik diskutiert, sollte eine Kompressionsosteosynthese nicht möglich sein (Mikic 1975).
Sollte bei einer offenen Fraktur oder beim polytraumatisierten Patienten ein Fixateur externe primär angelegt werden, wird die Ausdehnung des Fixateurs dem Verletzungsmuster angepasst. Insbesondere bei gelenknahen Frakturen ist dann ein gelenkübergreifender Fixateur erforderlich.
Das Standardvorgehen mittels Plattenosteosynthese wird im Folgenden beschrieben.
Lagerung und Vorbereitung
Generell erfolgt die operative Versorgung des Unterarms in Rückenlage des Patienten mit Auslagerung des betroffenen Armes an einem Armtisch. Die Verwendung einer Blutsperre bei der Versorgung von Unterarmfrakturen ist umstritten. Zwar sinkt dadurch der Blutverlust signifikant und die intraoperative Übersicht kann verbessert werden, allerdings konnte auch eine Zunahme postoperativer Schmerzen gezeigt werden (Ömeroǧlu et al. 1998; Smith und Hing 2009). Eine generelle Empfehlung für oder gegen die Verwendung der Blutsperre kann daher nicht ausgesprochen werden.
Zugangswege und Osteosynthese für Unterarmschaftfrakturen
Für den Zugang zum Unterarm sind verschiedene Standardzugangswege beschrieben, die je nach geplanter Versorgung angewendet werden können. Sollten beide Unterarmknochen am Schaft osteosynthetisch versorgt werden müssen, ist in der Regel eine Doppelinzision notwendig. Dabei wird die Ulna entlang der tastbaren dorsalen Knochenkante inzidiert, während für den Radius eine Inzision von dorsal in der Extensorengruppe zwischen dem M. extensor digitorum und den Mm. extensor carpi radialis brevis et longus angelegt wird (Thompson-Zugang) (Abb. 10). Für eine isolierte operative Versorgung der proximalen zwei Drittel des Radius eignet sich hingegen der Henry-Zugang (Abb. 11), bei dem auch der Radiuskopf und das Radiokapitellargelenk dargestellt werden können. Für einen Zugang zum mittleren Schaftdrittel des Radius kann auch der Thompson-Zugang von dorsolateral verwendet werden, dabei ist allerdings keine Darstellung des Radiuskopfes oder des Radiokapitellargelenks möglich. Distal kann der Radius je nach Bedarf von dorsal oder volar erreicht werden. Ein isolierter Ulnazugang kann entlang der tastbaren knöchernen Kante erfolgen (Abb. 12).
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Die Reihenfolge der chirurgischen Versorgung bei einer Fraktur beider Knochen sollte von der einfachen zur komplizierteren Fraktur erfolgen. Hierdurch gelingt die anatomische Reposition leichter. Ansonsten kann die Reihenfolge nach der Präferenz des Operateurs erfolgen.
Nachdem die Fraktur dargestellt worden ist, werden die Platten in gewohnter Technik an den Knochen gelegt. Die Reposition der Frakturenden kann beispielsweise mit zwei spitzen Repositionszangen erfolgen. Bei der Osteosynthese sollte allerdings darauf geachtet werden, dass es zu keinem mechanischen Konflikt der Platten oder Schrauben mit dem jeweils anderen Unterarmknochen kommt, da sonst die Umwendbewegung eingeschränkt wird. Bei der Osteosynthese einfacher Frakturen können sowohl winkelstabile als auch nicht-winkelstabile Implantate verwendet werden. Die höchste Rigidität der Osteosynthese konnte biomechanisch bei Verwendung winkelstabiler Implantate und frakturferner bikortikaler Verankerung gezeigt werden (Roberts et al. 2007). Wie bereits oben beschrieben konnten Stevens et al. bei einfachen Frakturen allerdings keine Verbesserung durch Verwendung winkelstabiler Implantate zeigen (Stevens und Ten Duis 2008). Wenn Hybridosteosynthesen mit winkelstabilen und nicht-winkelstabilen Schrauben favorisiert werden, sollte aber, wie üblich, darauf geachtet werden, dass winkelstabile Schrauben erst nach nicht-winkelstabilen Schrauben eingebracht werden, um die Stabilität nicht zu verringern (Abb. 13) (Roberts et al. 2007).
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Postoperatives Management
Unmittelbar postoperativ wird der Unterarm zunächst in einer Oberarmgipsschiene unter Einschluss des Ellenbogens und des Handgelenks bis zur Wundheilung immobilisiert. Die Extremität sollte hochgelagert werden. In den ersten 24 Stunden sollten Patienten mit einer Unterarmfraktur engmaschig überwacht werden, um das Risikos eines Kompartmentsyndroms zu beherrschen.
Prinzipiell sollte eine frühfunktionelle Therapie angestrebt werden, da hierdurch ein geringerer Verlust der Unterarmrotation erreicht werden kann (Grace und Eversmann 1980). Direkt postoperativ sollten die Patienten zur Bewegung der Finger und des Handgelenks angeleitet werden. Der Unterarm sollte möglichst nicht länger als 2–3 Wochen im Oberarmgips immobilisiert werden. Anschließend kann der Patient zur Pronation und Supination sowie zur Ellenbogenflexion und -extension angeleitet werden. Bis zur radiologisch nachgewiesenen Frakturheilung sollte nicht gegen Widerstand beübt und Krafteinwirkung auf den Unterarm generell vermieden werden.
Die Metallentfernung sollte nicht routinemäßig und wenn möglich frühestens 24 Monate nach der operativen Versorgung erfolgen.
Ergebnisse
Prinzipiell kann nach einer anatomischen Reposition einer Unterarmfraktur mit einem zufriedenstellenden Ergebnis gerechnet werden. Die größten Fallserien stammen von Anderson et al. mit 244 Patienten und Haas et al. mit 272 Patienten (Haas et al. 2001; Anderson et al. 1975). In beiden Gruppen wurden Plattenosteosynthesen verwendet, bei Anderson et al. als Kompressionsosteosynthese, bei Haas et al. mit einem winkelstabilen Implantat (PC-Fix) (Haas et al. 2001; Anderson et al. 1975). In diesen Untersuchungen zeigten sich Heilungsraten von über 96 % ohne verzögerte Frakturheilung bei niedriger Komplikationsrate (Haas et al. 2001; Anderson et al. 1975). Das funktionelle Ergebnis war bei Anderson in >85 % exzellent oder zufriedenstellend (Anderson et al. 1975). Ähnliche gute funktionelle Ergebnisse nach Kompressionsplattenosteosynthese wurden beispielsweise von Chapman et al. veröffentlicht, die in 83 % der Fälle über exzellente funktionelle Ergebnisse berichteten (Chapman et al. 1989). Vergleichbar gute Ergebnisse können mit winkelstabilen Implantaten erreicht werden. Leung et al. berichten in ihrer prospektiven, randomisiert kontrollierten Studie, die allerdings nicht zwischen verschiedenen Schweregraden der Fraktur unterschieden hat, im Vergleich zwischen einem winkelstabilen Implantat (PC-Fix) und der Kompressionsplattenosteosynthese (LCDCP) über keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf Komplikationen, Frakturheilung und funktionelles Ergebnis (Leung und Chow 2003).
Mit anderen Osteosyntheseverfahren sind ebenfalls gute Ergebnisse erzielt worden. Marknagelosteosynthesen sind u. a. von Hong et al. und Weckbach et al. untersucht worden (Weckbach et al. 2006; Hong et al. 2005). Hong et al. untersuchten 18 Patienten nach Marknagelosteosynthese des Unterarms (Hong et al. 2005). Dabei zeigte sich ein gutes oder exzellentes Ergebnis in 72 % der Fälle mit einem mittleren DASH-Score von 19 Punkten (Hong et al. 2005). Weckbach et al. untersuchten 32 Patienten mit insgesamt 40 Marknagelosteosynthesen (Weckbach et al. 2006). Dabei zeigte sich in 68 % der Fälle eine uneingeschränkte Pro-/Supination im Vergleich zur Gegenseite (Weckbach et al. 2006). Die Frakturheilung war bei 2 Patienten mit einer Ulnafraktur und einem Patienten mit einer Radiusschaftfraktur verzögert (Weckbach et al. 2006). Ein anderes Marknagelsystem wurde von Lee et al. untersucht (Ho Lee et al. 2008). Bei 27 Patienten mit 38 Nagelosteosynthesen konnten bei 92 % gute oder exzellente Ergebnisse mit einem mittleren DASH-Score von 15 Punkten gefunden werden (Ho Lee et al. 2008).
Komplikationen
Spezifische Komplikationen nach einer Unterarmfraktur sind insbesondere eine verzögerte oder fehlende Frakturheilung, eine Frakturheilung in Fehlstellung (Malunion), eine Refraktur nach Metallentfernung, heterotope Ossifikationen mit Synostose beider Unterarmknochen, ein Kompartmentsyndrom und Gefäß- oder Nervenverletzungen.
Verzögerte/ausbleibende Frakturheilung
Die Rate einer verzögerten Frakturheilung von Unterarmfrakturen liegt bei ca. 2–10 % (Weckbach et al. 2006; Anderson et al. 1975; Chapman et al. 1989). Dieses Risiko ist bei Rauchern deutlich erhöht (Chen et al. 2001). Sofern eine verzögerte Frakturheilung vorliegt, sollte immer eine Infektpseudarthrose als Ursache in Betracht gezogen werden. Weitere Risikofaktoren für diese Komplikation sind offene Frakturen, mehrfragmentäre Frakturen, starke Dislokation und die Lokalisation der Fraktur (Brakenbury et al. 1981). Dabei zeigen Frakturen im mittleren Drittel des Unterarms höhere Pseudarthroseraten (Brakenbury et al. 1981).
Im Falle einer Pseudarthrose ist eine Reosteosynthese in der Regel erfolgreich. Dabei sollte nach den üblichen Behandlungsprinzipien für Pseudarthrosen vorgegangen werden: die Pseudarthrose soll debridiert werden und möglichst eine stabile Osteosynthese unter Kompression der Frakturzone erfolgen (Kloen et al. 2010). Kloen et al. konnten in ihrer Serie von 51 Pseudarthrosen in allen Fällen eine Heilung der Pseudarthrose erreichen (Kloen et al. 2010). Aufgrund generell hoher Pseudarthroseraten wird eine primäre Spongiosaplastik bei der Versorgung von Unterarmfrakturen diskutiert (Ring et al. 2005). Ein eindeutiger Hinweis für eine bessere Frakturheilung hierdurch konnte jedoch bisher nicht gefunden werden (Anderson et al. 1975; Ring et al. 2005). Im Falle einer Pseudarthrose kann die Reosteosynthese erneut mittels Plattenosteosynthese erfolgen. Alternativ kann auch ein Verfahrenswechsel auf einen Marknagel durchgeführt werden (Hofmann et al. 2004).
Malunion
Die anatomisch korrekte Stellung der Unterarmknochen im Rahmen der Frakturbehandlung ist außerordentlich wichtig. Verheilt eine Unterarmfraktur in Fehlstellung, führt dies zu einer eingeschränkten Pro- und Supination. Dieser Effekt ist bei einer Rotationsfehlstellung des Radius stärker ausgeprägt als bei einer isolierten Fehlstellung der Ulna (Dumont et al. 2002; Tarr et al. 1984). Sind beide Knochen betroffen, kann sich dieser Effekt bei gegenläufiger Rotation zusätzlich addieren (Dumont et al. 2002). Diese Fehlstellungen können mittels einer Korrekturosteotomie erfolgreich therapiert werden (Nagy et al. 2008; Trousdale und Linscheid 1995). Weitaus komplexer sind Fehlstellungen des Unterarms beispielsweise nach kindlichen Frakturen, bei denen der radiale und ulnare Bogen verändert sind. Diese Fehlstellungen können allerdings mit dreidimensionaler präoperativer Planung und kommerziell erhältlichen, patientenspezifischen Instrumentarien ebenfalls erfolgreich behandelt werden (Miyake et al. 2012; Murase et al. 2008; Mader et al. 2015).
Refraktur nach Metallentfernung
Unterarmfrakturen haben eine deutlich erhöhte Refrakturrate nach Metallentfernung, wobei die Refraktur dann in der Regel durch die Frakturzone oder ein Schraubenloch verläuft (Anderson et al. 1975; Deluca et al. 1988; Labosky et al. 1990; Mih et al. 1994). Mih et al. konnten bei 11 % von 62 Patienten nach einer Metallentfernung eine Refraktur zeigen, wobei davon keine mehr als 9 Monate nach Metallentfernung aufgetreten ist (Mih et al. 1994). Das Risiko für diese Komplikation ist besonders hoch bei der Verwendung größerer 4,5-mm-Platten, die für die Versorgung heutzutage aber nicht mehr empfohlen werden (Chapman et al. 1989).
Die routinemäßige Metallentfernung von Platten am Unterarm ist daher insgesamt umstritten (Chapman et al. 1989; Deluca et al. 1988; Labosky et al. 1990; Mih et al. 1994). Sollte eine Metallentfernung vom Patienten gewünscht oder diese wegen mechanischer Komplikationen erwogen werden, empfiehlt es sich, diese möglichst erst 24 Monate nach der Fraktur, mindestens aber nach sicherer radiologischer Frakturheilung durchzuführen. In den ersten Monaten nach einer Metallentfernung kann eine Unterarmschiene zum Schutz vor einem direkten Anprall getragen werden.
Kompartmentsyndrom
Ein akutes Kompartmentsyndrom des Unterarms kann sowohl nach Weichteiltrauma wie auch nach einer Fraktur und operativer Versorgung des Unterarms auftreten (Kalyani et al. 2011; Mcqueen et al. 2013). Das Risiko für ein Kompartmentsyndrom liegt etwa bei 15 % und nimmt mit der Frakturschwere zu (Auld et al. 2017). Ein besonderes Risiko besteht darüber hinaus bei Patienten, die Verletzungen des Unterarms im Rahmen eines Hochrasanztraumas erlitten haben (Mcqueen et al. 2013). Die Folgen des übersehenen Kompartmentsyndroms sind desaströs und können durch Nekrosen in der betroffenen Loge beispielsweise in einer Volkmann-Kontraktur münden (Prommersberger et al. 2008). Daher müssen Patienten nach einem Trauma gegen den Unterarm und einer operativen Versorgung zur Vermeidung dieser Komplikationen engmaschig überwacht werden (Kalyani et al. 2011). Die Verwendung einer intrakompartimentellen Druckmessung hierfür ist umstritten, sollte aber bei Patienten Anwendung finden, die zum Beispiel nach einem Polytrauma nicht adäquat klinisch untersucht werden können (Mcqueen et al. 2013). Zirkuläre Verbände sollten bei einem klinischen Verdacht umgehend eröffnet werden (Capo et al. 2014). Besteht nach einer Fraktur im Rahmen der operativen Versorgung der Verdacht auf ein Kompartmentsyndrom, sollte bereits primär eine Dermotraktion angelegt und die Wunde erst sekundär verschlossen werden. Zur Entlastung des anterioren Kompartiments erfolgt eine Inzision von der Bizepssehne bis zum Handgelenk (Duckworth 2012). Sollte darunter eine Schwellung dorsal bestehen bleiben, kann dorsal eine zusätzliche Inzision angelegt werden. Ergänzend kann außerdem der Karpaltunnel gespalten werden (Duckworth 2012). Zur Entlastung aller anterioren Kompartimente kann am Unterarm die zusätzliche Eröffnung des tiefen Kompartiments erforderlich sein (Benamran und Masquelet 2018).
Im Verlauf werden die Hautränder sukzessive angenähert und sekundär verschlossen. Sollte ein direkter Wundverschluss nicht möglich sein, werden kleinere Defekte mit einer Spalt- oder Vollhauttransplantation verschlossen.
Übersehene Kompartmentsyndrome können in Abhängigkeit der betroffenen Kompartimente und Strukturen komplexe Rekonstruktionsverfahren erfordern (Prommersberger et al. 2008).
Nervale Verletzungen
Nervale Verletzungen nach Unterarmfrakturen treten verhältnismäßig selten auf. Abhängig von der Lage der Fraktur sind der N. medianus oder ein motorischer Endast des N. radialis (N. interosseus posterior) am häufigsten betroffen (Yanagibayashi et al. 2015; Wilson et al. 1997). Der N. ulnaris ist deutlich seltener betroffen (Suganuma et al. 2012).
Nervenläsionen können akut auftreten oder im Verlauf nach der Versorgung. Bei Verdacht auf eine Nervenkompression sollte eine zügige Dekompression erfolgen, um eine Verbesserung der Symptomatik zu ermöglichen.
Synostose
Radioulnare Synostosen sind eine eher seltenere Komplikation (Abb. 14). Die Prävalenz wird auf 1–6 % geschätzt, wobei diese bei gleichzeitigem Schädel-Hirn-Trauma deutlich häufiger auftreten können (Anderson et al. 1975; Chapman et al. 1989; Wilson et al. 1997; Bauer et al. 1991; Marcheix et al. 2016). Zudem wird ein höheres Risiko bei Verwendung von 4,5-mm-Platten oder bei gleichzeitiger Adressierung beider Knochen über einen Zugang diskutiert (Chapman et al. 1989; Bauer et al. 1991).
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Fallbeispiel
In der Notfallaufnahme stellt sich ein 23-jähriger Patient mit dem Rettungsdienst vor. Beim Fußballspielen sei dieser auf den rechten Unterarm gestürzt. Bei eindeutiger Fehlstellung des rechten Unterarms sind Motorik, Sensibilität und Durchblutung peripher der Fraktur erhalten, die Weichteile sind geschlossen. Ein Verdacht für ein Kompartmentsyndrom besteht nicht. In der klinischen Untersuchung zeigt sich keine weitere Verletzung. In der initialen Röntgendiagnostik zeigt sich die Typ-22A3-Unterarmschaftfraktur des mittleren Schaftdrittels. Die Fraktur wird unmittelbar operativ mittels Plattenosteosynthese über eine Doppelinzision am Unterarm versorgt (vgl. Abb. 7). Postoperativ wird der Arm bis zur Wundheilung in einer Oberarmgipsschiene ruhiggestellt, anschließend wird die Beübung für Extension im Ellenbogen und Rotation des Unterarms funktionell freigegeben. Belastung und Bewegungen gegen Widerstand werden nach 6 Wochen postoperativ begonnen und langsam gesteigert. Unmittelbar postoperativ wird der Patient stationär überwacht, sodass ein Kompartmentsyndrom ausgeschlossen werden kann. Auf Wunsch des Patienten wird bei störendem Metall und nach sicherer Konsolidierung der Fraktur bereits 12 Monate nach Osteosynthese das Material vollständig entfernt (Abb. 15). Dem Patienten wird beim Ausüben von Sport allerdings das Tragen einer Unterarmschiene zur Vermeidung einer Refraktur empfohlen. Bei Abschluss der Behandlung zeigt der Patient ein normales Bewegungsausmaß im Vergleich zur Gegenseite, Beschwerden bestehen nicht mehr.
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Literatur
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