Aspirationspneumonien bei Kindern und Jugendlichen
Pneumonien entstehen im Regelfall durch die Aspiration kleinster Mengen von virulenten Atemwegserregern. Hiervon muss die Aspirationspneumonie im eigentlichen Sinne abgegrenzt werden, deren Vorkommen bei gesunden Kindern selten ist. Häufig sind Aspirationen bei geistig bzw. körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen, hier kommt es bei Schluckstörungen zur Aspiration von Speichel und Nahrung, bei gastroösophagealem Reflux auch von Mageninhalt. Bei gesunden Kindern ist die Hauptursache von Aspirationspneumonien die akzidentelle Aspiration von Fremdkörpern. Diese können flüssig, gasförmig oder solide sein. Folgen sind eine toxische Pneumonitis, eine bakterielle Infektion oder eine mechanische Verlegung mit oder ohne sekundäre Infektion. Die akute Therapie richtet sich je nach auslösendem Aspirat, bei infektiöser Aspirationspneumonie müssen anaerobe Erreger in Betracht gezogen werden. Bei rezidivierenden Aspirationen sollten außerdem sämtliche Maßnahmen ergriffen werden, prädisponierende Faktoren zu identifizieren und zu eliminieren.