Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen im Zusammenhang mit somatischen Krankheiten
Bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen körperlichen Erkrankungen treten psychische Störungen wie Depressionen, Angststörung oder Anpassungsstörungen etwa 3-mal häufiger auf als bei gesunden Gleichaltrigen. Wesentliche Risikofaktoren für die Entwicklung psychiatrischer Komorbidität sind neben einer biologisch bedingten Prädisposition (genetisch/durch die medizinische Behandlung bedingt) auch soziale und psychische Prozesse wie Bewältigungsstil, soziale Integration und das familiäre Funktionsniveau. Hinsichtlich der Behandlung ist ein frühzeitiger interdisziplinärer pädiatrisch/psychiatrischer Behandlungsansatz erfolgversprechend. Neben der psychiatrischen Behandlung profitieren betroffene Kinder und Jugendliche von verhaltensmedizinisch-psychotherapeutischen Angeboten ebenso wie von Maßnahmen zur Unterstützung der sozialen Integration, u. a. durch Jugendhilfen. Wichtig sind weiterhin das frühzeitige Erfassen der familiären Ressourcen und eine spezifische, aktive Unterstützung der Familie im Umgang mit Erkrankung und psychiatrischer Komorbidität der betroffenen Kinder und Jugendlichen.