Folgende respiratorische Symptome werden in diesem Kapitel näher behandelt: Dyspnoe,
Husten, Stridor, Giemen, Zyanose,
Hämoptoe und Thoraxschmerz.
Dyspnoe
Der Begriff Dyspnoe beschreibt eine erschwerte oder gestörte
Atmung. Viele Krankheiten der Atemwege und des Lungenparenchyms, jedoch auch der zentralen Atemregulation gehen damit einher. Subjektiv empfinden Kinder diesen Zustand der gestörten Atemmechanismen als Lufthunger oder Beklemmungsgefühl im Brustkorb. Sie können nicht richtig durchatmen und bekommen bei schweren Störungen Angst zu ersticken. Die Atemform kann dabei in Frequenz, Tiefe oder Rhythmus gestört sein.
Ist die Atemnot durch Verlegung der intrathorakalen Atemwege bedingt, so versucht das Kind durch vermehrten Einsatz von Atemmuskeln und Hilfsmuskeln diesen Widerstand zu überwinden. Dies kann dann an der Erhöhung der Atemfrequenz und -tiefe sichtbar werden. Der elastische sog. Recoil pressure des Lungengewebes reicht als treibende Kraft für die Ausatmung nicht mehr aus, und das normalerweise passive Exspirium wird aktiv. In dieser Situation wird der üblicherweise negative intrapleurale Druck positiv. Gemeinsam mit dem Recoil pressure versucht er, den Atemfluss aufrechtzuhalten. Dafür ist vermehrte Muskelarbeit notwendig, und es wäre falsch, durch Sedierung des Kindes oder Unterdrückung der Muskeltätigkeit eine scheinbare Abnahme der Dyspnoe erzielen zu wollen. Daher ist es wichtig, die Ursache der Dyspnoe zu erfassen und gezielt zu beheben (Tab.
1). Auslöser für die Dyspnoe sind Veränderungen im Säure-Basen-Haushalt, im CO
2- und O
2-Partialdruck sowie Erregung von Schmerz- oder Thermorezeptoren.
Tab. 1
Ursachen einer Atemnot
Respiratorisch | Extrathorakale Obstruktionen (Laryngotracheitis, Epiglottitis, Laryngospasmus, Fremdkörper) |
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Kardiologisch | |
Rhythmusstörungen |
Metabolisch | Azidose mit Kußmaul-Atmung ( Diabetes mellitus, Stoffwechselerkrankungen) |
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Neuromuskulär und zentral | Zwerchfelldefekte |
Hereditäre und erworbene Myo- und Neuropathie |
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Psychisch oder funktionell | Hyperventilation |
Angst, Trauma |
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Unter Dyspnoe fallen folgende Störungen der
Atmung:
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-
Hypopnoe : verminderte Atmung (verminderte Frequenz und/oder Tiefe),
-
Hyperpnoe : vermehrte Atmung (vermehrte Frequenz und/oder Tiefe),
-
Bradypnoe : verminderte Atemfrequenz,
-
Tachypnoe : vermehrte Atemfrequenz (eines der häufigsten Zeichen von Dyspnoe),
-
Orthopnoe : Atemstörung, durch aufrechte Körperhaltung gebessert,
-
Hypoventilation : verminderte alveoläre Ventilation, verminderte Atemleistung,
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Hyperventilation : vermehrte alveoläre Ventilation, erhöhte Atemleistung,
-
Seufzeratmung, Schnappatmung,
Biot-Atmung, Cheyne-Stoke-Atmung, Kußmaul-Atmung (vorwiegend bei Schädigung des zentralen Atemantriebs).
Husten
Husten zählt zu den häufigsten Symptomen respiratorischer Krankheiten. Der Husten hat per se keinen Krankheitscharakter. Vielmehr stellt der Hustenreflex einen sehr wichtigen Abwehrmechanismus des Respirationstrakts dar. Seine Aufgabe besteht in der Elimination von Fremdstoffen aller Art, die unbeabsichtigt in die Atemwege gelangen, sowie in der Entfernung von zu reichlich gebildetem Atemwegssekret. Die Entfernung von Sekreten übernehmen die Zilien der Epithelzellen. Bei Störungen der Zilien (z. B. durch Infekte oder
Rauchen) oder bei vermehrter Sekretbildung ist dieser Reinigungsmechanismus überfordert, und die Hustenclearance tritt in Kraft. Ist der Hustenreflex gestört, so kommt es zu Schleimretention, Obstruktion der Atemwege,
Atelektasen und nachfolgender Infektion mit Destruktion von Bronchialwand und Lungenparenchym.
Obwohl der
Husten auch bewusst unterdrückt oder ausgelöst werden kann, liegt ihm ein komplexes Reflexgeschehen zugrunde. Sensorische Nervenfasern (C-Fasern) aus dem Atemwegsepithel senden auf Stimulation durch Druck, Entzündung oder chemische Irritation Impulse über den N. vagus in den Hirnstamm. Zusätzlich können auch über den N. trigeminus, N. glossopharyngeus und N. phrenicus Hustensignale aus Nase, Pharynx, Perikard und Zwerchfell geleitet werden. Im Hustenzentrum des Hirnstamms wird das Signal erneut über den Vagusnerv und Spinalnerven an den Larynx, die Thoraxmuskulatur, das Zwerchfell und die Bauchwandmuskulatur weitergeleitet. Dieser Reflex führt zum typischen dreiphasigen Hustenmechanismus, wobei auf eine tiefe Inspiration der Verschluss der Glottis folgt und hernach die Glottisöffnung mit explosionsartigem Ausstoß der intrathorakalen Luft durch aktive Kontraktion der exspiratorischen Atemmuskeln. In den großen Atemwegen entsteht dadurch ein hoher Atemfluss, der zentral gelegene Fremdstoffe und Sekrete explosionsartig auswirft. Zugleich jedoch werden das Lungenparenchym und die kleinen Atemwege durch den entstehenden hohen positiven Pleuradruck komprimiert, und Sekrete werden dadurch in die größeren Atemwege gepresst, wo dann die hohen Atemflüsse zum Auswurf führen.
Dieser Hustenmechanismus kann an verschiedenen Stellen gestört sein. Zentral hustendämpfende Medikamente oder Drogen unterdrücken den Hustenreflex. Dies kann manchmal durchaus gewünscht sein, in vielen Situationen sich jedoch sehr nachteilig auswirken, wenn dadurch obstruierende und destruierende Sekrete nicht eliminiert werden. Dies ist besonders bei
zystischer Fibrose oder anderen suppurativen Lungenkrankheiten von Bedeutung. Kinder mit verschiedenen Muskelkrankheiten und neurologischen Handicaps leiden häufig am Problem, Sekret effektiv abzuhusten. Durch Stimmbandlähmung, endotrachealen Tubus oder Tracheostoma ist ein vollständiger Verschluss der Glottis gestört, wodurch der notwendige intrapulmonale Druckaufbau nicht möglich ist und eine effektive Sekretelimination sehr erschwert wird. Auch eine Tracheo- oder Bronchomalazie führt zu ähnlichen Problemen. Bei Kindern mit einer angeborenen
tracheoösophagealen Fistel bleibt auch nach Verschluss der Fistel eine lokale
Tracheomalazie bestehen, welche zu einem typischen bitonalen
Husten führt.
Während akuter, über Tage, und subakuter, über einige Wochen gehender
Husten vor allem mit viralen oder bakteriellen Infekten verbunden ist, kommen für einen chronischen oder rezidivierenden Husten andere Krankheiten in Betracht. Die wichtigsten Ursachen sind nachfolgend aufgeführt:
-
rezidivierende virale Infekte mit Steigerung der bronchialen Reagibilität,
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gesteigerte bronchiale Reagibilität bei und nach
Pertussis, Chlamydien- oder Mykoplasmen-Infekten, Passivrauchen,
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-
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Bronchiektasien,
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Fremdkörper,
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Tracheo-, Bronchomalazie,
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Mediastinal-, Lungentumor,
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psychogener Husten (Tic-artiger Husten),
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Reflexhusten bei Sinusitis (Postnasal Drip) oder GÖR.
Eine genaue Anamnese ist bei der Abklärung von
Husten besonders wichtig und hilfreich, da nur dadurch die Notwendigkeit und das Ausmaß für zusätzliche Untersuchungen eingestuft werden können.
Zu den zusätzlichen Untersuchungen zählen:
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Thoraxröntgen,
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Lungenfunktion,
-
CT, MRT, pH-Metrie, Mendel-Mantoux-Test, Schweißtest,
Bronchoskopie.
Da der
Husten einen Schutzmechanismus darstellt, ist eine unkritische Dämpfung des Hustens nicht sinnvoll. Vielmehr muss die Grundkrankheit behandelt werden. Nur ein sehr quälender trockener Reizhusten sollte medikamentös durch zentral wirkende Narkotika wie Kodein unterdrückt werden. Bei Krankheiten mit vermehrter Schleimbildung ist der Husten zur Elimination nützlich und notwendig. Kombinationspräparate mit zentral dämpfender und schleimlösender Wirkung sind kontraindiziert. Bei der Verwendung von Expektoranzien und schleimlösenden Substanzen bestehen im Allgemeinen Diskrepanzen zwischen subjektiver Beurteilung durch Patienten und objektiven Parametern der Wirkung. Kontrollierte Studien zur Erfassung von klinischen und physiologischen Parametern fehlen oder konnten keinen überzeugenden Effekt dieser Präparate zeigen. Nachteilige Wirkungen einzelner Schleimverflüssiger sind vor allem bei Säuglingen berichtet worden. Dabei kann es zu vermehrter Flüssigkeitsansammlung in den Atemwegen kommen und u. U. sogar zu verzögerter Schleimelimination durch Entkoppelung der Zilien vom Schleim. Sehr häufig ist der Husten selbstlimitierend bzw. sistiert mit der Behandlung der Grundkrankheit.
Stridor
Unter Stridor versteht man ein ziehend-pfeifendes, musikalisches Geräusch, welches vorwiegend im Inspirium zu hören ist. Es entsteht durch Obstruktion und Vibrationen im Larynx oder durch dynamische Kompression des extrathorakalen Anteils der Trachea durch negativen intratrachealen Druck unmittelbar unterhalb einer Obstruktion. Besonders bei Säuglingen tritt aufgrund der Weichheit der Trachea eine solche dynamische Kompression vermehrt auf. Um die Obstruktion im Inspirium zu überwinden, muss der pleurale Druck noch negativer werden (bis zu −40 cm H
2O), was zu Einziehungen des suprasternalen Gewebes, des Sternums und der Rippenknorpeln führt. Dies ist verstärkt beim Säugling durch die erhöhte
Compliance des Thorax zu beobachten.
Die häufigsten Ursachen für einen Stridor sind:
1.
Akut:
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Laryngitis subglottica,
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Epiglottitis,
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Larynxfremdkörper,
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Retropharyngealabszess.
2.
Chronisch:
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infantiler Larynx,
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subglottische Stenose,
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subglottisches Hämangiom,
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Lymphangiom,
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Stimmbandlähmung,
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Vocal Cord Dysfunction,
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Larynxzysten,
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Ösophagusfremdkörper,
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Gefäßanomalie (Aorta, Pulmonalis),
-
-
Mediastinaltumor.
Ein zusätzlicher exspiratorischer Stridor tritt wesentlich seltener auf und weist auf eine fixierte extrathorakale Stenose oder auf Beteiligung der intrathorakalen Trachea hin.
Verengungen in der Nase (Choanalatresie, Septumdeviation) oder im Pharynx (Adenoid- oder Tonsillarhypertrophie,
Abszesse, Makroglossie, Mikrognathie, Zysten) können auch ein Stridorgeräusch erzeugen.
Beim
Schnarchen kommt es zu Vibrationen der Uvula, des weichen Gaumens und der Zunge. Geringes Schnarchen muss nicht unbedingt Krankheitscharakter haben und tritt bei Kindern im Zuge von Infekten der oberen Atemwege vermehrt auf. Kommt es jedoch während des Schnarchens auch zu Apnoen, dann muss eine beträchtliche
Obstruktion der oberen Atemwege in Betracht gezogen werden.
Hypoxie, Hyperkapnie, pulmonale
Hypertension und
Cor pulmonale, Verhaltensstörungen,
Kopfschmerzen und auffallende Tagesmüdigkeit können die Folge sein.
Bei der Beurteilung und Abklärung eines Stridors sind besonders zu berücksichtigen:
-
Alter des Kindes,
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akut oder persistierend auftretend,
-
Zeitpunkt des Erstauftretens,
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begleitende Symptome (Infektzeichen, Dyspnoe, Stimme, Gefäß oder Herzanomalien, neurologische Entwicklung, Schluckstörungen, Schädelmorphologie),
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inspiratorisch und/oder exspiratorisch,
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Lageabhängigkeit (Kopfhaltung, Bauchlage oder Rückenlage),
-
Tag/Nacht-Unterschiede,
-
psychisches Verhalten.
Da viele sehr unterschiedliche Ursachen für das Auftreten eines Stridors verantwortlich sein können, sind eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung essenziell, um das weitere Vorgehen besser bestimmen zu können. Der Klangcharakter des Stridors weist schon häufig auf die Höhe der Läsion hin. So kommen ein „Schnüffeln“ aus der Nase, ein „Karcheln“ aus dem Rachen und eine zusätzliche exspiratorische Komponente aus der intrathorakalen Trachea. Durch die kindgerechte flexible Laryngotracheobronchoskopie steht dem pädiatrischen Pneumologen das wichtigste Werkzeug zur Abklärung eines Stridors zur Verfügung. Sehr häufig ist dies die einzig notwendige zusätzliche Untersuchung. Manchmal sind auch Sonografie und bildgebende Verfahren sinnvoll und hilfreich, um die dem Symptom Stridor zugrunde liegende Krankheit diagnostizieren zu können.
Unabhängig von der Ursache bessert sich ein Stridor meist in Bauchlage. Dies ist besonders deutlich bei Kindern mit
Pierre-Robin-Sequenz oder mit infantilem Larynx. Wie bei den anderen Symptomen respiratorischer Krankheiten richtet sich die weitere Therapie nach der Grundkrankheit.
Pfeifen und Giemen (Wheezing)
Pfeifen und Giemen umschreiben ein kontinuierliches, hochfrequentes, musikalisches Atemgeräusch, welches vor allem im Exspirium gehört werden kann. Im Englischen wird dieses Geräusch mit „wheezing“ umschrieben. Aus epidemiologischen Studien ist bekannt, dass Eltern von Kindern mit
Asthma bronchiale das hörbare Asthmageräusch in verschiedenen deutschsprachigen Ländern recht unterschiedlich beschreiben. In den neuen deutschen Bundesländern etwa wird dafür das Wort „Fiepen“ verwendet, während in den alten Bundesländern dasselbe Geräusch mit „Pfeifen und Keuchen“ bezeichnet wird. In Österreich wird hingegen die Bezeichnung „Ziehen und Pfeifen“ benutzt. Diese Unterschiede erschweren Vergleiche von
Prävalenzen von Asthmasymptomen zwischen den einzelnen Ländern.
Pfeifen und Giemen ist ein sehr häufig auftretendes Symptom bei Kindern und entsteht durch Oszillationen in verengten mittleren und kleinen Atemwegen, manchmal auch durch lokale Verengung eines Hauptbronchus oder der distalen Trachea. Der Klangcharakter dieses Geräusches kann Hinweis auf die Lokalisation geben. Während das typische Wheezing als polyfonisches Geräusch mit vielen unterschiedlichen Tönen aus der Peripherie stammt, imponiert eine Verengung eines zentraleren Abschnittes (Hauptbronchus) monophonisch oder bei noch zentralerer Lokalisation (Trachea) als exspiratorischer Stridor. So bewirkt z. B. eine Erdnussaspiration bei einem Kleinkind meist ein monophonisches Geräusch, da die Nuss üblicherweise im Hauptbronchus steckt. Dies ist vor allem wichtig zur Abgrenzung gegenüber einer obstruktiven Bronchitis oder einem Asthmaanfall.
Da der Atemfluss in den kleinen und kleinsten Atemwegen zu gering und der Gesamtquerschnitt im Verhältnis zu den zentralen Atemwegen groß ist, ist anzunehmen, dass das hörbare Wheezing bei Verengung der kleinen Atemwege durch dynamische Kompression der großen Atemwege entsteht. Ursache dafür sind erhöhte pleurale und intrapulmonale Drücke proximal („downstream“) der peripheren Obstruktion, welche von außen auf die Atemwege wirken. Auch das gelegentlich hörbare inspiratorische Wheezing kommt aus den zentralen Atemwegen und entsteht durch obstruierendes Sekret.
Mehrere Ursachen führen zum Auftreten von pfeifenden und giemenden Atemgeräuschen:
2.
Rekurrierend oder persistierend:
-
rekurrierende obstruktive Bronchitis,
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-
-
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Fremdkörper in Trachea, Bronchus, Ösophagus,
-
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Kompression der distalen Trachea oder der Hauptbronchien (Tumor, Gefäßanomalien, Lymphknoten),
-
α1-Antitrypsin-Mangel.
Für die Differenzialdiagnose muss untersucht werden, ob die Atemwegsobstruktion reversibel ist. Nach Inhalation eines β
2-Mimetikums kommt es bei einer reversiblen Obstruktion (Asthma, obstruktive Bronchitis) zu einer deutlichen Abnahme des Wheezing, während sich das Geräusch bei einer
Fremdkörperaspiration oder einer anderen mechanischen Verengung kaum verändert. Bei Säuglingen und Kleinkindern wird die Reversibilität mittels Auskultation festgestellt, bei größeren Kindern durch eine Untersuchung der Lungenfunktion. Bei Persistenz der Probleme oder Nichtansprechen auf eine Therapie muss eine
Bronchoskopie zur weiteren Abklärung durchgeführt werden.
Zyanose
Bei der Zyanose kommt es zu einer Blauverfärbung der Haut und/oder der Schleimhäute. Diese entsteht, wenn mehr als 3 g
Hämoglobin/100 ml arteriellem Blut nicht mit O
2 gesättigt sind. Aus diesem Grund ist verständlich, dass eine Zyanose bei polyzythämischen Kindern schneller, bei anämischen Kindern erst später sichtbar wird. Bei der peripheren Zyanose ist die Blaufärbung auf die Haut der Extremitäten begrenzt, während eine zentrale Zyanose auch die Zunge und die Schleimhäute betrifft.
Folgende 5 Mechanismen können zu einer Zyanose führen:
-
alveoläre Hypoventilation,
-
-
Rechts-links-Shunt,
-
Ventilations-Perfusions-Störung,
-
inadäquater O
2-Transport durch
Hämoglobin (Methämoglobinämie).
Eine Zyanose kann somit ein Symptom einer respiratorischen, kardiologischen oder hämatologischen Krankheit sein, welche alle bei der Abklärung berücksichtigt werden müssen.
Thoraxschmerz
Der Thoraxschmerz kommt häufig bei älteren Kindern, jedoch selten bei jüngeren vor. Generell jedoch tritt er seltener auf als Kopf- oder Bauchschmerz. Primär muss eine organische Ursache ausgeschlossen werden. Manchmal findet sich eine solche Ursache nicht, und ein psychovegetatives oder funktionelles Geschehen wird vermutet. Dies trifft vor allem bei Adoleszenten zu. Sehr häufig sind die Beschwerden benigne und selbstlimitierend.
Typischer Ausgangspunkt für den Thoraxschmerz sind muskuläre oder skelettäre Probleme, manchmal jedoch auch Krankheiten der Lunge, der Pleura und des Zwerchfells sowie des Herzens, der Gefäße oder des Ösophagus. Auch abdominale Krankheiten können als
Thoraxschmerzen imponieren. Mögliche Ursachen sind:
-
Krankheiten der Thorax- oder Abdomenmuskulatur, Myalgia epidemica (Pleurodynie),
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Kostochondritis, Tietze-Syndrom, Krankheiten der Wirbelsäule,
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Herpes zoster,
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Pulmonalembolie,
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chemische Pneumonitis,
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Perikarditis,
Myokarditis, Mitralklappenprolaps, idiopathische hypertrophe Subaortenstenose, falscher Abgang der linken Koronararterie aus der Pulmonalarterie, Koronaraneurysma, Arteritis,
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psychovegetativ: Angst, Herzstechen.
Eine gründliche Anamnese lässt schon viele Ursachen ausschließen und hilft gezielt, nur die notwendigen Abklärungsschritte einzuleiten. Folgende Fragen sollten gestellt werden:
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intermittierender oder permanenter Schmerz,
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spitz, lokalisiert (somatischer Thoraxwandschmerz) oder diffus, dumpf, ausstrahlend (viszeral),
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Beziehung zu Körperhaltung, Bewegung oder Anstrengung,
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abhängig vom Schlucken, retrosternales Brennen,
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Häufig ist zur Abklärung und zur Therapie des Thoraxschmerzes eine Zusammenarbeit von pädiatrischem Pneumologen, Kardiologen, Orthopäden und Psychosomatiker notwendig.