Migration und Flucht – Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche
Migration und Flucht gehen für Kinder und Jugendliche mit enormen Herausforderungen einher, da sie neben allgemeinen physischen, emotionalen, sozialen und kognitiven Entwicklungsaufgaben zusätzliche Anpassungsleistungen erbringen müssen. Sie stehen häufig in einem Spannungsfeld zwischen Akkulturation, Integration, sich dadurch verändernden familiären Dynamiken, rechtlichen und finanziellen Bedrohungen sowie struktureller Benachteiligung im Bildungs- und Gesundheitssektor. Bei der Flucht aus Kriegs- oder Krisengebieten bestehen zusätzliche Belastungen durch traumatische Erfahrungen und Sorgen um Hinterbliebene. Wenn auch viele betroffene Kinder und Jugendliche ein hohes Maß an Resilienz und Ressourcen aufweisen, so tragen diese Probleme zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung psychischer Symptome bei. Im Rahmen der psychiatrischen Versorgung sind Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund daher eine besonders vulnerable Gruppe mit außerordentlichen Behandlungsanforderungen.