Tumordetektion
Detektion des Prostatakarzinoms
Eine
Prostata-MRT sollte nur an einem Hochfeld-MRT mit 1,5 T oder 3 T Feldstärke unter Verwendung einer geeigneten Oberflächenspule, die über der Untersuchungsregion auf dem Patienten platziert wird, sowie ggf. einer Endorektalspule durchgeführt werden. Empfohlen werden auch die Gabe von Spasmolytika und ein Intervall von 6–8 Wochen nach einer Biopsie zur Vermeidung von Fehlbefunden durch z. B. Einblutungen. Das Untersuchungsprotokoll sollte sich an den Empfehlungen der aktuellen PI-RADS-Version orientieren (Weinreb et al.
2016). Die morphologisch hochauflösende Darstellung mit T2-gewichteten Sequenzen in 3 Raumebenen mit 3 mm Schichtdicke soll routinemäßig mit den funktionellen MRT-Techniken der Kontrastmitteldynamik und Diffusionswichtung kombiniert werden (Abschn.
2.1). Weiterhin soll eine T1-gewichtete Sequenz in axialer Schichtführung durchgeführt werden. Diese sogenannte multiparametrische MRT steht für eine Kombination von funktionellen Methoden und der morphologischen Bildgebung. In der aktuellen PI-RADS Version findet die MR
Spektroskopie der Prostata keine Berücksichtigung mehr.
Die PI-RADS Klassifikation wurde als Werkzeug zur strukturierten Prostatabefundung mittels multi-parametrischer MRT erdacht und sieht für die Modalitäten der T2-Gewichtung sowie der DWI jeweils eine Punktzahl von 1 bis 5 vor, wobei die Punktzahl 1 einen Normalbefund beschreibt und die Punktzahl 5 raumfordernde Läsionen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für ein
Prostatakarzinom beschreibt (Weinreb et al.
2016; Barentsz et al.
2012). Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die PI-RADS Klassifizierung auf die Detektion klinisch signifikanter Prostatakarzinome ausgerichtet ist (Gleason Score >/= 7, Volumen >/= 0,5 ccm). Die Hauptsequenzen der PI-RADS Klassifizierung sind die T2-gewichtete FSE-Sequenz axial und die diffusionsgewichtete Sequenz, wobei die T2-gew. Sequenz primär für die Transitionalzone und die diffusionsgewichtete Sequenz primär für die periphere Zone verwendet werden soll. Die Kontrastmitteldynamik wird als positiv gewertet, wenn eine T2 oder DWI Läsion ein fokales und frühes Kontrastmittelenhancement aufweist. Insbesondere Läsionen, die mit der DWI intermediär als PI-RADS 3 bewertet werden, erhalten bei positiver DCE dann den nächst höheren PI-RADS Score von 4. Die aktuelle PI-RADS Klassifikation legt fest, wie Läsionen der peripheren- und Transitionalzone aufgrund ihres Signalverhaltens in den jeweiligen Sequenzen eingeordnet werden sollen und gibt auch Bildbeispiele für unterschiedliche Eingruppierungen. Ziel sollte es sein, dass radiologische Befunde des
Prostata-MRTs grundsätzlich mit einem PI-RADS Score versehen werden, um dem urologischen Partner die Bildinterpretation zu erleichtern.
In Tab.
1 ist die PI-RADS Klassifikation zur Beurteilung von Prostataläsionen aufgeführt (Weinreb et al.
2016).
Tab. 1
Erläuterung des PI-RADS Scores
1 | Sehr geringe Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms |
2 | Geringe Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms |
3 | Intermediär (Vorliegen eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms unklar) |
4 | Große Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms |
5 | Sehr große Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms |
In Tab.
2 sind einige der neueren Arbeiten zur Treffsicherheit der multi-parametrischen
Prostata-MRT zusammengefasst. Insbesondere werden hier Studien aufgeführt, die die Detektion klinisch signifikanter
Prostatakarzinome u. a. auch bei Biopsie-naiven bzw. Männern mit zuvor negativer Prostatabiopsie analysieren.
Tab. 2
MRT-Lokalisation des signifikanten Prostatakarzinoms. Treffsicherheit der multiparametrischen MRT
Otti et al. | | 792 | 82 | 59 | 54 | 85 |
Pal et al. | | 426 | 72–87 | 55,3–63,6 | 11,9–53,2 | 79,8–97,1 |
Washino et al. | | 288 | 85 | 73 | 75 | 84 |
Thompson et al. | | 344 | 96 | 36 | 52 | 92 |
Radtke et al. | | 153 | 80,2 | 59,6 | 45,1 | 87,9 |
Thompson et al. | | 150 | 94 | 50 | 52 | 94 |
Die Daten zeigen überwiegend gute bis sehr Werte der
Sensitivität und des negativen prädiktiven Wertes und moderate Werte der
Spezifität und des positiven prädiktiven Wertes in der Detektion des klinisch signifikanten
Prostatakarzinoms. Für die klinische Praxis bedeutet dies beispielsweise, dass bei niedrigen PI-RADS Scores mit großer Wahrscheinlichkeit kein signifikantes Prostatakarzinom vorliegt.
Die Entwicklungen in der MR-Bildgebung des
Prostatakarzinoms haben auch Einfluss auf die aktuelle S3 Leitlinie zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms genommen. So wird aktuell eine Kombination aus MRT-gestützter und systematischer Prostatabiopsie zur Detektion des Prostatakarzinoms empfohlen. In der Situation der Re-Biopsie bei zuvor negativer systematischer Prostatabiopsie wird die Durchführung einer multiparametrischen MRT vor erneuter Biopsie empfohlen (S3 Leitlinie
2018).
Neueste Arbeiten deuten darauf hin, dass bei klinischem V. a.
Prostatakarzinom die multiparametrische MRT und ggf. die daran anschließende MR-gesteuerte Biopsie im Vergleich zur Standardbehandlung mit systematischer 12-fach Biopsie zu einer Erhöhung der Detektion klinisch signifikanter Karzinome bei gleichzeitiger Reduktion der Detektion klinisch nicht signifikanter Karzinome führt (Kasivisvanathan et al.
2018). Ein weiterer Vorteil ist die Vermeidung unnötiger Prostatabiopsien bei unauffälliger MRT-Diagnostik.
Eine andere Einsatzmöglichkeit ergibt sich durch das Aufkommen von Active-surveillance-Strategien für kleine Low-risk-Tumoren. Ziel ist, das sog. insignifikante
Prostatakarzinom, nicht unnötig zu therapieren und dem Patienten den Aufwand und die Komplikationen der Standardtherapien zu ersparen. Für diese Strategie kommen Patienten in Frage, deren Prostatakarzinom einen niedrigen Gleason Score besitzt (</= 6), der initiale PSA-Wert unter 10 ng/ml liegt und die eine geringe Tumorlast aufweisen (S3 Leitlinie
2018). Im Rahmen dieser Strategie kommt der MRT die Aufgabe der gezielten Biopsie in Kombination mit der systematischen Biopsie zu, um im Verlauf eine Größenprogredienz bzw. eine zunehmende Malignisierung des Tumors zu erkennen (Abdi et al.
2015; Pessoa et al.
2017).
Die standardisierte multiparametrische
Prostata-MRT, die hochauflösende T2-Bildgebung und funktionelle MRT-Methoden kombiniert, besitzt eine hohe
Sensitivität und einen hohen negativen prädiktiven Wert in der Detektion des klinisch signifikanten
Prostatakarzinoms und kann in der Primärdiagnostik angewendet werden.
Insbesondere neue Strategien der MR-gesteuerten Biopsien, entweder als sogenannte „-in-.bore“ Biopsien im MR-Gerät oder als fusionierte Biopsien im Sinne einer ultraschallgesteuerten Biopsie in Kombination mit den MRT-Bildern, sind vielversprechend. Allerdings wird aktuell noch die Kombination der MR-gesteuerten Biopsie mit einer sogenannten systematischen Biopsie empfohlen (Sathianathen et al.
2019).
Lokale Tumorausbreitung (T-Staging)
Die Multidetektor-CT und die moderne MRT können beide eine
Auflösung im Submillimeterbereich erreichen, wobei die CT die höhere Ortsauflösung, die MRT aber den höheren Weichteilkontrast bietet. Für das
Nierenzellkarzinom sind beide Verfahren als gleichwertig anzusehen und können präoperativ eine korrekte T-Klassifizierung in über 90 % der T1- und T2-Stadien leisten.
Ein Problem stellt die Beurteilung einer perirenalen Fettgewebsinfiltration dar, da Tumorausbreitung und Ödem nicht sicher unterschieden werden können (Hallscheidt et al.
2007). Allerdings konnte eine Arbeit auch bei dieser Frage eine Treffsicherheit von 95 % durch 1-mm-MDCT-Schichten zeigen (Catalano et al.
2003). Der MRT werden traditionell Vorteile in der Ausdehnungsbeurteilung eines etwaigen Tumorthrombus in der V. cava attestiert, allerdings kann auch die CT mit einer spätvenösen Phase einen Kavazapfen zuverlässig erfassen.
Während die CT für das lokale Staging beim
Prostatakarzinom keine Bedeutung besitzt, wurde die MRT vielfach mit der Fragestellung eingesetzt, ein kapselüberschreitendes Wachstum (Stadium T3) zu entdecken. Im lokalen Staging des Prostatakarzinoms muss beantwortet werden, ob eine Kapselüberschreitung des Tumors vorliegt (Stadium T3a) und ob zusätzlich eine Samenblaseninfiltration (Stadium T3b) nachweisbar ist. Bildgebende MR-Charakteristika für eine Kapselüberschreitung sind der direkte Nachweis des Tumorwachstums in das periprostatische Fett, aber auch indirekte Zeichen wie ein langstreckiger Tumorkontakt zur Prostatakapsel und eine Vorwölbung der Prostatakapsel. MR-tomographische Zeichen einer Samenblaseninfiltration sind eine fokale T2-Hypointensität sowie eine deutliche Kontrastmittelaufnahme einer Läsion innerhalb der Samenblasen (Weinreb et al.
2016). In einigen Studien (Bloch et al.
2007; Roethke et al.
2013; Xylinas et al.
2013) konnte die Tumorausdehnung insgesamt mit einer Treffgenauigkeit von 76–90 % beurteilt werden. So können hochauflösende MR-Aufnahmen dem Operateur helfen, die Entscheidung für oder gegen eine Resektion des neurovaskulären Bündels (Hricak et al.
2004) zu treffen und im Bereich eines vermuteten Kapseldurchbruchs einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu wählen.
Eine große
Metaanalyse fand für die Diagnose der Kapselüberschreitung eine gepoolte
Sensitivität von 57 % und eine
Spezifität von 91 %. Für die Diagnose der Samenblaseninfiltration werden Werte von 58 % und 96 % für Sensitivität und Spezifität angegeben. Insgesamt zeigen die Daten der Metaanalyse eine geringe und heterogene Sensitivität und eine hohe Spezifität für das lokale Staging mittels MRT (de Rooij et al.
2016).
Lymphknotenbefall (N-Staging)
In der Detektion von Lymphknotenmetastasen hat sich trotz des technischen Fortschritts der letzten Jahrzehnte bei CT und MRT nicht viel geändert: Das althergebrachte Kriterium, dass ein Lymphknoten ab einer gewissen Größe als maligne einzustufen ist, wird weiterhin allgemein angewandt. Problematisch sind dabei Metastasen oder Metastaseninseln in kleinen Lymphknoten sowie (post)entzündlich vergrößerte Lymphknoten. Meist wird ein Querdurchmesser von 10 mm oder mehr als pathologische Vergrößerung angesehen, womit für verschiedene Tumorentitäten eine unterschiedlich hohe Treffsicherheit erreicht wird. Für den Hodentumor wird z. B. eine
Sensitivität von 70 %, also eine Rate von 30 % falsch-negativen Befunden beschrieben (Schmoll et al.
2004). Beim
Prostatakarzinom ergab eine
Metaanalyse von 24 Studien (Hovels et al.
2008) sehr schlechte Werte mit einer Sensitivität von nur 42 % für die CT und nur 39 % für die MRT sowie einer
Spezifität von 82 % für beide Modalitäten.
Durch eine Reduktion des 10-mm-Schwellenwertes ist die
Sensitivität zu erhöhen, gleichzeitig nehmen aber die falsch-positiven Befunde zu, was eine weitere präoperative Abklärung bedingt. Oyen et al. bewerteten jeden Lymphknoten, der einseitig asymmetrisch auf mindestens 6 mm vergrößert war, als suspekt, und sicherten die Diagnose mittels einer CT-gesteuerten Feinnadelpunktion (Oyen et al.
1994). Insgesamt ergaben sich in dieser Studie 78 % Sensitivität bei 97 %
Spezifität für das CT-Staging mit einer Steigerung der Spezifität auf 100 % durch die Biopsie.
Insgesamt ist das Lymphknotenstaging mittels CT klinisch etablierter Standard für den Hodentumor und das
Nierenzellkarzinom. Die Aussagekraft beim
Prostatakarzinom hingegen ist insgesamt limitiert. Hier erscheint die CT nur bei fortgeschritteneren Stadien mit einem höheren Metastasierungsrisiko sinnvoll und wird z. B. in den USA bei einem PSA-Wert >20 ng/ml empfohlen (Hricak et al.
2007). Da die MR-Lymphografie (Abschn.
2.1) aufgrund einer fehlenden Zulassung des KM nicht klinisch verfügbar ist und die Ergebnisse funktioneller MRT-Methoden wie der DWI sehr variabel sind, bietet die MRT aktuell keinen validen Vorteil gegenüber der CT (Pesapane et al.
2018). Sie sollte nur bei manifesten Kontraindikationen gegen die Jod-KM-Gabe zum Einsatz kommen (Schmoll et al.
2004).
In diesem Zusammenhang sind PET/CT Studien mit PSMA
Liganden sehr vielversprechend, die im Vergleich zu konventionellen Methoden wie CT und MRT ein deutlich verbessertes Lymphknotenstaging versprechen (Rauscher et al.
2016). Näheres hierzu siehe Kapitel
nuklearmedizinische Diagnostik.
Fernmetastasierung (M-Staging)
Da hämatogene Metastasen der urologischen Malignome häufig zunächst in der Lunge auftreten, sollte die Suche nach pulmonalen Filiae bei den lokal fortgeschrittenen Tumorstadien zum Standard gehören, insbesondere vor einer aufwändigen Lokaltherapie des Primärtumors. Aufgrund der deutlich höheren
Sensitivität ist hier die CT des Thorax der Thoraxröntgenaufnahme vorzuziehen, auch wenn die Abgrenzung zu Granulomen nicht immer gelingt (Abschn.
2.1). Eine hohe Treffsicherheit besitzt die CT Thorax auch im Restaging: Neu aufgetretene kleine Lungenrundherde sind als Metastasen zu werten und werden in bis zu 70 % der Fälle im Röntgen-Thorax übersehen (White et al.
1999).
Die CT-Untersuchung des Abdomens hat in diesem Kontext die Aufgabe, neben der bereits erwähnten Lymphknotendiagnostik auch Metastasen der Leber oder anderer Organe zu erkennen. Seit die MDCT sich etablieren konnte, sprechen keine technische Gründe mehr gegen die kombinierte CT-Untersuchung von Thorax und Abdomen, da die verschiedenen Kontrastmittelphasen in den verschiedenen Regionen zeitgerecht aufgenommen werden können. Auch die Strahlenbelastung konnte durch technische Verbesserungen und dosissparende Protokolle gegenüber der Vergangenheit deutlich reduziert werden.
Bei fortgeschrittenen Tumorstadien, definiert in Abhängigkeit von der Tumorentität und der geplanten Therapie, sind CT Thorax und Abdomen Standard im Nachweis bzw. Ausschluss einer Fernmetastasierung.
Die Ganzkörper-MRT stellt eine interessante Alternative dar, wurde aber bisher im Bereich der Uroonkologie kaum eingesetzt.
Kontrastmittel und Niereninsuffizienz
Das in der CT verwendete jodhaltige KM ist nephrotoxisch und kann in ungünstigen Fällen eine KM-induzierte
Nephropathie bzw. ein
akutes Nierenversagen auslösen. Dieses Risiko steigt mit dem Ausmaß einer vorbestehenden
Niereninsuffizienz, mit der Menge des verwendeten KM und bei vorbestehenden Komorbiditäten wie
Diabetes mellitus. Die KM-Gabe sollte deswegen gerade bei urologischen Patienten, bei denen häufiger eine Niereninsuffizienz zu erwarten ist, nur nach Bestimmung eines Serumkreatininwertes erfolgen. Heute wird die rechnerische Bestimmung der GFR aus
Kreatinin,
Body-Mass-Index und Alter als noch zuverlässiger angesehen, um z. B. bei älteren, schlanken Frauen mit grenzwertig hohen Kreatininwerten das Ausmaß der Niereninsuffizienz nicht zu unterschätzen. Über die Indikationsstellung zur KM-Gabe und die Vorbereitung von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion gibt es zwar keinen abschließenden Konsens, aber weitgehende Einigkeit bezüglich einiger Kernpunkte (Thomsen und Morcos
2006). Detaillierte Handlungsanweisungen findet man auf den Internetseiten der European Society of Urogenital Radiology (ESUR).
CT: Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte vor der Gabe von Jod-KM eine ausreichende Hydratation erfolgen, nephrotoxische Medikamente sollen abgesetzt werden und die KM-Menge soll möglichst gering gehalten werden.
Die wichtigste prophylaktische Maßnahme zur Vermeidung einer Nierenschädigung ist eine Hydratation vor der KM-Gabe. Empfohlen wird die Gabe von 100 ml/h über 4–10 h, entweder intravenös (NaCl 0,9 %) oder durch orale Flüssigkeitszufuhr. Über die
additive Gabe zusätzlicher Substanzen wie Acetylcystein gibt es widersprüchliche Daten, sodass darauf meist verzichtet wird. Nephrotoxische Medikamente (insbesondere Metformin, Aminoglykosidantibiotika, nichtsteroidale Antirheumatika) sollen 24 h zuvor abgesetzt werden. Die KM-Menge sollte soweit möglich reduziert, wiederholte Gaben in kurzem Zeitabstand vermieden werden.
Während früher bei eingeschränkter Nierenfunktion die MRT als Alternative zur CT empfohlen wurde, gilt dies heute nicht mehr. Die allgemein verwendeten MR-Kontrastmittel enthalten als Wirksubstanz die seltene Erde Gadolinum, die gelöst toxisch wirkt und deswegen stabil in einem Chelatkomplex gebunden sein soll. Gadolinium-KM (Gd-KM) galten lange Zeit als ungefährlich, bis erstmals im Jahr 2006 der Zusammenhang zwischen der Gabe von Gd-KM und dem Auftreten einer fibrosierenden Systemerkrankung bei Dialysepatienten hergestellt wurde.
MRT: Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR <30 ml/min/1,73 m2) sind linear aufgebaute Gd-KM kontraindiziert. Wenn die KM-Gabe nach kritischer Prüfung notwendig erscheint, sollten stattdessen makrozyklische Gd-KM in einfacher Dosis verwendet werden.