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Viszeral- und Allgemeinchirurgie
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Publiziert am: 12.03.2022

Pathologie der benignen und malignen Schilddrüsenveränderungen – was der endokrine Chirurg wissen sollte

Verfasst von: Kurt Werner Schmid
Gutartige Erkrankungen der Schilddrüse betreffen Entzündungen, Hyperplasien, benigne Neoplasien sowie Funktionsstörungen; mit ca.15 Millionen Betroffenen gehören sie zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Im Gegensatz zu Entzündungen, Hyperplasien und benignen Neoplasien, die histologisch gut darstellbar sind, zeigen klinische Funktionsstörungen der Schilddrüse in der Regel sowohl qualitativ und quantitativ nur ein eingeschränktes morphologisches Korrelat. Die Ursache von Funktionsstörungen können Entzündungen, Hyperplasien und (ganz überwiegend benigne) Tumoren sein; Funktionsstörungen sind aber auch selbst die Ursache von Hyperplasien und Tumoren der Schilddrüse. Benigne Schilddrüsenerkrankungen manifestieren sich klinisch durch die von ihnen verursachten Funktionsstörungen (Hypothyreose, Hyperthyreose) und/oder durch die Folgen einer hyperplastisch und/oder neoplastisch vergrößerten Schilddrüse, wie z. B. Kompression umliegender Strukturen mit Schluckstörungen, Heiserkeit etc., aber auch kosmetische Auswirkungen.
Fast alle Tumoren der Schilddrüse sind epithelialer Natur; dementsprechend selten sind nichtepitheliale Tumoren (gutartige und bösartige mesenchymale Tumoren, maligne Lymphome u. a.). Die 4. Ausgabe der WHO-Klassifikation der Tumoren der Schilddrüse (WHO 2017) beinhaltet grundlegende Änderungen mit weitreichenden diagnostischen Konsequenzen, sowohl für die präoperative Feinnadelbiopsie, die intraoperative Gefrierschnittdiagnostik als auch die endgültige Paraffinhistologie. In die aktuelle Klassifikation (siehe Tab. 2) wurde eine Gruppe von gekapselten Tumoren („other encapsulated follicular-patterned thyroid tumours“) mit unsicherem Malignitätspotenzial aufgenommen, wobei insbesondere durch die Etablierung der „Nicht-invasive follikuläre Neoplasie mit PTC-äquivalenten Kernmerkmalen (NIFTP)“ ein entscheidender Schritt zur Verringerung der Diagnose „Schilddrüsenkrebs“ bei Tumoren mit offensichtlich biologisch indolentem Verlauf gemacht wurde. Des Weiteren erfolgte die insbesondere für eine korrekte Diagnose von gering differenzierten Schilddrüsenkarzinomen (PDTC, Volente et al. 2007) entscheidende Neubewertung der diagnostischen Kriterien „Tumornekrose“ und „Mitosezahl“ (Rosai 2017; WHO 2017). Der Einsatz der Immunhistochemie ist bei der Diagnose von Schilddrüsentumoren seit Jahrzehnten Standard; dazu erlangte aber auch die Molekularpathologie bei der Schilddrüsendiagnostik einen immer höheren Stellenwert.
Gutartige Erkrankungen der Schilddrüse betreffen Entzündungen, Hyperplasien, benigne Neoplasien sowie Funktionsstörungen; mit ca.15 Mio. Betroffenen gehören sie zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Im Gegensatz zu Entzündungen, Hyperplasien und benignen Neoplasien, die histologisch gut darstellbar sind, zeigen klinische Funktionsstörungen der Schilddrüse in der Regel sowohl qualitativ und quantitativ nur ein eingeschränktes morphologisches Korrelat. Die Ursache von Funktionsstörungen können Entzündungen, Hyperplasien und (ganz überwiegend benigne) Tumoren sein; Funktionsstörungen sind aber auch selbst die Ursache von Hyperplasien und Tumoren der Schilddrüse. Benigne Schilddrüsenerkrankungen manifestieren sich klinisch durch die von ihnen verursachten Funktionsstörungen (Hypothyreose, Hyperthyreose) und/oder durch die Folgen einer hyperplastisch und/oder neoplastisch vergrößerten Schilddrüse, wie z. B. Kompression umliegender Strukturen mit Schluckstörungen, Heiserkeit etc., aber auch kosmetische Auswirkungen.

Entzündungen der Schilddrüse

Die Entzündung der Schilddrüse wird als Thyreoiditis bezeichnet. Der Terminus Thyreoiditis umfasst eine Reihe von Erkrankungen verschiedener Ursachen, die sich in ihrem klinischen Verlauf und der Prognose teilweise stark unterscheiden; ca. 20 % aller Schilddrüsenerkrankungen sind Thyreoiditiden. Aufgrund der Erkenntnis, dass der bei Weitem überwiegende Anteil der Thyreoiditiden autoimmunbedingt ist, hat sich die in Tab. 1 dargestellte Einteilung durchgesetzt (Synoraki et al. 2016).
Tab. 1
Einteilung der Entzündungen der Schilddrüse (Synoracki et al. 2016)
Autoimmunogene Schilddrüsenentzündungen
 
Autoimmunthyreoiditis (AIT) mit oder ohne subklinischer/manifester Hypothyreose
 
Hashimoto-Thyreoiditis (AIT mit Struma)
Fibrosierende Variante der Hashimoto-Thyreoiditis (mit Struma)
Fibrös-atrophische AIT (Ord-Thyreoiditis)
Varianten autoimmunogener Schilddrüsenentzündungen
 
Post-partum-Thyreoiditis (PPT)
Schmerzlose („silent“) Thyreoiditis
Subakute Thyreoiditis de Quervain
Nichtautoimmungene Schilddrüsenentzündungen
 
Akute infektiöse Schilddrüsenentzündungen
 
Bakterien oder Viren
Pilze
Parasiten
Strahlenbedingte Schilddrüsenentzündung
Invasiv-sklerosierende Perithyreoiditis Riedel („eisenharte Riedel-Struma“)
Sonderformen der Schilddrüsenentzündungen
 
Palpationsthyreoiditis
Sarkoidose der Schilddrüse
Granulomatöse Polyangiitis (früher Wegener-Granulomatose) der Schilddrüse
Postoperativ-nekrotisierende Thyreoiditis
Malakoplakie
Medikamenteninduzierte Thyreoiditis
Die Autoimmunthyreoiditis (AIT) mit und ohne subklinischer/manifester Hypothyreose ist die mit Abstand häufigste Form der Schilddrüsenentzündung; die AIT wird mit dem Morbus Basedow unter dem Begriff „autoimmune thyroid disease“ zusammengefasst (Dong und Fu 2014). Weniger häufige autoimmunogene Thyreoiditiden sind die subakute Thyreoiditis de Quervain, die Post-partum-Thyreoiditis und die spontane schmerzlose („silent“) Thyreoiditis. Die invasiv-sklerosierende (Peri-)Thyreoiditis Riedel stellt eine Sonderform dar; obwohl sie morphologisch als auch klinisch typische Merkmale einer immunogenen Thyreoiditis zeigt, werden diese heute als sekundäre Folgen eines primären IgG4-assoziierten (multifokalen) sklerosierenden Prozesses betrachtet. Nichtautoimmunogene Schilddrüsenentzündungen (akute eitrige Thyreoiditis, Strahlenthyreoiditis) treten ebenso wie die Schilddrüsenbeteiligung bei diversen anderen entzündlichen Erkrankungen (z. B. Sarkoidose) selten auf.

Autoimmunogene Entzündungen

Ungefähr 10 % der Menschen zeigten in großen Studien Schilddrüsenautoantikörper und ca. 1 % aller Menschen entwickelt eine manifeste Autoimmunthyreoiditis (AIT) (Caturegli et al. 2014; Tunbridge et al. 1977; Weetman 2012). Die AIT repräsentiert den Prototyp einer Autoimmunerkrankung mit Verlust der während der Entwicklung des Organismus erworbenen Toleranz gegen Eigenantigene; deshalb sind die nachweisbaren Autoantikörper auch nicht die Auslöser der Krankheit, sondern deren Folge. Der entzündliche Prozess manifestiert sich durch Aktivierung spezifischer T-Helferzellen gegen unterschiedliche Schilddrüsenantigene (Pearce et al. 2003; Pyzik et al. 2015), die einer bisher unbewiesenen Theorie nach durch eine virale Infektion ausgelöst wird (Desailloud und Hober 2009); weitgehend gesichert erscheint jedoch aufgrund epidemiologischer Daten eine starke genetische Komponente in der Pathogenese der AIT (Barbesino und Chiovato 2000; Brix et al. 2011).

Klassische AIT-Hashimoto

Bei der klassischen AIT-Hashimoto muss definitionsgemäß eine vergrößerte Schilddrüse über 25 g vorliegen („Struma lymphomatosa“, Hashimoto 1912). Lokale, medikamentös nichtbeherrschbare Auswirkungen der vergrößerten Schilddrüse stellen auch neben dem klinischem Malignitätsverdacht die häufigste Indikation zur Operation dar (Musholt et al. 2011). Initial verursacht die entzündliche Zerstörung von Schilddrüsengewebe eine passagere Überfunktion („Hashitoxikose“), gefolgt von einer euthyreoten Phase, in der meist die Diagnose erfolgt, die in der Regel in eine subklinische oder manifeste Hypothyreose übergeht. Frauen sind mindestens 10-mal häufiger als Männer betroffen (Caturegli et al. 2014; Dong und Fu 2014; Mincer und Jialal 2020).
Die Schilddrüse ist fast immer symmetrisch vergrößert und zeigt eine auffällig buckelige Oberfläche. Histologisch ist das Follikelepithel äußerst variabel durch ein fokales bis weitgehend diffuses lymphoplasmazelluläres, polyklonales Infiltrat aus T-Zellen mit unterschiedlich ausgeprägter Entwicklung von B-Zell-haltigen Keimzentren destruiert (Abb. 1). Das verbleibende Follikelepithel ist mikrofollikulär/trabekulär hyperplastisch mit deutlich vermindertem Kolloidgehalt und zeigt die AIT Hashimoto-typische onkozytäre Epithelmetaplasie.

Fibröse Variante der AIT-Hashimoto

Bei dieser Variante ist durch eine ausgeprägte (keloidartige) Fibrose die Schilddrüsenarchitektur histologisch weitgehend aufgehoben; in den fibrotischen Arealen liegen kleine Follikelepithelinseln mit angedeuteter Lumenbildung sowie unterschiedlich ausgeprägter onkozytärer Metaplasie und Plattenepithelmetaplasie (Abb. 2). Diese onkozytäre Epithelmetaplasie ist neben der strikten Begrenzung der Fibrose auf die Schilddrüse das wichtigste morphologische Unterscheidungsmerkmal gegenüber der invasiv-sklerosierenden (Peri-)Thyreoiditis Riedel.
Ungefähr 10 % aller AIT-Hashimoto-Fälle entsprechen der fibrösen Variante. Durch die assoziierte rasche Größenzunahme und fibrosebedingte Verfestigung der Schilddrüse besteht klinisch regelmäßig Malignitätsverdacht, was zur häufigeren chirurgischen Intervention bei dieser Variante gegenüber der klassischen AIT-Hashimoto führt.
Histologische Differenzialdiagnosen der AIT
Bei einer AIT-Hashimoto (inkl. der fibrösen Variante) können residuelle Epithelien vergrößerte vesikuläre Kerne, gelegentlich auch mit dachziegelartigem Überlappen zeigen, die schwierig von einem papillären Karzinom abzugrenzen sind. Die Kapsel epithelialer (onkozytärer) Knoten ist durch lymphatische Infiltrate deutlich erschwert beurteilbar. Die insbesondere in der fibrösen Form auftretenden Plattenepithelmetaplasien können differenzialdiagnostisch an ein primäres und metastatisch bedingtes Plattenepithelkarzinom oder ein sklerosierendes mukoepidermoides Karzinom mit Eosinophilen, das sich vermutlich aus diesen plattenepithelialen Metaplasien entwickelt (Chan et al. 1991), denken lassen. Solide Zellnester (SNC) können in der AIT-Hashimoto eine squamoide Metaplasie zeigen sowie Kernveränderungen aufweisen, die an ein papilläres Karzinom erinnern (Asioli et al. 2009; Vollenweider und Hedinger 1988). Inwieweit eine AIT-Hashimoto ein erhöhtes Risiko zur Entstehung von Schilddrüsenkarzinomen darstellt, ist nach wie vor nicht abschließend geklärt (Anand et al. 2014). Das klinische Bild einer langbestehenden AIT-Hashimoto sollte bei Ausbildung eines Tumors insbesondere bei älteren Frauen an ein primäres Schilddrüsenlymphom denken lassen (Stein und Wartofsky 2013). In der Metaanalyse zeigten Primäre-Marginalzonen-B-Zellen-Lymphome des mukosaassoziierten lymphatischen Gewebes (MALT) eine deutliche höhere Prävalenz einer AIT-Hashimoto als reine diffuse großzellige B-Zellen-Lymphome (DLBCL) und gemischte DLBCL/MALT (Travaglino et al. 2020). Reine MALT-Lymphome sind fast immer Zufallsbefunde in einer AIT-Hashimoto (Alzouebi et al. 2012; Derringer et al. 2000).
Die AIT-Hashimoto ist regelmäßig mit sog. „parasitäre Knoten“ assoziiert. Vermutlich liegen dem parasitären Knoten entwicklungsgeschichtlich abgetrennte Schilddrüsenanteile zugrunde, die bei Jodmangel oder Entzündungen (González-González et al. 2008; Shimizu et al. 1999) eine Größenprogredienz zeigen (bis >4 cm). Diese von der Schilddrüse abgetrennten Knoten mit ausgeprägter lymphozytärer Infiltration mit Keimzentrumsbildung und relativ spärlichen Resten von (onkozytär metaplastischem) Follikelepithel können mit Lymphknoten mit metastatischer Besiedelung durch ein Schilddrüsenkarzinom verwechselt werden (Theurer et al. 2018).

Fibrös-atrophische AIT (Ord-Thyreoiditis (Ord 1878))

Die häufigste Form der AIT (Synoracki et al. 2016) verläuft klinisch schleichend und bleibt daher in vielen Fällen auch unentdeckt. Durch eine Verkleinerung der Schilddrüse und daher Fehlen lokaler Symptome findet sich diese AIT-Form nur äußerst selten im Operationsgut. Die ausgeprägt atrophische Form (Organgewicht bis <5 g) manifestiert sich klinisch meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr (Frauen sind mindestens 5-mal häufiger betroffen) und ist die Ursache des primären Myxödems. Die mild-asymptomatische Form wird überwiegend als Zufallsbefund bei der Autopsie gefunden.
Die makroskopisch deutlich verkleinerte, derb-fibrotische Schilddrüse zeigt mikroskopisch ein kollagenes, zellarmes Narbengewebe mit fokaler lymphoplasmazellulärer Infiltration mit nur vereinzelt Keimzentren und gelegentlichen Parenchyminseln ohne onkozytäre Metaplasie und auffällig verkleinerten Follikeln.

Fokale lymphozytäre Thyreoiditis

Bei ca. 50 % der Frauen und ca. 25 % der Männer besteht eine nichtspezifische fokale lymphozytäre Infiltration ohne Ausreifung oder immunbedinger Gewebezerstörung. Diese Lymphozyteninfiltrate betreffen maximal 5 % des Schilddrüsengewebes und sind ohne klinisch fassbare Symptome. Da diese bisher als „Low-grade-Thyreoiditis“ angesehene Lymphozyteninfiltration findet sich auffällig gehäuft in Knotenstrumen und in der Umgebung von Tumoren, sodass eine Assoziation mit diesen Läsionen angenommen werden kann. Möglicherweise entwickeln sich diese Infiltrate im Bereich von Permeabilitätsschädigungen von Gefäßen im Zuge (lokaler) Ischämiezustände oder allgemeiner Infektionskrankheiten.

Varianten autoimmunogener Entzündungen

Nach Entbindung tritt bei ca. 7 % der Frauen eine sog. Post-partum-Thyreoiditis auf. Diese dürfte nach schwangerschaftsbedingter Suppression humoraler und zellulärer Immunreaktionen Ausdruck eines Rebound-Phänomens sein. Auch diese Thyreoiditisform beginnt wenige Wochen nach der Entbindung klinisch mit einer durch entzündliche Follikelzelldestruktion bedingten Hyperthyreose mit anschließendem Übergang in eine Hypothyreose. Innerhalb eines Jahres nach Krankheitsausbruch sind fast alle Frauen wieder euthyreot (de Groot et al. 2012). Prädisponierende Faktoren für die Post-partum-Thyreoiditis sind Diabetes mellitus (Alvarez-Marfany et al. 1994) und/oder der Nachweis von Schilddrüsenantikörpern (Sakaihara et al. 2000) in der Schwangerschaft. Eine durchgemachte Post-partum-Thyreoiditis erhöht das Risiko auf eine neuerliche Erkrankung bei nachfolgenden Schwangerschaften auf 70 % (Lazarus et al. 1997).
In einer nur mäßig vergrößerten Schilddrüse finden sich histologisch diffuse lymphozytäre Infiltrate mit Zerstörung des Follikelepithels und fokaler, vermutlich regeneratorischer Epithelhyperplasie, die gelegentlich eine onkozytäre Metaplasie zeigt.
Eine von einer Schwangerschaft unabhängige Thyreoiditis mit ähnlichem klinischen Verlauf als auch weitgehend identischer Morphologie wie die Post-partum-Thyreoiditis wird als schmerzlose („silent“) Thyreoiditis bezeichnet. Ein viraler (Ko-)Faktor als möglicher ätiologischer Auslöser wird diskutiert („atypische subakute Thyreoiditis“).
Bei der subakuten Thyreoiditis de Quervain handelt es sich um eine in Schüben verlaufende, in der Regel in einigen Wochen bis Monaten selbstlimitierende Erkrankung der Schilddrüse mit charakteristischem klinischem und morphologischem Bild. Sie ist für bis zu 5 % aller Schilddrüsenerkrankungen des Erwachsenen verantwortlich (Erdem et al. 2007) und repräsentiert die häufigste mit Schmerzen einhergehende thyreoidale Entzündung. Frauen erkranken 4- bis 7-mal häufiger als Männer, bei Kindern (Ogawa et al. 2003) und älteren Patienten tritt die Erkrankung nur selten auf.
Makroskopisch imponieren gelb-weiße, unterschiedlich große verfestigte Herde, die fokal, asymmetrisch oder seltener bilateral auftreten. Aufgrund der unscharfen Abgrenzung dieser Herde kann klinisch und makroskopisch Malignitätsverdacht bestehen. Histologisch lassen sich unterschiedliche Phasen der Erkrankung nachweisen, die jedoch als Ausdruck des schubartigen klinischen Verlaufs auch nebeneinander vorkommen können (Schmid 1993). Durch die Zerstörung der Follikel in der „frühen Phase“ der Erkrankung tritt Kolloid aus; es dominieren neutrophile Granulozyten, die Granulome mit zentralen Mikroabszessen bilden können (Abb. 3). In der „floriden Phase“ überwiegen im Entzündungsinfiltrat Lymphozyten, Histiozyten und Plasmazellen. Die typischen Granulome (Harach und Williams 1990) der floriden Phase bestehen aus Zellnekrosen, Makrophagen, vielkernigen kolloidphagozytierenden Riesenzellen und Lymphozyten. Die finale „Regenerationsphase“ ist durch eine fokale Fibrose des betroffenen Schilddrüsenareals mit regeneratorischen Zell- und Kernveränderungen des unmittelbar angrenzenden nichtaffektierten Schilddrüsengewebes gekennzeichnet. Andere mit Granulombildung assoziierte Entzündungen (z. B. Sarkoidose, Tuberkulose, rheumatoide Erkrankungen) müssen differenzialdiagnostisch abgegrenzt werden; ausgeprägte Formen der sog. Palpationsthyreoiditis (Abb. 4) können zur Überdiagnose einer subakuten granulomatösen Thyreoiditis führen.

Nichtautoimmunogene Entzündungen

Ätiologisch werden hier akut-infektiöse und strahlenassoziierte Entzündungen unterschieden, wobei vorbestehende hyperplastische Knoten oder Neoplasien deren Entstehung offensichtliche begünstigen.
Die seltene akute eitrige Thyreoiditis hat keine Alters- oder Geschlechtspräferenz und zeigt morphologisch ein überwiegend aus polymorphkernigen Leukozyten bestehendes entzündliches Infiltrat. Im Kindesalter sind akut-eitrige Entzündungen der Schilddrüse zu 90 % mit einer Sinus-piriformis-Fistel vergesellschaftet; bei Röteln kann eine akute Virusinfektion der Schilddrüse auftreten (Vargas et al. 2000). Bei immundefizienten/immunsupprimierten Patienten ist die Schilddrüse durch hämatogene Streuung entstandene eitrige Pilzinfektionen (Golshan et al. 1997; Lecuit et al. 1995) oder akute Zytomegalievirus(CMV)-Infektionen (Frank et al. 1987) betroffen, während Traumen der Halsregion in der Regel zu bakteriellen Infektionen der Schilddrüsen (vor allem durch grampositive Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken (Sheu und Schmid 2003)) führen. Parasiteninfektionen der Schilddrüse kommen in Mitteleuropa nur selten vor (Berger et al. 1983).
Die normal große oder (einseitig) fokal oder diffus vergrößerte Schilddrüse weist in einzelnen Fällen makroskopisch erkennbare purulente Areale auf. Histologisch besteht eine fokale bis diffuse granulozytäre Infiltration mit (Mikro-)Abszessen sowie eine sekundäre Vaskulitis; Follikelepithel in den betroffenen Schilddrüsenanteilen ist destruiert und/oder flächenhaft nekrotisch. Die ursächlichen Bakterien und Pilze können mittels entsprechender Spezialfärbungen meist bereits am Schnitt verifiziert werden. Viren zeigen charakteristische Kern- oder Zytoplasmaeinschlüsse und sind ggf. mittels Immunhistochemie oder In situ-Hybridisierung nachweisbar.
Die im Rahmen der präoperativen Diagnostik übliche Schilddrüsenpalpation kann eine sog. Palpationsthyreoiditis verursachen, die daher formalpathogenetisch als milde traumatische Thyreoiditis angesehen werden muss.
Eine strahlenassoziierte Thyreoiditis tritt nach einer Radiojodtherapie oder externen Bestrahlung in Korrelation mit der Art des verwendeten Radioisotops und der verabreichten Strahlendosis. Akute Strahlenfolgen sind Follikelruptur mit Nekrosen, Stromaödem und Infiltration durch segmentkernige Granulozyten, chronische Schäden bei höhere Strahlendosis (z. B. bei der Behandlung von malignen Lymphomen) sind Fibrose und eine chronische Thyreoiditis sowie Atypien der Follikelzellen mit Hyperchromasie und Kernpleomorphie; geringe Dosen verursachen lediglich eine Hyperplasie des Follikelepithels (Sheu et al. 2006). Nach Radiojodtherapie zeigen drei Viertel der Fälle ähnliche, aber meist schwächer ausgebildete histologische Veränderungen. Additive Schäden durch Bestrahlung betreffen vaskuläre Veränderungen mit Thrombosen und Entzündung der Gefäßwand wie bei der Endarteriitis obliterans. Die Ausbildung von Hypothyreose, Morbus Basedow, multinodulären Strumen, Adenomen oder Schilddrüsenkarzinomen sind bestrahlungstherapieassoziierte Folgeerkrankungen; das relative Risiko eines bestrahlungsinduzierten Malignoms ist 15- bis 53fach gegenüber der nichtbestrahlten Bevölkerung erhöht. Bei der Radiojodtherapie ist ein eindeutiger Zusammenhang zur Entstehung von Schilddrüsenkarzinomen nach wie vor nicht eindeutig geklärt.

Invasiv-sklerosierende (Peri-)Thyreoiditis (Riedel-Thyreoiditis, eisenharte Struma Riedel)

Bei dieser exzeptionell seltenen Thyreoiditisform besteht ein fibrosierender Prozess unbekannter Ätiologie, der in der Regel mit einer multifokalen Fibrosklerose (u. a. Fibrose im Mediastinum, Leber, Lunge, retroperitoneal und retroorbital) einhergeht. Man geht daher heute davon aus, dass es sich dabei um eine Manifestationsform des „IgG4-related systemic disease spectrum“ mit IgG4+-Plasmazellinfiltration und Fibrose handelt (Dahlgren et al. 2010). Frauen sind, überwiegend im mittleren bis höheren Lebensalter, deutlich häufiger betroffen als Männer. Die regelmäßig bestehenden positiven Serumautoantikörpertiter sprechen pathogenetisch für eine immunologische (Ko-)Genese der Erkrankung, normale Lymphozytensubpopulationen sowie normale Serumkomplementlevel allerdings dagegen. Die gefundenen Autoantikörper dürften daher eher durch sequestrierte Antigene, die bei der Schilddrüsendestruktion im Rahmen des fibrotischen Prozesses freigesetzt werden, verursacht werden (Synoracki et al. 2016).
Eine präoperativ korrekte Diagnose dieser Thyreoiditisform erfolgt sehr selten. Im intraoperativen Gefrierschnitt (Synoracki et al. 2015) führt die in den perithyreoidalen Halsweichteilen bestehende Fibrose regelmäßig zum Verdacht eines anaplastischen Karzinoms (Shahi et al. 2010; Wan et al. 1996) oder eines Sarkoms (Torres-Montaner et al. 2001). Eine grauweiße, unregelmäßig begrenzte fibröse Induration (der Schilddrüsenperipherie) und der angrenzenden Weichgewebsanteile stellen das makroskopische Korrelat der derben („eisenharten“) Konsistenz des Operationspräparates dar. Mikroskopisch (Papi und LiVolsi 2004) geht eine anfängliche Infiltration durch überwiegend Lymphozyten und Plasmazellen mit Schilddrüsenzerstörung und Beteiligung von größeren Gefäßen (Phlebitis) in einen fast vollständigen Ersatz von Schilddrüsenepithel durch keloidähnliche Bindegewebszüge über, die als diagnostisches Charakteristikum auch in den angrenzenden Weichgewebsstrukturen nachweisbar sein müssen (Abb. 5). Eine differenzialdiagnostische Abgrenzung muss gegenüber Sarkomen, anaplastischen Schilddrüsenkarzinomen, diffus-skerosierenden papillären Schilddrüsenkarzinomen sowie fibrosierenden Formen der Autoimmunthyreoiditis erfolgen (Ahmed et al. 2012; Torres-Montaner et al. 2001; Wan et al. 1996).

Sonderformen der Thyreoiditis

Die sog. Palpationsthyreoiditis zeigt eine unterschiedliche Anzahl an Granulomen mit mehrkernigen Riesenzellen (Harach und Williams 1990). Beim manuellen Abtasten im Rahmen der klinischen Schilddrüsenuntersuchung wird durch mikrotraumatische Follikelruptur Kolloid freigesetzt, welches von den Riesenzellen phagozytiert wird. Die mikroskopische Abgrenzung zur subakuten Thyreoiditis erfolgt durch das Fehlen von Entzündungszellen (Granulozyten, Lymphozyten, Plasmazellen) im Umfeld der Granulome (Abb. 4).
Bei einer systemischen Sarkoidose ist die Schilddrüse in ca. 6 % der Fälle beteiligt (Harach und Williams 1990; Vailati et al. 1993). Die Diagnose erfolgt anhand der typischen konfluierenden nichtverkäsenden Granulome aus Epitheloidzellen mit mehrkernigen Riesenzellen vom Langhans-Typ mit umgebendem entzündlichen Infiltrat.
Zentral verkäsende Granulome in der Schilddrüse sind praktisch immer mit einer disseminierten Tuberkulose assoziiert. Die Morphologie der Granulome entspricht der der anderen Manifestationsorte einer Tuberkulose.
In seltenen Fällen ist die Schilddrüse bei einer systemischen granulomatösen Polyangiitis (früher Wegener-Granulomatose) sekundär mitbetroffen, was klinisch einen Tumor vortäuschen kann (Schmitz et al. 2008).
Bei zweizeitigen Schilddrüsenoperationen kann im zweiten Operationspräparat eine sog. postoperative nekrotisierende Thyreoiditis mit multiplen Granulomen gefunden werden. Diese Granulome, die gelegentlich auch Riesenzellen vom Fremdkörpertyp enthalten können, zeigen durch eine zentrale fibrinoide Nekrose, die von einem Saum von Histiozyten in Palisadenstellung umgeben wird, Ähnlichkeit mit Rheumagranulomen.
Im Rahmen einer Malakoplakie, einem erworbenen Defekt des Bakterienabbaus in Makrophagen, kann die Schilddrüse in seltenen Fällen mitbetroffen sein. Auffällige häufig besteht gleichzeitig eine AIT-Hashimoto (Larsimont et al. 1993). Histologisch findet sich ein Entzündungsinfiltrat mit reichlich Histiozyten, von denen einige Michaelis-Gutmann-Körperchen enthalten können. Auch die Malakoplakie kann klinisch einen Tumor vortäuschen (Katoh et al. 1989).
Verschiedene Medikamente können eine Entzündung der Schilddrüse auslösen (Sheu et al. 2006). Phenytoin (Diphenylhydantoin), das zur Behandlung epileptischer Anfälle eingesetzt wird, verursacht eine morphologisch nachweisbare, vermutlich autoimmunologisch bedingte Thyreoiditis. Die zur Prophylaxe depressiver Psychosen verwendeten Lithiumsalze, führen in der Schilddrüse zur Fibrose, milder Kernpleomorphie, follikulärer Atrophie, onkozytärer Metaplasie und zu lymphozytären Infiltraten, die den oben beschriebenen Veränderungen nach Bestrahlung ähneln.

Ektopes Schilddrüsengewebe

Nicht vor oder lateral des 3.–5. Ringknorpels der Trachea und anatomisch getrennt von der Schilddrüse gelegenes funktionelles Schilddrüsengewebe wird definitionsgemäß als ektopes oder akzessorisches Schilddrüsengewebe bezeichnet (Theurer et al. 2018). Ektopes Schilddrüsengewebe entsteht als entwicklungsgeschichtliche Abnormität, wenn im Rahmen des embryonalen Deszensus Schilddrüsengewebe nicht in seiner finalen prätrachealen Lokalisation zu liegen kommt. In der Regel handelt es sich bei ektopem Schilddrüsengewebe um follikelzelldifferenziertes Gewebe mit Follikeln, die den Schilddrüsenfunktionsstatus der betroffenen Person widerspiegeln und/oder auch regressiven Veränderungen unterliegen. Ektopes Schilddrüsengewebe (Lloyd et al. 2002; Theurer et al. 2018) findet sich im Verlauf des Ductus thyreoglossus (Zungengrund, sublingual, supralymphoid) oder kaudal der normalen Schilddrüsenlokalisation (u. a. Perikard, Herzmuskel, Vagina, Leistenregion, Leberpforte). „Normal aussehendes“ Schilddrüsengewebe in Lymphknoten (insbesondere lateral der Vena jugularis) repräsentiert praktisch immer eine Metastase eines papillären Schilddrüsenkarzinoms (PTC).
Die häufigste klinisch relevante Lokalisation von ektopem Schilddrüsengewebe befindet sich im Mundbodenbereich und hier insbesondere im Bereich des Foramen caecums. In drei Viertel dieser Fälle ist die linguale Schilddrüse („Zungengrundschilddrüse“) das einzige nachweisbare Schilddrüsengewebe (d. h. der Schilddrüsendeszensus ist vollständig ausgeblieben), wobei meist eine angeborene Hypothyreose besteht (Gopal et al. 2009).
Durch Persistenz von Anteilen des Ductus thyreoglossus entwickeln sich (multiple) 1–4 cm messende mediane Halszysten (Ductus-thyreoglossus-Zysten). Diese Zysten werden von respiratorischem Epithel und/oder Plattenepithel ausgekleidet und enthalten in der Wand lymphatisches Gewebe und (spärlich) Schilddrüsenfollikel. Gelegentlich finden sich auch Ductus-thyreoglossus-Reste innerhalb der Schilddrüse. In ca. 1 % aller Ductus-thyreoglossus-Zysten entwickelt sich ein Schilddrüsenkarzinom, welches meist zufällig entdeckt wird. Ductus-thyreoglossus-Zysten kommen häufiger beim männlichen Geschlecht vor, trotzdem ist das Verhältnis Frauen zu Männer beim Ductus-thyreoglossus-Karzinom 1,5:1. Überwiegend sind Erwachsene betroffen; es können aber auch schon junge Kinder betroffen sein (Peretz et al. 2004). Über 90 % aller Ductus-thyreoglossus-Karzinome sind PTC (Falvo et al. 2006), FTC und ATC sind selten; die Prognose entspricht dem jeweiligen Schilddrüsenkarzinomtyp. Ductus-thyreoglossus-Karzinome sind in der Regel echte Primärtumoren und nicht Metastasen eines in der Schilddrüse gelegenen Primarius (LiVolsi 1990; Motamed und McGlashan 2004).
Anatomisch von der (meist multinodulären) Schilddrüse getrennte Knoten, die keine Beziehung zu Lymphknoten aufweisen, werden als parasitäre Schilddrüsenknoten bezeichnet (de Oliveira Filho und Nadai 2014). Es wird angenommen, dass entwicklungsgeschichtlich abgetrennte Schilddrüsenanteile vorliegen, die bei Jodmangel oder Entzündungen (González-González et al. 2008) eine Größenprogredienz zeigen (bis >4 cm); auch nach Schilddrüsenoperationen oder nach Trauma mit Schilddrüsenbeteiligung kommen parasitäre Knoten vor. Parasitäre Knoten werden histologisch (Abb. 6) regelmäßig beim Vorliegen einer Autoimmunthyreoiditis durch die lymphatische Infiltration mit Ausbildung von Keimzentren als Lymphknotengewebe mit Lymphknotenmetastasen von papillären Karzinomen fehlinterpretiert (Baker et al. 2014; Meister et al. 2016).

Ektopes Gewebe in der Schilddrüse

20 % aller Feten- und Neugeborenenschilddrüsen enthalten ektopes Thymusgewebe (Martin et al. 1986). Dieses liegt häufiger im Bereich der Kapsel der Schilddrüse an, in einigen Fällen ist es aber auch vollständig intrathyreoidal gelegen (auch beim Erwachsenen!). Ebenso findet man fallweise in der Schilddrüse ektopes Nebenschilddrüsengewebe (Theurer et al. 2018); auch dieses kann der Schilddrüsenkapsel eng anliegen oder vollständig intrathyreoidal vorkommen. Das Vorkommen intrathyreoidaler Ultimobranchialkörperzysten mit muzinösem Epithel und C-Zellnestern in der Wand ist äußerst selten, ebenso selten sind intrathyreoidale, von Plattenepithel ausgekleidete Epidermoidzysten (Williams et al. 1989).

Tumoren der Schilddrüse

Fast alle Tumoren der Schilddrüse sind epithelialer Natur; dementsprechend selten sind nichtepitheliale Tumoren (gutartige und bösartige mesenchymale Tumoren, maligne Lymphome u. a.). Die 4. Ausgabe der WHO-Klassifikation der Tumoren der Schilddrüse (WHO 2017) beinhaltet grundlegende Änderungen mit weitreichenden diagnostischen Konsequenzen, sowohl für die präoperative Feinnadelbiopsie, die intraoperative Gefrierschnittdiagnostik als auch die endgültige Paraffinhistologie. In die aktuelle Klassifikation (siehe Tab. 2) wurde eine Gruppe von gekapselten Tumoren („other encapsulated follicular-patterned thyroid tumours“) mit unsicherem Malignitätspotenzial aufgenommen, wobei insbesondere durch die Etablierung der „nichtinvasiven follikulären Neoplasie mit PTC-äquivalenten Kernmerkmalen (NIFTP)“ ein entscheidender Schritt zur Verringerung der Diagnose „Schilddrüsenkrebs“ bei Tumoren mit offensichtlich biologisch indolentem Verlauf gemacht wurde. Des Weiteren erfolgte die insbesondere für eine korrekte Diagnose von gering differenzierten Schilddrüsenkarzinomen (PDTC, (Volante et al. 2007)) entscheidende Neubewertung der diagnostischen Kriterien „Tumornekrose“ und „Mitosezahl“ (Rosai 2017; WHO 2017). Der Einsatz der Immunhistochemie ist bei der Diagnose von Schilddrüsentumoren seit Jahrzehnten Standard; dazu erlangte aber auch die Molekularpathologie bei der Schilddrüsendiagnostik einen immer höheren Stellenwert.
Tab. 2
WHO-Klassifikation der Tumoren der Schilddrüse. (Nach WHO 2017)
Follikuläres Adenom
Muzinöses Karzinom
Hyalinisierender trabekulärer Tumor
Ektopes Thymom
Andere gekapselte Schilddrüsentumoren mit
follikulärem Aufbau
• Follikulärer Tumor mit unsicherem
 Malignitätspotenzial
• Gut differenzierter Tumor mit
 unsicherem Malignitätspotenzial
• Nichtinvasive follikuläre Neoplasie mit
 PTC-äquivalenten Kernmerkmalen
Spindelzelliger epithelialer Tumor mit thymus
ähnlicher Differenzierung
Intrathyreoidales Thymuskarzinom
Paragangliom und mesenchymale/stromale
Tumoren
• Peripherer Nervenscheidentumor (PNSTs)
 Schwannom
 Maligner PNST
• Gutartige Gefäßtumoren
 Hämangiom
 Kavernöses Hämangiom
 Lymphangiom
• Glattmuskuläre Tumoren
 Leiomyom
 Leiomyosarkom
• Solitärer fibröser Tumor
Papilläres Karzinom
• Papilläres Karzinom (konventionell)
• Follikuläre Variante des PTC
• Gekapselte Variante PTC
• Papilläres Mikrokarzinom
• Kolumnäre Variante des PTC
• Onkozytäre Variante des PTC
Follikuläres Karzinom, NOS
FTC, minimalinvasiv
• FTC, gekapselt angioinvasiv
• FTC, breitinvasiv
Hämatologische Tumoren
• Rosai-Dorfmann-Erkrankung
• Follikuläres dendritisches Zellsarkom
• Primäres Schilddrüsenlymphom
Hürthle (onkozytärer)-Zelltumoren
• Hürthle-Zell-Adenom
• Hürthle-Zell-Karzinom
Gering differenziertes Karzinom
Anaplastisches Karzinom
Keimzelltumoren
• Benignes Teratom (Grad 0 oder 1)
• Unreifes Teratom (Grad 2)
• Malignes Teratom (Grad 3)
Plattenepithelkarzinom
Medulläres Karzinom
Gemischt medulläres und follikuläres Karzinom
Mukoepidermoides Karzinom
Sekundäre Tumoren
Sklerosierendes mukoepidermoides Karzinom
mit Eosinophilie

Epitheliale Schilddrüsentumoren

Die aktuelle WHO-Klassifikation (WHO 2017) unterteilt die epithelialen Tumoren der Schilddrüse in gutartige (Adenome), Tumoren mit unsicherem/geringem Malignitätspotenzial und Karzinome (Tab. 3). Molekularpathologische Befunde untermauern eindeutig die klassische Unterteilung der Schilddrüsenkarzinome in papilläre (PTC), follikuläre (FTC), medulläre/C-Zell-differenzierte (MTC) und anaplastische (ATC) Karzinome, wobei diese molekularpathologisch nachzuweisenden Alterationen nur marginale gemeinsame Schnittmengen für die vier genannten Entitäten aufweisen (WHO 2004).
Tab. 3
Epitheliale Tumoren der Schilddrüse. (Mod. nach WHO 2017)
A. Benigne Tumoren
 
1. Follikuläres Adenom
2. Hürthle-Zell-Adenom
B. Tumoren mit unsicherem/geringem Malignitätspotenzial
 
1. Hyalinisierender trabekulärer Tumor
2. Follikulärer Tumor mit unsicherem Malignitätspotenzial (FT-UMP)
3. Gut differenzierter Tumor mit unsicherem Malignitätspotenzial (WDT-UMP)
4. Nichtinvasive follikuläre Neoplasie mit PTC-äquivalenten Kernmerkmalen (NIFTP)
C. Maligne Tumoren
 
1. Follikelzelldifferenzierte Karzinome
 a. Differenzierte Karzinome
• Papilläres Karzinom
• Follikuläres Karzinom
• Hürthle-Zellkarzinom
• Differenziertes Karzinom NOS
 b. Gering differenziertes Karzinom
 c. Anaplastisches Karzinom
2. C-Zell-differenzierte Karzinome
 a. Medulläres Karzinom
 b. Gemischt medulläres und follikuläres Karzinom
3. Seltene Karzinome
 a. Plattenepithelkarzinom
 b. Mukoepidermoides Karzinom
 c. Sklerosierendes mukoepidermoides Karzinom mit Eosinophilie
 d. Muzinöses Karzinom
 e. Spindelzellkarzinom mit Thymusdifferenzierung (SETTLE)
 f. Intrathyroidales Thymuskarzinom
NOS not otherwise specified
Ausnahmen betreffen u. a. die follikuläre Variante des PTC mit regelmäßig nachweisbaren onkogenetischen Merkmalen des FTC sowie syndromal auftretende Schilddrüsentumoren wie das mit der familiären Polypose (FAP) assoziierte Schilddrüsenkarzinom; letzteres wird aufgrund seiner Morphologie als Variante das PTC angesehen (kribriform-molulaartige Variante). Seltene Formen des Schilddrüsenkarzinoms wie das mukoepidermoide Karzinom (MEC) und das primäre Plattenepithelkarzinom (PEC) weisen nach heutigem Kenntnisstand keine genetischen Merkmale der vier klassischen Karzinomtypen auf, was auch weiterhin ihre Stellung als eigenständige Entitäten rechtfertigt (WHO 2017).
Das aufgrund seines biologischen Verhaltens zwischen differenzierten und anaplastischen Karzinomen anzusiedelnde „gering differenzierte Karzinom (PDTC)“ ist zwar seit über 110 Jahren bekannt („wuchernde Struma Langhans“, (Langhans 1907)), wurde aber als eigenständige Entität erst im Jahr 2004 auch in die 3. Ausgabe der WHO-Klassifikation aufgenommen (WHO 2004), wobei zu diesem Zeitpunkt noch keine allgemein anerkannten morphologischen Kriterien zur Diagnose des PDTC festgelegt worden waren. Das PDTC wurde daher auch von vielen Pathologen und Klinikern kaum oder gar nicht wahrgenommen, obwohl dieser häufig mit ungünstigem klinischem Verlauf assoziierte Tumor in Europa 4–7 % aller Schilddrüsenmalignome ausmacht. Durch konsequente Neubewertung der diagnostischen Kriterien „Tumornekrose“ und „Mitosezahl“ wurden im Jahr 2007 (sog. Turin-Konsensus-Vorschlag, Volante et al. 2007) international akzeptierte Diagnosekriterien festgelegt und 2017 in die WHO-Klassifikation übernommen (WHO 2017).
Tumoren der Schilddrüse mit überwiegend onkozytärer (oxyphiler) Differenzierung weisen eine Reihe von Besonderheiten auf. Da diese Tumoren histologisch einen überwiegend follikulären und/oder soliden Aufbau zeigen, wurden sie als Variante von „follikulären Neoplasien (gutartig oder maligne)“ angesehen (WHO 2004). In der aktuellen WHO-Klassifikation (WHO 2017) werden onkozytäre Tumoren mit dieser Morphologie nunmehr als Hürthle-Zelladenome bzw. Hürthle-Zellkarzinome bezeichnet, obwohl deren Dignitätsbeurteilung weiterhin analog der follikulären Neoplasien (Kapsel- und/oder Gefäßinvasion) erfolgt. Die seltene onkozytäre Variante des PTC kann nur beim Vorliegen der charakteristischen Kernmerkmale des PTC (Tab. 4) diagnostiziert werden. Auch von anderen Tumorentitäten (MTC, PDTC) gibt es onkozytäre Varianten, die nicht als Hürthle-Zellneoplasien bezeichnet werden sollen.
Tab. 4
Scoring-System zur qualitativen Beurteilung der Kernkriterien von PTC/NIFTP (WHO 2017)
Haupt-Kernkriterien
Detaillierte Veränderung
• Änderungen in Kerngröße und -aussehen
Vergrößerte Kerne
Kernüberlappung
Elongierte Kerne
• Unregelmäßigkeiten der Kernmembran
Deutliche Konturstörungen der Kernmembranen
Nachweis von Kern-(Pseudo)Einschlüssen
Auffällige longitudinale Einkerbungen („grooves“)
• Besonderheiten des Chromatins
Optisch leeres Nukleoplasma (sog. Milchglaskerne)
Unregelmäßig verbreiterte innere Kernmembran durch angelagertes Chromatinmaterial
Zur Diagnose eines PTC und NIFTP müssen mindestens 2 der 3 Haupt-Kernkriterien erfüllt sein!
Die Kernmerkmale können fokal, unregelmäßig oder diffus nachweisbar sein (sog. „sprinkling sign“)
Zwischenzeitlich wurde eine Reihe nichtmedullärer Schilddrüsenkarzinome mit hereditärem Ursprung und syndromatischem Charakter definiert, die ein (ggf. nur teilweise) eigenständiges genetisches Profil aufweisen, einige dieser Alterationen können auch somatisch in Tumoren nachgewiesen werden (WHO 2017). Syndromatische Fälle treten in der Regel bei jüngeren Patienten auf; die Schilddrüsentumoren können sich nicht von den üblichen Tumoren der Schilddrüse unterscheiden, können aber auch eine spezielle Morphologie zeigen, wie ein kribriform-morulaartiges Wachstumsmuster bei familiärer Polypose (Schmid et al. 2010).

Gutartige epitheliale Schilddrüsentumoren (Adenome)

Das follikuläre Adenom ist eine benigne, gekapselte, nichtinvasive Neoplasie mit Zeichen der Follikelzelldifferenzierung, ohne die Kernkriterien des papillären Schilddrüsenkarzinoms (ICD-O-Code 8330/0, WHO 2017). Adenome kommen in den unterschiedlichsten morphologischen Varianten vor, die keinerlei Einfluss auf das grundsätzlich benigne Verhalten dieser Tumoren haben. Die Differenzialdiagnose gegenüber einem FTC beruht auf dem ausschließlich histologisch zu führenden Ausschluss von Invasionszeichen im Kapselbereich (Angioinvasion, vollständiger Kapseldurchbruch). Onkozytär differenzierte Adenome werden nach der aktuellen WHO-Klassifikation als Hürthle-Zelladenome bezeichnet (WHO 2017). Die in Tab. 5 zusammengefassten molekularpathologischen Befunde beim Adenom zeigen, dass Adenome und FTC anhand molekularpathologischer Marker nicht unterschieden werden können.
Tab. 5
Frequenz der genetischen Veränderungen bei epithelialen Schilddrüsentumoren
 
Adenom
FTC
PTC
PDTC
ATC
MTC
BRAF-V600x-Mutation
0
0
40–80 %
5–15 %
10–50 %
 
RET/PTC-Fusionen
0
0
5–30 %
~10 %
0
 
NTRK1-Fusionen
0
0
5–10 %
?
?
 
RET-Mutationen
      
Hereditär
     
98–100 %
Sporadisch
     
70–88 %
RAS-Mutationen
~30 %
30–50 %
0–35 %
10–50 %
10–50 %
3–18 %
PPARg-Fusionen
~8 %
20–30 %
0–38 %
~5 %
Selten
 
PI3KCA-Mutation
~5 %
5–10 %
0–5 %
0–15 %
5–25 %
 
Tp53-Mutationen
0
0
0
10–35 %
40–80 %
 
CTNNB1-Mutation
0
0
0
0–5 %
0–5 %
 
TERT-Mutationen
~3 %
10–35 %
5–15 %
20–50 %
30–75 %
 
ALK-Fusionen
?
0
0–5 %
0–10 %
0–10 %
 
PTEN-Mutationen
~5 %
10 %
0–5 %
5–20 %
10–15 %
 
FTC follikuläres Schilddrüsenkarzinom; PTC papilläres Schilddrüsenkarzinom; PDTC gering duifferenziertes Schilddrüsenkarzinom; ATC anaplastisches Schilddrüsenkarzinom; MTC medulääres Schilddrüsenkarzinom

Tumoren mit unsicherem/geringen Malignitätspotenzial

Neben dem seit dem Jahr 2004 (WHO 2004) als Tumor mit unsicherem Malignitätspotenzial eingestuften hyalinisierenden trabekulären Tumor (HTT; ICD-O-Code 8336/1), beinhaltet diese Kategorie der aktuellen WHO-Klassifikation eine als „andere gekapselte Schilddrüsentumoren mit follikulärem Aufbau“ bezeichnete Gruppe von Neoplasien (WHO 2017). Als Grundvoraussetzung für die Zuordnung zu dieser Kategorie muss für die drei nachfolgend beschriebenen Entitäten ein gekapselter/gut demarkierter Tumor mit (praktisch ausschließlich) follikulärem Aufbau vorliegen.
Der follikuläre Tumor mit unsicherem Malignitätspotenzial (FT-UMP) ist ein aus gut differenzierten Follikelzellen bestehender gekapselter oder gut umschriebener Tumor mit fraglicher Kapsel- oder Gefäßinvasion, jedoch ohne die Kerncharakteristika des PTC (WHO 2017). Somit entsprechen FT-UMP (ICD-O-Code 8335/1) indeterminierten Tumoren zwischen follikulärem Adenom und follikulärem Karzinom (FTC). Die Diagnose dieser Tumorentität sollte unbedingt restriktiv erfolgen. Aufgrund des als sehr gering eingestuften Malignitätspotenzial dieser Tumoren sollte im Zweifelsfalle die Diagnose eines gutartigen Tumors (d. h. eines Adenoms) bevorzugt werden (Schmid und Sheu-Grabellus 2016).
Der gut differenzierte Tumor mit unsicherem Malignitätspotenzial (WDT-UMP) ist ein aus gut differenzierten Follikelzellen bestehender gekapselter oder gut umschriebener Tumor mit gut oder partial entwickelten Kerncharakteristika des PTC und fraglicher Kapsel- oder Gefäßinvasion (ICD-O-Code 8348/1, WHO 2017). WDT-UMP, bei denen mit allen Mitteln Kapsel- oder Gefäßinvasion ausgeschlossen werden konnte, entsprechen einer „nichtinvasiven follikulären Schilddrüsenneoplasie mit PTC-äquivalenten Kernmerkmalen (NIFTP)“. WDT-UMP zeigen somit die Kernkriterien des PTC (Tab. 4) und entsprechen indeterminierten Tumoren zwischen einem NIFTP und der follikulären Variante des PTC. Auch die Diagnose eines WDT-UMP sollte sehr restriktiv erfolgen.
Die nichtinvasive follikuläre Schilddrüsenneoplasie mit PTC-äquivalenten Kernmerkmalen (NIFTP) ist eine nichtinvasive Neoplasie der Schilddrüse mit vollständig follikulärem Aufbau und Kerncharakteristika des papillären Schilddrüsenkarzinoms (PTC) sowie extrem geringem Malignitätspotenzial (ICD-O-Code 8349/1; Abb. 7; Nikiforov et al. 2016, 2018; WHO 2017). Im Gegensatz zu den restriktiv zu diagnostizierenden FT-UMP und WDT-UMP, ist die Einführung der NIFTP bei nichtinvasiven gekapselten follikulären Variantes des PTC, deren exzellente Prognose schon seit Jahrzehnten bekannt ist (Chetty 2011; Evans 1984, 1987; Moreno et al. 1996; Schmid und Sheu-Grabellus 2016; Schröder et al. 1984), sehr begrüßenswert. Die Diagnose eines NIFTP sollte daher zur Vermeidung ungerechtfertigter Krebsdiagnosen und den damit verbundenen Übertherapien und der psychologischen Belastung für die betroffenen Patienten unter strikter Einhaltung der diagnostischen Kriterien unbedingt gestellt werden (Schmid 2019). Zur NIFTP-Diagnose müssen folgende morphologische/molekularpathologische Kriterien erfüllt sein (Nikiforov et al. 2016, 2018; WHO 2017):
  • Der betreffende Tumor muss klar begrenzt oder zumindest klar demarkiert sein.
  • Der Tumor muss ein überwiegend follikuläres Strukturmuster ohne gut ausgebildeten Papillen und/oder Psammomkörperchen aufweisen. Der Anteil an solide, trabekulären und/oder insulär gebauten Arealen muss <30 % sein.
  • Die Kernkriterien des papillären Karzinoms müssen unbedingt erfüllt sein (Score von 2–3; siehe Tab. 5).
  • Es dürfen keine Lymph-/Blutgefäßeinbrüche, Kapselinvasion und/oder Tumornekrose nachweisbar sein.
  • Die mitotische Aktivität muss <3 Mitosen pro 10 high power field (HPF) sein.
  • Der Nachweis einer BRAF-V600x-Mutation (oder einer anderen genetischen High-risk-Alteration) schließt eine NIFTP aus.
Trotz der verständlicherweise schwierig zu stellenden Prognose wird in Europa und Nordamerika mit 10–20 % NIFTP bei den bisher als PTC klassifizierten Tumoren gerechnet (Theurer et al. 2019). Dies betrifft auch bisher als papilläre Mikrokarzinome klassifizierte Tumoren mit den beschriebenen Kriterien der NIFTP (Shafique et al. 2018; Xu et al. 2018), die dementsprechend als Mikro-NIFTP bezeichnet werden sollen (Theurer et al. 2019).
Molekularpathologische Befunde beim NIFTP im Vergleich zu weiteren gekapselten Tumoren mit follikulärem Aufbau (mit/ohne Kernkriterien des PTC) sowie der ungekapselten follikulären Variante des PTC sind in Tab. 4 dargestellt. Neben dem routinemäßig durchzuführenden Ausschluss einer klassischen BRAF-V600E-Mutation (Nikiforiv et al. 20187) sind z. B. der Nachweis von TERT- und/oder p53-Mutationen weitere Ausschlusskriterien.

Maligne Schilddrüsentumoren (Karzinome)

Schilddrüsenkarzinome mit Follikelzelldifferenzierung werden in differenzierte Karzinome (PTC, FTC, differenziertes Schilddrüsenkarzinom, not otherwise specified (9DTC-NOS), Hürthle-Zell-Karzinom), gering differenzierte (PDTC) und anaplastische Karzinome (ATC) unterteilt. Ein weiteres Grading ist explizit nicht vorgesehen (WHO 2017), d. h. PTC, FTC, DTC-NOS und Hürthle-Zellkarzinome sind per se immer (gut) differenzierte Karzinome.
Papilläres Karzinom (PTC)
Das papilläre Schilddrüsenkarzinom (PTC) ist ein maligner epithelialer Tumor mit Zeichen der Follikelzelldifferenzierung und einer Reihe distinkter Kernmerkmale (Tab. 5). Das PTC ist üblicherweise invasiv. Papillen, Invasion oder zytologische Merkmale des PTC sind (zur Diagnose) notwendig (ICD-O-Code 8260/3).
Die Einführung der NIFTP macht den Nachweis von echten Papillen und/oder Invasion als zusätzlich Diagnosekriterien beim PTC zwingend notwendig, da die charakteristischen Kernkriterien, deren Nachweis nach der WHO-Klassifikation 2004 (WHO 2004) alleine bereits die Diagnose eines PTC begründeten, nunmehr als solitäres Kriterium für die Diagnose des PTC nicht mehr ausreichen (Abb. 8).
Während auf die Mischformen mit anders differenzierten Tumortypen als Varianten des PTC verzichtet wird, wurden zusätzliche histologische Varianten des PTC dazugefügt (Wiedereinführung der gekapselten Variante, Hobnail-Variante, die sehr seltene spindelzellige Variante, Warthin-ähnliche Variante; WHO 2017). Die kribriform-morulaartige Variante findet sich häufig bei Patienten mit familiärer adenomatöser Polypose (FAP) und ist dann mit einer Keimbahnmutation des APC-Gens assoziiert. Eine kribriform-molulaartige Morphologie findet sich aber auch gelegentlich bei Tumoren mit DICER1- und PTEN-(Keimbahn-)Mutationen.
Die molekulare Charakterisierung von PTC durch das TCGA(The Cancer Genom Atlas)-Konsortiums hat zwei sich gegenseitig praktisch ausschließende molekulare Signaturen ergeben (Cancer Grenom Atlas 2014; WHO 2017). Je nachdem ob eine BRAF-ähnliche Signatur (fast zwei Drittel der PTC; überwiegend BRAF-V600E-Mutation und seltener diverse Fusionsgene mit BRAF oder RET) und eine RAS-ähnliche Signatur (13 % der PTC; H/K/NRAS-Mutationen, EIF1AX-Mutationen und verschiedenen seltenen Mutationen des BRAF-Gens wie z. B. die BRAF-K601E-Mutation) vorliegen, finden sich distinkt unterschiedliche morphologischen Phänotypen (eine RAS-ähnliche Signatur korreliert z. B. deutlich häufiger mit der follikuläre Variante des PTC). PTC zeigen im Vergleich mit anderen humanen Malignomen eine auffallend niedrige Rate an kumulativen Mutationsereignissen, was auch als ursächlich für den meist indolenten biologischen Verlauf der PTC angesehen wird (Führer et al. 2017).
Der Nachweis einer klassischen BRAF-V600x-Mutation sowie Fusionen von RET und NTRK sind diagnostisch beweisend für ein PTC (Tab. 5). In weniger differenzierten epithelialen Malignomen (PDTC, ATC) spricht der Nachweis dieser genetischen Alterationen für deren Entstehung aus einem PTC. Die in fortgeschrittenen PTC beschriebenen TERT-Promoter-Mutationen, mit oder ohne gleichzeitiger BRAF-Mutation (Jin et al. 2018; Melo et al. 2015; Xing et al. 2014), sind wichtige Parameter zur Abschätzung der Tumorbiologie und damit relevant für Therapieentscheidungen. Mutationen im TERT-Promoter finden sich in 5–15 % der PTC (Bullock et al. 2016; Cancer Genom Atlas 2014; Jin et al. 2018; Melo et al. 2014). In der Metaanalyse ist die BRAF-V600E-Mutation im Gegensatz zu TERT-Mutationen kein unabhängiger Prognoseparameter (WHO 2017).
Follikuläres Karzinom (FTC)
Das follikuläre Schilddrüsenkarzinom (FTC) ist ein Schilddrüsenmalignom, das von Follikelzellen ausgeht, die nicht die Kernkriterien des papillären Schilddrüsenkarzinoms zeigen. Die Tumoren sind üblicherweise gekapselt und zeigen invasives Wachstum (ICD-O-Code 8330/3).
Die aktuelle WHO-Klassifikation (WHO 2017) teilt das FTC in ein immer gekapseltes „minimalinvasives FTC“ (Abb. 9), dessen Diagnose auf einem oder mehreren vollständigen Kapseldurchbrüchen bei gleichzeitigen histologischen Ausschluss der Angioinvasion beruht, in ein „gekapseltes angioinvasives FTC“ (Abb. 10) mit Nachweis von Gefäßeinbrüchen (fakultativ auch Kapseldurchbrüchen) sowie ein „breit invasives FTC“ mit deutlich ungünstigerem biologischen Verlauf ein. Da Invasion in Lymphgefäße und Lymphknotenmetastasen beim FTC sehr selten vorkommen (WHO 2017), sollte der Nachweis von Lymphknotenmetastasen beim FTC immer die Frage nach der korrekten Diagnose stellen lassen, wobei als Differenzialdiagnosen in erster Linie follikuläre/solide/trabekulären Varianten des PTC oder ein PDTC in Betracht kommen. Zusätzlich sollten beim gekapselten angioinvasiven FTC Tumoren mit limitierter Angioinvasion (<4 Gefäßeinbrüche) von Tumoren mit ausgedehnter Gefäßinvasion unterschieden werden (Rosai et al. 2014). Onkozytär differenzierte FTC (nach der aktuellen WHO-Klassifikation als Hürthle-Zellkarzinome bezeichnet; s. unten) entwickeln deutlich häufiger Rezidive und verursachen durch lokales Tumorwachstum häufiger den Tod des Patienten als nichtonkozytäre FTC. Ebenso treten Metastasen häufiger (in ca. 30 % der Fälle) als beim nichtonkozytären FTC auf. Sowohl bei Hürthle-Zellkarzinomen als auch bei nichtonkozytären FTC zeigen Lymphknotenmetastasen in der Regel einen Übergang in ein PDTC an.
Da RAS-Mutationen (NRAS deutlich häufiger betroffen als K/HRAS) und PAX8/PPARg-Fusionen als die beiden wichtigsten genetischen Alterationen des FTC auch regelmäßig in follikulären Adenomen nachgewiesen werden können, sind sie nicht zur Unterscheidung FTC vs. Adenom geeignet (Tab. 5). Weitere genetische Veränderungen (Mutationen und Amplifikationen des PI3KCA-Gens, inaktivierende Mutationen des PTEN-Gen, Überexpression von AKT und Inaktivierung von FOXO3a) sprechen für eine konstitutive Aktivierung des PI3K/AKT-Signalweges bei der Karzinogenese des FTC (Xing et al. 2013; Zhang et al. 2015), auch diese genetischen Alterationen sind bei der Frage FTC vs. Adenom nicht verwertbar. In 10–35 % der FTC lassen sich TERT-Promoter-Mutationen nachweisen; diese sind unabhängige molekulare Marker sowohl eines erhöhten Progressionsrisikos (Rezidiv, Metastasen) als auch einer karzinomabhängigen Mortalität (Liu und Xing 2016; Melo et al. 2014).
Hürthle-Zellkarzinom
Hürthle (onkozytäre)-Zellkarzinome sind (üblicherweise gekapselte) Neoplasien, bestehend aus onkozytären Zellen und zeigen wie das FTC Gefäßinvasion und/oder Kapseldurchbrüche (ICD-O-Code 8290/3). Hürthle-Zellkarzinome können nur bei mindestens 75 % onkozytär differenzierter Tumorzellen diagnostiziert werden (Abb. 9), Karzinome mit einem kleineren Anteil onkozytärer Zellen werden als FTC mit onkozytären Merkmalen bezeichnet (WHO 2017).
In den vorangegangenen Klassifikationen wurden Hürthle-Zellkarzinome als FTC, onkozytäre Variante, klassifiziert. Sowohl die Kriterien der Malignität als auch die Subklassifikation (minimalinvasiv, gekapselt angioinvasiv, breitinvasiv) entsprechen beim Hürthle-Zellkarzinom denen des FTC (WHO 2017). Der ungünstige klinische Verlauf von Hürthle-Zellkarzinomen dürfte auch mit deren regelmäßigen Radiojodrefraktärität und der damit verbundenen Wirkungslosigkeit dieser Therapieoption zusammenhängen. Hürthle-Zellkarzinome mit breitinvasivem Wachstum und ausgedehnter Angioinvasion sind mit einer bemerkenswert hohen Mortalität assoziiert (>90 % in 10 Jahren).
Molekulargenetisch weisen Hürthle-Zelltumoren signifikant häufigere Mutationen der mitochondrialen DNA als Nicht-Hürthle-Zelltumoren auf. Diese Alterationen führen in den für die Untereinheiten der fünf multimerischen Komplexe der Atmungskette in der inneren mitochondrialen Membran kodierten Genen einerseits zu biochemischen und metabolischen Veränderungen, andererseits aber auch zu in onkozytären Tumoren phänotypischen massiven intrazytoplasmatischen Akkumulation von Mitochondrien. Mutationen im NDUFA13(GRIM19)-Gen, das für die Komplex-I-Untereinheit kodiert, sind bislang die einzigen spezifischen Genmutationen onkozytärer Tumoren (Maximo et al. 2005). Eine direkte kanzerogene Wirkung der Mutationen der mitochondrialen DNA konnte bisher nicht belegt werden, während eine Aktivierung der WNT/Beta-Catenin- und/oder der PI3K/AKT/mTOR-Signalkaskade nachgewiesen wurde (Ganly et al. 2013). Im Vergleich mit Nicht-Hürthle-Zelltumoren zeigten Hürthle-Zelltumoren eine geringere Prävalenz an RAS-Mutationen und PAX8/PPARg-Fusionen (32–34). Die in onkozytären Tumoren regelmäßig beobachtete Aneuploidie entstehen häufiger durch chromosomale Zugewinne (Chromosomen 5, 7, 12 und 17) als durch chromosomale Verluste (2q, 9q und 22) (Dettori et al. 2003; Erickson et al. 2001; Ganly et al. 2013; Wada et al. 2002).
Gering differenziertes Schilddrüsenkarzinom (PDTC)
Das gering differenzierte Schilddrüsenkarzinom (PDTC) ist eine Follikelzellneoplasie, die aber nur limitierte Zeichen der Follikelzelldifferenzierung zeigt und sowohl morphologisch als auch biologisch zwischen den differenzierten Karzinomen (PTC und FTC) und dem anaplastischen Karzinom steht (ICD-O-Code 8337/3). Die histopathologischen Diagnosekriterien des PDTC sind im sog. Turin-Konsensus-Vorschlag aufgelistet (Volante et al. 2007) (Abb. 11).
Die Diagnose des PTDC hängt nicht von den klassischen Kriterien der Invasion beim Schilddrüsenkarzinom, sondern davon unabhängig vom Nachweis einer erhöhten Mitoserate (>3 pro 10 HPF; Abb. 12) und/oder Tumornekrosen (Abb. 13) ab (Rosai 2017). In den meisten Fällen zeigt das PDTC einen soliden, trabekulären und/oder insulären Aufbau; es kommen aber auch PTDC mit oxyphilem oder mikrofollikulärem Aufbau vor, wobei alle fünf genannten Wachstumsmuster in unterschiedlichsten Kombinationen vorliegen können. Obwohl PDTC vollständig gekapselt sein können, sind Kapseldurchbrüche und/oder Angioinvasion keine für die Diagnose dieser Entität notwendigen Voraussetzungen. Auch bei vollständig gekapselten Tumoren und fehlenden klassischen Invasionszeichen eines FTC (vollständiger Kapseldurchbruch, Angioinvasion) ist eine Beurteilung des Tumors selbst auf das Vorliegen einer erhöhten Mitoserate und/oder Tumornekrosen unabdingbar, um eine PDTC auszuschließen (Theurer et al. 2020). Die überwiegende Mehrzahl der PDTC zeigt aber infiltratives Wachstum, Nekrosen, vermehrt Mitosen und Gefäßeinbrüche. Immunhistochemisch sind im PDTC TTF-1 und insbesondere Thyreoglobulin häufig nur fokal nachweisbar, eine deutliche Positivität dieser beiden Marker schließt ein PDTC aber keinesfalls aus.
Im Gegensatz zum PTC, FTC, MTC und ATC sind beim PDTC (bislang) keine spezifischen genetischen Veränderungen nachgewiesen worden (Tab. 4). Gegenüber dem PTC zeigt das PDTC eine signifikant höhere Mutationslast, welche mit dem Auftreten von Fernmetastasen und dem Gesamtüberleben der Patienten korrelierte (Cancer Genom Atlas 2014). Genetische Alterationen der klassischen Schilddrüsenonkogene N/K/HRAS und BRAF-V600E finden sich auch in ca. 60 % der PDTC; in diesen Fällen kann eine Progression des PDTC aus einem differenzierten Karzinom (FTC oder PTC) postuliert werden. Ein beträchtlicher Anteil der PDTC dürfte aber de novo entstehen. Diese genannten Onkogene sind meist kumulativ mit weiteren gegetischen Alterationen assoziiert (TERT 40 %; PI3K/ AKT/mTOR-Kaskade 11,9 %; EIF1AX („eukaryotischer translation initiation factor 1“)-RAS 11 %; „SWI/SNF chromatin remodelling complex“ 6 %; Histon-Methyltransferase 7 %; „DNA Mismatch Repair“ 2 %).
In Abhängigkeit von den nachgewiesenen Alterationen entspricht auch das Metastasierungsmuster der PDTC dem biologischen Verhalten von FTC oder PTC. PDTC mit RAS-Mutation entwickeln überwiegend Fernmetastasen wie beim FTC, in Fällen mit einer BRAF-V600E-Mutation Lymphknotenmetastasen wie beim PTC. Auch beim PDTC ist der Nachweis von TERT-Promoter-Mutationen ein Indikator der Tumordedifferenzierung sowie einer ungünstigeren Prognose (Landa et al. 2013; Liu et al. 2013; Melo et al. 2014). Im Gegensatz zu den klonalen TERT-Mutationen im PDTC und ATC sind bei differenzierten Karzinomen (speziell im PTC) meist Subklone betroffen (Landa et al. 2016).
Anaplastisches Karzinom (ATC)
Das anaplastische Schilddrüsenkarzinom (ATC) ist ein hochaggressives Schilddrüsenmalignom, bestehend aus undifferenzierten Schilddrüsenzellen (ICD-O-Code 8020/3).
Das ATC verursacht >90 % der Krebstodesfälle beim Krebs der Schilddrüse, obwohl es <5 % aller Schilddrüsenmalignome ausmacht. Auch die Mortalitätsrate beim ATC ist deutlich >90 %. Die Prognose ist dann etwas günstiger, wenn das ATC inzidentell in differenzierteren Karzinomen gefundenen und/oder vollständig intrathyreoidal gelegen ist.
Auch das ATC geht entweder aus differenzierteren Karzinomformen hervor oder entsteht de novo (Kunstman et al. 2015; Landa et al. 2016; Latteyer et al. 2016). Neben der mit Abstand höchsten Mutationslast aller Schilddrüsenkarzinome zeigen ATC in der Regel eine Aktivierung multipler Tyrosinkinasekaskaden. Eine Inaktivierung des p53-Tumorsuppressorgens mit einer Prävalenz der p53-Mutationen von 30–70 % ist typisch für das ATC, für die klassischen Schilddrüsenonkogene BRAF und RAS besteht eine Prävalenz von jeweils 10–50 % (Tab. 5). Auffallend ist eine hohe Mutationsrate im Signalweg der PI3K/AKT/mTOR-Kaskade (bis zu 88 %) sowie Mutationen in auch beim PDTC relevanten Genen (Kunstman et al. 2015; Landa et al. 2016; Latteyer et al. 2016) (TERT-Promoter 73 %, „SWI/SNF chromatin remodelling complex“ 36 %, Histon-Methyltransferase 24 % und „DNA Missmatch-Repair“ 12 %), wobei diese beim ATC aber immer deutlich höhere Prävalenzen als beim PDTC zeigen. (Seltene) somatische Mutationen betreffen beim ATC u. a. NF1, ALK, ATX, PNP11 (Kunstman et al. 2015; Latteyer et al. 2016).
C-Zellhyperplasie und medulläres Karzinom (MTC)
Definitionsgemäß besteht eine C-Zellhyperplasie (CCH) wenn Cluster von mehr als 6–8 C-Zellen in mehreren Herden mit >50 C-Zellen pro Gesichtsfeld bei schwacher Vergrößerung (100facher Vergrößerung) nachgewiesen werden können.
Die CCH kann als Vorläuferläsion („neoplastische CCH“) eines familiären MTC mit entsprechender Keimbahnmutation beim MEN 2 (LiVolsi et al. 2017) oder als „Nicht-MEN-2-assoziierte CCH“ (Schmid 2015; Ting et al. 2015) auftreten. Letztere kann idiopathisch und bei verschiedenen nichtmedullären Schilddrüsentumoren, Autoimmunthyreoiditis, Thyreotoxikose, in der Umgebung von soliden Zellnestern sowie kompensatorisch bei Nierenversagen, hyperkalzämischen und hypergastrinämischen Bildern vorkommen. Bei bis zu 50 % der Patienten mit nodulärem Kropf konnte in entsprechenden Studien eine (alters- und geschlechtsunabhängige) immunhistochemisch nachweisbare CCH gefunden werden (Scheuba et al. 2000). Durch das systematische Calcitonin-Screening von Patienten mit Schilddrüsenknoten zur Früherkennung von MTC werden regelmäßig Patienten mit einer serologischen Hypercalcitoninämie entdeckt (Karges 2010; Vierhapper et al. 1997); am Operationspräparat muss nachfolgend durch die Pathologie ein entsprechendes histologisches Korrelat zur Darstellung gelangen (Schmid und Sheu-Grabellus 2016).
Neoplastische CCH bei MEN 2 und Übergang zum invasiven familiären MTC
Bei familiär bedingten MTC besteht in der Regel eine begleitende neoplastische CCH; diese ist auch bereits am HE-Schnitt erkennbar. Der Übergang einer neoplastischen CCH in ein invasives MTC (Abb. 14) ist durch die Ausbildung einer Stromadesmoplasie gekennzeichnet (Ting et al. 2015). Der Zeitpunkt des Auftretens einer morphologisch nachweisbaren neoplastischen CCH als auch die Zeitspanne bis zum Übergang in ein invasiv wachsendes familiäres MTC hängt maßgeblich von der Lokalisation (Codon) der Mutation im RET-Protoonkogen ab (LiVolsi et al. 2017).
Medulläres Schilddrüsenkarzinom
Das medulläre Schilddrüsenkarzinom (MTC) ist ein maligner Tumor der Schilddrüse, aufgebaut aus Zellen mit Zeichen der C-Zelldifferenzierung (ICD-O-Code 8345/3).
Der weitaus überwiegende Teil der MTC (ca. 70 %) sind sporadische Tumoren (Abb. 15) ohne definierte Vorläuferläsionen (DeLellis et al. 2017). Im Gegensatz dazu sind ca. 30 % der MTC im Rahmen eines MEN 2A oder MEN 2B autosomal-dominant vererbt und entstehen durch eine Gain-of-function-Keimbahnmutation des RET-Protoonkogens. Hereditäre MTC entwickeln sich aus einer neoplastischen C-Zellhyperplasie als Vorläuferläsion. Das sog. familiäre MTC (FMTC) wird heute als Variante innerhalb des Spektrums der MEN 2A angesehen (LiVolsi et al. 2017; Wells et al. 2015).
Aufgrund des sehr variablen histomorphologischen Erscheinungsbildes des MTC ist für dessen Diagnose zwingend den Einsatz immunhistochemischer Untersuchungen notwendig. Eine kombinierte Calcitonin- und Chromogranin-A-Immunhistochemie detektiert praktisch alle MTC (Harach et al. 1992). Die Mehrzahl der MTC exprimiert karzinoembryonales Antigen (CEA), wobei in geringer differenzierten MTC der CEA-Nachweis deutlicher ausfällt als für Calcitonin. Sogenannte „atypische MTC“ (Schmid und Ensinger 1998) sind immunhistochemisch Calcitonin- und CEA-negative neuroendokrine Neoplasien der Schilddrüse. Sogenannte „Non-secreting-MTC“ zeigen unabhängig von einer immunhistochemisch darstellbaren Calcitoninexpression keine pathologisch erhöhten Serumcalcitoninwerte (Frank-Raue et al. 2013).
MTC ohne Stromadesmoplasie entwickeln offensichtlich keine Metastasen (Koperek et al. 2008); der Ausschluss einer Stromadesmoplasie im intraoperativen Gefrierschnitt wird zur Entscheidung einer eingeschränkt radikalen Operation herangezogen (Machens et al. 2019; Scheuba et al. 2006).
Im Rahmen von MEN 2A und MEN 2B treten neben dem MTC auch Phäochromozytome und andere Tumoren auf dem Boden dieser Mutationen auf. Die eindeutige Identifikation (betroffenes Codon) der die Krankheit verursachenden Mutation des RET bestimmt maßgeblich das klinische Management der Patienten inklusive der Screening-Programme für Angehörigen zur Entscheidung des Zeitpunkts zur prophylaktischen Thyreoidektomie (LiVolsi et al. 2017; Raue und Frank-Raue 2009). Durch De-novo-Keimbahnmutationen (ca. 6 % beim MEN 2A, >50 % beim MEN 2B) können Patienten auch bei gesunden Eltern die Erkrankung entwickeln. Aufgrund des sehr hohen Risikos der frühen MTC-Entstehung mit Metastasierung und letalem Ausgang ist insbesondere für das MEN 2B eine frühzeitige Entdeckung der Erkrankung anzustreben, was durch entsprechende Screening-Programme bei Neugeborenen und Kindern trotz der Seltenheit der Erkrankung erreicht werden könnte (marfanoider Habitus, mukosale Neurome und insbesondere das Symptom des „tränenlosen Weinens“) (Brauckhoff et al. 2008; Sheu und Schmid 2010).
Molekularpathologie des MTC
Das auf dem Chromosom 10q11.2 lokalisierte RET-Protoonkogen umfasst 21 Exons und kodiert für die transmembranöse Rezeptortyrosinkinase ret, deren Liganden-vermitteltes transmembranöses Signal über die im Zellinneren gelegene Kinase-Domain die Phosphorylierung spezifischer Proteine katalysiert, die während der Embryonalentwicklung unentbehrlich für die Differenzierung bestimmter Neuronen des autonomen Nervensystems sowie von Nierenzellen sind. Loss-of-function-Mutationen im RET-Gen führen zum kongenitalen Megakolon (Morbus Hirschsprung), Nierenagenesie und Undine-Syndrom (kongenitales zentrales Hypoventilationssyndrom).
Beim Erwachsenen hat ret offensichtlich keine Funktion. Verschiedene genetische Alterationen des RET-Gens führen aber zu einer permanenten Enzymaktivität, die neben Dickdarmkarzinomen, papillären Schilddrüsenkarzinomen auch MTC verursachen können. Mindestens 98 % aller familiären MTC und >70 % der sporadischen MTC weisen Gain-of-function-Mutationen des RET auf (Tab. 5). Im Rahmen von MEN 2A und MEN 2B können neben MTC auch Phäochromozytome und andere Tumoren auf dem Boden dieser Mutationen auftreten. Mutationen der extrazellulären Domäne betreffen ganz überwiegend eine cysteinreiche Region und verursachen über eine Rezeptordimerisation ohne Ligandenbindung mit Autophosphorylierung von ret eine Aktivierung der nachfolgenden Signalwege. Mutationen der intrazellulären Domäne führen zu einer Konformationsänderung der Tyrosinkinasedomäne mit Aktivierung des Rezeptors ohne Dimerisation (Karges 2005; Komminoth 1997; Lloyd 1995; Ponder 2002).
Gemischt medulläres und follikuläres Schilddrüsenkarzinom (MMFTC)
Das gemischte medulläre und follikuläre Schilddrüsenkarzinom (MMFTC) ist eine primäre maligne epitheliale Neoplasie der Schilddrüse mit morphologischen und immunphänotypischen Zeichen der Koexistenz follikulär und parafollikulär differenzierter Tumorzellpopulationen innerhalb einer einzigen Läsion (ICD-O-Code 8346/3 (Volante et al. 2017)).
Das Vorkommen von Karzinomen mit histologischen und immunhistologischen Kriterien des medullären Karzinoms und von Karzinomen mit Follikelzellursprung (follikulär oder papillär) ist eindeutig bewiesen (Hales et al. 1982; Holm et al. 1987; Pfaltz et al. 1983). Der nach der aktuellen WHO-Klassifikation „gemischt medulläres und follikuläres Schilddrüsenkarzinom (MMFTC)“ benannte Tumor ist eine primäre maligne epitheliale Neoplasie der Schilddrüse mit morphologischen und immunphänotypischen Zeichen der Koexistenz follikulär und parafollikulär differenzierter Tumorzellpopulationen innerhalb einer einzigen Läsion (Volante et al. 2017). Beim MMFTC handelt es sich üblicherweise um einen zufällig entdeckten, solitären und szintigrafisch kalten Knoten; alternativ kann aber auch eine ausgedehnte metastasierende Erkrankung vorliegen.
Die morphologische Diagnose beruht auf dem immunhistochemischen Nachweis koexistenter Tumorkomponenten eines MTC und einer follikelzelldifferenzierten Neoplasie in einer einzigen Läsion. Daher werden ausschließlich Tumoren mit Durchmischung der Zellen der beiden Tumorkomponenten als MMFTC bezeichnet, während MTC und follikelzelldifferenzierte Neoplasien in enger Nachbarschaft als Kollisionstumoren aufgefasst werden und daher nicht als MMFTC bezeichnet werden sollen. Die relativen Anteile der beiden Komponenten variieren, wobei keine Empfehlungen zu einem Cut-off-Punkt, ab wann die Diagnose MMFTC gestellt werden soll/kann, gemacht werden. Die follikelzelldifferenzierte Komponente kann einem FTC, PTC (konventionelle Form und follikuläre Variante), PDTC und selten auch einem ATC entsprechen. Lymphknotenmetastasen können beide oder nur eine Komponente des MMFTC zeigen.
Seltene Karzinomformen
Die aktuelle WHO-Klassifikation (WHO 2017) beinhaltet eine Reihe seltener primärer Karzinome der Schilddrüse (Tab. 2 und 3). Diese umfassen das Plattenepithelkarzinom, das mukoepidermoide Karzinom, das sklerosierende mukoepidermoide Karzinom mit Eosinophilen, das muzinöse Karzinom, den Spindelzelltumor mit thymusähnlicher Differenzierung (SETTLE) und das intrathyreoidale Thymuskarzinom (früher als CASTLE bezeichnet).

Nichtepitheliale Tumoren der Schilddrüse

Ebenso listet die aktuelle WHO-Klassifikation (WHO 2017) mehr oder weniger durchgehend seltene primäre (gutartiger/maligner) nichtepitheliale Tumoren auf. Ausgewählte Malignome werden im Folgenden kurz dargestellt.
Das Angiosarkom ist ein überwiegend, aber nicht nur in alpinen Regionen vorkommender hochmaligner Schilddrüsentumor mit sehr ungünstiger Prognose. Betroffen sind meist ältere Patienten mit lange bestehendem Knotenkropf. Immunhistochemisch koexprimieren Angiosarkome charakteristischerweise Zytokeratine und eine Reihe von Endothelmarkern.
Maligne Lymphome kommen in der Schilddrüse im Rahmen eines generalisierten Lymphoms (bei 10–20 % aller Lymphome und Leukämien) oder als primäre maligne Non-Hodgkin-Lymphome (<1 % aller Schilddrüsenmalignome) vor. Die Marginalzonen-B-Zellen-Lymphome des mukosaassoziierten lymphatischen Gewebes (MALT) sind fast immer Zufallsbefunde in einer AIT-Hashimoto (Graff-Baker et al. 2010). Praktisch alle primären Lymphome der Schilddrüse (>98 %) entsprechen einem Marginalzonen-B-Zellen-Lymphom des MALT (25–35 %) oder einem diffusen großzelligen B-Zellen-Lymphom (50–70 %), welches de novo entstanden oder aus einem Marginalzonen-B-Zellen-Lymphom hervorgegangen sein kann (Travaglino et al. 2020). Follikuläre Lymphome sind genau so selten wie T-Zellen-Lymphome oder primäre Hodgkin-Lymphome. Marginalzonen-B-Zellen-Lymphome des MALT und follikuläre Lymphome weisen eine exzellente Prognose auf, während die diffusen großzelligen B-Zellen-Lymphome eine tumorspezifische 5-Jahre-Überlebensrate von 70–78 % zeigen (WHO 2017).

Metastasen in der Schilddrüse

Eine Reihe von Organtumoren entwickeln Metastasen in die Schilddrüse. Bemerkenswert ist sicherlich das häufige Auftreten von Schilddrüsenmetastasen durch hellzellige Nierenzellkarzinome, die gelegentlich nur mit Hilfe der Immunhistochemie von primären klarzelligen Tumoren der Schilddrüse abgegrenzt werden können; weitere häufigere Primärtumoren sind Adenokarzinome der Lunge, der Mamma und des Dickdarms. Eine Metastasierung in die Schilddrüse kann aber auch durch direktes Einwachsen von Malignomen aus der Umgebung entstehen (z. B. Ösophagus-, Nebenschilddrüsenkarzinom).

Tumorstaging des Schilddrüsenkarzinoms

In der seit Anfang 2017 anzuwendenden 8. Auflage der TNM-Klassifikation (Brierley et al. 2016) der Schilddrüsenkarzinome tritt das Problem auf, dass die in früheren Versionen (5.–7. Auflage) explizit zu kategorisierenden Karzinome mit „minimaler extrathyreoidaler Ausbreitung“ keine Erwähnung mehr finden (Tab. 6). Die neuen TNM-/pTNM-Kategorien unterscheiden im Text nur mehr auf die Schilddrüse begrenzte Karzinome (T1/pT1, T2/pT2, T3/pT3a) und Karzinome mit makroskopischer extrathyroidaler Ausbreitung in benannte anatomische Strukturen. Diese definierten Strukturen betreffen den M. sternohyoideus, M. sternothyreoideus oder M. omohyoideus (T3b/pT3b; die Ausbreitung in die genannten Muskeln muss also makroskopisch erkennbar sein!) oder subkutanes Weichgewebe, Larynx, Trachea, Ösophagus, N. recurrens (jeweils T4a/pT4a), die prävertebrale Faszie und/oder mediastinale Gefäße, oder sie umschließen die A. carotis (T4/pT4). Eine mikroskopisch nachweisbare extrathyreoidale Ausbreitung in perithyreoidales Weichgewebe („minimale extrathyreoidale Ausbreitung“) wird explizit nicht mehr erwähnt, obwohl dies kein seltenes Ereignis ist. In der TNM-Klassifikation des AJCC wird interessanterweise der Hinweis gegeben, dass eine minimale extrathyroidale Ausbreitung weder bei den Definitionen der T-Kategorien noch bei den Stadien berücksichtigt werden soll (Amin et al. 2017).
Tab. 6
TNM-Klassifikation der Schilddrüsenkarzinome. (Mod. nach Brierley et al. 2016)
pT – Primärtumor
 
pTX
Primärtumor kann nicht beurteilt werden
pT1
Tumor 2 cm oder kleiner in größter Ausdehnung, auf die Schilddrüse beschränkt
pT1a
Tumor 1 cm oder kleiner in größter Ausdehnung, auf die Schilddrüse beschränkt
pT1b
Tumor größer als 1 cm aber nicht mehr als 2 cm in größter Ausdehnung, auf die Schilddrüse beschränkt
pT2
Tumor größer als 2 cm aber nicht mehr als 4 cm in größter Ausdehnung, auf die Schilddrüse beschränkt
pT3
Tumor mehr als 4 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Schilddrüse, oder mit makroskopischer extrathyreoidaler Ausdehnung mit Invasion nur von Halsmuskeln (M. sternohyoideus, M. sternothyreoideus, M. omohyoideus)
pT3a
Tumor mehr als 4 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Schilddrüse
pT3b
Tumor jeder Größe mit makroskopischer extrathyreoidaler Ausdehnung mit Invasion nur von Halsmuskeln (M. sternohyoideus, M. sternothyreoideus, M. omohyoideus)
pT4a
Tumor mit Ausdehnung jenseits der Schilddrüsenkapsel und Invasion in mindestens eine der folgenden Strukturen: subkutanes Weichgewebe, Larynx, Trachea, Ösophagus, N. laryngeus recurrens
pT4b
Tumor infiltriert die prävertebrale Faszie oder mediastinale Gefäße oder umschließt die A. carotis
pN – regionale Lymphknoten
 
pNX
Regionale Lymphknoten können nicht beurteilt werden
pN0
Keine regionalen Lymphknotenmetastasen
pN1
Regionale Lymphknotenmetastasen
pN1a
Metastasen in Level VI (prätracheal, paratracheal und prälaryngeal/Delphi-Lymphknoten) oder obere mediastinale Lymphknoten
pN1b
Metastasen in andere unilaterale, bilaterale oder kontralaterale zervikale (Level I, II, III, IV oder V) oder retropharyngeale Lymphknoten
pM – Fernmetastase
 
pM0
Keine Fernmetastase
pM1
Fernmetastase
p postsurgical/pathologic
Die neue WHO-Klassifikation hat diese TNM-Klassifikation mit minimalen Modifikationen übernommen, ohne das prinzipielle Problem der nichterwähnten „minimalen extrathyreoidalen Ausbreitung“ zu beseitigen.
Tab. 7 fasst einen kürzlich vorgestellten Vorschlag zur Kategorisierung von Karzinomen mit „minimaler extrathyreoidaler Ausbreitung“ zusammen (Schmid et al. 2018; Theurer et al. 2017). Die T-Kategorien pT1a, pT1b, pT2 und pT3a werden dabei jeweils in tatsächlich auf die Schilddrüse begrenzte Karzinome (pT1a1, pT1b1, pT2a, pT3a1) und Karzinome mit minimaler extrathyreoidaler Ausbreitung‘ unterteilt (pT1a2, pT1b2, pT2b, pT3a2). Dieser Vorschlag zur Behebung der offensichtlichen Defizite der 8. Auflage kombiniert im Gegensatz zu früheren Auflagen der TNM-Klassifikation die „minimale extrathyreoidale Ausbreitung“ mit der Größe des Tumors (pT-Kategorie) als möglichen prognostischen und therapieleitenden Parameter.
Tab. 7
Vorschlag zu Änderungen/Ergänzungen (mod. nach Schmid et al. 2018) der TNM-Klassifikation der Schilddrüsenkarzinome, 8. Auflage (Brierley et al. 2016)
pT – Primärtumor
Eingeschlossen sind papilläre, follikuläre, medulläre, schlecht differenzierte, Hürthlezell- und undifferenzierte (anaplastische) Karzinome
 
pTX
Primärtumor kann nicht beurteilt werden
pT0
Kein Anhalt für Primärtumor
pT1a1
Tumor 1 cm oder kleiner in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Schilddrüse
pT1a2
Tumor 1 cm oder kleiner in größter Ausdehnung, mit „minimaler extrathyreoidaler Ausbreitung“
pT1b1
Tumor größer als 1 cm und nicht mehr als 2 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Schilddrüse
pT1b2
Tumor größer als 1 cm bis 2 cm oder weniger in größter Ausdehnung, mit „minimaler extrathyreoidaler Ausbreitung“
pT2a
Tumor größer als 2 cm aber nicht mehr als 4 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Schilddrüse
pT2b
Tumor größer als 2 cm, aber nicht mehr als 4 cm in größter Ausdehnung, mit „minimaler extrathyreoidaler Ausbreitung“
pT3a1
Tumor größer als 4 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Schilddrüse
pT3a2
Tumor größer als 4 cm in größter Ausdehnung, mit „minimaler extrathyreoidaler Ausbreitung“
pT3b
Tumor jeglicher Größe mit makroskopischer extrathyreoidaler Ausbreitung nur in die benannten Halsmuskeln M. sternohyoideus, M. sternothyreoideus oder M. omohyoideus
pT4a
Tumor mit Ausdehnung jenseits der Schilddrüsenkapsel und Invasion in mindestens eine der folgenden Strukturen: subkutanes Weichgewebe, Larynx, Trachea, Ösophagus, N. laryngeus recurrens
pT4b
Tumor infiltriert die prävertebrale Faszie oder mediastinale Gefäße oder umschließt die A. carotis
pN – regionäre Lymphknoten
 
pNX
Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden
pN0
Keine regionären Lymphknotenmetastasen
pN1a1
Metastasen in Lymphknoten des Level VI (prätracheale und paratracheale, eingeschlossen prälaryngeale/Delphi-Lymphknoten) oder obere mediastinale Lymphknoten, auf den/die befallenen Lymphknoten beschränkt, ohne extrakapsuläre Ausbreitung
pN1a2
Metastasen in Lymphknoten des Level VI (prätracheale und paratracheale, eingeschlossen prälaryngeale/Delphi-Lymphknoten) oder obere mediastinale Lymphknoten, mit extrakapsulärer Ausbreitung
pN1b1
Metastasen in anderen unilateralen, bilateralen oder kontralateralen zervikalen (Level I, II, III, IV und V) oder retropharyngealen Lymphknoten, auf den/die befallenen Lymphknoten beschränkt, ohne extrakapsuläre Ausbreitung
pN1b2
Metastasen in anderen unilateralen, bilateralen oder kontralateralen zervikalen (Level I, II, III, IV und V) oder retropharyngealen Lymphknoten, mit extrakapsulärer Ausbreitung
pM – Fernmetastasen
 
pM1
Fernmetastasen mikroskopisch bestätigt
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