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DGIM Innere Medizin
Info
Verfasst von:
Gunther Weitz
Publiziert am: 21.04.2015

Blutkultur

Eine Blutkultur legt man an, wenn eine Bakteriämie nachgewiesen werden soll. Sie dient also in erster Linie zur Abklärung systemischer Entzündungsreaktionen (SIRS).

Einleitung

Eine Blutkultur legt man an, wenn eine Bakteriämie nachgewiesen werden soll. Sie dient also in erster Linie zur Abklärung systemischer Entzündungsreaktionen (SIRS).

Material

Für das Anlegen einer Blutkultur wird folgendes Material benötigt:
  • Desinfektionsmittel,
  • 1 Stauschlauch,
  • 1 sterile Kompresse,
  • 2 Kanülen,
  • 1 10- oder 20-ml-Spritze,
  • 1 aerobe und 1 anaerobe Blutkulturflasche mit entsprechender Nährlösung,
  • 1 Spitzabwurfbehälter.

Vorbereitung

Es handelt sich zunächst einmal um eine normale Blutentnahme. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Haut der Punktionsstelle besonders gründlich desinfiziert werden muss. Nach Stauung und Auswahl der Punktionsstelle wird reichlich Desinfektion auf das Areal aufgetragen und die Stelle mit einer sterilen Kompresse in einer einzigen Bewegung von der Mitte nach außen wieder trocken gewischt. Dann wird noch einmal Desinfektionsmittel aufgetragen. Dies lässt man mindestens 30 Sekunden einwirken bzw. bis die Haut trocken ist. Das Areal ist jetzt ausreichend keimfrei und darf bis zur Punktion nicht mehr berührt werden.

Praktisches Vorgehen

Das Material ist besonders vorsichtig auszupacken, indem man die Verpackungen an den dafür vorgesehenen Stellen aufreißt. Der Konus der Spritze und der Adapter der Kanüle müssen dabei unbedingt steril bleiben. Vorsichtig wird die Schutzhülle der Kanüle entfernt und die ausgewählte Vene punktiert, ohne die Haut noch einmal zu betasten. Die Spritze sollte vollständig gefüllt werden. Nach dem Lösen des Stauschlauchs wird die Kanüle herausgezogen. Der Patient soll dann mit der Kompresse die Punktionsstelle komprimieren.
Wenn der Patient einen zentralvenösen Katheter hat, sollte auch aus diesem eine Blutkultur entnommen werden. Nach sorgfältiger Desinfektion des Anschlusses setzt man die Spritze direkt darauf. Ansonsten kann man in gleicher Weise vorgehen wie oben beschrieben.
Bei Verdacht auf eine Septikämie müssen grundsätzlich alle Zugänge aus dem Patienten entfernt werden.

Abschluss

Vorsichtig wird die Kanüle gewechselt. Dann beimpft man die beiden Blutkulturflaschen, zunächst die anaerobe, dann die aerobe. Eine Entlüftung der aeroben Flaschen, wie es früher empfohlen wurde, ist bei den heutigen Flaschen nicht mehr erforderlich. Es muss zügig gearbeitet werden, da das Blut in der Spritze mit der Zeit gerinnt. Die Flaschen werden nun bei 37 °C bebrütet, dies kann auch schon vor dem Transport in das mikrobiologische Institut begonnen werden. Da die Bakterienkolonien, sofern vorhanden, anwachsen müssen, ist mit einem Ergebnis erst nach mehreren Tagen zu rechnen.